Affektive und kognitive Faktoren Marketing

Hallo, kann mir jemand auf deutsch erklären was diese beiden Faktoren bedeuten? Ich habe schon viel gegoogelt und weiss die bedeutung so ungefähr. Aber ich könnte keine Definition wiedergeben, im Netz wird alles so ausführlich und kompliziert beschrieben!

Ich hoffe mir hilft jemand! Danke vorab

Hallo,
in aller Kürze kann man das wie folgt sehen:

affektiv - das jeweilige Verhalten orientiert sich an bestehenden individuellen Einstellungen zu einer bestimmten Sachen (d.h. welche Erfahrungen habe ich mit einem bestimmten Produkt schon gemacht, o.ä.); die Einschätzung (Kaufentscheidung oder nicht) erfolgt auf einer unbewusst-gefühlsmäßigen Ebene

kognitiv - zielgerichtetes, bewusstes Verhalten (bspw. Kaufverhalten des Käufers); die Einschätzung (Kaufentscheidung oder nicht) erfolgt auf einer bewusst-überlegten [welch ein Wort…] Ebene

Vielleicht das weiter?

Dazu aber noch:
1)Sicherlich muss man mit den Begriffen Emotionen und Gefühlen vorsichtig sein, da diese in den Neurowissenschaften differenziert betrachtet werden. Beim Neuromarketing - und ich denke, dass dies für die Frage wohl relevant war? - wird das emotionale Moment betont (bspw. im Limbic-Modell von Dr. H.-G. Häusel).
2) Beide Bereichen laufen nie gänzlich allein ab! Es kann sich aber eine Tendenz zu dem ein oder anderen bilden.

Grüße,
Konrad.

Hallo MariposaO (was immer das heissen mag…),
wieso ist das alles so schwer ?

Marketing ist nicht „affektiv“ oder „kognitiv“, sondern der Mensch, also in der Regel die Zielgruppe von Marketing, ist in seinem Urwesen beides :
Er hat in sich eine emotionale (= „affektive“) Seite und eine rationele (=kognitive) Seite. Manche Literatur nennt hier auch vereinfachend die hierfür zuständigen beiden Hirnhälften links/rechts als für rational/emotional stehend.
Richtig ist, daß der Mensch sowohl trieb-als auch verstandgesteuert ist. Man kann darüber streiten, welche Seite dominiert; in der täglichen Praxis könnte beides sich abwechseln.
Es gibt jedoch ernst zu nehmende Wissenschaftler, die meinen, daß eigentlich immer die emotionale (= affektive) Seite dominiert und erst dann die rationale (= kognitive) Seite folgt (Sie „rationalisiert“ die affektiv getroffenen Vor-Entscheidungen.)
Ich glaube das eigentlich auch.
Bitte schau dir an dieser Stelle einmal an, was ich in diesem Forum unter „PR.Marketing&Kommunikation“ am 7.2.2011 über mein H-Modell geschrieben habe.
In unserer Marketing-Realität hier in Deutschland sind diese Zusammenhänge den Beteiligten leider nicht immer klar.
Sie müssten wissen:

  1. Unterscheidet bitte klar zwischen Muss-( = ratinal/kognitiv) motivierten Produkten/Angeboten
    und
  2. Will- ( =klar emotional/affektiv) motivierten Produkten/Angeboten.
    Für beide gilt eine weitere Dimension.
    Alle kommerziellen Angebote haben drei Ebenen:
    1.Die Sach-/ Grundnutzen-Ebene
    Hier zeigt das Produkt/Angebot, was es sachlich/rational soll und kann.
    2.Die Service-/ Zusatznutzen- Ebene
    Hier zeigt das Produkt, was an Erleichterungen,Vereinfachungen im Handling etc. noch in ihm steckt.
  3. Die Erlebnis- Ebene, in der dem (potentiellen) Käufer positive Emotionen vermittelt werden ( schöne Bilder, freundliche Ansprachen in Wort / Schrift etc.)
    Nur wer diese primitiven Zusammenhänge sieht und technisch/handwerklich mit ihnen wirkungsvoll umgehen kann, beherrscht sein Marketing-Handwerk.
    Am Anfang stehen aber - s.o.- die Basis-Erkenntnisse über Will/Muss-Produkte und die drei o.g. Ebenen.
    Übrigens, was noch fehlt:
    Finde heraus, welche Parameter im Alltag bei deiner Zielgruppe die drei Ebenen (1.-3.) ausmachen.
    Frage deine Zielgruppe nach den zehn wichtigsten,
    konzentriere dich auf die fünf ersten
    und realisiere die jeweils ersten drei,
    und zwar so,
    daß sie jeweils besser als beim Wettbewerb
    in deiner Zielgruppe
    empfunden werden.
    Mehr ist im Marketing nicht nötig.
    (Nicht ganz: Du solltest das Ergebnis noch wirksam an deine Zielgruppe kommunizieren.)

Heinz