'Affenliebe'-übertriebene Liebe eines Elternteils?

Hallo!

Wollte mal Eure Meinung hören zum Thema „Affenliebe“ eines Elternteils zu seinem Kind. Besagter Papa ist total auf seinen 5-jährigen Sohn fixiert und tut „alles“ für ihn. Eine aussenstehende Person, die dieses Verhalten mit angesehen hat, titulierte es als „Affenliebe“. Kann man sein Kind denn „zu sehr“ lieben? Mir geht es jetzt weniger um den Verwöhnungsaspekt und mangelnde Grenzen-Ziehung, sondern darum, dass besagter Papa das Kind einfach ins Zentrum seines Tun und Handelns stellt und sich irgendwie total mit ihm identifiziert. Es ist sehr schwer zu beschreiben, vielleicht ein Beispiel: Wenn er z.B. mit dem Kind irgendwo zu Besuch ist, beachtet er die anderen kaum, sondern beschäftigt sich in erster Linie mit dem Kind. Wenn die Mutter des Kindes bei einem Wutanfall des Kindes sagt „Jetzt lass ihn auch mal weinen“, rennt er sofort zum Kind ins Kinderzimmer und beruhigt und verwöhnt ihn, weil er ihn nicht weinen hören kann. Die Mutter wird grundsätzlich immer als „Böse“ hingestellt, die ihr armes Kind „quält“. Wenn der Kleine stundenlang fernsehen sehen möchte, erlaubt er es ihm, sofern die „Böse“ Mama nicht wieder Einhalt gebietet…

Wollte einfach mal Eure Meinungen hören… Zuviel Liebe und Verwöhnung sind schlecht, aber allemal besser als zuwenig Liebe und ständige Strenge und Verbote…??

Gruss,
PECOS

Hi, Pecos,

Zuviel Liebe und
Verwöhnung sind schlecht, aber allemal besser als zuwenig
Liebe und ständige Strenge und Verbote…??

Zuviel Liebe kann es meiner Meinung nach nicht geben, allerdings glaube ich nicht, dass ein Vater, der sein Kind sehr liebt, dieses wirklich verwöhnen will; mit ein ganz klein wenig Verstand kann er sich denken, worauf das hinauslaufen würde.

Natürlich ist es in der Praxis und im Alltag oft nicht leicht zu entscheiden, was jetzt verwöhnen ist und was nicht, aber ein Kleinkind stundenlang fernsehen zu lassen würde ich auf jeden Fall als schädlich betrachten, besonders wenn der andere Elternteil so sehr dagegen ist.

Ich schreib hier einfach mal, was die Schilderung auf mich für einen Eindruck macht. Ob dieser Eindruck richtig ist, kann ich natürlich nicht wissen, und soll nur als möglicherweise passender Denkanstoß betrachtet werden.

Auf mich macht das den Eindruck, als würde der Vater das Kind benutzen, möglicherweise, um seine eigene Stellung gegenüber der Frau oder auch anderen gegenüber zu stärken.

Er tut alles, was das Kind möchte. Damit verwöhnt er das Kind und verhindert, dass das Kind mit frustigen Situationen klarkommt. Da niemand außer ihm das Kind in gleicher Weise verwöhnt, wird das Kind in gewisser Weise von ihm abhängig dadurch.

Wenn er sich permanent mit dem Kind beschäftigt, wenn die Familie irgendwo zu Besuch sind, verhindert er nicht nur, dass er sich selbst mal mit anderen Leute unterhalten kann, sondern auch, dass das Kind irgendwelchen Kontakt zu den anderen Leuten aufnimmt. Dadurch wird das Kind wiederum von ihm abhängig, weil es ja sonst überhaupt keinen kennt.

Da die Mutter, die ja permanent den Fernseher ausmacht, sowieso böse ist, hat das Kind einzig und allein auf dieser Welt den Vater.

Es scheint mir diese Absicht dahinter zu stehen, dass das Kind vom Vater abhängig wird.

Wenn es so sein sollte, würde ich das nicht als Liebe bezeichnen, sondern eher um psychischen Kindesmissbrauch, wenn man das krass ausdrücken darf. Die wirklichen Bedürfnisse des Kindes werden dabei jedenfalls nicht berücksichtigt.

Ich hoffe allerdings, dass es nicht so ist, wie ich denke.

Viele Grüße
Thea

Hallo PECOS!

Wie Thea schon sagte, kann es gar nicht zu viel Liebe für ein Kind geben.

Wahre Liebe einem Kind gegenüber zeigt sich darin, dass das Kind gefördert und gefordert wird, um zu einem starken, selbstbestimmten Menschen heranzuwachsen.

Das beinhaltet, dass das Kind sehr wohl den Frust ertragen muss, nicht Stunden vor dem Fernseher zu verbringen.

Das beinhaltet auch, dass es lernen muss, allein mit der Enttäuschung klar zu kommen.
Der Papa wird ja nicht, solang das Kind lebt(!!!) es trösten können.

Wenn der Vater das Kind ständig vereinnahmt (aus welchen Gründen auch immer!!!), verhindert er eine gesunde Persönlichkeitsbildung!

Was die Ursache für dieses Verhalten des Vaters sein mag, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.

Auf mich macht Deine Schilderung den Eindruck, als wolle sich der Vater vom Kind Liebe holen, die er anderweitig vermisst. Und damit das Kind ihn auch ausreichend mit Liebe versorgt, bindet er es an sich.

Zum ersten braucht der Vater Hilfe, um seine eigenen Probleme in den Griff zu bekommen, dann kann man ihn motivieren, sich der Aufgabe zu stellen, seinen Sohn zu einem lebesntüchtigen Menschen heran zu ziehen.

Sobald sich der Papa als „Coach“ für den Kleinen sieht, der ihn auf das harte, grausame Leben vorbereiten muss, wird ihm klar, dass das Verzärteln absolut kontraproduktiv ist. Es bereitet nämlich auch durchaus Freude, ein Kind herauszufordern und seine Erfolge zu sehen. Es gibt tiefe Befriedigung zu sehen, wie das Kind nach einer Zeit Schwierigkeiten ohne extra Hilfestellung der Eltern meistert. Der Vater soll seinen Junior in dessen Talenten und Begabungen fördern und daneben darauf achten, dass Schwachstellen ausgemerzt werden. Was für eine herausfordernde und schöne Aufgabe!!!

Ich hoffe, dass diesem Vater geholfen wird - zu seinem eigenen Wohl, aber noch viel mehr zum Wohle seines Sohnes!

Wollte einfach mal Eure Meinungen hören… Zuviel Liebe und
Verwöhnung sind schlecht, aber allemal besser als zuwenig
Liebe und ständige Strenge und Verbote…??

In beiden Fällen wird man als Ergebnis einen lebensunfähigen Menschen haben, der von einem Problem ins nächste torkelt und kaum Boden unter den Füßen findet.
Ich möchte nicht beurteilen müssen, was das geringere Übel ist, wenn sich, wie in dem von Dir geschilderten Beispiel, beide Übel vermeiden lassen!

Hanna

Hallo Pecos,

ich glaube nicht, dass der Vater sein Kind zu sehr liebt, leider scheint er aber Liebe und Verhätscheln zu verwechseln.
Es ist - zumindest anfangs - sicher bequemer, dem Kind alles zu erlauben. Wenn da nur die normalen Reaktionen des Kindes nicht wären… Es wird, da ihm keine Grenzen gesetzt werden, diese suchen und sich immer weiter vorwagen. Irgendwann müssen doch die Grenzen kommen. Man braucht kein allzu großes Vorstellungsvermögen, um sich das (mögliche) Verhalten des Kindes eines Tages vorzustellen.
Das Verhalten des Vaters provoziert geradezu, dass das Kind die Eltern gegeneinander ausspielt wo es nur kann. Guter Cop - böser Cop mag in Filmen lustig sein, bei der Erziehung taugt es wenig.
Mir scheint auch so, dass der Vater eigene Defizite (Probleme mit der Mutter des Kindes - also seiner Frau, Verlustängste, Geltungsdrang…) über das Kind kompensieren will.
Eines ist auch noch wichtig: Wenn der Vater das Kind nicht auch ab und an einer altersgemäßen Frustsituation aussetzt ohne es da sofort herauszureißen, dann signalisiert er dem Kind, dass es dem doch ohnehin nicht gewachsen ist und damit alleine niemals klarkommt. Dies kann schon böse Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung haben. Wer Problemlösung nie trainiert an kleinen Dingen (Turm fällt um, eingeschränkter Fernsehkonsum…), der wird es später bei größeren Problemen schwer haben und Frust kaum ertragen können. Manche Kinder werden dadurch unselbständig, andere jähzornig oder phlegmatisch… Selbstverständlich tritt das auch so auf, aber durch eine solche (mangelnde) Erziehung verstärkt sich das noch extra.
Wie viele Kinder begehen sehr extreme Taten, weil sie mit Stress nicht umgehen können, es eben nie gelernt haben? Das liegt natürlich nicht nur daran, dass sie überbehütet wurden, aber eine (Mit-)Ursache ist das schon.
Ein Knackpunkt scheint mir auch darin zu liegen, dass der Vater den Kleinen „nicht weinen hören kann“. Wenn meine Große einen Wutanfall hat (2 1/2 J. alt, also recht normal), dann ist das sicher auch keine Musik in meinen Ohren. Bekäme sie ihren Willen, dann wäre sie wohl auch gleich ruhig - bis zum nächsten mal. Konsequenz ist aber der Schlüssel zum Erfolg. Bekommt das Kind mit Gebrüll seinen Willen nicht, dann ist Brüllen keine erfolgreiche Strategie und wird (früher oder später) eingestellt.
Ich glaube, der Vater oder auch die ganze Familie braucht Hilfe. Wenn er sich nicht an eine Beratungsstelle wenden mag, vielleicht auch weil er sein Verhalten nicht als Problem bzw. hilfsbedürftig ansieht, dann empfehle ich die Lektüre eines sehr schlauen Buches, das mir schon viel geholfen hat:
„Kinderjahre“ von Remo H. Largo, ISBN 3492232183 Buch anschauen
Ich hoffe wirklich für das Kind, dass der Vater sein Verhalten überdenkt und ändert.

Viele Grüße, Heike (die mit ihren 2 Kindern noch viel Erziehungsarbeit zu leisten hat und das gern tut)

Hallo Heike,
danke für Deine Analyse! Ich teile in den meisten Punkten Deine Meinung! Das Gegeneinander-Ausspielen spielt tatsächlich eine wichtige Rolle und ist sehr kontraproduktiv in der recht komplizierten Familienkonstellation.
Gruss,
PECOS

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Hallo Thea,
danke für Deine Analyse!
Das Abhängigkeitsstreben des Vaters gegenüber dem Kind habe ich so noch nie gesehen, aber es spricht einiges dafür, insbesondere wenn man weiss, dass besagter Vater 0 (in Worten: NULL) Freunde hat! Er ist ein Einzelgänger-Typ und die Mutter ist vom Charakter ziemlich verschieden von ihm. Mögliche Lösung? Permamentes Gegensteuern von der Mutter, indem das Kind in die Gesellschaft (Sport, Vereine, etc.) integriert wird?
Vielleicht hast Du noch weitere Ideen?
Gruss,
PECOS

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Hallo Hanna,
danke für Deine Analyse!
Es scheint sich tatsächlich um „kompensatorisches“ Verhalten von seiten des Vaters zu handeln. Wenn man bedenkt, dass der Vater 0 (in Worten: NULL) Freunde hat, scheint der Erklärungsansatz in die richtige Richtung zu deuten.
Vielleicht hast Du einen Tipp wie der Vater dazu gebracht werden kann, das Kind „loszulassen“. Du schreibst:

Sobald sich der Papa als „Coach“ für den Kleinen sieht, der ihn auf das harte, grausame Leben vorbereiten muss, wird ihm klar, dass das Verzärteln absolut kontraproduktiv ist.

„Coach“ kling gut und würde ihm auch gut gefallen, aber welchen Test oder Trick kann man anwenden, damit es „ihm klar wird“.?

Gruss,
PECOS

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Noch einige Beispiele aus dem Alltag:

-> Papa schläft seit einiger Zeit (in separatem Bett) im Kinderzimmer
(damit er ihn nachts immer zudecken kann und hört, wenn etwas nicht in Ordnung ist)

-> Papa rennt bei jedem Schnupfen gleich zum Kinderarzt mit dem Kind.

-> Papa überschreibt die Lebensversicherung auf den Namen des Kindes.

-> Papa wirft Spielkameraden aus der Wohnung, wenn es zum Streit zwischen ihnen und dem Sohn kommt.

-> Papa häuft dem Kind den Teller immer randvoll und die Hälfte bleibt immer liegen und wird weggeschmissen.

Ist das alles normal? Was ist „normales“ Verhalten? Oder sehe ich den Fall durch eine „falsch eingestellte Brille“ und es ist alles „nicht so schlimm“?

Gruss,
PECOS

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Hallo Pecos,

wenn es so ist, wie du schreibst, dann
ist es nicht normal.

-> Papa schläft seit einiger Zeit (in separatem Bett) im
Kinderzimmer
(damit er ihn nachts immer zudecken kann und hört, wenn etwas
nicht in Ordnung ist)

Besonders das ist nicht normal - vor allem, weil
der Junge ja aelter wird und der Papa scheinbar immer
extremer auf ihn reagiert (zu Anfang im gleichen Zimmer
zu schlafen - obwohl es normaler waere, das Kind ins
eigene Zimmer zu holen, als die Frau allein zu lassen und
zum Kind zu ziehen - und dann langsam abzunabeln).

Aber so wie du schon fragst, erwartest du doch nicht,
dass jemand sagt, das ist normal?

Und dann kommt die Frage: Was hast du damit zu schaffen?
Es gibt ja eine Mutter bzw. Frau, die mal die erste
waere, um hier einzugreifen. Hat sie dich um Hilfe gebeten?
Sieht sie das Verhalten ihres Mannes genauso kritisch wie du?

Gruesse
Elke

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Hallo Pecos,

-> Papa schläft seit einiger Zeit (in separatem Bett) im
Kinderzimmer
(damit er ihn nachts immer zudecken kann und hört, wenn etwas
nicht in Ordnung ist)

-> Papa rennt bei jedem Schnupfen gleich zum Kinderarzt mit
dem Kind.

-> Papa überschreibt die Lebensversicherung auf den Namen
des Kindes.

-> Papa wirft Spielkameraden aus der Wohnung, wenn es zum
Streit zwischen ihnen und dem Sohn kommt.

-> Papa häuft dem Kind den Teller immer randvoll und die
Hälfte bleibt immer liegen und wird weggeschmissen.

Ist das alles normal? Was ist „normales“ Verhalten? Oder sehe
ich den Fall durch eine „falsch eingestellte Brille“ und es
ist alles „nicht so schlimm“?

Das ist allerdings genau das Verhalten, in dessen Zusammenhang ich auch das Wort „Affenliebe“ kennen gelernt habe. Allerdings ein irreführender Begriff - erstens sind Affen nicht so bescheuert und zweitens hat das NICHTS mit Liebe zu tun. Das ist völliges Verziehen, Verhätscheln und somit lebensunfähig Machen des Kindes. Niemand, der sein Kind liebt, tut ihm das an. Der Vater selbst hat offenbar massive psyschiche Probleme, die er nun voll auf sein Kind projeziert.

Leider kann man da als Aussenstehender nichts machen. Die Quittung wird der Vater kriegen, wenn er von seinem irgendwann halbwüchsigen Sohn auf die Fresse gehauen kriegt, weil er irgendeinen Wunsch nicht mehr erfüllen kann oder will. Jeder ist seines Kindes Schmied. Mir tut nur die arme Mutter leid. An ihrer Stelle würde ich - so hart das klingt - zum Schutze des Kindes den Vater vor die Wahl stellen: „Entweder Du begibst Dich in Therapie oder ich verlasse Dich und nehme das Kind mit.“

Tut mir leid, aber darin sehe ich die einzige Möglicheit, das Kind zu „retten“.

Viele Grüße
Tania

2 Like

Hallo Pecos,

nach dem, was Du schreibst, sieht es für mich
so aus, als wäre der Vater in einer schwierigen
Konfliktsituation gegenüber der Mutter und gegen-
über der restlichen Welt.

Er tut das, was ihm bleibt. Er macht das Kind zu
seinem Partner und vergewissert sich der Zuneigung
des Kindes als einziger Zuneigungsquelle. Er ist
nicht in der Lage, die Rolle des „Vaters“, die
ihm zugedacht ist und die das Kind als Identifi-
kation sehr benötigt, auszufüllen.

Er muss an der Situation nicht selbst „schuld“ sein,
vielleicht meinte es das Leben (und die Frau) nicht
immer gut mit ihm. Was er jetzt tut, sollte er sich
aber genau überlegen, denn die Zukunft seines Kindes
ist auch für ihn wichtiger als sein derzeitiges
besch. erschlichenes Wohlbefinden.

Sorry wenn das hart klingt, aber was Du schreibst,
klingt auch hart. Sagt dem Mann, er soll sich jetzt
einige Überlegungen und Konsequenzen für die Ent-
wicklung seines Kindes nicht ersparen, auch wenn
es für ihn derzeit schwierig ist.

Grüße

CMБ

Hallo PECOS!

„Coach“ kling gut und würde ihm auch gut gefallen, aber
welchen Test oder Trick kann man anwenden, damit es „ihm klar
wird“.?

Schreib Dir mal selbst alle Szenarien auf, in die der Kleine kommt, und in denen er dank der „Erziehung“ seines Vaters im Nachteil ist.

Und dann schildere drastisch, wie schwer der Kleine es in der Schule hat, wenn Papi ihn täglich abholt. Der Spott der Kameraden!!!
Außerdem kann er nicht auf Klassenfahrt mitfahren können, weil Papi nicht mitkommt, er wird Panikattacken bekommen, wenn er zur Bundeswehr soll, weil Papi nicht da ist, und er wird in der Hochzeitsnacht versagen, weil kein Papi ihm sagt, was jetzt zu tun ist …

Zeige ihm, wie verhängnisvoll es für den Sohn ist, keine eigenen Entscheidungen treffen zu können, keine Grenzen kennengelernt zu haben, und sich generell im Leben nicht zurecht zu finden! Mach dem Vater klar, dass er nicht das Leben seines Sohnes leben kann, sondern dass seine Aufgabe ist, den Sohn stark zu machen für dessen eigenes Leben.

Sprich die Punkte konkret an, die Du uns genannt hast. Tu es aber ohne Vorwurf, sonst blockiert der Vater total, und alles war vergeblich. Such mit dem Vater gemeinsam für jede Problematik eine Lösung. Beispiel:
Problem: Dem Kind könnte in der Nacht die Decke verrutschen. Mögliche Lösung: Das Kind zieht unter dem Pyjama ein Unterhemd an. Das schützt ausreichend. Allerdings darf dann der Kleine auch beim Schlafengehen nicht ganz fest zugedeckt werden, sonst schwitzt der arme kleine Wicht.

Wenn Du dann dazu noch ein gutes Erziehungsbuch findest, das diesen Coach-Aspekt betont, gib ihm das auch noch.
Vielleicht entdeckt der Vater sich selbst in diesem Buch und nimmt die Vorschläge zunächst einmal für sich (Kontakt mit Gleichaltrigen pflegen, sich in der Gruppe behaupten lernen, seinen Weg konsequent gehen, …). Das könnte bedeuten, dass er sich einem Verein anschließt, um genau das Sozialverhalten zu üben, das er ja als Coach seinem Sohn beibringen will. Das würde dem Vater aus seiner sozialen Isolation heraus helfen.

Wenn das nicht hilft, lege ihm nahe, sich ineine Erziehungsberatung zu begeben, wo er selbst gecoacht wird, bis er seine Aufgaben erfüllen kann.

Alles Gute!

Hanna