AED-Anwendung beim Schwangeren?

Gesundheit Medizin
#1

Salü

Ich habe schon mehrmals einen AED-Kurs besucht, nun stellt mir letztes mal ein Verwanter die Frage. Darf man den AED (Automatischer Externer Defibrillator) auch bei Schwangeren Frauen anweden?

Kann der Stromschlag nicht einen Einfluss auf das Kind haben?

Danke für die Info.
Stefan Lüthi

#2

Hi!

Darf man den AED
(Automatischer Externer Defibrillator) auch bei Schwangeren
Frauen anweden?

Ähm, du weißt aber schon, in welcher Situation du den AED einsetzen kannst/sollst?

Kann der Stromschlag nicht einen Einfluss auf das Kind haben?

Der Stromstoß könnte eventuell der Mutter das Leben retten - ja, ich schätze, das beeinflußt das Kind *ggg*

Gruß,
Sharon

#3

Salü

Ich habe schon mehrmals einen AED-Kurs besucht, nun stellt mir
letztes mal ein Verwanter die Frage. Darf man den AED
(Automatischer Externer Defibrillator) auch bei Schwangeren
Frauen anweden?

Sharon hat es ja schon gesagt, aber ich will es nochmal etwas anders beleuchten. Wenn Du den AED (bei einer Schwangeren) nicht einsetzt, machst Du dich (abhängig von den Umständen) eventuell der unterlassenen Hilfeleistung schuldig. Der AED gibt ja eh nur einen Schock frei, wenn unmittelbar lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen vorliegen. Lange überlebt das Kind da eh nicht. Und die folgende HLW kann dann eventuell sogar dafür sorgen, dass das ungeborene Kind besser mit Sauerstoff versorgt wird als bei einer HLW ohne Asystolie (weil das Herz bei den Rhythmusstörungen ja garkeine richtige Diastole mehr hat)
Bei Kindern hingegen wird der (standard-)AED nicht eingesetzt.

VG, Stefan

#4

Salü

Ich habe den AED-Kurs schon bei drei verschiedenen Organisationen gemacht.
Diese Frage mit der schwangeren Frau, habe ich mir nie gestellt, erst als ich gefragt wurde.
In der Ausbildung haben Sie nie etwas darüber gesagt oder geschrieben.
Ich habe in meinen Unterlagen nachgeschaut und nichts gefunden.

Danke
Stefan

#5

Stefan, wenn Du einen Defi brauchst, auch einen Halbautomaten, ist Dein Patient reanimationspflichtig! Das bedeutet, er ist tot, wenn Du nichts unternimmst, bzw. den Defi einsetzt.
Ich denke nicht, dass sich in einer solchen Situation die Frage stellt, ob das Gerät einem ungeborenen Kind schaden kann.
Sicher ist: Lässt Du es landen zwei Leben in einem Sarg. Punktum.

Grüße

#6

Moin,

Darf man den AED
(Automatischer Externer Defibrillator) auch bei Schwangeren
Frauen anweden?

Ja.

Kann der Stromschlag nicht einen Einfluss auf das Kind haben?

Ja.
Sharon hat es ja bereits kurz gesagt. Ich differenziere mal etwas mehr:

  1. Kind wäre ohne Mutter bereits alleine lebensfähig (also Schwangerschaftsende/„Frühchen“)
  2. Kind ohne Mutter nicht lebensfähig, auch nicht mit intensivmedizinischer Hilfe
    Da stellt sich die Frage: Wie unterscheide ich im Notfall 1 von 2? Ich denke: Garnicht. Wenn Mutter AED braucht wird sie für gewöhnlich nicht mehr so gesprächig sein und folglich keine belastbaren Infos zur Schwangerschaft vorliegen. Ermittlungen dazu dauern zu lange. Dann gehe ich im Zweifel von 2 aus.
    Bei 2 gilt, was bereits gesagt wurde: Rettest Du der Mutter das Leben, dann hat Kind evtl. auch eine Chance, sonst 2 Leben im Sarg.
    Bei 1 ist die Sache schwieriger. Der Stromstoß (sofern ausgelößt) hat Einfluß auf das Kind und kann dort zum Herzstillstand führen. Da eine HLW des Babys erst nach der Geburt möglich ist und diese (Kaiserschnitt) mit Transportzeiten zu lange dauern dürfte, ist das Sterberisiko für das Kind hoch. Verzichtet man auf den AED, geht die Mutter mit höherer Wahrscheinlichkeit ein, das Baby könnte bei sofortigem Kaiserschnitt zwar gerettet werden, aber wegen der Transportzeiten dauert das auch zu lange: wieder 2 Leben im Sarg. Sinnvoll ist die Unterscheidung nur, wenn Personal und Gerät für eine „Blitzgeburtsdurchführung“ zufällig bereit stehen. Das dürfte nur in einer Klinik der Fall sein. Nur dann kann sich den Ärzten und evtl. den Angehörigen die Frage stellen: Mutter oder Kind? Evtl. stehen in der Klinik aber auch alternative Behandlungsweisen für beide zur Verfügung.
    „Im Feld“ gilt daher: Wenn AED an sich angezeigt ist, dann auch für Schwangere.

BTW. Ich kann nicht ausschließen, das die nötige Auslösung des Stromstoßes unterbleibt. Bei „Meßproblemen“ und ähnlichen Zweifelsfällen sollen die Geräte nämlich nicht auslösen, damit nicht unnötig jemand „todgemacht“ wird. Ich habe keine Ahnung, ob die Herzaktionen des Kindes (so noch vorhanden) die maschinelle Auswertung der Herztätigkeit der Mutter nicht so stören können, das das Gerät von einer „Meßstörung“ ausgeht und nichts tut.

Danke für die Info.

Bitte.

Gruß
Carsten

#7

Servus ihr Profis,
Ihr solltet etwas darauf achten, daß die wertvollen Informationen, die Ihr hier gebt, nicht im Fachjargon mit seinen Abkürzungen untergehen. Das hin- und herschalten zwischen online-Wörterbüchern und www sollte in der Regel nicht nötig sein.
NFU (nix für ungut :wink: )
Kai

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#8

Moin,

Ihr solltet etwas darauf achten, daß die wertvollen
Informationen, die Ihr hier gebt, nicht im Fachjargon mit
seinen Abkürzungen untergehen. Das hin- und herschalten
zwischen online-Wörterbüchern und www sollte in der Regel
nicht nötig sein.

Der Kommentar verwundert mich etwas. Ich habe mich bemüht nur Abk. zu verwenden, die dem Fragesteller oder sonst allgem. bekannt sind. AED und HLW hat er selbst erklärt bzw. verwendet, also darf ich vermuten, das sie ihm bekannt sind. Wo bin ich sonst dem Aküfi (Abkürzfimmel) erlegen? Was Fachbegriffe betrifft, ist je nach Kenntnisstand des Fragesteller die Verwendung m.E. dann ok, wenn sie vermutlich verstanden werden und Ausführungen verkürzen. Wollte man jede, womöglich sehr fachspezifische, Frage auf Laienniveau erklären, dann muß man ja fast jedes mal einen Aufsatz schreiben…
nfu

Gruß
Carsten