Servus Hanna!
Seit meiner Kindheit sind mir obgenannte Wörter ein Begriff
(Adel: Jauche, adeln: düngen, Adelflasche: Gerät zum
Ausbringen der Jauche). Nun stelle ich fest, dass nichteinmal
in ganz Österreich diese Wörter (in dieser Bedeutung) bekannt
sind.
Oder bin ich damit tatsächlich einsam auf weiter Flur?
Nein, das bist du nicht, obwohl sie in unserer Gegend nicht geläufig sind, bei uns ist das einfach „de Suppm“ und die Jauche ausbringen ist „suppeng“.
Im restlichen Salzburger Land ist es , glaube ich, auch der Ådel…
Mein Mundartwörterbuch sagt: ahd.‚atel‘ = Schlamm, Morast
Auch der der Grimm hat einiges dazu zu vermelden:
, m. coenum, lutum, lotium, ags. adele (also im consonant verschieden von dem vorigen äðelo) cod. exon. 424, 1, es scheint weiblich, obwol das oblique adelan auch einem m. adela gehören könnte, adelseád cloaca, adeliht coenosus, schottisch addle foul, filthy, niederrheinisch adel sumpf, pful, coenum, nach dem Teutonista; den adel oder mistgauchen. MATHESIUS 124b; bair. der adel, mistjauche, adeln mit jauche düngen. SCHMELLER 1, 26; in schwed. landschaften koadel kuhharn, adla, ala harnen; walachisch udul lotium. die verschiednen und entlegnen gegenden, in welchen dies wort spurweise, ohne allgemein zu gelten, hervor taucht, verbürgen sein alter. gehört auch das altn. aðess lutum dahin? adel am finger, das böse ding, der fingerwurm, panaritium?
Alles klar?
Liebe Grüße!
Helene