Adolf und die Juden

Hallo Leute,

was mich eigentlich schon immer interessiert hat, und ich noch keine befriedigende Antwort bekommen habe ist folgende Frage:

Warum hatte Adolf Hitler ausgerechnet seinen Hass auf die Juden gerichtet? War er generell gegen alles andere oder nur speziell gegen die Juden? Und wenn ja, was hatten die Juden vorher getan, worauf er seinen Hass begründet hatte?

Vielen Dank an alle, die mir helfen, diese Lücke bei mir auszufüllen.

Gruss Ronny

Meines Wissens lebte er in Wien in einem Haus, das sonst nur mit Juden bewohnt war.
Ausserdem wurden Juden seiner Bewerbung an einer (welche?) Kunstakademie bevorzugt.

Es gab hier aber schon weitaus ausführlichere Antworten mit Quellennachweisen, weiß aber nicht mehr unter welchen Titel.

Hallo Ronny!

Du mußt davon abkommen zu glauben, daß nur Hitler die Juden haßte.
Der Judenhaß wird seit 2000 Jahren durch die sogenannte christliche Kirche geschürt. 2000 Jahre gehen nicht spurlos an den „christlichen“ Menschen vorbei.
Zu der Haßverbreitung durch die Kirchen kam dann die Ausgrenzung aus dem gesellschaftlichen Leben. Juden durften keine „sauberen“ Berufe ausüben, sondern nur Berufe, die auch ohne sie mit einem Makel behaftet waren, wie Wucherer (Geldverleiher), Abdecker, Kesselflicker, Viehhändler usw. Also waren sie im Laufe der Jahrhunderte zu Aussätzigen geworden.
Was man noch wissen muß, die Juden wurden in allen europäischen Ländern weniger toleriert und akzeptiert, als in Deutschland. Deutschland war für die Juden, bis zur Nazizeit, ein Land, in dem sie relativ sorglos leben konnten.

Der Rassenwahn Hitlers war nicht seine Erfindung. Das gab es schon zu Kaisers Zeiten und wird es auch immer wieder geben.
Der schwerwiegendste Vorwurf gegen das Judentum war der des „Internationalismus“. Er zieht sich wie ein roter Faden durch Hitlers Denken und gehörte schon zu seinen frühesten ideologischen Feindbildern. Die Juden waren für ihn die Urheber aller internationalistischen Ideologien wie Freimaurerei, Völkerverständigung, Weltfrieden, Sozialismus und vor allem Marxismus. Es war sein internationaler Charakter, der den Marxismus Hitler verdächtig machte und der ihn als jüdisch entlarvte.

Gäbe es keine „christliche“ Kirche, gäbe es keinen Judenhaß. Nur aus dieser und aus der Angst der Menschen früher vor der Kirche, kommt der Haß. Falls Du es vergessen hast oder nie gelernt hast:
Judas hat Christus verraten, also haben die Juden ihn den Römern ausgeliefert. Also folgt darauf zweitausend Jahre Haß und Verfolgung.
Gruß Werner

In der Hoffnung, ich könne Dir etwas aus „erster Hand“ berichten, sah ich mir gerade „Mein Kampf“ an, ungekürzte Ausgabe, 1941, Zentralverlag der NSDAP, München.

Das brachte mich nicht viel weiter. Es ist ein schreckliches Sammelsorium, welches dort zusammengetragen wurde.

Mag sein, daß die Lösung viel einfacher ist als erwartet.
Wie eint man ein Volk, daß schwere Zeiten hinter sich hat und noch mittendrin steckt? Schaffe gemeinsame Nenner!
Wäre Hitler ein Japaner gewesen, hätte er Koreaner und Chinesen verfolgt. Als Amerikaner wäre es Neger und Indianer gewesen. Sonstwo wären sonstwelche die armen Schweine gewesen. Ein gemeinsames Feindbild schließt die Reihen oder läßt verstummen oder beides. Andersartigkeit, wenn auch herbeipropagiert, ist eine hervorragende Triebfeder. Mit diesem Werkzeug lassen sich Massen bewegen.
Krieg ist immer auch Bereicherung. Egal, womit Krieg und Verfolgung auch beginnen, läßt es sich auf diesen Grundsatz herunterbrechen:
Die haben es, und wir wollen es - also nehmen wir es uns.
Juden war vieles abzunehmen.

Hitler wird die Juden wirklich gehaßt haben. Das Verständnisproblem für uns besteht nur darin, daß die Gründe des Hasses aus verschiedensten Motiven haraus konstruiert wurden. Das hinderte den Hass aber nicht daran, sich selbständig weiterzuentwickeln. Worte schaffen Realitäten.

Otto

Eine Frage, die ich mir auch schon öfters gestellt habe und die so glaub ich auch schwer zu beantworten ist- ich versuchs halt mal mit ein paar Ansätzen-
hätte Hitler gesagt- ich will an die Macht um alle Deutschen zu vertreiben- wär wohl ein ziemlicher Schuß in den Ofen gewesn…
Es ist und bliebt halt ein politisches Grundprinzip sich einen Sündenbock zu suchen (natürlich nur sehr selten in Form von Hitlers Vorstellungen)- dann kann man alle Schwierigkeiten die ein Land- wäre Deutschland wirtschaftlich so dagestandn wie heute -hätte glaub ich Hitler die Macht nie ergreifen können- hat auf diese Gruppe abschieben- selber steht man dann als Retter da, wenn man Maßnahmen gegen diese Gruppe ergreift
und was würde sich dazu besser eignen als eine Bevölkerungsgruppe in der Minderheit, mit anderer Religion und noch dazu ist diese Gruppe eine, gegen die sowieso schon jahrhundertealte Vorurteile bestehn…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Ronny,

man war damals der Ansicht, die Führungsschicht des Judentums hätte dem deutschen Volk schlimme Verbrechen angetan und ihm jenes dadurch zum Feinde gemacht.

Gruß

Wolfgang Berger

hi Ron,

nicht nur, dass die Juden damals einen sehr schlechten Stand (auch schon in der Weimarer Republik) hatten, für Hitler war einer seiner Gründe für den Judenhaß auch die Tatsache, dass Hitler den Juden die Schuld am Beitritt der USA in den 1. Weltkrieg anlasstete, der dann auch (gerade durch die Unterstützung der USA) von den Allierten gewonnen wurde.

Betrachtet man die geschichtlichen Fakten, muss man sogar sagen, dass Hitler in diesem Punkt auch mal Recht gehabt hat, da die US-Juden wirklich einer der Hauptgründe waren, weshalb die USA in den 1. WK eingetreten waren, Stichwort Balfour Doktrin.

Diese Wortwahl und Satzkonstruktion riechen übel…
Hi Wolfgang,

man hat dir schon genug Lektionen hier erteilt, du hast dich dafür sogar netterweise bedankt. Könntest du vielleicht damit aufhören, unangenehm provokativen Thesen zu verbreiten?

~ :frowning:

Hallo Peet,

das ist hier offtopic. Poste es bitte im Brett „Unsachliches Gestänkere“.

Gruß

Wolfgang Berger

Die Frage stell ich mir auch des öfteren und versuche da durchzublicken…

der Hass muss riesig gewesens ein…und von vornherein plante Hitler auch eine art „Sonderbehandlung“ im eigentlichen Sinn… ich lese gerade ein buch zu dem thema „Endlösung“, es wird beschrieben wie Hjalmar Schacht und Göring versuchten auf der konferenz von Evian 1938 eine Lösung für vorerst die dt. Juden zu finden… das Ausland sollte Mittel bereitstellen um die dt. Juden aufzunehmen… letztendlich versuchte man deutscherseits… die Juden loszuwerden und dabei aber noch profit zu machen… Schacht wurde dann von Wohlthat abgelöst, als amn gewisse Üereinkünfte schaftte lehnte Hitler diese Regelungen vollkommen ab …auch war das Ausland nicht sehr erpicht darauf Einwanderer in solch grosser zahl aufzunehmen.

Man wollte 150.000 Juden ausweisen… sogar Vorbereitungslehrgänge auf die Ausweisung staatlich organisieren, die restlichen 200.000 sollten als Faustpfand dienen…

Zur reichskristallnacht noch etwas… sie wurde durch Göbbels und der SA inszeniert, Himmler war darüber überaus verärgert, sah er das Ansehen Deutschlands in der welt flöten gehen… ausserdem fürchtete er ein Wiedererstarken der 1934 geknebelten SA …Göring meinte dazu… man brauch mind. die halbe Jahresprofuktion beglischer Glaser ( damaliges Exportland für Schaufesnterglas) um den Schaden wieder auszugleichen …dies hätte auch eine Belsdatung der dt. Wirtschaft zur Folge gehabt… so entschloss man sich den juden eine Forderung von einer Milliarde Reichsmark anzlegen…

Es ist nicht off-topic antisemitische Denkmuster von Leuten zu benennen. Peet hat es noch sehr dezent getan.

Auch die Konstruktion „was haben DIE JUDEN getan“ läßt schon tief blicken.
Was haben Behinderte getan, daß es Behindertenfeindlichkeit gibt?
Was haben Frauen getan, daß es Sexismus gibt?
Was haben Ausländer getan, daß es Rassismus gibt?
etc.

Diese Frage ist nur zu beantworten, wenn man den Blick auf die Täter wirft: Was sind das für Menschen, die Juden hassen, weil sie Juden sind etc.

statt den Betroffenen / Opfern die Schuld zuzuschieben.

Iris

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Hallo Iris,

Es ist nicht off-topic antisemitische Denkmuster von Leuten zu
benennen. Peet hat es noch sehr dezent getan.

Erstens schrieb ich kein antisemitisches Denkmuster, sondern eine Tatsachenbehauptung, und zweitens scheinst Du ein recht eigenes Geschmacksempfinden für „dezente“ Ausdrucksweisen zu haben.

Auch die Konstruktion „was haben DIE JUDEN getan“ läßt schon
tief blicken.

Die Großschreibung ist von Dir. Es ist hier legitim, sich kurz zu fassen. In einem langen Aufsatz hätte ich mich differenzierter ausgedrückt.

Was haben Behinderte getan, daß es Behindertenfeindlichkeit

(…)

Diese Frage ist nur zu beantworten, wenn man den Blick auf die
Täter wirft: Was sind das für Menschen, die Juden hassen, weil
sie Juden sind etc.
statt den Betroffenen / Opfern die Schuld zuzuschieben.

Ich hatte eine Tatsachenbehauptung aufgestellt, die Dir offenbar nicht paßt, was ja völlig OK ist. Eine geeignete Antwort darauf hätte z.B. die Form gehabt: „das stimmt nicht, weil…“.
Hingegen hast Du lediglich ein paar Ideologiefetzen eingebracht und dadurch Starrsinn statt Diskussionsbereitschaft signalisiert.

Gruß

Wolfgang Berger

Antisemitismus
Hallo Yosemite,

die deutschen Juden haben zu Tausenden ihr Leben auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs für Deutschland, ihre Heimat !!, verloren. Auf Seiten der Mittelmächte wurden insgesamt ca. 450.000 Juden mobilisiert, 54.000 davon starben im Krieg. Davon waren es in Deutschland allein 100.000 => 12.000 davon fielen im Krieg, 320.000 in Österreich-Ungarn => 40.000 fielen im Krieg.

Viele Tausend Jude waren Eiserne Kreuz-Träger und genauso Patrioten für ihr Vaterland. [man lese nur die ersten Klmperer-Bücher]

Das Ursache für Hitlers Judenhass waren nicht irgendwelche Juden in Amerika, sondern der tiefe Antisemitismus in der Gesellschaft, gerade auch in Wien [ich empfehle Brigitte Hamans „Hitlers Wien“ oder E. Jäkels „Hitlers Weltanschauung“, 1981]

Den Juden wurde im Ersten Weltkrieg übrigends überall fehlende Loyalität unterstellt, auch in Amerika. Die Zahlen belegen aber, dass sie zu einem größeren Prozentsatz auf allen Seiten für die jeweiligen Nationalstaaten kämpften und fielen [auf Seiten der Ententemächte waren es ca. 1Mio55000., es fielen 123.500]

Gruss,

barbara

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Auch die Konstruktion „was haben DIE JUDEN getan“ läßt schon
tief blicken.

Die Großschreibung ist von Dir. Es ist hier legitim, sich kurz
zu fassen. In einem langen Aufsatz hätte ich mich
differenzierter ausgedrückt.

Ja, und die bezog sich auf einen anderen Beitrag im Thread, wo von „die Juden“ die Rede war.

Ich hatte eine Tatsachenbehauptung aufgestellt, die Dir
offenbar nicht paßt, was ja völlig OK ist.

Du hast unterlassen sie zu belegen. Es ist Sache dessen, der eine Behauptung aufstellt, diese zu belegen.

Wer ist denn „die Führungsschicht des deutschen Judentums“?

Und warum werden 3 Millionen armer polnischer Juden umgebracht. Das ist doch schon innerhalb Deiner Logik völlig inkonsistent.

Hingegen hast Du lediglich ein paar Ideologiefetzen
eingebracht und dadurch Starrsinn statt
Diskussionsbereitschaft signalisiert.

Nein ich habe eine Denk- und Diskussionsstruktur dargestellt indem ich auf eine Analogie (Behinderte, Sexismus) verwiesen habe. Das ist ein legitimes Diskussionsmittel im Rahmen von wissenschaftlichen Diskussionen - warum also nicht hier?

Allerdings versuchst Du mich zu fiffamieren, indem Du „Starrsinn statt Diskussionsbereitschaft“ signalisierst. Die „Ideologiefetzen“ kamen von Dir - aber vielleicht folgen noch Belege?

Iris

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Richtig muß es heißen

Allerdings versuchst Du mich zu diffamieren, indem Du mir
„Starrsinn statt Diskussionsbereitschaft“ unterstellst. Die
„Ideologiefetzen“ kamen von Dir - aber vielleicht folgen noch
Belege?

Iris

Hallo Ronny,

diese Frage wird hier quartalsmäßig in kleinen Variationen immer wieder gestellt. Hier ein Link zu einem älteren Artikel von mir zum Thema Judenverfolgungen und Antisemitismus/Antijudaismus.

Hitler und die Juden: Da gäbe es noch so viel zu sagen: katholischer Antijudaismus, Antisemitismus in Wien etcpp…

[http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…]

Wenn dich das Thema sehr interessiert, empfehle ich:

Poliakov, Geschichte des Antisemitismus,

B. Hamann: Hitlers Wien

Grüssle,

barbara

Hallo Iris,

Ja, und die bezog sich auf einen anderen Beitrag im Thread, wo
von „die Juden“ die Rede war.

Was willst Du dann eigentlich von mir? Soll der Begriff „die Juden“ verboten sein und stattdessen die Rede nur von Individuen? Das wäre zwar auch OK aber halt ein anderes Thema. Ich weiß von zwei jüdischen Familien in meinem Bekanntenkreis.

Du hast unterlassen sie zu belegen. Es ist Sache dessen, der
eine Behauptung aufstellt, diese zu belegen.

Du meinst wohl, ich soll hier damaliges Schrifttum zur Judenfrage zitieren. Die Literatur aus der Zeit in meinem Besitz ist frei von antisemitischen Aussagen (ich berichtete hier vor kurzem darüber). Angeblich soll man im „Stürmer“ allerdings einiges finden.

Wer ist denn „die Führungsschicht des deutschen Judentums“?

Warum fragst Du mein Wissen über Organisationsstrukturen jüdischer Leute in Deutschland ab? Und ob es ein spezifisch deutsches Judentum etwa im Gegensatz zu einem polnischen Judentum gibt, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Und warum werden 3 Millionen armer polnischer Juden
umgebracht. Das ist doch schon innerhalb Deiner Logik völlig
inkonsistent.

Ich weiß nicht, was für eine Logik Du mir unterstellst; mangels neutraler Informationen kann ich auch solche Zahlenangaben nicht kommentieren.
Tentativ würde ich aber mal sagen, daß in Osteuropa ein jahrzehntelanger, grausamer Krieg war, während dem viele Millionen Menschen starben.

Nein ich habe eine Denk- und Diskussionsstruktur dargestellt
indem ich auf eine Analogie (Behinderte, Sexismus) verwiesen
habe. Das ist ein legitimes Diskussionsmittel im Rahmen von
wissenschaftlichen Diskussionen - warum also nicht hier?

Nagut, dann nehme ich diese „Analogie“ mal für bare Münze: Kennzeichen der deutschen Volksseele wäre demnach ein grundloser, tödlicher Haß auf Behinderte, wie man ihn woanders nicht kennt. Und ich sei von uns beiden derjenige, der „diffamiert“ – ach hör mir doch auf.

Gruß

Wolfgang Berger

Hallo Barbara,

die deutschen Juden haben zu Tausenden ihr Leben auf den
Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs für Deutschland, ihre
Heimat !!, verloren. Auf Seiten der Mittelmächte wurden

Hängt damit vielleicht zusammen, daß eine Anzahl jüdischer Familien in Deutschland während der gesamten NS-Zeit unbehelligt geblieben ist?
Irgendwo habe ich dafür mal die Zahl 20 000 gesehen, wissen tue ich es über die einzige jüdische Familie in meinem Heimatort, die ihr Bekleidungsgeschäft ohne Unterbrechung von 1927 bis ca. 1992 geführt hat.

Gruß

Wolfgang Berger

U-Boote und ‚Mischehen‘
Hallo Wolfgang,

vom Widerstand des Herzens habe ich dir selbst schon vor geraumer Zeit berichtet. Nochmal: Juden, die in sog. „Mischehen“ lebten [hier jüdisch-„arische“ Mischehen], wurden zunächst verschont. Nach der erfolgreichsten Widerstandsaktion gegen das Naziregime 1943 blieben diese jüdischen Eheleute mehr oder minder sicher in Berlin von der Vernichtung verschont.

Ansonsten haben so ca. 5-10.000 Juden als sog. „U-Boote“ in Deutschland überlebt. Das ist ein Schätzung, es wird auch von weniger gesprochen.

An ganz interessanter Zeit-Artikel darüber, wie der jüdische Musiker Konrad Latte die Nazizeit überstand :

http://www.zeit.de/2001/13/Kultur/200113_l-schneider…

Das Eiserne Kreuz und die damit bewiesene Tapferkeit und Loyalität gegenüber dem deutschen Vaterland hat den Juden, die am ersten Weltkrieg beteiligt waren, nichts genützt. Viele dachten, ihnen könnte aufgrund ihrer Verdienste nichts passieren und das würde schon vorbeigehen, das Ende kennen wird ja. Juden, die nicht mit einem „arischen“ Partner verheiratet waren, hatten keine Chance. Egal, wie sehr sie sich bis dahin als Deutsche gefühlt hatten. [ich empfehle wirklich die Klemperer Bücher, der Wandel in seiner Erkenntnis im Laufe der Jahre ist bezeichnend]

Gruß,

barbara

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Hallo Wolfgang,

Wer ist denn „die Führungsschicht des deutschen Judentums“?

Warum fragst Du mein Wissen über Organisationsstrukturen
jüdischer Leute in Deutschland ab? Und ob es ein spezifisch
deutsches Judentum etwa im Gegensatz zu einem polnischen
Judentum gibt, darüber habe ich mir noch keine Gedanken
gemacht.

Wenn Du selber schreibst, daß Du Dir darüber keine Gedanken gemacht hast, wie kannst Du dann eine „Führungsschicht des deutschen Judentums“ postulieren? Und wenn Du es gelesen hast, dann müßte es doch dafür eine nachvollziehbare Quelle geben?

Und warum werden 3 Millionen armer polnischer Juden
umgebracht. Das ist doch schon innerhalb Deiner Logik völlig
inkonsistent.

Ich weiß nicht, was für eine Logik Du mir unterstellst;
mangels neutraler Informationen kann ich auch solche
Zahlenangaben nicht kommentieren.

Siehe einfach die Beiträge weiter oben.

Nein ich habe eine Denk- und Diskussionsstruktur dargestellt
indem ich auf eine Analogie (Behinderte, Sexismus) verwiesen
habe. Das ist ein legitimes Diskussionsmittel im Rahmen von
wissenschaftlichen Diskussionen - warum also nicht hier?

Nagut, dann nehme ich diese „Analogie“ mal für bare Münze:
Kennzeichen der deutschen Volksseele wäre demnach ein
grundloser, tödlicher Haß auf Behinderte, wie man ihn woanders
nicht kennt. Und ich sei von uns beiden derjenige, der
„diffamiert“ – ach hör mir doch auf.

Nein, Du nimmst sie nicht für bare Münze, sondern Du verschiebst sie auf einen anderen Punkt.
Ich hatte nicht behauptet, daß Diffamierung einer Gruppe grundsätzlich zur Vernichtung dieser Gruppe (egal ob Sexismus, Rasismus etc.) führt.

Abgesehen davon dürfte Dir bekannt sein, daß während der Nazi-Zeit viele Behinderte im Rahmen der Euthanasieprogramme umgebracht worden sind.
Anscheinend hast Du Deine Polemik selber erkannt, weil Du die Analogie schon vorsorglich in Anführungszeichen setzt.

Iris