Ärgerlich: Eventim erstattet nicht den kompletten Ticketpreis

Hallo zusammen,
aufgrund der Corona Pandemie ist ein Konzert und eine Veranstaltung für welche ich Karten über Eventim.de gekauft hatte ersatzlos ausgefallen. In den Rücksendeprozess hatte ich die Karten an Eventim zurückgesendet. Als Gutschrift für das Konzert und die Veranstaltung hatte ich jeweils nur 80% des Ticketpreises zurücküberwiesen bekommen.
In einem der vielen E-Mails war irgendwie die Rede von Bearbeitungsgebühren oder so ähnlich gewesen.

Ich hatte an Eventim eine weitere E-Mail geschrieben. Das ich die entstandenen Bearbeitungsgebühren nicht annehme. Weiterhin die Nachfrage auf welcher Grundlage diese erhoben wurden und wie sich der Betrag der Rückerstattung zusammensetzt. Mit diesem Anschreiben bestehe ich auf die vollständige Erstattung des Ticketpreises.

Als Antwort von Eventim hatte ich dann nur eine ernüchterende Standard E-Mail erhalten welche ich unten beigefügt habe. Habe ich noch Chancen an mein restliches Geld zu kommen?

Danke im Voraus


Lieber EVENTIM-Kunde,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Im Falle einer Veranstaltungsabsage oder -verlegung erstatten wir den Ticketpreis, exklusive der Gebühren. Bei den Gebühren handelt es sich um Entgelte für Leistungen, die bereits durch den Veranstalter und durch Eventim erbracht wurden.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie sind nahezu alle Großveranstaltungen bis Ende Oktober 2020 behördlich untersagt. In dieser dramatischen Situation mit den sehr hohen Rückläuferzahlen können wir leider keine Kulanz anbieten.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis für diese Entscheidung.

Freundliche Grüße aus Bremen
Ihr eventim.de - Kundenservice

Klar, verklage sie oder schließ Dich einer Sammelklage an. Wahrscheinlich bekommst Du sogar - wenigstens zum Teil - recht.

Im übrigen hat es natürlich jeder in der Hand, wie er mit der aktuellen Situation umgeht. Das Unternehmen hat derzeit null Einnahmen, aber einen erheblichen Aufwand im Zusammenhang mit der Abwicklung von Wünschen wie Deinen, Veranstaltungsverlegungen und anderen Kundenanfragen usw. Ich persönlich würde jetzt zwischen meinem Lieblingsitaliener, den wir versuchen, mit mehr Besuchen, Bestellungen und mehr Trinkgeld zu unterstützen und einem Konzertkartenvermittler keinen so großen Unterschied sehen. Es gibt etliche Branchen, die am Boden liegen und in denen viele Unternehmen nicht überleben werden. Es muß sich halt dann jeder selber die Frage stellen, ob er da durch Stornierung und Maximalforderungen noch einen weiteren Sargnagel einschlägt. Ich will das gar nicht kritisieren, zumal jeder seine eigenen Nöte hat, aber zumindest bewußt sollte man sich dessen sein.

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Eventim ist nicht der Veranstalter, sondern nur eine Art Zwischenhändler, der Buchungen vornimmt, die Karten verkauft und ggf. Stornierungen vornimmt. Dafür erhebt Eventim eine Gebühr und auch Versandkosten. Diese Leistung wurde ja durchaus erbracht, also kann Eventim mE auf den Gebühren bestehen. 20 Prozent kommt mir allerdings sehr hoch vor, denn die Eventim-Gebühren liegen bei wenigen Euro pro Ticket. Von welcher Summe reden wir denn konkret?

Gruß, Max

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Dem schließe ich mich in Gänze an. Entscheiden musst Du nur, ob Dir Deine für mich ziemlich egoistische Haltung wichtiger ist, als die 20 verlustigen €.
LG
Amokoma1

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Was soll das? Jeder kann seine Meinung haben! Du kennst nicht mal die finanzielle Situation des OP und welche Einbußen er durch Corona schon hinnehmen musste.

Zudem halte ich es für eine Frechheit, wenn ein Unternehmen einfach ungefragt eine Spende einbehalten würde und dabei behauptet, es hätte ein Recht darauf.

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Mir kommen die Tränen.

Dass dieser Laden sich ein Monopol gebastelt hat und jegliche Konkurrenz aus dem Markt drängt bleibt dabei natürlich außen vor:

Zurück zum Thema:

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Da kommen mir auch die Tränen, weil das nämlich schlichtweg nicht stimmt. Hier hängen Karten für fünf Konzerte und Kabaretts an der Wand und keine davon ist von Eventim. Im übrigen ging es mir nicht darum, große Traurigkeit auszulösen, sondern ganz allgemein eine Überlegung anzustoßen, ob man in dieser Zeit in bestimmten Bereichen wirklich alles ausreizen muß, was einem rechtlich möglich ist. Dazu gehört auch, daß man vielleicht nicht die Rückzahlung bezahlter Preise für Veranstaltungen und Reisen verlangt, sondern sich auf die Gutscheinlösung einläßt.

Im übrigen ist das Verfahren des Bundeskartellamtes seit Ende 2017 abgeschlossen. der Wikipedia-Eintrag ist insofern seit langem überholt.

Spenden an Unternehmen sind steuerlich nicht absetzbar.

Das hat mit dem, was ich schrieb, mal so gar nichts zu tun. Im übrigen steht alles, was ich zu dem Thema zu sagen habe, in meinem ersten Artikel.

Doch. War nur offensichtlich nicht verständlich ausgedrückt. Vielleicht so?

Unternehmen bekommen verdammt nochmal genug Kohle vom Staat. Kurzarbeitergeld, Kredite, Mietbeihilfe, Steuernachlässe, …

Was bekommt der Normalbürger? Ach ja: eine Mehrwertsteuersenkung, die ihm vielleicht Unsummen erspart, aber vielleicht auch gar nichts. Und auf keinen Fall das ausgleicht, was er vorher an Einbußen hatte. Und natürlich schon gar nicht das, was er in den nächsten Jahrzehnten für die Unternehmenssubventionen wird zahlen dürfen. Denn eigentlich geht es ja auch dabei nicht um Unterstützung der Normalbürger, sondern ausschließlich ums Ankurbeln der Wirtschaft.

Selbstverständlich sollte er also auf jeden Fall alle Unternehmer unterstützen, soweit es nur geht. Durch freiwilligen Verzicht auf alle Rechte, die ihm da zustehen. Damit auf keinen Fall die Dividenden gesenkt werden müssen, wo kämen wir denn da hin…

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Wie gesagt: ich schrieb alles dazu, was ich dazu zu schreiben habe:

20% sind tatsächlich die Provision für Eventim: ich habe neulich Solidaritätstickets für einen Club gekauft, da wurde dieser Betrag auch von Eventim abgezogen. Fand ich ehrlich gesagt ganz schön unverschämt!

Moin,

Wir haben grob 3,3 Millionen Unternehmen in D: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/246358/umfrage/anzahl-der-unternehmen-in-deutschland/
Meinst du wirklich ALLE?

aus https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/kurzarbeitergeld-ist-versicherungsleistung-und-keine-subvention,RxdJtrB

Anspruch auf Kurzarbeitergeld ist nicht abhängig vom Budget

Wenn es um die Zahlungen an die geht, deren Arbeitszeit im Krisenfall verkürzt und damit das Einkommen vorübergehend geringer wird, dann betont Bundesarbeitsminister Hubertus Heil eines immer wieder: Kurzarbeitergeld ist ein Rechtsanspruch und der ist nicht budgetiert.

Der Anspruch darauf ist in einem Sozialgesetzbuch festgehalten. Um eine Subvention des Staates für Betriebe in Notlagen handelt es sich dabei aber nicht. Darauf weist die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hin. Die Gewerkschaften sehen es auch so. Das Kurzarbeitergeld ist vielmehr eine Versicherungsleistung. Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen je zur Hälfte den Beitrag von zurzeit 2,4 Prozent in die Arbeitslosenversicherung ein. Aus den damit gefüllten Töpfen der Bundesagentur für Arbeit wird das Kurzarbeitergeld dann finanziert.

Das bekommen ALLE? Wirklich ALLE und vom Staat?
Sag das mal den kleineren Unternehmen aus der Touristik hier in Schleswig-Holstein. Nach wie vor kämpfen davon einige ums Überleben.
Letztlich ist Kurzarbeitergeld eine durchaus feine Sache, die Alternative wäre: Entlassungen. Denn wir haben runde 2 Millionen Kleinstunternehmen (Stand 2017), eines davon ist das meinige.
-> https://de.statista.com/statistik/daten/studie/731859/umfrage/unternehmen-in-deutschland-nach-unternehmensgroesse/
Bis auf 2 Monate KuG haben wir kein Geld vom „Staat“ kassiert, allerdings war unsere Portokasse gut gefüllt, was keineswegs selbstverständlich ist, denn je nach Branche, Alter des Unternehmens und den Mitbewerbern kannst das oft gar nicht.

Schwören nicht alle auf die „freie Marktwirtschaft“? Es gibt kein Recht auf Besitzstandwahrung, so hart das auch oft sein mag. Mir garantiert ja auch keiner zuverlässige Aufträge, die garantiert Gewinn versprechen.

-Luno

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Da machste nix, wenn die Gedanken erst einmal im Kopf drin sind. Daß man Kredite auch irgendwann mal zurückzahlen und bis dahin auch Zinsen zahlen muß, muß man vielleicht auch erst einmal verstanden haben und daß es die Kredite nicht unbegrenzt gibt und man auch erst einmal eine Bank finden muß, die angesichts der aktuellen Lage und Aussichten 20% des Risikos übernimmt, sollte man auch berücksichtigen. Mal davon abgesehen halt, daß Eventim derzeit null Umsatz macht, aber ähnlich hohe Personalaufwendungen hat wie vorher und man diesen Liquiditätsabfluß auf Dauer nicht mit Krediten kompensieren kann.

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Moin,

Ganz zu schweigen, dass in der Veranstaltungs- und Touristikbranche verlorene Umsätze nicht in vollem Umfang aufgeholt werden können, denn niemand fährt im nächsten Jahr doppelt zum Konzert.
Ähnlich ist es in der Gastronomie oder dem Kino.
Die Umsätze und (hoffentlich auch die Gewinne) mögen langsam steigen, aber an diesen finanziellen Löchern werden viele noch lange knabbern.

-Luno

Nein, natürlich nicht. Nur die großen, die kleinen bekommen natürlich kaum was ab vom Kuchen. Sind halt nicht systemrelevant.

Nö. Darauf berufen sich nur die Nutznießer. Und die, die’s noch nicht durchdacht haben.

Die Umsätze der Künstler nicht.

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KfW-Kredit und Landeszuschüsse bekommt jeder, der die Kriterien erfüllt und einen Antrag stellt. Das wesentliche Kriterium für KfW-Darlehen ist, daß sich das Unternehmen Ende 2019 in gesunden wirtschaftlichen Fahrwassern befunden haben muß. Systemrelevanz ist kein Kriterium und führt zu keinen Vor- oder Nachteilen.

Bis zu einem Betrag von 10 Mio. prüft die KfW übrigens selber gar nicht, erst darüber schauen sich die Kollegen die Anträge überhaupt erst in wirtschaftlicher Hinsicht an. Die Zuschüsse (also nicht rückzahlungspflichtig), die von den Ländern gewährt werden, sind sogar auf kleine Unternehmen beschränkt.

Wie Du siehst, verhält es sich genau anders herum als Du es dargestellt hast.

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Redest du grad über die Lufthansa? Oder über die Autohersteller?

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Ich rede von den KfW-Programmen und den Landeszuschüssen.

Moin,

Dann präzisiere bitte solche Aussagen.

Die 3 Millionen hast du vergessen?

Das verstehe ich nicht. Künstler sollen nun weniger Umsatz haben oder mehr oder gleich?

-Luno