die immer weniger nach Apfel sondern mehr nachWsser und ´ner undeffinierbaren, faden Süße schmecken, die Schale immer härter und transportfreundlicher wird, dafür der Apfel schöner von Gestalt und immer größer wird?
Letztens hab ich einen Jonagored mit 350° erwischt. Na ja, da braucht´s halt nur 3 Stück um das Kilo voll zu bekommen. Spart mit Sicherheit Arbeitszeit und -lohn. Wenn er dann aber wenigstens schmecken würde!
Selbst der ehemals süss-säuerliche hervorragend schmeckende Braeburn ist nur noch schön und schmeckt nach fast nix mehr.
Mit abendlichem Gruß
ramses90
Hallo Ramses,
falls du du löndlich und in einer Gegend wohnst, wo noch Hochstammbäume gepflegt werden: kaufe auf dem Markt das Obst. Ich habe auf dem Markt in meiner kleinen Stadt sagenhafte Äpfel vom Hochstamm gekauft - sie sahen aus wie Gewürzluiken, aber der Bauer vermutete, dass es eine vermendelte Sorte war, und die Äpfell schmecken, wie Äpfel schmecken sollen.
Die modernen, pflegeleichten Apfelsorten wachsen auf kleinen Bäumchen, die nach ein paar Jahren wieder umgepflügt werden, Da kann natürlich wenig Geschmack entstehen. Und je grösser ein Apfel wird, umso mehr braucht er Klima, Sonnenschein und so weiter, bis er wirklich schmackhaft ist. Viel Geschmack wird der längeren Lagerfähigkeit wegen geopfert…
Wenn du und andere wieder schmackhaftere Sorten verlangt, seid ihr auf dem richtigen Weg . Die Nachfrage macht das Angebot,
Liebe Grüsse, Gabi,
die morgen Apfelküchle macht:-)
Deshalb liegen die Äpfel nur noch in unserer Obstschale um schön auszusehen.
Essen kann ich sie gelegentlich nur geschält, weil es mir von der Schale regelrecht den Hals zuschnürt.
Ansonsten gebe ich dir in allen Kritikpunkten recht.
Hallo,
den aktuellen Stand kenne ich nicht, habe seit ein paar Jahren eigenen Garten mit manchmal Äpfeln.
Aber ich war vorher mit Elstar immer sehr zufrieden, habe meist bei Lidl die Tüten mit den kleinen, nicht normgroßen Äpfeln gekauft, schon weil ich diese Normgrößenregelung idiotisch finde. Mir schmeckten diese Äpfel immer gut. Aber ist nat. nur die eine Sorte.
Boskop zum Backen z.B. kann man vergessen, den gibts bestenfalls noch Bio oder von Privat.
Wenn es in deiner Nähe Kleingartenanlagen gibt, frag da ruhig mal nach. Viele Gärtner haben mehr Äpfel, als sie verbrauchen können und geben gern preiswert ab.
Da ist dann schon auch mal der Wurm drin, das gehört dazu und ist eher ein gutes Zeichen hinsichtlich Pestizideinsatz.
Gruß,
Paran
Moin,
Äpfel, wie jedes andere Obst, werden nur noch auf zwei Eigenschaften gezüchtet: Wurf- und trittfest müssen sie sein. Vor allem aber darf Obst nicht mehr nach Obst schmecken (so wenig wie Käse nach Käse). Als ich letztes Jahr von einem Winzer am Kaiserstuhl eine Traube mit winzigen blauen Beeren in die Hand gedrückt bekam, hat es mich vom Aroma fast umgehauen.
Gestern beim „Apfelbauern“: Sorte XY-Name-vergessen, besonders für Kinder geeignet. Einen Schnitz probiert, schmeckt wie dünnes Zuckerwasser. So erzieht man schon die Kleinen zu Geschmackskrüppeln.
Gruß
Ralf
Das kommt nicht nur Dir so vor.
Im üblichen Angebot vermisse ich „Klaräpfel“ (gut, die Ersten im Jahr, nicht lange haltbar, aber prima zum Frischverzehr, für Apfelmus und Apfelsaft); diese netten eher kleineren Cox Orange (enau die richtige und leckere Portion zum Zwischen-Durch-Essen aus der Hand) und den Klassiker zum Kuchenbacken „Boskop“.
Vielleicht liegt es daran, dass ein Großteil der Bevölkerung (gemessen an der Kaufkraft oder Ernährungsgewohnheiten) einfach nicht (mehr) weiß, dass es sehr unterschiedliche Apfelsorten gibt. Deren Unterschiede sich eben nicht an „schön, groß, rund“ ausmachen lassen.
Du bist also nicht alleine.
LG
Amokoma1
Diese kleinen Äpfel gibt´s auch nur noch sehr selten und die haben in der Regel auch noch ´nen Geschmack nach Apfel.
Es scheinen die Einkäufer zu sein vor allem bei Aldi, Lidl und co. die sich die Riesenäpfel ohne Geschmack aufschwätzen lassen. Na ja, dafür werden se billiger sein.
Aber welchem Kind kann man den ´nen mehrere hundert Gramm schweren Apfel zum Pausenbrot mitgeben oder für sich selbst mitnehmen.
Und wie der Ralf schon schrieb mit den Geschmackskrüppeln, die Obstbauern versuchen´s auch bei den Erwachsenen! ramses90
Das mag ja für abgepackte Ware im Discounter gelten, aber schon bei vernünftigen Supermärkten sieht das anders aus. Man werfe exemplarisch mal einen Blick auf die Obsttheke bei Edeka Zurheide oder unserem Dorf-REWE. Und erst recht sieht das anders aus, wenn man sich die „Mühe“ macht, beim Erzeuger selber einzukaufen (wo es übrigens nicht teurer ist als im Supermarkt). Aber dafür muß man natürlich einen Umweg machen und ggfs. Öffnungszeiten beachten, die nicht ganz so arbeitnehmerfreundlich sind wie die von Aldi oder Lidl.
Kurz gesagt: wie so vieles, ist das Problem ein vom Konsumenten selbstgemachtes.
Hallo Ramses,
bei den Äpfeln, die es in unserem Haushalt gibt, kann ich nichts von dem bestätigen, was Du beklagst. Wir essen hauptsächlich Pinova, Goldparmäne, Rubinette, Elstar und Boskoop.
Zwar werden Äpel ausschließlich vegetativ vermehrt, d.h. alle Jonagored-Bäume stammen von ein und demselben Baum ab, ohne dass da irgendwo ein züchterischer Eingriff hätte stattfinden können, aber keine Apfelsorte ist genetisch vollkommen stabil. Mehr oder weniger schnell verändern sich alle Apfelsorten - sehr schnell verschwunden sind z.B. Alkmene, Ingrid Marie und McIntosh, ziemlich lange stabil war Jonathan und Cox Orange und extrem lange Golden Delicious und Granny Smith.
Es ist also züchterische Arbeit notwendig, um überhaupt weitherhin wohlschmeckende Apfelsorten zu haben. „Alte Sorte“ ist kein Qualitätsmerkmal, eher im Gegenteil: Nicht wenige der hoch gelobten „Alten Sorten“ sind heute nicht mehr interessant.
Deine Vermutung, unter dem selben Namen würden Sorten mit ganz anderen Eigenschaften (dickschalig, großkalibrig) angeboten, trifft nicht zu. Richtig ist, dass die Eigenschaften von Obstsorten sich mit der Zeit ändern. Die Behauptung von Ralf über aktuelle Zuchtziele ist völliger Blödsinn. Es gilt in der Pflanzenzucht zwar grundsätzlich, dass die Züchtung auf ein Ziel hin leicht auf Kosten von anderen Eigenschaften gehen kann, aber die wesentlichen Ziele sind derzeit ganz andere. Hauptsächlich natürlich die Erzeugung von neuen, wohlschmeckenden Sorten, die die alten, nachlassenden ersetzen können. Außerdem aber (jaja, auch in der pösen, pösen konventionellen Landwirtschaft) Resistenzen gegen Pilzerkrankungen, bei denen sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringern lässt (vgl. die Pillnitzer Sorten, deren Namen mit „Re-“ beginnen).
Der Säuregehalt von Äpfeln hängt von den Temperaturen in den ca. 4 Wochen vor der Ernte ab: In relativ warmen Nächten wird viel Säure abgebaut, eher frische Nächte erhalten die Säure - vielleicht kennst Du das ja schon vom Wein.
Abgesehen vom Klima hat auch der Boden einigen Einfluss darauf, wie ein Apfel schmeckt (auch das kennst Du vielleicht vom Wein). Es ist also ganz nützlich, wenn man auf das Anbaugebiet von Äpfeln achtet - es gibt Sorten, die zum Alten Land passen, es gibt solche, die zum Bodensee passen, und es gibt solche, die in Südtirol gut gelingen.
Die Größe von Äpfeln lässt sich züchterisch so gut wie nicht beeinflussen. Sie hängt vor allem davon ab, wie nah der Apfel am Haupttrieb hängt; die Erziehung als Spindel und Hohe Spindel bringen insbesondere in den ersten Standjahren ziemlich große Kaliber.
Wenn man Transport- und Lagerverluste vermeiden will, erntet man möglichst früh. Das hat Einfluss auf das Aroma der Äpfel. Hier sind die klassischen Vertriebswege (konkret: Händler steht morgens um Drei auf und fährt zum Großmarkt) den moderneren, „integrierten“ Systemen überlegen. Falls Du keine Gelegenheit hast, Dich auf dem Markt umzuschauen: Kuck doch mal, was der Türke an der Ecke an Äpfeln zu bieten hat und lass Dich überraschen.
Einen schönen Apfelherbst, möglichst wenig durch Missmut und Klischees getrübt, wünscht
MM
Super, auf die Idee kam ich noch garnicht. Am Do. werd ich´s ausprobieren und dann berichten. ramses90
Hallo,
eben. Mit einer Tonne Auto z.B. 20 km Umweg fahren um 2 Kg Äpfel zu kaufen, die man im Supermarkt nicht bekommt, ist ökologisch nicht zu vertreten.
Und welchen Apfelbauern erreicht man schon ohne großen Aufwand mit öffentlichem Nahverkehr?
Gruß,
Paran
Einen Hofladen erreiche ich hier zu Fuß, zwei weitere mit dem Fahrrad oder - wenn es denn aufgrund des Wetters oder aus zeitlichen Gründen opportun ist - mit dem Auto in ein paar Minuten (weil nur zwei Kilometer entfernt). Ein weiterer Erzeuger verkauft seine Produkte in einem Laden, der neben einem Park bzw. Schloß liegt, wo wir ohnehin alle paar Wochen sind. Als ich noch in Düsseldorf wohnte, war ein Laden, in dem lokale/regionale Produkte verkauft wurden, fußläufig in etwa 15 Minuten erreichbar (OK, das war kein Hofladen, sondern so ein Projektdings mit geistig Behinderten). Mal ganz abgesehen von Edeka und Rewe, die - wie ich eingangs erwähnte - auch vernünftige Äpfel verkaufen und davon gleich mehrere Sorten, darunter die sogar mir schmeckenden Sorten Elstar und Wellant.
Im übrigen ist man ja nicht gezwungen, mit dem SUV zum Erzeuger zu fahren und dort nur einen Apfel zu kaufen. Soweit mir bekannt ist, haben diese Fahrzeuge in der Regel auch genug Laderaum, um auch noch ein oder zwei Kartoffeln, eine Möhre und vielleicht noch ein paar Eier oder gar einen kleinen Kürbis unterzubringen. Mit ein bißchen Glück und Planung spart man sich so u.U. noch die Fahrt zum ebenfalls einige Kilometer entfernten Discounter. Zumal die Leute von Hofläden nicht ganz grundsätzlich bescheuert sind und auch andere Waren des täglichen Bedarfs (ggfs. sogar noch in Bioqualität) verkaufen - wie z.B. Wurst, Schinken, Fleisch, Brot, Marmelade, Nudeln usw. Und um es auf die Spitze zu treiben, sind die Sachen dort sogar zum Teil billiger oder zumindest nicht teurer als im Supermarkt, weil nämlich die Handelsspanne des Großhandels oder diverser Zwischenhändler entfällt. Neulich kam mir ein Zettel eines Fleischproduzenten in die Hände, der seine Tiere zweimal im Monat zu Tode kuschelt. Dessen Preise lagen um rd. 20% unter dem, was hier bei Rewe aufgerufen wird. Ja, der Hof ist 10 km entfernt, aber da komme ich sowieso fast täglich vorbei, wenn ich von der Arbeit nach Hause fahre und auf der Autobahn Stillstand herrscht. Auch da halten sich halt die Umwege in euklidischer Hinsicht in Grenzen.
Der Umweg ist insofern a) relativ und nicht in Metern, sondern in Bequemlichkeit zu messen und befindet sich b) vor allem im Kopf bzw. in der fehlender Information. Oder anders: selbst in Großstädten gibt es die Möglichkeit, regionale Produkte zu kaufen, die nicht nur nach Wasser und Zucker schmecken. Man muß sich halt informieren und nicht immer nur in seinem Discounter suchen, wo man naturgemäß die Schwerpunkte nicht bei der Qualität, sondern beim Preis setzt. Wie es die Kundschaft halt verlangt.
Am Do. werd ich´s ausprobieren
Der hat da bestimmt auch zu, versuch’s am Freitag.
Servus,
da könnte ich Dir im Rhein-Neckar-Ballungsraum ungefähr ein halbes Dutzend aufzählen, die man ganz leicht per S-Bahn, Überlandstraßenbahn oder Bus erreichen kann, wenn man mit dem Radeln Mühe hat.
Noch besser: Einige davon kommen zwei Mal die Woche in die Stadt. Drei Kilo leckerste Goldparmäne, Pinova oder was auch immer das Herz begehrt für fünf Euro - da kann man jeden Supermarkt vergessen, egal welche Farben sein Logo hat.
Schöne Grüße
MM
Genau, fiel mir dann auch irgendwann ein. Muss aber bis nächsten Do. warten, da ist Wochenmarkt. ramses90
Mit einer Tonne Auto
C. fährt einen Zweitonner. :
C. fährt einen Zweitonner.
Und dann noch einen Diesel…