Hallo!
Ich weiß jetzt beim besten Willen nicht mehr weiter und hoffe, dass mir hier vieleicht jemand helfen kann.
Ich habe großen Ärger mit dem Schulamt.
Ich habe für meinen Sohn einen Antrag auf Zurückstellung beim Schulamt gestellt. Beigefügt habe ich drei Gutachten, eines von meinem Kinderarzt, eines von der Vorschullehrerin und eines von der Gruppenleitung im Kindergarten. Alle drei sagen aus, dass mein Sohn in diesem Jahr nicht beschulbar ist, da er starke Konzentrationsschwächen aufweist, noch sehr verspielt ist und im Vorschulunterricht einzeln betreut werden muss, da er sonst mit anderen Dingen beschäftigt ist. Vorab noch eines: Mein Sohn war ein Jahr lang in Therapie, da unsere jüngere Tochter vor 1 1/2 Jahren am plötzlichen Kindstod gestorben ist. Dieses Verhalten resultiert laut Gutachten aus einem Schutzreflex, mit dem Kinder sich in ihre eigene Welt zurückziehen. Mein Mann und ich beschäftigen uns ununterbrochen nach der Arbeit mit ihm, er sieht kein Fernsehen oder wird sonstwie abgeschoben.
Dann mussten wir zum Einschulungstest, der nicht länger als 15 Minuten dauerte. Diese Ärztin lehnte den Antrag auf Zurückstellung ab.
Als ich dann beim Schulamt nachfragte wie ich dagegen Widerspruch einlegen kann, sagte mir die Frau, es wäre zwecklos einen Widerspruch einzulegen, das würde mich nur Verwaltungsgebühren kosten. Den Widerspruch habe ich trotzdem eingelegt und habe mich dazu an den Petitionsausschuss gewandt. Das war vor drei Monaten, seitdem habe ich nichts mehr gehört vom Schulamt. Wenn ich anrufe, ist die Sachbearbeiterin nicht da, auf Schreiben bekomme ich zur Antwort, dass ich über die Entscheidung ohne Aufforderung informiert werde.
Was soll ich denn jetzt machen?
Kann mir jemand helfen?
Danke für alle Antworten!
Hallo,
welches Bundesland?
In Hessen würde ich dir raten, die Schulleiterin/den Schulleiter zu überzeugen. Der darf das Gesundheitsamt nämlich überstimmen.
Gruß
Elke
Wir wohnen in Bremerhaven, Bundesland Bremen also.
Wir wohnen in Bremerhaven, Bundesland Bremen also.
Hier findest du das bremische Schulgesetz:
http://www2.bildung.bremen.de/sfb/behoerde/gesetze/h…
Dort heißt es in §53:
- Die Schulpflicht beginnt für alle Kinder, die bis zum Beginn des 30. Juni eines Jahres das sechste Lebensjahr vollenden, am 1. August desselben Jahres. Schulpflichtige Kinder können aus erheblichen gesundheitlichen Gründen für ein Jahr zurückgestellt werden. Die Entscheidung trifft die Fachaufsicht auf der Grundlage eines schulärztlichen Gutachtens.
(meine Hervorhebung).
Bleibt die Frage, was die „Fachaufsicht“ ist.
Auf Anhieb habe ich das nicht gefunden, aber vielleicht erschließt sich das jemandem, der in Bremen wohnt, leichter.
Gruß
Elke
Hallo!
Hast Du schon mal daran gedacht, die Zurückstellung damit zu begründen, dass Dein Kind in eine Waldorfschule soll?
Dort wird regelmäßig später eingeschult, viele erst mit 7, das gehört zum Konzept.
Wir haben damals mit diesem Grund überhaupt nicht das geringste Problem bekommen, ich habe von der Schulbehörde nie wieder etwas gehört.
Wenn Du dann im nächsten Jahr doch Regelschule willst, hast DU es Dir eben anders überlegt?
Wäre das nicht einen Versuch wert?
Alles Gute Euch, und bloß nicht beirren lassen von einem durchgedrehten Schulsystem…
Grüße,Zahira
Danke für den guten Rat, sehr lieb von Dir. Ich habe grade nachgesehen, leider gibt es hier keine Waldorfschule in Bremerhaven.
Wir sind am überlegen, damit in die Öffentlichkeit zu gehen, oder jedenfalls erstmal damit zu drohen, vielleicht hilft das.
Mein Mann und ich beschäftigen uns
ununterbrochen nach der Arbeit mit ihm, er sieht kein
Fernsehen oder wird sonstwie abgeschoben.
ist sowas gesund?
nicht dass ihr eure trauer auf ihn transferiert, indem ihr ihn in den mittelpunkt eures lebens stellt, um zu verhindern, dass ihm etwas passiert und ihn völlig abschottet.
trauer überträgt sich mühelos…das ist wie gähnen.
ich kann mich noch erinnern, dass ich den kindtod meines cousins in dem alter gar nicht verstanden habe. alle haben geheult. mich hat das nicht beruehrt.
wenn allerdings meine mutter geweint hat oder schmerzen hatte, hab ich im nuh mitgeheult. das war wie eine mentale bauchnabelschnur, die meine mutter an mich band, denn die hat mich auch immer behütet und war immer um mich herum.
ich habe immer das gemacht, was sie erwartet hat und war genauso so, wie sie wollte, ohne dass ich gemerkt habe, dass es eine welt da draußen gibt.
mit der bin ich dann am ersten tag meiner lehre kollidiert.
ich bin kein psychologe, aber vermutlich ist die schulpsychologin der meinung, dass der junge anspruch und ablenkung braucht und weniger behütung von allen seiten, weil vor jahren jemand gestorben ist. kinder sind eigentlich sehr anpassungsfähig - also sie passen sich eben auch eine depressiven stimmung schneller an als ein erwachsener.
Hallo schwebend,
ich weiß jetzt nicht ob ich dich richtig verstanden habe. Aus deinem Text lese ich heraus, dass euer Sohn bereits in der Vorschule ist, also schon ein Jahr zurückgestellt wurde. Oder verstehe ich das falsch?
Gruß
Samira
Hallo!!!
Nein, unser Sohn ist im Vorschulprogramm im Kindergarten. Dies findet seit letztem Herbst dreimal wöchentlich für eine Stunde morgens statt.
Sowas ist mit Sicherheit gesund. Ich kenne genug Mütter und/oder Väter die ihre Kinder nach einem langem Arbeitstag bequemerweiser vor den Fernseher setzen.
Für ein Kind ist es sicherlich förderlicher, wenn wir nachmittags nach Feierabend noch etwas unternehmen, Ausflüge machen, mein Mann ihn in seine heilige Handwerkergarage mitnimmt, gelesen oder gemeinsam Spiele gespielt werden.
Du scheinst mich falsch verstanden zu haben. Wir führen ein sehr glückliches Familienleben, unser Sohn ist auch keinesfalls depressiv, sondern das blühende Leben. Nur ist sein Verhalten keinesfalls schulreif und er hat hochgradige Konzentrationsschwierigkeiten. Die Untersuchung hat ja nicht mal eine Schulpsychologin durchgeführt, sondern eine Kinderärztin vom Gesundheitsamt, die jetzt meint nach 15 Minuten wüsste sie mehr als alle anderen.
hallo,
Für ein Kind ist es sicherlich förderlicher, wenn wir
nachmittags nach Feierabend noch etwas unternehmen, Ausflüge
machen, mein Mann ihn in seine heilige Handwerkergarage
mitnimmt, gelesen oder gemeinsam Spiele gespielt werden.
das Maß machts
Du scheinst mich falsch verstanden zu haben. Wir führen ein
sehr glückliches Familienleben, unser Sohn ist auch
keinesfalls depressiv, sondern das blühende Leben. Nur ist
sein Verhalten keinesfalls schulreif und er hat hochgradige
Konzentrationsschwierigkeiten.
Glaubst du, dass ein Jahr nachmittags mit den eltern spielen seine Konzentrationsfähigkeit fördert?
Das kommt wohl auf die Dinge an, die man spielt und macht. Aber ich muss jetzt auch gar nicht mit jemandem über Kindererziehung diskutieren. Ich habe hier ein riesiges Problem mit einer Behörde, das mir Kraft und Nerven raubt, die ich für andere Dinge brauche und da brauche ich Hilfe, sonst nichts.
Da konnte sich wohl noch nicht so richtig entschieden werden. Der Schulamtsleiter meint, die Abteilung der vorsculischen Untersuchungen wären die Fachaufsicht, die meint aber es wäre der Schulamtsleiter.