Hallöchen,
da muss ich jetzt Deinen Mut anerkennen, auch wenn ich
zweifele, dass Du hier eine Diskussion zu dem Thema wirklich
hinkrigest. Lediglich viel Polemik von allen Seiten. Bush ist
eben der Buhmann und Punkt.
naja, und bei Euch beiden ist Bush der Supertyp, der ein paar
kleinere Fehler gemacht hat, die darüber hinaus noch
verzeihlich sind, weil andere ja auch Fehler gemacht haben.
Ich vermisse übrigens noch eine Antwort auf meine Antwort auf
Deinen Artikel weiter unten.
Eigentlich hatte ich das nicht so ausgedrückt. Aber ich hatte auch auf die Ereignisse hingewiesen, die Bush angelastet wurden, aber sicher nicht in seinem Einfluß lagen. Dann sage mir doch mal, was hätte ein Obama getan, wenn 9/11 in seiner Amtszeit stattgefunden hätte?
Deien Artikel muss ich jetzt suchen, da gab es so viele, der ist mir wohl durch die Lappen gegangen, sorry.
Nehmen wir mal das Thema „Krieg gegen den Terror“. Es hat
Anschläge überall in der Welt gegeben, auch in Staaten, die
nicht mit in den Iran gegangen sind.
Wohin?
Irak, Tippfehler. Das wusstest Du aber.
Und für den Fall, daß Du Irak meintest: welche Staaten hat es
denn noch „erwischt“?
Spanien, England (die beide da waren), die Philipinen, Indonesien, Malaysia, Deutschland (nicht explodiert wegen technischer Fehler), Frankreich (rechtzeitig entdeckt und entschäft), Polen (zwei rechtzeitig entdeckte Anschlagsversuche), … die Liste ist nicht vollständig, aber das sind die, an die ich mich aus dem Kopf erinnere.
Dass in D. die Bomben in
der Bahn nicht explodierten und dass gerade Al-Queida nicht
auf D verzichten kann, weil es als europäischer
Bereitstellungsraum gilt, hat die Situation in D nicht
hochgekocht. Aber wären die Bomben explodiert, dann hätte D
ein ganz anderes Lied gesungen.
Ja, das ist beeindruckend: die Anschläge, die nicht vorher
aufgedeckt werden, funktionieren nicht, weil sich die
Attentäter wie Idioten angestellt haben.
Macht das jetzt die Absicht, hunderte von Leuten zu töten, zu verstümmeln und zu verletzten netter? Außerdem, wenn man Idioten lange genug einfach machen läßt, lernen die dazu.
Terrorismus ist eine Gefahr und eigentlich hätten sich alle
davon bedrohten Staaten dagegen stellen müssen.
Wie stellst Du Dir das „Dagegenstellen“ vor? Die Kriege in
Afghanistan und im Irak haben außer viel Leid und Elend nicht
viel gebracht. Was übrigens in der Natur der Sache liegt, weil
man Strukturen, über die AQ angeblich verfügt, nicht mit
großen Feldzügen gewinnen kann.
Abgesehen davon, dass Afghanistan zum ersten Mal seit wie vielen Jahrzehnten eine gewählte Regierung hat, dass man dort nicht mehr gesteinigt wird, weil man ins Kino gehen will und dass Kindern beiderlei Geschlechts nun der Schulbesuch möglich ist, abgesehen von medizinischer Versorgung und einer immer weiter wachsenden Infrastruktur, abgesehen davon, dass man dort nicht mehr festgenommmen wird, wenn man nicht dem „wahren“ Glauben anhängt? Abgesehen davon hat der Krieg Afghanistan tatsächlich nicht viel gebracht. Und die großangelegten Ausbildungscamps hat man auch gleich mit erledigen können. Nun kann AQ zwar dort immer noch einen Haufen Ärger machen und die Sache ist noch nicht zu Ende, aber strategisch gesehen hat AQ einen großen Teil der Offensivfähigkeiten verloren.
Und der Irak? Na ja, die Kurden sehen das wahrscheinlich anders, aber denen wird jetzt auch kein Giftgas mehr auf die Köpfe geworfen. Saddam wurde gleich mit besietigt, der ist auch kein Verlust. Wir werden sehen, was nun passiert, aber wenn es einen echten Cut&Run geben sollte, dann wird es interessant. Denn dann werden wir zu unseren Lebzeiten noch eine schiitische Sphäre von Iran bis hinüber zum Libanon sehen. Das kann witzig werden. Es wäre also eher Zeit, die Verhältnisse wieder zu stabilisieren, statt wegzuschauen und hinterher zu jammern.
wanden sich manches Mal. Aber man kann ihm nicht vorwerfen,
dass er Angst vor unpopulären Entscheidungen hatte.
Nicht jede unpopuläre Entscheidung ist eine gute Entscheidung.
Manche unpopuläre Entscheidung ist auch eine sehr dumme
Entscheidung und gerade auf diesem Gebiet war Bush ein
Meister. Witzigerweise waren die meisten seiner heute
unpopulären Entscheidungen zum dem Zeitpunkt, zu dem sie
getroffen wurden, sehr populär.
Also ich erinnere mich sehr gut, wie kontrovers hier in den USA das ganze Irak-Thema von Anfang an behandelt wurde. Es gab eine Mehrheit dafür, aber sie war ja nicht so groß. Die Argumente hier waren aber andere als die in Europa, und das ist der interessante Punkt. Vor siebizg Jahren sind die USA mit angetreten uns von einer Diktatur zu befreien. Danach haben sie uns vierzig Jahre vor einer anderen Diktatur geschützt. Natürlich ist es jetzt, nachdem für D keine Gefhar mehr besteht, dumm und unverantwortlich, solche Dinge auch für andere Völker zu tun.
Ein wiederkehrender Punkt ist die Wirtschaft. Die Wirtschaft
in den USA läuft langsam.
Absturz trifft es wohl besser.
Es besteht die Begründete Angst,
dass die Spritpreise 50% der deutschen Preise überschreiten
Interessante Theorie. Derzeit kostet eine Gallone Normalbenzin
unter zwei Dollar. Eine Gallone!
Richtig, seit ein paar Tagen. Die war auch schon bei drei. Soviel also zum Maßstab, was man hier als Ölkrise ansieht.
und man vielleicht tatsächlich eines fernen Tages als
Horrorszenario die Arbeitslosenquoten Deutschlands erreicht.
Das wird nicht mehr lange dauern, wenn man zum Spaß mal
annimmt, daß die Ermittlungsmethodik in den USA der in
Deutschland auch nur einigermaßen ähnelt.
Sie sind noch nicht auf den Trick gekommen, Langzeitarbeitslose einfach aus der Statistik zu verbannen um die Zahlen zu schönen. Wenn also die deutsche Lügenstatistik verwendet wird, dann gehen auch hier die Zahlen erstmal runter. Nur, obwohl die Zahlen besser sind als in D, die Leute hier sind so etwas nicht gewohnt, für die ist das schon echte Krise. Die würden selbst das, wofür man sich in D auf die Schulter klopft bereits als Krise ansehen. Und sie tun es.
Natürlich, auch dafür wird die Politik verantwortlich gemacht
und es ist ja auch richtig, dass die Politik gefragt ist. Aber
wir wollen das mal in Relationen setzen. Wenn Bush deswegen
der schlechteste Präsident der Welt ist, dann hätten man in D
so ziemlich alle Kanzler nach Helmut Schmidt erschießen
müssen.
Ja, die Entwicklung in Deutschland in den letzten 25 Jahren
war nun wahrlich katastrophal.
Das ist nun wirklich wahr. Aber hier geht das Geschrei los, lange bevor es wirklich katastrophal ist. Amerikaner lieben auch Diskussionen etwas lauter und bunter. Das führt manchmal in europäischen Augen zu einer Überbewertung.
Das war nicht das Totschweigen der Problematik um den Deal zu
machen, dass wir bei Schröder gesehen haben.
Und was ist mit Frau Merkel? Denn nach allem, was mir bekannt
ist, war sie in den letzten Jahren unsere Kanzlerin.
Vor Frau Merkel habe ich großen Respekt, nicht zuletzt, weil sie tatsächlich den Mund aufmacht. Aber wir erinnern uns, dass sie, damals noch als Abgeordnete, für einen Einsatz im Irak gesprochen hat. Das wäre zwar, aus meiner Sicht, moralisch richtig gewesen, aber zu diesem Zeitpunkt war die Bundeswehr dazu in keiner Weise fähig. Frau Merkel wird noch viel Arbeit haben, bis D fähig ist, den eigenen Ansprüchen, sei es Weltsicherheitsrat, internationale Diplomatie und gewisse Führungsansprüche, auch nur annähernd gerecht zu werden.
Aber das Europa geliefert hat, ist wieder eine der
Peinlichkeiten, die man am Besten abwäözt,
Wann hat denn Deiner Ansicht nach Europa Waffen an den Irak
geliefert? Meinst Du in der Zeit vor 1990? Da waren die USA
auch munter mit dabei und zwar über Israel.
Hallo? Erstens, es gab amerikanisches und europäisches Material aus der Zeit der 70er, als alle während des Konfliktes mit dem Iran den Irak unterstützten. Bis dahin war der Irak beinahe 100% auf russischen Waffen ausgerüstet, von der Kashi bis zum Suchhoi Su-7. Aber nach dem Ende des Konfliktes (währenddessen die US Navy den Golf frei hielt und dafür allgemein beschimpft wurde), endete diese Unterstützung. Gerade Israel und die USA haben nicht geliefert. Israel sowieso nicht, auch nicht als Drittland. Denn Saddam und die Baath-Partei hatten sich ja auf die Fahen geschrieben, islamische Führungsmacht zu werden und Israel auszulöschen. Also bitte, lern mal Geschichte bevor Du so was erzählst.
Bushs Wirtschaftspolitik war nicht clever, aber das gilt für
die der meisten europäischen Staatschef auch. Nur können die
immer hergehen und sagen, das ist so, weil Amerika dieses oder
jenes tat oder nicht tat.
Du kannst ja mal recherchieren, von welchen Ländern die großen
Wirtschaftskrisen der letzten 100 Jahren ausgingen.
Richtig, aber dann würde ich auch gleich recherchieren, warum. Und dann wird Dir das Ergebnis wieder nicht schmecken.
1929: Eine Überproduktionskrise, die in den USA zusätzlich dadurch verschärft wurde, dass große Geldmengen gar nicht in den USA sondern als Kredite und Aufbaumittel immer noch in Deutschland steckten. Mit dem Abschreiben dieser Kredite wurde auch die amerikanische Bankenlandschaft illiquide.
1948: Die kleine Krise. Die betraf eigentlich in erster Linie Europa, als Mittel knapp wurden um den durch den Krieg immer noch bestehenden Nachholbedarf zu decken. Mehrere europäische Volkswirtschaften überheizten quasi. Die USA betraf das nur insofern, dass D ja immer noch an der Marshallplanhilfe hing, England nach der Grippeepidemie auch wirtschaftlich lahmte und Marshallplan erhielt. Es wurde nicht zu einer echten Krise in Amerika, aber zeitweilig mussten die Mrshallmittel aufgestockt werden. Die bösen Amis nahmen lieber Stuererhöhungen hin (die übrigens in vielen Fällen durch Volksvotum abgesegnet wurden) als die guten Deutschen verhungern zu lassen. Selbst um den Preis, die eigene Wirtschaft zu belasten.
1959: Das Triffin-Dilemma. Der Dollar war Leitwährung. Aber der Dollar verbreitete sich durch Kredite und Hilfeleistungen in zu großer Menge über den Erdball. Denn das Bretton-Woods-System basierte ja darauf, dass die USA, und die alleine, genügend Wirtschaftsleistung aufbrachten, um die Weltfinanzen abzudecken. Das ging natürlich nicht immer. Das war zunächst auf dem Papier noch nicht kritisch, denn Bretton-Woods sah ja die Golddeckung vor. Nur wurde durch die Dollarmenge außerhalb der USA diese Golddeckung immer geringer, die Gefahr einer Dollarinflation größer. 1959 führte das eigentlich nur zu einer kleinen Krise als die USA mit aller Gewalt ihre Goldvorräte aufstockten und gleichzeitig weniger großzügig mit Hilfeleistungen wurden (der größte Empfänger, D, stand ja inzwischen auch wieder auf eigenen Füßen, der zweitgrößte, England war inzwischen zur international zweitwichtigsten Volkswirtschaft aufgefüttert worden). Es wurde also für eine Weile Gold knapp, aber das erholte sich wieder.
1967: Die Regierung in London beschließt im Alleingang eine Abwertung des Pfunds um 14%. An den Börsen setzt ein Run auf Gold ein, der Goldpreis erreicht schwindelerregende Höhen. Dadurch war der festgeschriebene Presi von $35 per Feinunze nicht mehr einzuhalten. Als Frankreich 1969 die gesamten Dollarreserven in Gold einlösen wollte, waren die USA mehr oder weniger zahlungsunfähig (der Vietnamkrieg kam ja noch dazu). Die Abwertung des Pfunds und später des Francs, um die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Wirtschaft zu erhöhen, hatten indirekt das internationale Wirtschaftssystem gekippt, weil England und Frankreich eine Politik der eigenen Wirtschaftsstailität verfolgt hatten, statt die Währungen stabil zu halten, wie sie eigentlich verpflichtet gewesen wären (da beide im Vertrag von BW waren). 1971 blieb also den USA nichts andere übrig, als BW zu kündigen. Wobei die Zeche bis heute immer noch von den USA bezahlt wird.
Habe ich was vergessen? Irgendwelche Krisen übersehen? Tatsache ist also, immer wenn die USA in die Tasche greifen um irgendwoanders auszuhelfen, bekommen sie spätestens den Tritt, wenn sie sich auf europäische Partner verlassen müssen. 1929 waren sie die einzigen, die D halfen und wurden dafür eingetunkt, 1948 bezahlten sie mal eben die hausgemachte europäische Investitionskrise und bekamen das Geld nicht wieder raus, 1959 verdienten sich die Vertragspartner eine goldene Nase daran, dass die USA Gold zukaufen mussten, 1967 (England) und 1969 (Frankreich) konnten Sie dann nicht mehr die Zeche dafür zahlen, dass E+F um wirtschaftliche Dominanz in Afrika und dem Nahen Osten kämpften.
sitzen. Dass Europa damit auf lange Zeit hinaus lediglich
belegt hatte, dass außer einem gewissen Anspruch auf
Weltgeltung keine Substanz existiert (was ja dann noch
mehrfach erhärtet wurde),
Da muß ich Dir allerdings zustimmen. Wir doofen Europäer haben
es mit Diplomatie und wirtschaftlicher Zusammenarbeit versucht
anstatt einfach mit militärischer Gewalt unsere politischen
Ziele durchzusetzen.
Seit acht Jahren arbeitet der Iran an Atomtechnologie. Seit acht Jahren verhandelt Europa und blockiert auch wirtschaftliche Sanktionen innerhalb der UNO. Nun wird geschätzt, dass es vielleicht noch ein bis zwei Jahre dauert, bis Iran eine Atombombe bauen kann. Glaubst Du, dass bei weiteren zwei Jahren des Verhandelns mehr herauskommt als in den acht Jahren zuvor? Um das zu glauben, müsstest Du allerdings wirklich blöde sein (auch wenn das keine spezifisch europäische Eigenschaft ist, da muss ich Deiner Polemik denn doch widersprechen).
Wäre Bush clever gewesen, wären die USA nicht in den Irak
gegangen. Aber nicht etwa, weil keine Notwendigkeit bestanden
hätte. Sondern weil es für die USA nicht zumutbat war, etwas
alleine zu tun und zu bezahlen, was die Welt hätte tun und
bezahlen müssen. Der Vorwurf, den man Bush also in Amerika
machen kann, und vielfach auch macht, ist, warum ausgerechnet
Amerika unter Bush für andere die Sch… schaufeln musste und
sich dann noch dafür beschimpfen lassen musste.
Warst Du zwischen 1990 und 2005 eigentlich auf diesem
Planeten?
Ja, ich bin etwas gereist, habe gearbeitet, Nachrichten gesehen und zwar nicht nur in einem Land …
Denn halten
wir fest, es war bewiesen, dass Saddam WMDs hatte, nämlich
C-Waffen, die er ja gegen die Kurden auch fleißig einsetzte.
Das ist 20 Jahre her. Keine UN-Inspektion vor dem 3. Golfkrieg
und keine US-Inspektion während und nach dem 3. Golfkrieg hat
irgendeinen Beweis für chemische Waffen gefunden.
Falsch, die UN-Kommission hat ja nach dem Golfkrieg Giftgas gefunden, nur keine A- und B-Waffen. Und natürlich, Genozid verjährt ja sowieso nach 20 Jahren, richtig? Du als Deutscher kennst Dich damit ja aus? Soweit ich weiß, sind Genozid-Taten, Beteiligung an Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ungefähr vierzig weitere Tatbestände, die in den Nürnberger Prozessen festgeschrieben wurden, mindestens bis 1987 nicht verjährt (Barbie-Prozess in Frankreich und die damit verbundene Diskussion in D). Da aber Nürnberg nach wie vor die Rechtsgrundlage der Rechtsprechung Den Haags ist, wäre auch D als Vertragspartner verpflichtet, diese Taten zu verfolgen, nicht, sie schön zu reden.
Ein paar wurden reicher, die meisten ärmer … auch so ein
Argument. Der Lebensstandard vor Bush war in den USA niedriger
als in D (nicht aber auf ganz Europa gerechnet, da gibt es ja
große Unterschiede) und er ist es auch jetzt noch. Doch
während er in D gesunken ist, ist er in den USA leicht
gestiegen. Die Wirtschaftskrise, insbesondere die
Immobilienkrise heir ist ja nichts anderes, als wir es in D
bereits fünf Jahre früher erlebt haben.
Welche Immobilienkrise haben wir in Deutschland denn erlebt?
Die muß irgendwie an mir vorübergegangen sein.
Darf ich Dich jetzt fragen, auf welchem Planeten Du warst?
deutsche Häuslesbauer bekamen staatliche Unterstützung,
Umschuldung und ähnliches? Was tat man denn in D als der
Knoten platzte?
Welcher Knoten?
Du solltest wirklich mal schauen, was die Immobilienpreise so in den letzten Jahren in D trieben. Da kamen nämlich ein Haufen Immobilien aus Zwangsversteigerungen auf den Markt. 2004 weiderum war es allgemein schwierig überhaupt noch Immobilienkredite zu bekommen, weil die meisten Banken nicht mehr über ausreichende liquide Mittel verfügten.
Gar nichts. In D bediente sich ein Ackermann
und ein Esser
Mit dem Hinweis auf die in angelsächsischen Ländern übliche
Praxis.
Toll, und hier tun das die Leute mit dem Hinweis auf D. Was aber genauso Murks ist. Was mich andererseits immer wieder amüsiert ist das Daimler-Dilemma. Erst wollten sie in die USA wegen der geringeren Steuern, jetzt wollen sie wieder weg weil ihnen die Börsenaufsicht auf die Finger schaut.
Meine persönliche Bewertung zu Bush? Nicht übermäßig
intelligent, am Anfang seiner Amtszeit naiv als er glaubte, er
könne als Präsident die Wahrheit sagen und die UNO würde
zuhören. In seinen Grundzügen ehrlich (er hat getan, was er
während seiner Kampagne zur ersten Amtszeit angesagt hat, was
man ihm ja jetzt zum Vorwurf macht). Aber er hatte zwei
schwere Amtszeiten, die mit Krisen geradezu gesät waren.
Die die USA sämtlichst selbst produziert haben.
Falsch. Die Typen, die die Flugzeuge ins WTC geflogen haben, waren keine Amerikaner, das haben die USA also sicher nicht selbst getan. Die internationale Finanzkrise ist eigentlich auch keine alleinige US Krise, nur wie üblich verlangt die Welt, dass die USA da was tun und die USA tun. Natürlich werden sie dafür wieder beschimpft werden.
Vom den
Anschlägen angefangen, die auf die verkorkste Nahost-Politik
zurückzuführen sind bis hin zur Immobilienkrise und die
folgende Finanzkrise, die man mit dem Abschuß von Lehman noch
so richtig in Fahrt brachte, um dann anschließend nur mit Geld
um sich zu werfen, um andere Unternehmen zu retten.
Die verkorkste Nahost-Politk? Die hält Deinen A… warm. Was willst Du denn? Vielleicht bist Du Dir eines grundsätzlichen Problems gar nicht bewußt. Die Länder über die wir hier reden sind größtenteils islamisch. Der Fundamentalismus ist gewaltbereit und gegen jedes nicht-islamische Land gerichtet. Die USA bekommen den meisten Ärger, weil sie gewissermaßen Symbolmacht sind. Glaubst Du etwas, wenn die USA zusammenbrechen würden, dass dann Osama hergeht und lächelt „Und Ihr in D seid liebe Kinder, ihr könnt machen was Ihr wollt!“ Glaubst Du das? Denk Dir die USA mal weg und frage Dich, wo die Verrückten dann zuschlagen. Ich kann Dir einen Tipp geben. Lies mal die Reden von Metin Kaplan, dem Kalif von Köln.
Und die Immobilienkrise? Na ja, abgesehen davon, dass die in anderen Teilen der Welt viel früher ausbrach, u.a. in D … Die Finanzkrise … das ist toll aus einem Land, in dem die Leute noch höher überschuldet sind als in den USA. Und Lehmann Brother kaufte also Archstone um reich zu werden, es hat nicht funktioniert und die Bank gleich mit reingerissen. Nicht anders als bei Herstadt (wobei das kriminell war) oder Barclay’s. Und natürlich auch nicht anders als bei Deutsche Bank oder Commers und Dresdner, nur dass die sich hielten, wenn auch mit vielen Rationalisierungsmaßnahmen und einem Bruchteil der Arbeitsplätze. Bankenkonkurse sind also nicht so selten. Nur, und da liegt ein Problem, nur von den USA wird verlangt, dass die Regierung eine soclhe Bank dann rettet und nur ein Deutscher kann dann den Vorwurf erheben „Lehmann sei abgeschossen worden“.
Man
kann ihm schlecht vorwerfen, dass es seine Amtszeit war, als
ein paar Fanatiker Flugzeuge entführten und ins WTC flogen.
Das wirft ihm niemand vor, nur daß er a) keinen Bock hatte,
sich ein gutes halbes Jahr lang mit den Leuten vom CIA zu
treffen, die ihn über die in diesem Zeitraum immer konkreter
werdende Bedrohung durch genau solche Anschläge informieren
wollte, wie sie dann auch verübtr wurden und b) daß er darauf
auf die denkbar falscheste Art reagierte, nämlich am Tag nach
dem Anschlag auf einen Feldzug gegen den Irak drang, obwohl es
damals wie heute keinen Hinweis auf die Beteiligung des Iraks
gab und natürlich diesen grandiosen Krieg gegen die Taliban
anzettelte, der bis heute keinerlei Erfolg brachte, wenn man
mal davon absieht, daß ein paar Quadratkilometer um Kabul und
Kundus herum von so etwas ähnlichem wie eine demokratische
Regierung regiert wird.
Ein paar Quadratkilometer mehr. Du hast nicht viel Ahnung von Afghanistan, richtig? Schau Dir doch wenigstens mal Karten an, damit Du weißt, wovon Du redest. Und was meinst Du mit „etwas Ähnlichem wie einer demokratischen Regierung“? Die Regierung ist gewählt. Das ist die erste frei gewählte Regierung seit 1973, die erste rein afghanische Regierung seit 1747, die alle Afghanen repräsentieren könnte. Denn die Taliban war ja in erster Linie paschtunisch. Aber das „ähnlich“ soll wahrscheinlich auch das wieder kleinreden weil es nicht in Dein Weltbild passt.
Man kann ihm auch schlecht vorwerfen, dass er sein Land gegen
weitere Anschläge dieser Art verteidigen wollte.
Wie das? Indem er ein Land angreift, um ein paar hundert Leute
zu finden, die sich dort in unzugänglichem Gebiet aufhalten?
Mehr, um die Ausbildungscamps dort zu zerstören und den Aufbau neuer derartiger Camps zu verhindern. Man nennt das „Logistik“. Einen Krieg gewinnt man seit langer Zeit nur dadurch, dass man die Logistik des Feindes zerstört. Der greifbare Teil der Logistik von AQ befand sich in Afghanistan.
Oder indem er ein Land angreifen ließ, das mit den Terroristen
genau gar nichts zu tun hatte?
Was auch wieder so richtig schön vereinfacht ist. Saddam hatte mit AQ nichts zu tun, was auch logisch ist. Denn politisch waren Saddam und Osama ja mehr oder weniger Gegner, beide strebten ja nach Vormacht innerhalb der islamischen Welt, Einer der Schauplätze dieser Gegnerschaft waren die sunnitischen Terrororganisationen hinter der PLO (Fatah, Al-Aksa, sowie der noch radikalere Hammas-Zweig). Und da gab es Kontakte, da gab es Waffenlieferungen und da gab es Geldflüsse. Aber die waren nicht neu, diese Geschichten reichten schon so lange zurück, dass das allgemein akzeptiert war. Der Irak war also kein Land, „das nichts mit den Terroristen zu tun hatte“. Husseins Irak war ein Land, das etwas „mit den anderen Terrorgrupppen zu tun hatte, aber nichts mit ÁQ“. Und über die anderen Fragestellungen, wie Genozid im Irak, hast Du ja bereits Deine Meinung geäußert. Bleibt das Fazit, dass Genozid für Dich verzeihlich ist, etwas dagegen zu tun, unverzeihlich. Eine Meinung, die, wenn sie von einem Deutschen kommt, immer einen etwas bitteren Beigeschmack hat.
Also hätte Bush
das Ding zusammen mit den Kanadiern, den Engländern und
US-Truppen gewinnen müssen. Nur wenn die US-Truppen auf die
armen Terroristen schießen, überschlägt sich immer gleich die
europäische Presse. Bush hat meines Erachtens zu lange
versucht, den Krieg in Afghanistan ohne Aufsehen zu führen.
Eher unwahrscheinlich. Der nmultidmediale Berichterstattung
durch das Verteidigungsministerium konnte man doch praktisch
nicht entrinnen.
Lass mich raten, Dir ist „embedded Journalism“ im Irak und die Presse in Afghanistan durcheinandergeraten? Aber wiel Du gerne aklagst ohne zu wissen, der wachsweiche Hinweis auf das Verteidigungsministerium (ich nehme an, Du meinst das Pentagon, nicht die Hardthöhe?).
Wenn ich das alles zusammennehme, hätte er ein großer
Präsident sein können.
Daß er kein großer Präsident werden würde, war schon nach
einigen Wochen absehbar als nämlich 1. der Umfang der
Wahlfälschung bekannt wurde, er 2. seine Haltung zu
Klimaprotokollen bekräftigte und 3. sein Kabinett vorstellte.
1.) Da ist immer viel Gerede dabei. Wenn nämlich der Umfang so hoch gewesen wäre, wie ein paar Wirrköpfe immer behaupten, dann hätte der Tatbestand für ein Impeachmentverfahren ausgereicht. Und die demokratische Partei hätte keinen Augenblick gezögert, eines einzuleiten. Sie konnte nur aus zwei Gründen nicht: Erstens, es reichte nicht, zweitens hatte sich herausgestellt, dass in einige Bezirken über die demokratische Partei registrierte Wähler bereits seit 20 Jahren tot waren, aber doch zur Wahl erschienen waren. Kein richtiges Wunder also, dass man es vermied, Staub aufzuwirbeln.
2.) Aber trotzdem haben die USA Produktion an Stickoxiden weit mehr reduziert als das Laberprotokoll von Kyoto fordert. Und Bush hat im Gegensatz zur Bundesregierung auch keinen Emissionshandel eingeführt, der nur dazu dient, aus dem Problem Geld zu machen, statt es zu lösen. Natürlich, wenn er diese Augenwischerei auch brav mitgespielt hätte, wäre er in Deinen Augen ein besserer Präsident gewesen. Warum habe ich das jetzt schon vorher geahnt.
3.) Das Du die Leute nicht leiden kannst ist Dein persönliches Problem. Obama hat jetzt auch ein paar Leute aus der alten Clinton-Administration geholt, aber ich sage, warten wir mal ab. Ich könnte natürlich sagen, was die schon alles getan und nicht getan haben, denn im Gegensatz zum damals von Bush vorgestellten Kabinett gibt es in diesem ja schon welche, die bereits rechtskräftig verurteilt wurde. Aber warten wir es ab.
Schon die ersten Entscheidungen waren grandios:
/t/erste-amtshandlung-von-bush/513179/2
Hast Du Dir mal die Fälle angesehen? Ich habs nicht. Wäre aber wahrscheinlich aus Deiner Sicht besser gewesen, nochmal 140 Killern mehr Freigang zu geben?
Das Mittel der Polzei gestrichen wurden und Du das nun zugleich mit Bushs angeblichem Poliziestaat als negativ verkaufen willst, finde ich irgendwie lustig.
Und was die Umweltprojekte angeht, Clinton hatte den Trick 500 mio für 0.5% Energieerzeugung die dazu noch nicht einmal der Lastkurve entsprechend läuft, in D gelernt. Nicht alles, wo „Umwelt“ draufsteht, ist auch sinnvoll. Auch nicht für die Umwelt. Und Clinton hat gegen Ende seiner Amtszeit angefangen, alle möglichen Projekte zu finanzieren ohne zu prüfen, ob sie überhaupt erfolgreich sein können. Er wusste ja schon, wer das Problem später auf dem Tisch haben würde.
Und mit meinem Ausblick lag ich damals auch nicht so falsch:
/t/jetzt-ist-er-praesident/513102/2
Ich erlaube mir, Dich zu zitieren:
Ich gebe ja gerne zu, daß nicht DER Insider bzgl. der amerikanischen Politik bin. Der Eindruck, den ich bisher von Bush habe, ist nicht gut. Der Mann ist das, was ich als Macher bezeichne: Partielle Wahrnehmung, aber voller Einsatz zwecks Erreichung des aufgrund der partiellen Wahrnehmung selbst unverrückbar festgelegten Ziels. Schlimm wirds dann, wenn bei Machern Macht und Dummheit zusammenkommen. Dumme Menschen sind leicht so zu manipulieren, daß sie es gar nicht merken bzw. fest davon überzeugt sind, selbst die Riesenideen zu haben.
Ja, ich stimme Dir zu. Vor allem, wenn Du so viele blöde Parolen nachbläst wie weiter oben, ohne eine einzige mal zu überprüfen. Dumme Menschen sind so leicht zu manipulieren.
Was Deine Bemrkung angeht, dass Gouverneur von Texas zu sein nicht zur Bildung persönlicher Erfahrung beiträgt, so musste ich schmunzeln. Texas ist erheblich größer als die Bundesrepublik. Die Bevölkerung ist allerdings kleiner. Texas unterhält eigene Handelsagenturen im Status diplomatischer Konsulate in 114 Nationen. Das Bruttosozialprodukt von Texas entspricht beinahe dem der Bundesrepublik. Also, wieso bringt das keiner Erfahrung, aber ein Gerhard Schröder mit der Erfahrung aus der politischen und wirtschaftlichen Weltmacht Niedersachsen war wählbar? Wieso?
Ich denke sowieso, daß die Welt ein besserer Ort wäre, wenn
die Politiker ein bißchen mehr wer-weiss-was lesen würden. Der
Afghanistankrieg wäre ihnen dann genauso erspart geblieben wie
der Irakkrieg und die Immobilien-/Finanzkrise. Tja,
wer-weiss-was´ler wissen mehr.
Nechdem ich Deine Artikel gelesen habe, bin ich da nicht so sicher. Es soll ja auch verschiedene Meinungen geben.
Gruß
Peter B.