Hallo,
sprachen sachliche Gründe dagegen, dass die AfD-Ausschussmitglieder plötzlich gegen eine Reise nach Paris sind?:
Jeanette Bießmann, Franz Kerker und Tommy Tabor kritisierten die Reise als „Sightseeing-Trip“. Frankreich stehe in Bildungsrankings schlechter da als Deutschland. Es sei also nicht zu erwarten, ausgerechnet von dort Verbesserungsvorschläge mitnehmen zu können
Die AfD habe vorgeschlagen, nach Estland zu reisen, „das nicht nur Europäischer PISA-Spitzenreiter ist, sondern auch ein Vorzeigeland im Bereich der digitalisierten Schule“, so Kerker. Das aber hätten die anderen Parteien abgelehnt. „Wir haben daher entschieden, an der Paris-Reise des Ausschusses nicht teilzunehmen. Wir sind nicht bereit, hart erarbeitete Steuergelder für eine Reise zu verschwenden, bei der offensichtlich der touristische Aspekt wichtiger ist als das Ziel, Lösungen für die Berliner Bildungsmisere zu finden“, teilte der Abgeordnete mit.
Haben die AfDler der Reise zuerst zugestimmt, um dann den Ausschuss durch Präsentation sachlicher Gründe, die gegen die Teilnahme sprechen, vorführen zu können? Vielleicht.
Aber spielt das überhaupt eine Rolle?
Gruß
rakete
Für die Auslandsreisen von Parlamentariern spricht viel, auch für solche nach Frankreich. Internationale Kontakte sind wichtig für Parlamentarier, besonders natürlich Kontakte zu unserem engsten europäischen Partner Frankreich, auch ist es wichtig, dass der Politikernachwuchs aus der zweiten Reihe oder die Oppositionspolitiker Erfahrungen im diplomatischen und internationalen Geschäft sammeln, außerdem kann man auch aus schlechten Beispielen viel lernen. Der dienstliche Aspekt der Reise sollte nicht nur nachrangig sein, aber einen abendlichen Bummel über den Champs-Élysées sollten wir den Parlamentariern trotzdem gönnen, wenn wir auf Dienstreise geschickt werden, läßt uns unser Arbeitgeber ja auch mal für ein oder zwei Stündchen von der Leine.
Nein.
Man hat nach Erörterung der sachlichen Gründe zugestimmt.
In deinem Link geht es nämlich weiter mit einem Beschwerdebrief einer Unionsabgeordneten:
Natürlich nicht - aber so gibt es halt wieder die notwendigen Schlagzeilen …
Gruß
Guido
Hallo.
Politisch jedenfalls nicht ungeschickt! Eine Partei, die ohnehin gut in der Wählergunst steht, gibt eine Fehlentscheidung zu. Und mehr noch: Man kündigt an, den Fehler auf eigene Kosten wieder gut zu machen!
Das bringt fett Sympathiepunkte in der Zielgruppe! Ob das vorn Vornherein so kalkuliert war, interessiert doch nicht wirklich.
Themen der Reise sollen u.a. sein:
„aktuelle und zukünftige Stellung des Deutschunterrichts in den französischen Schulen“,
„Schul- und Jugendsozialarbeit in sozial benachteiligten Stadtteilen“
Dafür ist Paris geradezu prädestiniert, denn in Estland dürfte es kaum französische Schulen, noch dazu mit Deutschunterricht, geben
Und Problemviertel? Auch noch nix gehört.
Und das:
„Frankreich stehe in Bildungsrankings schlechter da als Deutschland. Es sei also nicht zu erwarten, ausgerechnet von dort Verbesserungsvorschläge mitnehmen zu können“
ist doch schon etwas kleingeistig, oder? Dass Frankreich insgesamt in irgendeiner Liste schlechter dasteht als Deutschland insgesamt, heißt noch lange nicht, dass es in Paris nicht vielversprechende Ansätze geben kann.
Stünde „Digitalisierung in den Schulen“ auf dem Programm (geht aus den Presseberichten leider nicht hervor), könnte man anderer Meinung sein. Aber die Argumente, die die AfD hier anbringt, sind zwar leicht verdaulich, aber doch nicht wirklich überzeugend.
Leider wird - mein Bauchgefühl - die spießige Reaktion von Frau Demirbüken-Wegner zusätzliches Wasser auf die AfD-Mühlen sein, weil sie deren Wähler so überhaupt nicht zum Nach- bzw. Umdenken anregen wird…
Gruß,
Kannitverstan
der auch lieber Tallinn als Paris besuchen würde
Niemand hindert die Parlamentarier, in den Ferien auf eigene Kosten nach Frankreich zu reisen. Für Dienstreisen sind die finanziellen Resourcen hingegen aus guten Gründen begrenzt. Da hielte ich eine Reise nach Polen zur Aufbesserung der zur Zeit etwas angespannten Beziehungen oder nach Estland (um dort etwas über E-Governing zu lernen) für angebrachter.
FG myrtillus
Ob man mit MdA-Kollegen so umgehen sollte, ist fraglich. Da die Etablierten jedoch auch jeden Winkelzug nutzen, um die junge Fraktion möglichst schlecht aussehen zu lassen, ist das Mittel wohl „erlaubt“.
Den zweiten Punkt hätte ich mir gefallen lassen, da das Problem in D auch auf dem Vormarsch ist.
Dass es Berliner Abgeordnete interessieren muss, wie es um den Deutschunterricht in F aussieht, kann ich jedoch nicht verstehen. Das wäre eher das Problem der GrandNation. In Berlin m ist die Sprache Voltaires auf dem Rückmarsch .Französische Abgeordnete sind deswegen hier auch nicht aufgetreten.
Gruß
rakete
Denen wird das weitgehend egal sein.
Der war gut.
Die „junge Fraktion“ sorgt schon ganz alleine dafür, schlecht auszusehen.
Das könntest du, wenn du über diese gewachsene Geschichte hier informiert wärst.
Gruß
Guido
o.w.T.
Und das hat jetzt was genau mit dem zu tun, was ich dir (extra verständlich!) verlinkt habe?
Wieso verderben? Dass die AfDler nicht mitfahren, kann der ganzen Sache doch nur gut tun
Nö. Berliner Provinzposse.
Sollense einfach nach Tallinn fahren und die anderen nach Paris.
nein. Wie kommst Du darauf ?