Ältere Kunststofffenster nachträglich abdichten?

Hallo!

Wir haben ein Haus welches 26 Jahre alt ist mit Doppelschaligen Mauerwerk. Die Fenster sind Kunststofffenster aus dem Fachhandel. Die Scheiben haben wir austauschen lassen gegen neue mit UG Wert 1,0. Der Fensterbauer meint, das die Rahmen noch völlig Ok sind und hat diese neu Eingestellt. Jetzt sind wir bei der Sanierung der Räume und ich verputze nach und nach alles neu. Mir ist aufgefallen, das an den Seiten (Verbindung zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk) zugluft ins Haus kommt. Beim aufklopfen der Seiten eines Fensters habe ich gesehen das diese nicht mit Bauschaum sondern nur mit Beton und Dämmwolle eingebaut wurden. Soll ich dieses entfernen und durch guten Fenstermontageschaum ersetzen, neu Verputzen und dann noch Fensterdichtband drüber kleben? Oder wie mache ich die Sanierung richtig?

Oder muss ich nicht alle Fenster am Rand auf klopfen und mache nur Fensterdichtband an den vorhandenen Putz und verputzes dieses noch einmal über? Die Zugluft kommt auch zwischen Fensterbank und Fenster raus.

Ich verwende immer Qualität aus dem Fachhandel und nicht aus dem Baumarkt.

Qualität und der richtige Einbau ist mir sehr wichtig, daher die Frage. Die Arbeit und der Dreck ist egal, ist es schon alles staubig wegen der Sanierung :smile:

Ist eine schwere Frage. Aber wenn Sie keine Probleme damit haben würde ich überall das Mauerwerk aufklopfen und ein Dichtungsband nehmen welches 3 in 1 beinhaltet zum einen Dampfdicht,Dampf offen für die Klimatiesierung und zum letzten die Wärmedämmung. Das Band ist meist 6cm breit und schwarz.Danach schön zumauern und drüber putzen danach sollte alles dicht sein.

Hallo,
es ist ratsam die Anschlussfugen an den Baukörper zu öffnen und zu erneuern .Die Fenster müssen innen Dampfdicht sein z.B.Folien kleben oder Verleistungen und diese dann mit Accryl seitlich abdichten.Aussen müssen die Fenster schlagregendicht sein .z.B.Kompriband oder aussen folien die Aussenfuge muss aber unbedingt Diffusionsoffen sein.Dazwischen wäre ausschäumen mit PU-Schaum ratsam .damit haben sie einen vernünftigen Fugenaufbau.Wenn dann sollten sie alle Fenster so präparieren.Bei den Dachflächenfenstern holen sie sich besser einen Dachdecker dazu.Viel Erfolg wünscht der „Window man“

Der Ansatz ist Gut.
Wenn die Anschlußfuge mit Mineralwolle richtig ausgestopft ist brauch es nicht raus.
Eine ausgemörtelte Fuge ist nicht Wärmegedämmt.
Innen muß bei einer Sanierung auf jeden Fall eine Dampfsperre eingebaut werden!!
Die aussen Fuge sollte der inneren Dampfsperre entsprechend Dampfdiffusionsoffener sein, damit die Fuge nach aussen abtrocknen kann.
Und die Richtige befestigung der Fenster nicht vernachlässigen ( Lastübertragung).

Gruß Claas

Hallo!

Ich habe gerade bei einem Fenster an der Seite alles auf gemacht. Es ist meistens nur Mörtel zwischen und ganz wenig Steinwolle. Ich nehme also Dämmschaum und dann dieses Abdichtband und mache alles so wie es sein muss.

Das Band dann von beiden Seiten, innen und außen, bzw. ich muss ja zwei verschiedene Bänder nehmen, Dampfoffen und Dampfdicht. Mal sehen was mein Händler da so hat.

Danke für die Antworten, Ihr habt mir weiter geholfen.

Aussen kann man auch Dreckleisten mit Kompriband nehmen
die sind diffusions offen und Schlagregen dicht.
Beim Ausschämen sollte man sich überlegen ob man sich eine Schaumpistole anschafft, die Dosierung ist einfacher und die Verarbeitung ist einfacher. Kommt auf die menge der Fenster und auf den Ablauf an.

Gruß Claas

Da es sich hierbei um Renovierungsarbeiten handelt, würde ich mit gutem 1K Schaum arbeiten und dann verputzen.Wichtig ist,das die Fenster nach innen dichter sein müssen als nach außen.

Fenster brauchen (zumindest im Neubau) drei Abdichtungsebenen:
außen Schlagregendicht
Mitte Wärmedämmung
Innen Dampfdruckdicht

Meine Fensterbauer benutzen heute selbstaufschäumende Buthyl Dichtungsbänder
Hol Dir mal einen Fachmann vor Ort, da das doch eine sehr spezielle Angelegenheit zu sein scheint.

Grüße Mathias

Viel was anderes bleibt dir wahrscheinlich nicht übrig. Montageschaum würde das ganze deutlich besser abdichten. Auf der Innenseite kannst du evtl. auch mit Deckleisten arbeiten - dann brauchst du nicht alles neu zu verputzen.

Das Thema ist so umfangreich, dass die Beurteilung Ihrer Fenstersituation und daraus resultierenden Maßnahmen hier nicht möglich ist.

Bitte googeln Sie mal nach „RAL Montage Fenster“. Sie finden viele richtige Lösungen für die grundsätzliche Einbausituation. Oberster Grundsatz: Innen dichter als außen, also innen luftdicht und außen schlagregendicht.

Fensterdichtbänder, ich nehme an, Sie meinen Kompribänder, müssen glatt am Mauerwerk anschliessen. Eine Rundum-Sanierung ist zu empfehlen, da aufgrund der neuen besseren Gläser sich der Taupunkt für den Kondensatniederschlag wohl in die Ebene des Mauerwerkes verschiebt. Und dort wollen Sie sicherlich keine Feuchtigkeitsansammlung haben.

Ansonsten bitte den Fachmann vor Ort bemühen.

Viel Erfolg!

Nochmals Danke für die ganzen Antworten. Ich habe jetzt die Seiten Ausgeschäumt und werde heute diffusionsgeschlosses Klebeband von innen befestigen. Danach wird es Innen verputzt. Von außen kommt das offne Klebeband drauf und solche Abschlußleisten im 90 Grad Winkel. Die Muss ich aber erst noch bestellen.

Thema kann dann geschlossen werden.

Guten Tag,
der Hohlraum sollte vollständig mit Dämmmaterial ausgefüllt werden, zur Not auch mit einem Fensterschaum (nicht mit einem x-beliebigem Schaum!!). Anschließend können Sie wenn der Platz vorhanden ist ein überputzbares Fensterband auf den Rahmen und die vorgeschlämmte Leibung aufkleben und anschließend die Leibung wieder anputzen. Evtl. ist es sinnvoll die Fensterleibung zu dämmen.

MfG
R. Stasch

Hallo ryan79!

Auf jeden Fall ist es ratsam, die Maueranschlussfuge richtig zu isolieren. Ganz besonders sogar, nachdem die Scheibenqualität hinsichtlich der Dämmung um ein Vielfaches verbessert wurde, denn jetzt ist die Maueranschlussfuge mit großem Abstand die kälteste Stelle im Raum und sicher der Ort, wo sie Kondenswasser und anschließend Schimmelpilz bildet. Wenn jetzt nicht unbedingt verhindert wird, dass Luftfeuchtigkeit vom Innenraum in die kalte Maueranschlussfuge zieht, dann richtet das Kondenswasser in der Maueranschlussfuge richtig böse Schaden an.

Die Dämmung aus Wolle (Mineralwolle oder Glasfaserwolle) ist prinzipiell nicht schlecht, jedoch hat sie zwei entscheidende Nachteile:

  1. Ist sie einmal feucht geworden, richtet sie mehr Schaden an, als dass sie Vorteile hätte.
  2. Wer weiss, ob damals die Wolle wirklich gleichmäßig und in richtiger Menge eingebracht wurde. Die Zugluft lässt darauf schließen, dass es nicht ausreichend war und auch nicht umlaufend Wolle vorhanden ist.
    Also auch das ist ein Grund, um alles aufzureißen und neu zu isolieren. Wenn man es richtig machen will, führt kein Weg an dieser Arbeit vorbei.

Als nächten Hinweis sei das Augenmerk auf den Anschluss der Fensterbänke gerichtet. Meistens ist außen keine Isolation (Wärmedämmung und Schwerfolie!) unter der Metallfensterbank, so dass sich hier gnadenlos Kondensat bildet, was ins Mauerwerk zieht. Außerdem ist meistens keine oder nur wenig Isolation (Fensterbankanschlussprofil) zwischen der Außenfensterbank und der Innenfensterbank, so dass die Kälte-/Wärmebrücke am Anschluss der Innenfensterbank zu Kondenswasser und Schimmelrisiko führt. Sollte es sich außen um eine Steinfensterbank handeln, könnte diese vielleicht sogar unter dem Fenster durchlaufen und so für eine mittelschwere Katastrophe sorgen. In diesem Fall müsste die Steinfensterbank aufgetrennt und thermisch getrennt werden. In der Regel führen die Isolationsprobleme an den Fensterbänken unweigerlich dazu, dass deren Montage erneuert werden muss und das dann dazu führt, dass das untere Fensterrahmenprofil um ein paar Zentimeter höher zu sein hat. Das bedeutet, dass das Fenster um ein paar Zentimeter zu groß ist. Dann wäre der Austausch der Glasscheiben rausgeschmissenes Geld, denn nun müssen die Fenster komplett neu gemacht werden. Leider wird die größte Problemzone, der untere Fensteranschluss mit den Fensterbänken, bei den meisten Sanierungen total ignoriert, weil sich hier durch Kleinigkeiten, die dem Laien kaum auffallen, Aufgaben mit hohem Kostenaufwand entstehen.

Eine Schlussbemerkung, die ich mir einfach nicht verkneifen kann:
Selbst viele Fachbetriebe verschließen vor dem Umfang einer richtigen Sanierung die Augen, denn in den meisten Fällen wird eine Beratung in dieser Richtung von den Kunden als „Geldschneiderei“ bewertet. Also verkaufen die Fachbetriebe lieber einen kleineren Auftrag, als den Kunden mit einer Hiobsbotschaft ganz zu vergraulen. Schließlich ist bekannt, dass irgend ein Mitbewerber im Kostenvergleich das Problem des unteren Fensteranschlusses ignoriert und damit das gefälligere Angebot abgibt. Auf Nachfrage des Kunden kann er dann beschwichtigend das Problem klein reden und findet beim Kunden meist ein offenes Ohr, wenn es um Kostenersparnisse geht. Das ist einer der schlimmsten Gründe, warum in den Reihen der vermeindlichen Fachbetriebe sich seit Generationen auch richtige Scharlatane halten können. Der Kunde hat meistens mehr Misstrauen gegenüber einem teuren Angebot als gegenüber einem billigen Angebot, so dass die „Billigheimer“ immer ausreichend Aufträge haben und das sogar noch zunehmend in schlechten Zeiten, in denen die echten Fachbetriebe richtig mit dem Überleben zu kämpfen haben.
Jetzt frage ich mich, wie kommt ein Fachbetrieb an den Auftrag, Scheiben in alten Kunststofffensterprofilen zu wechseln, wenn der Kunde freiwillig und ohne Scheu bereit ist, alle Maueranschlussfugen zu sanieren?! Glasscheibenaustausch und eine fachgerechte Sanierung der Anschlussfugen getrennt zu machen, ist unter dem Strich viel teurer, als sich komplett neue Fenster mit modernen Rahmen einbauen zu lassen, die schon die hochwertigen Glasscheiben haben und eine moderne Montage hinsichtlich Fensterbänken und Isolation der Maueranschlussfugen naturgemäß erfordern. Ein Glasaustausch als Sanierungsmaßnahme kommt wirtschaftlich nur dann in Frage, wenn es keine Arbeiten am Mauerwerk geben soll und Fensterrahmen und Fenstermontage bereits den aktuellen Richtlinien entspricht.
Ich glaube, dass der Betrieb, der die Scheiben ausgetauscht hat, auch nach dem Prinzip vorgegangen ist: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach! Ein richtiger Fachbetrieb hätte dem Kunden vorgerechnet, dass es wirtschaftlich völlig unsinnig ist, die Scheiben austauschen zu lassen, wenn ohnehin die Fenstermontage saniert werden muss.

Mit freundlichem Gruß,
Peter Ralf Lipka
ActualVision ZILL-Fenster GmbH, Berlin/Deutschland

Hallo,
rufen Sie den Fensterbauer an der Ihnen die Scheiben ausgetauscht hat und lassen sich beraten was zu tun ist.
Diskutieren Sie die Problematik mit ihm. Danach können Sie am Besten entscheiden was Sie machen.

Gruß Uwe

hallo,

sorry, war lange im urlaub, deshalb erst jetzt eine antwort.

klar, wenn es an der anbindung zum baukörper undicht ist, empfiehlt es sich abzudichten.
ob die alte abdichtung ganz raus muss ist nicht zwingend. vielleicht muss sie nur zusätzlich (z.b. mit dichtband) ergänzt werden.
gruß