Hallo!
Da ich Hr. Rumsfeld nicht persönlich kenne und auf dieses Vergnügen gerne verzichte, muss ich wohl glauben, was Agenturen verbreiten (hier konkret Reuters, war aber in vielen amerikanischen Zeitungen abgeschrieben):
Defense Secretary Donald Rumsfeld on Thursday accused Austria of blocking the movement of U.S. troops from Germany by rail through that neutral country to Italy. […]
He complained that it would take additional days to get the troops where they were going […]
verfolgt dieses Thema mal aus erster (nicht Spiegel, …) Hand.
Kann ich aus obengenannten Gründen nicht. Ich stehe ja auch nicht in Briefkontakt zu Osama Bin Laden.
Ihr werdet feststellen, dass das alles gar nicht soo aufregend
ist, sondern von den Medien arg aufgebauscht wird.
Das stimmt, ist aber nicht ungewöhnlich.
Rumsfeld
hat nur gesagt, dass ja die Österreicher so entschieden haben
und deshalb der Transport über Rotterdam gehen muss. Nix mit
Aufregern oder so…
He complained…
He accused Austria…
Also: Herr Rumsfeld war offensichtlich nicht angetan vom österreichischen Vorgehen. Ob man das jetzt als Aufreger bezeichnet ist Ansichtssache.
In den USA war es sicher kein grosser Aufreger. Abgesehen davon, dass es ohnehin keiner zur Kenntnis genommen hat, weil es nicht gerade die wichtigste Nachricht des Tages ist, bevorzugen die grossen US-Medien aussenpolitische Berichte in denen die USA vorkommen (was ja noch der Fall wäre) und als grosse, glorreiche Sieger dastehen.
Da die USA keine befreundete Nation sind, ist es schon fast an der Grenze des Zulässigen, dass unbewaffnete Flugzeuge der US AirForce Oesterreich überfliegen dürfen. Falls sie denn unbewaffnet sind.
*man kann Anti-Amerikanismus auch übertreiben*
Nicht alles was Amerika gerade nicht in den Kram passt ist Anti-Amerikanismus. Für schlechte Stimmung sorgen schon Leute wie Rumsfeld, da müssen Spiegel und Co nicht viel dazutun. Jemanden, der so auftritt wie Bush oder Rumsfeld, schlecht zu machen ist nicht schwer. Erst recht für Leute wie Saddam Hussein oder Bin Laden.
Hass zu schüren auf eine Militärmacht, die das irakische (jugoslawische, afghanische…) Volk mit Bomben ermordert und den Besatzer in jeder Hinsicht unterstützt, ist die leichteste Uebung für einen erprobten Herrscher. Nur dass genau das den geistigen Horizont mancher Leute überschreitet. Die Europäer bekommen das alles mit.
Warum glauben also so wenige Leute in Europa, dass es beim Irak-Krieg auch nur im geringsten um Frieden und Befreiung geht? Das liegt nicht an der Stimmungsmache in vermeintlich links-liberalen Medien! Die meisten Menschen in Oesterreich - so glaube ich - sind nicht gegen die USA (gegen Amerika schon gar nicht). Sie sind aber auch nicht (wie Bush es will) bedingungslos für die USA. Wenn es manchen Leute an geistiger Phantasie mangelt, sich etwas dazwischen vorstellen zu können, ist das nicht das Problem der Oesterreicher.
Oesterreich hat sich schon einmal bedingungslos der scheinbaren Grossmacht unterworfen. Ich hoffe, wir werden es nicht noch einmal tun! Ausserdem brauchen wir keinen Rumsfeld, wir haben in vieler Hinsicht das perfekte Pendant. Aber bei uns ist dieses als Provinzherrscher eines kleinen (aber - leider - meinen) Bundeslandes geparkt und wird, wenn alles gut geht, nicht wieder in Fahrt kommen.
Grüsse,
Bernd