Adipositas + Pflege + Frust

Hallo ich bin krankenschwesterschülerin im letzten Ausbildungsjahr und möchte eine Fachbereichsarbeit zum Forschungsthema:
Welchen Einfluss hat der Umgang der Pflegepersonen mit stark adipösen Patienten (BMI >30), auf deren Erleben eines stationären Aufenthaltes?

Ich möchte die Situation von beiden Seiten betrachten. Einmal die extreme Herausforderung an die Pflege und auch deren Vorurteile. Aber auch die Sicht bzw. das Erleben von adipösen Patienten. Z.B.: Wie fühlt sich ein Patient wenn ihm 3-4 Pflegepersonen beim Mobilisieren aus dem Bett helfen müssen. Wie wirkt sich das auf ein Selbstbewustsein und die „Heilung“ aus? Oder auch blöde Kommentare neben dem Patientenbett,…
Mir geht es auch speziell um die Wechselwirkung von beiden Seiten (also Pat. und Pflegepersonen) aufeinander.

Wo kann ich zu diesem Thema Studien finden??

Danke für die Hilfe.

Hallo, kiene Ahnung ob es dazu Studien gibt!

LG

Hallo kaschiera,

ier ein paar Links, die mir beim Erstellen meiner Facharbeit geholfen haben:

http://www.gbv.de/vgm/

http://vs13.kobv.de/V/6FKFSN4DPPM959PVXYLQ3NHTGC7NHP…

Spannendes Thema - ich wünsche dir gutes Gelingen!

Gruß

Gunda

Hallo kaschiera,
wuerde dir gerne etwas dazu schreiben, nur leider fehlt mir der noetigen Platz hier dafuer, welchen mir „wer-weiss-was“ zur Verfuegung stellt. Sorry …
LG

Hallo,

zu diesem Thema gibt es keine Studien. Wir haben uns bei unserer Facharbeit zum Pflegeexperten Adipositas und Bariatric sowie in den Selbsthilfegruppen damit beschäftigt. Wenn du genaueres Wissen willst sollten wir das auf anderer Ebene fortsetzen.

Dazu bitte per Mail [email protected] melden wenn gewünscht.

lieben Gruß Rita

Moin Moin
ich bitte um Entschuldigung, das ich mich erst jetzt melde. Leider ist Ihre Anfrage in der Hektik der letzten Tage komplett untergegangen.

In wie weit es Studien zu Ihrem Thema gibt, vermag ich nicht zu sagen. In Internet habe ich nichts finden können. Vielleicht sollten Sie sich da direkt an eine Adipositas Klinik wenden. Das wäre immerhin eine Möglichkeit.
Ich selber habe Jahrelang massives Übergewicht gehabt. Gr.168 cm bei 140 kg) Mittlerweile habe ich das Gewicht auf 90kg reduzieren können.
Desweiteren habe ich auch eine Zeitlang in einem Krankenhaus im Servicebereich gearbeitet und habe daher einsicht in beide Seiten erhalten.
Meines erachtens ist eine Klinik die weder auf Adipostas aus- noch eingerichtet ist, mit Adipösen Patienten überfordert, da die Ausrichtung auf die Bahndlung von Symptomen ausgerichtet ist, nicht aber auf die Ursachen.
Zum Personal ( Schwestern/Pfleger):smiley:urch den Klinikalltag findet eine gewisse Abstumpfung gegenüber dem Patienten statt. Hektik, Personal und Zeitmangel führen zu einem massiven Defizit an Aufmerksamkeit gegenüber dem Patienten. Aber auch ein Maß an Unwissenheit gerade bei Adipösen. Das Personal ist gefrustet und der Frust nimmt bei Adipösen noch weiter zu da diese nur unter schwerem Köperlichen Einsatz mit mehreren Personen mobilisiert werden können.Häufig jammern Adipöse auch in jeder Art, was auch noch stark an den Nerven zerrt. Desweiteren nimmt das Pflegepersonal im Unterbewußtsein auch wahr, was da so alles um den Adipösen Patienten herum aufgetischt ist, dank der „lieben“ Angehörigen. Auch das frustet weil es es das Gefühl hervorruft nichts zu erreichen. Unhöfliche Bemerkungen sind dann die folge, die absolut nicht förderlich für beide Seiten sind.

Ärzte:
Leider fehlt vielen Wissen über Adipositas. Zwar deren Symptome aber nicht die Ursachen. Dementsprechend werden zwar die Symptome kurz mit dem Adipösen Patienten besprochen ( wenn überhaupt) aber eine Aufklärung insbesondere Aufklärung über das Essverhalten und Ursachen Erforschung findet nicht statt. Auch mit den Angehörigen wird nicht Klartext gesprochen. In einem „normalen“ Klinikbetrieb hat kein Arzt den Arsch in der Hose den Adipösen Patienten in eine entsprechende Spezialklinik zu überweisen.

Angehörige:
Sind leider auch sehr heikel.Schock und Sorge führen dazu das dem Adipösen extreme Ausmerksamkeit entgegengebracht wird indem alles zum (vor allem leiblichen) Wohl abgeschleppt wird was dem Zustand und Änderung des Zustandes absolut nicht förderlich ist.Insbesondere wenn es sich um Adipöse mit Migrationshintergrund handelt.Zum einen wird Nahrung angeschleppt aus religiösem hintergrund, zum anderen werden mit diversen Mitbringeseln (von Schokolade, Säften Energydrinks,Keksen) das schlechte Gewissen der Anghörigen gegenüber dem Patienten beruhigt. Da spielt Zeitmangel, und mangel an Aufmerksamkeit eine große Rolle. Aus dem Unterbewußtsein heraus:ich/wir haben uns nicht genug gekümmert. Da weder Arzt noch Pflegepersonal mit den Angehörigen ein klares Gespräch führt was denn wirklich wichtig für den Patienten ist, wird weiter angeschleppt und zwar Essensportionen die weder von der Menge noch von der Zusammensetzung hilfreich sind. Ganz im gegenteil.

Der Adipöse Patient:
leidet sich selbst gegenüber an einer eingeschränkten Wahrnehmung. Das er Übergewicht hat wird nur am Rande wahrgenommen, wenn überhaupt.Die Ursachen, die zu der Adipositas geführt haben schon gar nicht. Das was der Adipöse wahrnimmt sind die Folgererkrankungssymptome.
Frei nach dem Prinzip: die Pillen werdens schon richten.
Werden Seitens des Pflegepersinals unhöfliche Bemerkungen gemacht neigen einige dazu diese zu überhören, andere reagieren mit einer Art Humor oder sind beleidigt. Da dem Patienten von den Angehörigen nun aber auch eine Aufmerksamkeit entgegengebracht wird tritt ein Teufelskreislauf in gange. Insbesondere bei dem mitgebrachten Nahrungsmitteln aller Coleur.Es wird gefressen weil wurde ja für mich gekocht, Krankenhaus Essen ist ja nicht so das wahre usw.
Und es wird bei einigen gejammert ( weil es dann noch mehr Aufmerksamkeit bei den Angehörigen gibt), sich über das Personal beschwert, das die Behandlung nicht anschlägt. Das führt dann wieder zu beschwerden seitens der Angehörigen bei den Ärzten, schuld sind die anderen.

Fazit:
Da die Kommunikation zwischen allen beteiligten Personengruppen nicht stattfindet, ist bestenfalls eine Besserung der Symptome der Folgererkrankungen zu erwarten. Eine Psychische Begleitbehandlung zur Ursachenforschung der Adipositas bei dem entsprechenden Patienten erfolgt auch nicht.
Da Ärzte und Pflegepersonal nur bedingt mitbekommen, was der Adipöse Patient so den ganzen Tag über zu sich nimmt, kann absolut keine unbedingt erforderliche Gewichtsreduktion stattfinden. Da durch den Mangel an Zeit und Personal, der Adipöse Patient nur schwer in Bewegung zu bringen ist verändert sicht nichts. Die mangelnde Aufklärung zwischen Nahrungsaufnahme, Art der Nahrungzusammensetzung und Menge sowie der dringend benötigten Bewegung, lassen alles so wie es wahr. Einziger Gewinner aus dieser Situation ist das Profitorientierte Krankenhaus, den man kann sicher sein, der Patient kommt wieder.

Ich hoffe Ihnen ein bißchen weitergolfen zu haben.

Hallo Kaschiera,
leideer kann ich bei diesem speziellen Thema nicht weiter helfen.

Frohes neues Jahr!