Behinderte während der NS-Zeit
Hallo Iris,
erst hast Du mich geschimpft, weil jemand anderes „DIE JUDEN“ gesagt haben soll, dann führst Du „deutsches Judentum“ in die Debatte ein und schimpfst mich, weil ich mir darüber keine Gedanken gemacht habe.
Wenn Du selber schreibst, daß Du Dir darüber keine Gedanken
gemacht hast, wie kannst Du dann eine „Führungsschicht des
deutschen Judentums“ postulieren? Und wenn Du es gelesen hast,
dann müßte es doch dafür eine nachvollziehbare Quelle geben?
Was ich sagen wollte, war, daß man damals glaubte, seine Gründe zu haben.
Ich habe mir hier diesen Glauben nicht zueigen gemacht. Ich werde hier auch keine rechtfertigenden Zitate o.dgl. bringen.
Politisch korrektere Antworten: „…weil Hitler ein Verrückter war“ und „…weil der Deutsche an sich böse ist, und wenn nun noch Antisemitismus dazukommt, dann passiert das eben“.
Mein Rat für unvoreingenommen Interessierte: Lest, was vor 1945 gedruckt wurde!
Ich hatte nicht behauptet, daß Diffamierung einer Gruppe
grundsätzlich zur Vernichtung dieser Gruppe (egal ob Sexismus,
Rasismus etc.) führt.
Bei Deutschen aber doch wohl schon, oder?
Abgesehen davon dürfte Dir bekannt sein, daß während der
Nazi-Zeit viele Behinderte im Rahmen der Euthanasieprogramme
umgebracht worden sind.
Andererseits hat gerade Göbbels bei seiner berühmten („Wollt ihr den totalen Krieg?“) Sportpalast-Rede die Behinderten auf den Ehrenplätzen in der ersten Reihe ausdrücklich gewürdigt.
Das Thema der Euthanasie und Zwangssterilisierungen während der Nazizeit wird von den Massenmedien mit einer auffallenden Lustlosigkeit gehandhabt. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, waß ich davon – auch im internationalen Vergleich – halten soll.
Anscheinend hast Du Deine Polemik selber erkannt, weil Du die
Analogie schon vorsorglich in Anführungszeichen setzt.
Natürlich erkenne ich eigene Polemik, Du aber offenbar nicht.
Gruß
Wolfgang Berger