ADS Methylphenidat nur bei Klassenarbeiten

Liebe/-r Experte/-in,

mein Sohn hat ADS. Ich stehe nicht sehr auf Ritalin, da es bei ihm starke einschlafstörungen hervorruft.
Kann man dieses Medikament eigentlich auch nur zu den Klassenarbeiten geben, damit er sich dann besser konzentrieren kann? Oder muss eine Dauermedikation sein?

Wir kriegen den Alltag nämlich gut geregelt, nur bei Klassenarbeiten macht er viele Leichtsinnsfehler, weil er sich nicht konzentrieren kann.

Danke für alle Antworten

Hallo,

danke für die Anfrage. Pauschal kann ich hier keine Aussage machen, da ich die Klassensituation nicht kenne. Ist es generell recht laut in der Klasse? Fühlt ihr Sohn sich in der Klasse wohl? Wie ist er integriert?
Eigentlich ist Methylphenidat (der Wirkstoff in den meisten Präperaten) für eine längere Medikation gedacht. Haben Sie die Einschlafstörungen schon einmal mit Ihrem behandelndem Arzt besprochen? Was sagt er dazu?
Es kann sein, dass der Wechsel eines Medikaments hier Hilfe bringen kann. Manche Patienten vertragen Z.B. Concerta besser als Ritalin. Vielleicht liegt es aber auch an der Dosis oder an der Zeit der letzten Einnahme. Ein erfahrener Arzt sollte hier die Ursache finden und bei der richtigen Einstellung helfen können. Wichtig für die Einnahme vor einer Klassenarbeit ist die Dosis und die Wirkung des Medikaments. Wenn es kein retardiertes Präperat ist, hält die Dauer der Wirkung nicht sehr lange an und muss also direkt (eine halbe Stunde) vor der Klassenarbeit genommen werden. Bei Medikinet Retard ist Z.B. zu beachten, dass man vorher etwas gegessen haben muss, sonst wird der Wirkstoff trotzdem auf einmal freigegeben.
Falls Sie generell gegen eine Medikamenteneinnahme sind, empfehle ich Ihnen einen Heilpraktiker aufzusuchen. Möglicherweise könnten homöopathische Mittel hilfreich sein oder evtl. auch Bachblüten. Es gibt viele Ursachen für eine Einschlafstörung, vielleicht hat Ihr Sohn momentan viel Druck in der Schule und macht sich zu viele Sorgen?
Sie sehen schon, dass eine pauschale Aussage unmöglich ist, da jeder Mensch individuell zu sehen ist.
Aber ich hoffe, ich konnte Ihnen trotzdem etwas weiterhelfen.

Liebe Grüße,

Cornelia Achauer

Hallo!

Grundsätzlich solltest Du die Dosierungsthematik mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass unser Sohn - nachdem er über einen langen Zeitraum hinweg Medikamente bekam - er diese nur noch sporadisch, z.B. bei Klassenarbeiten eingesetzt hat.

Wenn es nur darum geht, dass das Kind bessere Noten schreibt und sonst keine störende Symptomatik vorliegt, würde ich die Frage nach einer grundsätzlichen Medikation dringend mit dem Arzt besprechen.

Wenn nur ab und zu ein paar Flüchtigkeitsfehler passieren, wäre das *mir persönlich* nicht ausreichend dafür, meinem Kind Medikamente zu geben.

Angelika

Hallo,

danke für die Anfrage. Pauschal kann ich hier keine Aussage
machen, da ich die Klassensituation nicht kenne. Ist es
generell recht laut in der Klasse? Fühlt ihr Sohn sich in der
Klasse wohl? Wie ist er integriert?
Eigentlich ist Methylphenidat (der Wirkstoff in den meisten
Präperaten) für eine längere Medikation gedacht. Haben Sie die
Einschlafstörungen schon einmal mit Ihrem behandelndem Arzt
besprochen? Was sagt er dazu?
Es kann sein, dass der Wechsel eines Medikaments hier Hilfe
bringen kann. Manche Patienten vertragen Z.B. Concerta besser
als Ritalin. Vielleicht liegt es aber auch an der Dosis oder
an der Zeit der letzten Einnahme. Ein erfahrener Arzt sollte
hier die Ursache finden und bei der richtigen Einstellung
helfen können. Wichtig für die Einnahme vor einer
Klassenarbeit ist die Dosis und die Wirkung des Medikaments.
Wenn es kein retardiertes Präperat ist, hält die Dauer der
Wirkung nicht sehr lange an und muss also direkt (eine halbe
Stunde) vor der Klassenarbeit genommen werden. Bei Medikinet
Retard ist Z.B. zu beachten, dass man vorher etwas gegessen
haben muss, sonst wird der Wirkstoff trotzdem auf einmal
freigegeben.
Falls Sie generell gegen eine Medikamenteneinnahme sind,
empfehle ich Ihnen einen Heilpraktiker aufzusuchen.
Möglicherweise könnten homöopathische Mittel hilfreich sein
oder evtl. auch Bachblüten. Es gibt viele Ursachen für eine
Einschlafstörung, vielleicht hat Ihr Sohn momentan viel Druck
in der Schule und macht sich zu viele Sorgen?
Sie sehen schon, dass eine pauschale Aussage unmöglich ist, da
jeder Mensch individuell zu sehen ist.
Aber ich hoffe, ich konnte Ihnen trotzdem etwas weiterhelfen.

Liebe Grüße,

Hallo Cornelia,

erst einmal Danke für die ausführliche Antwort.

Bei meinem Sohn (10) wurde ausgeprägtes ADS festgestellt. Ich habe ihn, nachdem mich mehrere Lehrer auf sein Träumen in der Schule aufmerksam gemacht haben, vor kurzem testen lassen.
In der Schule ist er von der Leistung her ok. Deutsch gute 2, Mathe glatte 3 !
Aber er kann sich schlecht bis sehr schlecht konzentrieren. Er lernt ganz gut, lässt sich bei KA aber ablenken, wenn andere bspw. früher abgeben, rascheln, etc. Ich habe ihn jetzt 2 MATHE-KA mit Ritalin schreiben lassen, einmal 2+ einmal Note 2 - das hätte es früher nicht gegeben. Er hat die 2 Arbeiten souverän bearbeitet…das sieht man richtig am Schriftbild etc.
Die Klasse ist homogen, Jan ist integriert, alles bestens soweit.
Mich interessiert eigentlich, hat es Nachteile, wenn man Ritalin nur bei den KA als Konzentrationshilfe gibt?
Ich lehne, nachdem ich seit 3 Wochen im Internet recherchiere eigentlich eine Dauermedikation ab. Wir probieren jetzt seit 4 Wochen an unserem Sohn herum. Der Psychologe und auch der Kinderarzt sagen beide, dass mein Sohn schwierig einzustellen sei und ich will und kann ihm dieses Herumexperiementieren nicht mehr antun.

Von daher nochmal die Frage: Hat es Nachteile, wenn man Ritalin nur bei den KA als Konzentrationshilfe gibt?

Vielen Dank
Silke

Hallo!
Grundsätzlich geht das, dass man das Medikament nur vor Klassenarbeiten gibt - aber, Sie müssen genau wissen, wie ihr Sohn darauf reagiert und ob er nicht im Vorfeld in der Schule vor lauter Konzentrationsmangel den Lernstoff nicht richtig mitbekommen hat. Misserfolge in der Schule von ADS-Kindern kommen daher, dass sie sich nicht genügend auf den Unterricht konzentrieren können. Das ist auf jeden Fall auch eine Einstellungssache des Arztes. Von einer Bekannten der Sohn ist erwachsen, hat während der Schulzeit Ritalin bekommen und nimmt nun im Studium auch nur vor Prüfungen das Medikament, Der kann aber seine Lernleistungslage schon sicher einschätzen.
Alles Gute
Ulrike

Hallo,

es kann durchaus nach dem Abklingen von Methylphenidat zu einer Anfangsverschlimmerung kommen. Das heißt, die Kinder können aggressiver oder hibbeliger werden. Das muss aber nicht sein, es KANN.

Ich bin keine Ärztin, also kann ich auch keine Aussage darüber machen, ob es aus ärztlicher Sicht einen Nachteil hat, wenn das Medikament nur für Klassenarbeiten eingesetzt wird. Hier würde ich wirklich einen Arzt um Rat fragen.
Ihr Sohn ist jetzt noch nicht in der Pubertät, aber gerade da kann sich das Bild nochmals drastisch verschärfen. Sie müssen ihn einfach gut beobachten und selbst einschätzen, wann er welche Hilfe braucht.

Ich hoffe, das hilft weiter.

Mit freundlichen Grüßen,

Cornelia Achauer