Abweichung von der Norm - Was heißt das genau?

Schönen guten Abend zusammen! :smile:

Wenn ich wissen möchte, ob ein Testwert einer Testperson bei Bekanntheit der Reliabilität des Tests außerhalb einer Norm liegt und ich weiß, dass die Klassifizierung meiner Population gemessen an z.B. Standardwerten (M=100, SD=10) wie folgt aussieht:

  • 120 bedenklich
  • 80

Tut mir Leid, aber ich verstehe die Frage nicht.

Hi,

das wäre eine Möglichkeit.
Etwas genauer und daher strenger wäre der Vergleich des KI mit den jeweiligen Grenzen. Für einen Messwert ergeben sich dann aber extrem breite KIs.
Deswegen testet man i.a. eine Person mehrfach und mittelt die Ergebnisse. Dadurch erhält man einen relativ stabilen Wert, der die assay-ungenauigkeit abfängt. Den Wert vergleicht man direkt mit den Normbereichen.
Das hat auch den Vorteil,dass man ein eindeutiges Ergebnis erhält, was bei dem KI nicht der Fall sein muss.

Viele Grüße,
JPL

Hallo JPL!

Danke erstmals ganz herzlichst für die Antwort! :smile: Darf ich fragen, was genau Sie damit meinen, dass man das KI auch mit den Grenzen vergleichen kann? Stehe gerade auf dem Schlauch…

Viele Grüße zurück!

Hi,

klar darfst du fragen.
wenn du z.B. das KI als 84-94 berechnest hast, dann liegt es über 80 (unterdurchscnittlich) und unter 120 (durchschnittlich). Damit hast du schon den genannen Grenzfall - was trifft denn nun zu?
Denn man kann nicht immer erwarten, dass das KI genau zwischen 2 definierten Grenzen liegt.

Grüße,
JPL

Hey nochmal!

Dann habe ich es richtig verstanden…und genau hier wüsste ich jedoch nicht, welche Aussage ich in Bezug auf die Ausgangsfrage treffen könnte (liegt in der Norm/liegt nicht in der Norm)

Ist die Norm hier definiert als

a.) Mittelwert der Population, der im KI des Testwerts einer Testperson liegen muss

b.) Das KI rund um den Mittelwert, dem das Prädikat „durchschnittlich“ zugewiesen wurde (im Beispiel oben --> 90 bis 110 (habe gerade gesehen, dass ich dort gestern Abend ein paar Fehler eingebaut habe :wink:)

Herzliche Grüße

Hey nochmal!

Dann habe ich es richtig verstanden…und genau hier wüsste ich jedoch nicht, welche Aussage ich in Bezug auf die Ausgangsfrage treffen könnte (liegt in der Norm/liegt nicht in der Norm)

Ist die Norm hier definiert als

a.) Mittelwert der Population, der im KI des Testwerts einer Testperson liegen muss

b.) Das KI rund um den Mittelwert, dem das Prädikat „durchschnittlich“ zugewiesen wurde (im Beispiel oben --> 90 bis 110 (habe gerade gesehen, dass ich dort gestern Abend ein paar Fehler eingebaut habe :wink:)

Im Fall a.) müsste ich davon ausgehen, dass der Proband mit dem von Dir genannten KI 84-94 NICHT in der Norm liegt, da der Populationsmittelwert nicht in das KI fällt

Im Fall b.) dagegen könnte ich sagen, dass der Proband noch im Normbereich liegt, da sein KI sich mit dem KI der Norm überschneidet.

*confused*

Herzliche Grüße

Hi,

ich jedoch nicht, welche Aussage ich in Bezug auf die
Ausgangsfrage treffen könnte (liegt in der Norm/liegt nicht in
der Norm)

und eben deswegen verwendet man den approach über das KI nicht :smile:

Ist die Norm hier definiert als

a.) Mittelwert der Population, der im KI des Testwerts einer
Testperson liegen muss

b.) Das KI rund um den Mittelwert, dem das Prädikat
„durchschnittlich“ zugewiesen wurde (im Beispiel oben --> 90
bis 110 (habe gerade gesehen, dass ich dort gestern Abend ein
paar Fehler eingebaut habe :wink:)

Beides nicht.
Da KIs immer schmaler werden, je größer die betrachtete Population ist ist dieser Ansatz nicht zielführend.
Daher würde man eher prediction intervals verwenden.
Wenn aber der Normbereich schon vorgegeben ist, dann reicht es wie gesagt den Messwert mit den Bereichen zu vergleichen.

Viele Grüße,
JPL

Hi,

damit habe ich gerechnet! :smile: Das Problem an der Sache: Ich bin Student. Und exakt das ist eine gängige Prüfungsfrage (bei der ausschließlich kritische Differenzen oder Konfidenzintervalle für die Interpretation verlangt werden).

Und wieder ist man an dem einen, grotesken Punkt: Was macht man nur, wenn auf der Uni Halbwissen verlangt wird? :smile:

Wenn aber der Normbereich schon vorgegeben ist, dann reicht es
wie gesagt den Messwert mit den Bereichen zu vergleichen.

–> In diesem Kontext müsste zwangsweise eine Antwort im Format „Ja, der Proband liegt in der Norm, weil“ bzw. „Nein, der Proband liegt nicht in der Norm, weil“ folgen.

Ergo muss ich aufgrund der eingeschränkten (falschen?) Herangehensweise an der Anfangslösung festhalten

Ein Konfidenzintervall (z.B. alpha = .05) um den Testwert bilde und einfach schaue, ob der Mittelwert der Population in dem KI liegt?

Viele Grüße

Hi,

Und wieder ist man an dem einen, grotesken Punkt: Was macht
man nur, wenn auf der Uni Halbwissen verlangt wird? :smile:

Versuche es erst mit der ‚korrekten‘ Antwort. Wenn das klappt und du den Prof einigermassen gut kennst, stelle hm auch noch deine andere vor.
Später zwingt dich niemand, es besser als an der Uni zu machen /machen zu müssen :smile:
Viel Glück,
JPL

Vielen Dank (auch für die Mühe, durchaus sehr nettes Forum…jedenfalls was den ersten Eindruck anbetrifft :wink:)

Gern geschehen.
Es gibt auch hier solche und solche und ich hoffe, dass du deine Meinung nicht ändern musst.
Viele Grüße,
JPL