Adoptierte Tochter zum leiblichen Vater?

Adoptierte Tochter zum leiblichen Vater?

Hallo, ich bin recht selten hier und habe eine Frage, die sicherlich noch nicht oft oder noch gar nicht gestellt wurde.
Ich habe meine Tochter, die mittlerweile fast 16 Jahre alt ist, mit 2 Jahren zur Adoption frei gegeben.
Ich war und bin der Überzeugung, dass es zum damaligen Zeitpunkt , das Beste für sie war.
Ich hatte auch ca. 13 Jahre keinen Kontakt zu ihr, der mittlerweile aber glücklicherweise wieder besteht.
Nun möchte sie zu mir ziehen, was ich sehr begrüße.
Ihre Mutter würde mich am liebsten, wenn sie könnte zum Mond schießen oder gar töten. Also kann man nicht davon ausgehen, dass sie diesem vorhaben jemals zustimmen würde.
Besteht dennoch eine Möglichkeit meiner Tochter diesen Wunsch zu ermöglichen?
Für Antworten bedanke ich mich recht herzlich

Sie hat also zwei Jahre bei dir gelebt/gewohnt und dann hast du die Kleine zur Adoption freigegeben? Die Gründe würden mich mal interessieren, da sich gerade meine Nackenhaare aufstellen. Und jetzt, nach 13 Jahren soll alles wieder gut werden? Na, ggf hab ich auch irgendwas falsch verstanden.

Hallo,

welchen Grund mag eine 16jährige haben sich eine „neue Familie“ zu suchen?

Gruß
Jörg Zabel

Wie hat sie dich denn gefunden? Oder hast du sie gesucht? Und wenn, wie hast du sie gefunden?
Ich dachte immer, das wären geschlossene Akten, an die nicht jeder rankommt.

Data

Moin,

bei einer Adoption im Kindesalter erlöschen alle vorherigen verwandtschaftlichen Verbindungen. Dass du Kontakt hast, ist super, allerdings bist du vorm Gesetz nicht mehr ihr Vater.
Wie sind die Verhältnisse nun? Leibliche Mutter ist immer noch die Mutter? Wurde deine Tochter von dem neuen Mann der Mutter adoptiert oder lebt sie in einer ganz „neuen“ Familie?

Hier helfen wohl nur Gespräche, zumindest bis das Mädchen 18 ist.

Gruß

Hallo,

wie finniepuh schreibt. Du lieferst hier zu wenig Information. War es eine Fremdadoption? Oder hat ein neuer Partner der Mutter das Mädchen adoptiert? (die Tatsache, dass du Kontakt hast, lässt darauf schließen)

Ansonsten wiederhole ich, was Finniepuh schreibt: du bist im legalen Sinn nicht mehr der Vater der Tochter. Gegen den Willen ihrer Eltern kann sie, solange sie minderjährig ist, nicht zu dir ziehen. Dass ihr Kontakt hat, finde ich auch gut. Egal, was die Legalitäten sind, für deine Tochter ist es wichtig, dich zu kennen. Dass die Mutter davon nicht begeistert ist, verstehe ich aber auch - 14 Jahre lang war sie allein bzw. mit einem neuen Partner für das Kind da (oder bei einer Fremdadoption eben als Mutter für das Kind da) und nun kommt jemand, der das Kind schon einmal aufgegeben hat (auch wenn damals vielleicht aus nachvollziehbaren, selbstlosen Gründen) und die Tochter weißt sie (in ihren Augen) zurück. Du solltest aber - neben der emotionalen Schiene - dir immer bewusst sein, dass mit der Adoption jegliche verwandtschaftliche Beziehung zwischen dir und deiner Tochter aufgehoben wurde (rechtliche gibt es kein Abstammungsverhältnis zwischen euch). Das heißt, auch der jetzige Kontakt hängt vom Wohlwollen der Eltern ab (und von deren Verständnis).

Was den Wunsch deiner Tochter ausgelöst hat, ist ebenfalls von Bedeutung. 16jährige haben notorischer Weise Probleme mit ihren Eltern und malen sich oft aus, dass das Leben in einer anderen Situation viel besser sei. Im Teenageralter kommt es auch vor, dass Kinder aus Scheidungsehen den Lebensmittelpunkt zu dem anderen Elternteil wechseln wollen. Hier ist auf jeden Fall genau zu prüfen, ob der Wunsch aus einer generellen Teenagerstimmung herauskommt, oder ernsthafte Gründe dahinterstehen. Sollte letzteres der Fall sein - und ich meine wirklich ernsthafte - dann würde das über das Jugendamt laufen. DIe können eine Unterbringung außerhalb der Familie veranlassen, es ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich, dass die alternative Unterbringung bei dir wäre.

Ganz nebenbei noch (und das ist wirklich ein kleines Nebenbei), wäre ein Umzug zu dir ja auch mit einem Schulwechsel etc. verbunden, keineswegs etwas, das leichtfertig veranlasst werden soll. Diese Überlegung - ein Schulwechseln - könnte aber durchaus in die Überlegungen der Tochter eingeflossen sein. Ich spekuliere hier mal: meine Eltern stinken mir, meine Freunde stinken mir, mein ganzes Leben ist besch***, wenn ich bei meinem leiblichen Vater wäre, könnte ich ein ganz anderes Leben führen, ganz neu anfangen, usw.

Grüße
Siboniwe

Ich denke, spätestens in zwei Jahren, also wenn deine Tochter Volljährig ist, kann sie ja ohnehin selbst entscheiden, wo sie leben will. Und wenn sie sich für die entscheidet, ist es ja ganz in deinem Sinne. Aber rechtlichen Fragen solltest du dennoch nachgehen und dich vorab schlau machen.

Schön, dass du wieder einen guten Kontakt zu deiner Tochter hast. Aber mir scheint, du musst warten bis zu ihrer Volljährigkeit, damit sie zu dir ziehen kann, weil die Mutter das nicht zulassen wollen wird.

Du hattest jahrelang keinen Kontakt mehr zu deiner Tochter. Jetzt kannst du nicht verlangen, dass sie zu dir zurückkommt und die Mutter der Tochter diese hergeben muss.

Hallo,

Teenager neigen dazu, das Elternhaus verlassen zu wollen, wenn es mit den Eltern schwierig wird…

Der Wunsch, zum Erzeuger zu ziehen hat sicherlich nichts mit der biologischen Verwandtschaft zu tun, sondern eher mit dem Alter des Mädchens…
Die würde auch zum Großonkel der Patentante ziehen, wenn sie könnte, Hauptsache weg von den spießigen Eltern…

Hat also nix mit Dir zu tun, tut mir leid, ist aber so…

Grüße
miamei

Sehe ich ähnlich.
Ihr seid beide in einer Art Ausnahmesituation: voll mit unerfüllten Wünschen oder Vostellungen. Beidseitiger Traum von einem schöneren Sein. Sie ist auf der Suche nach der Zukunf - was dem Alter entspricht. Du willst Vergangenes und Verlorenes und Aufgeģebenes plötzlich wieder bekommen. Was ein bißchen verständlich ist. Du bist aber erwachsen. Und solltest Dich auch so verhalten. Du wirst Dich wie auch immer mit der Mutter einigen müssen, weil Du schlicht und einfach mit der Freigabe zur Adoption auf alle Rechte verzichtet hast. Freu Dich über den Kontakt, aber pfusch der Mutter doch nicht in das, was sie bislang gut gemacht hat. Steh ihr zur Seite, das ist für Deine früh von Dir freigegebene Tochter sicher hilfreicher.
LG