Aggressionen abbauen (effektiv/schnell)

Hallo,

hab etwas rumgesucht in welches Board mein Thema passt, wenn ich hier falsch bin, bitte verschiebt es und nicht löschen.

Ich, berufstätig, männlich, 25. Hab oft Probleme meine Aggressionen abzubauen, ich werde nicht schnell aggressiv, ich bin kein Schläger, ich hab noch nie einen Menschen körperlich weh getan oder so was in der Art.

Gegenüber meiner Freundin, werde ich bei einem bestimmten Thema sehr Aggressiv, was sich dadurch äußert das ich sie sehr schlimm beleidige, was mir danach immer unendlich leid tut, und ich es bereue und ihr das dann auch sage, sie verzeiht mir das immer etc, aber ich will das nicht machen.

Auch wenn ich früher oder aktuell Computer spiele und bei etwas verliere werde ich teilweise dann auch kurz so sauer das ich entweder nur was laut rufe wie „scheisse“ was nicht so schlimm wäre, oder was am liebsten kaputt machen will, also wo drauf haue, oder dagegen trete.

Das mit meiner Freundin ist mir wichtiger.

Ich bin ein einer Verhaltens-Therapie, wo mir der Leiter gesagt hat z.B einen Boxsack schlagen, aber sowas kann ich z.B nicht in der Arbeit anwenden wenn ich mit meiner FReundin wegen etwas Stress habe.

Hat wer eine Idee was es da für ein Ventil gibt? Bzw wie reagiert ihr euch in verschiedenen Situationen ab, wenn ihr sehr sauer auf eine Person seid. Beleidigen ist das allerletzte, respektlos, unfair, gemein… das mach ich aber teilweise obwohl ich weiß das es falsch ist aber in dieser Wut-Situation die ich „Aussetzer“ nenne, kann ich nicht anders, ich will aber.

Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich.

Danke fürs lesen.

Gruß,

Wutbär

SOFORT raus aus der jeweiligen Situation
Hallo Nebox,

wenn Du merkst, dass „es eng wird“, zieh´ Dich sofort zurück bzw. bitte um augenblickliche Beendigung des Reizthemas.

Sofern Du tatsächlich räumlich weg kannst, könnte ggf. körperliche Anstrengung (z. B. kurzer Spaziergang in hohem Tempo) eine kurzfristige „Entspannung“ bringen.

Grundsätzlich scheint mir für Dich wichtig, dass Du FRÜHZEITIG Grenzen aufzeigst und Du gegenüber Deiner Freundin die Themen benennst, die Dich bekanntermaßen aggressiv werden lassen. Wenn sie diese dann dennoch anschneidet bzw. nicht meidet, muss sie wohl oder übel mit den Konsequenzen leben, solange Du noch keinen anderen Umgang damit gefunden hast.

Hi!
Also zuerst dachte ich ja: Ja, so kann man das machen. Wobei das natürlich keine Lösung ist, nur eine vorübergehende Ausweichmethode. Aber als Notbremse ok. Als ich aber weiterlas, war ich doch ein wenig entsetzt:

Grundsätzlich scheint mir für Dich wichtig, dass Du FRÜHZEITIG
Grenzen aufzeigst und Du gegenüber Deiner Freundin die Themen
benennst, die Dich bekanntermaßen aggressiv werden lassen.
Wenn sie diese dann dennoch anschneidet bzw. nicht meidet,
muss sie wohl oder übel mit den Konsequenzen leben,

Soll das ein Maulkorb werden? Wie soll denn eine Beziehung funktionieren, wenn es derartige Tabuthemen gibt?

Und wie geht das denn z.B. in der Arbeit? Oder mit Fremden? Wie teilt man denen denn mit, welche Themen die vermeiden sollen?

„mit den Konsequenzen leben“? Wie weit geht das denn in Deiner Vorstellung? Wenn er ihr eine reinhaut, dann ist sie selber schuld, weil sie ein Reizthema angeschnitten hat?

Verschiebt man da nicht ungerechtfertigter Weise das Problem des Fragestellers auf andere?

solange Du
noch keinen anderen Umgang damit gefunden hast.

Den Nachsatz habe ich auch gelesen, der ist mir aber zu wenig. Zum Einen glaube ich nicht, dass das funktioniert (mit Fremden z.B., da wird es immer wieder so Situationen geben) Und zum anderen: Die Umwelt ist doch kein Ko-Therapeut!

Die Verhaltenstherapie ist doch ein Super-Schritt, ein großer dazu. Ich denke dort werden ihm bestimmt Techniken beigebracht, wie er mit Aggressionen umgehen kann. Er sollte unbedingt noch einmal danach fragen und um Übungen dazu bitten!
Der einfach Tipp: Erst mal tief Luft holen oder langsam bis 10 zählen ist da zwar eine grobe Vereinfachung, aber im Prinzip sollte es in diese Richtung gehen: Die Kontrolle zu behalten.

Grüße
kernig

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Naja…
Hallöchen Tom,

wenn Du merkst, dass „es eng wird“, zieh´ Dich sofort zurück bzw. bitte um augenblickliche Beendigung des Reizthemas.

Das ist nur absolut kurzfristig gangbar. Am Wichtigsten ist jedoch, vorher zu klären, dass man diesen „taktischen Rückzug“ zukünftig zu nutzen gedenkt: Ich habe genau deswegen mal eine Debatte mit meiner Frau gehabt, die mich da total missverstanden hat, so von wegen „Mit Dir kann man überhaupt nicht reden, du gehst ja jeder ernsthaften Debatte sofort aus dem Weg“ und dann genau dachte, was unten schon in der Antwort stand: dass der Rückzug ein nonverbal vermittelter Maulkorb sei.

Wichtig ist, sich tatsächlich dem Stress zu stellen, in immer größeren Mengen, bis man sich unter Kontrolle hat.
Man sollte einem vertrauten Gegenüber das Problem vermitteln und eine Art unverkrampftes Spiel daraus machen, zum Beispiel die Zeit messen bis zur ersten verbalen Entgleisung und dann bei Besserung eine „Belohnung“ (die man sich zur Not auch selbst verschreiben kann, um keinem Anderen zur Last zu werden) - bei Verschlechterung eine kleine „Strafe“ (z.B. das Gegenüber zum Mittagessen einladen etc.) und sich so stückchenweise vorwärts hangeln.

Grundsätzlich scheint mir für Dich wichtig, dass Du FRÜHZEITIG Grenzen aufzeigst und Du gegenüber Deiner Freundin die Themen benennst, die Dich bekanntermaßen aggressiv werden lassen.

Ich halte das nicht für gangbar, denn oftmals ist es kein Thema, sondern einfach die momentane Gefühlslage plus ein einziges unpassendes Wort.
Wichtiger ist, gerade die Lebenspartnerin aktiv in die Lösung des Problems einzubeziehen, ansonsten wird sie unter der Situation nämlich auch langfristig ziemlich leiden.

Wenn sie diese dann dennoch anschneidet bzw. nicht meidet, muss sie wohl oder übel mit den Konsequenzen leben, solange Du noch keinen anderen Umgang damit gefunden hast.

Dafür würde ich gerne ein Negativsternchen geben, geht aber nicht.
Was können Andere dafür, wenn man sich selbst nicht unter Kontrolle hat?

Gruß,
Michael

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Hallo an alle.

danke für die Antworten. Ich führe eine Fernbeziehung mit meiner Freundin, und die meiste Kommunikation ist am Telefon, oder wir schreiben über Whatsapp, auch während der Arbeitszeit etwas.

Also „Raum verlassen“ im Sinne von Flucht vor ihr, hab ich in dieser SItuation nicht, weil mir meine FReundin nicht gegenüber steht und ich nichts hab vor dem ich fliehen könnte.

Habe mich auch etwas blöd ausgedrückt, ich suche eher nach einer Methode, welche ich aktiv in dieser SItuation einsetzen kann.

In der Arbeit hab ich keinen Boxsack und kann auch nicht den Büro-Raum verlassen und was boxen oder irgnedwas schlagen.

Ich suche eher so etwas wie Atemtechniken, wie ich mich wieder runter bringe, und vor allem das Adrenalin verliere welches ich da extrem habe.

Was machen andere Leute wenn sie diese Situation haben? Spielen sie mit etwas rum, ablenken? Wenn ich daheim bin alleine, und mit ihr geschrieben hab und es sollte das Probelm nochmal kommen, muss ich mich schnellstmöglich ablenken, aber eben auch in Situation wo ich nich tweg kann, wie in der Arbeit, im AUto oder weiß der Teufel.

In die Verhaltenstherapie geh ich aber wegen was völlig anderen, das hat nichts mit Aggressionen oder so etwas zu tun.

Dort wurde eben das mit den Atmen beschrieben was ich nutze, und das ich mich zwicken soll, das nennt man „Gedankenstopp“ das hilft nur so lange der Gedanke, der WUtgedanke flüchtig is und sich noch nicht gesetzt hat.

Ich brauch ein „Notfall-MIttel“ was ich einsetzen oder machen kann, wenn ich nicht aus der SItuation komm und kurz davor bin meine Freundin zu beleidigen oder sonst ihr was an den Kopf zu hauen.

Danke.

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Vorbeugen
Hallo, ein Wundermittel zum Aggressionen abbauen habe ich auch nicht.

Ich mache es so: Ich stelle mir meine Wut immer als große Meereswelle vor, die über mich schwappt. Also Mund zu und Luft anhalten (bildlich gesprochen), bis sie abebbt. Und sie ebbt erstaunlich schnell ab. Das hilft bei mir.

Noich wichtiger: Versuche doch, es gar nicht so weit kommen zu lassen.

In einer ruhigen Minute denke doch mal darüber nach, was dich an bestimmten Themen so wütend macht. Offensichtlich sind es ja immer die gleichen Themen.

Formuliere (nur für dich!), was du einer Freundin / dem Chef alles an den Kopf werfen möchtest. Vielleicht sind Vorwürfe dabei, die dir zeigen, WARUM du so wütend wirst. Vielleicht kannst du das Problem dann lösen.

Viel Erfolg wünscht
bixie

Hi!
Also im Prinzip ist doch eine Frage: Warum hast Du Deine Aggression so schlecht unter Kontrolle?
Das soll nicht herablassend klingen, aber es gibt gute Kinderbücher zu dem Thema - normalerweise lernt man das als Kind von seiner Umgebung.
Was also macht es Dir so schwer, warum kannst Du das nicht?

In die Verhaltenstherapie geh ich aber wegen was völlig
anderen, das hat nichts mit Aggressionen oder so etwas zu tun.

Aber das Thema könntest Du doch dort bestimmt auch ansprechen? Normalerweise würde ich mal laienhaft annehmen, hängt alles zusammen, was ein und die selbe Person (Dich!) betrifft.

Dort wurde eben das mit den Atmen beschrieben was ich nutze,
und das ich mich zwicken soll, das nennt man „Gedankenstopp“
das hilft nur so lange der Gedanke, der WUtgedanke flüchtig is
und sich noch nicht gesetzt hat.

Übung macht den Meister, würde ich da sagen.
Ist doch super, dass das ansatzweise schon funktioniert. Vieles an uns ist vielleicht auch eine Art Gewöhnung, also deine aggressive Reaktion manchmal einfach eine blöde Angewohnheit.
Da braucht es auch Geduld, um sowas abzustellen.

Ich find das eigentlich positiv: Du stellst Dich Deinem Problem, es ist Dir bewusst. Du suchst Lösungen, Du arbeitest dran.
Vielleicht ist es Dein Fehler, zu schnell zu viel zu erwarten.

Grüße
kernig

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Hallo,

da die Ursachen für Aggressionen äußerst vielfältig sind, und in diversen Fällen nicht (selbst) behebbar sind, ist eine generelle Ansage nicht möglich. Ein wenig eingeschränkt, zu deinen speziellen Themen:

ich werde nicht schnell aggressiv

Doch. Behaupte ich mal :smile:

ich bin kein Schläger, ich hab noch nie einen Menschen körperlich weh getan oder so was in der Art.

Aggression äußert sich in vielen Varianten. Körperliche, sichtbare Gewalt ist nur eine davon.

Gegenüber meiner Freundin, werde ich bei einem bestimmten Thema sehr Aggressiv

Dann beschäftige dich mal ausführlich mit diesem Thema. Weshalb fühlst du dich angegriffen? Liegt es an der Art, was u/o wie es deine Freundin anspricht/bespricht? Welche Inhalte/Vorwürfe treffen auf dich zu, hat sie recht? Kannst du an den (zu Recht?) vorgeworfenen Inhalten (sie betreffen dich) etwas ändern? Könntet ihr das Thema auslassen im Sinne eines Friedenspakts? Oder wäre ein Agreement zur Diskussionskultur möglich und hilfreich?

Auch wenn ich früher oder aktuell Computer spiele

Diese Ursache ließe sich deutlich leichter lösen

Hat wer eine Idee was es da für ein Ventil gibt?

Die Frage ist, ob ein Ventil notwendig ist (zweite Wahl) oder man die Auslöser eliminieren kann.

Gruß
nasziv

Hallo,

Aggressionen bzw. Impulsitivtät in den Griff zu bekommen kann man üben. Bitte erwarte dabei keinen plötzlichen Erfolg, sondern arbeite aktiv daran Deine Gefühle zu lenken und Dein Verhalten zu ändern.

Dazu gibt es sehr viele Methoden - am besten probierst Du einfach ein Paar aus. Da Du in Therapie bist, kannst Du es ja Deinem Therapeuten vorschlagen im Rollenspiel zu üben.

Anders als Bixie halte ich nichts von Luft anhalten, sondern genau das Gegenteil: atmen! Tief, lange und bewusst. Das dauert seine Zeit und Dein Körper bekommt Sauerstoff. Das Innehalten kannst Du dann dafür nutzen zu überlegen, wie Du auf den Reiz, der Dich aggressiv gemacht hat, reagierst. Stelle Dir immer die Frage: was bringt mir jetzt meine Wut? Was bringt es der Situation und wie wird mein Gegenüber wohl darauf reagieren?

Stop-Wörter - mit Deiner Freundin Stop-Wörter (wie bei kleinen Kindern) vereinbaren. Daran muss sie sich dann auch halten (also nicht weiter nachbohren und Öl ins Feuer kippen) - und Du versprichst zeitnah in Ruhe auf sie zuzugehen, um das Thema nochmal anzusprechen.

Baue Dir Bilder im Kopf auf (ähnlich wie das was Bixie mit dem Meer geschrieben hat) - z.B. als Kampfsportler, der den Angriff nicht statisch beantwortet, sondern nachgiebig wird, quasi durchlässig.

Suche Dir Idole - das was die Teenies machen, funktioniert auch bei Erwachsenen. Nur himmelst Du keinen Popstar an, sondern suchst Dir eine oder mehrere Personen, die sich so verhalten, wie Du es gerne täten würdest. Das kann ein Arbeitskollege sein, ein Freund, ein Verwandter, Dein Therapeut - egal wer - nur Du solltest sein Verhalten als vorbildlich betrachten. Danach reicht es in der Stresssituation (bei tiefem Atmen) aus an diese Person zu denken und so zu handeln als wärst Du selbst diese Person.

Viele Grüße

Hallo,

Du bist mit einem Konflikt nicht alleine, sondern Du hast auch ein Gegenüber, der auf Deinen Rückzug (eine Komponente der fünf apokalyptischen Reiter) reagiert - durch nachlaufen, weiterreden oder sich gekränkt ebenfalls zurückzieht.

Ein Rückzug ist eine Möglichkeit kurzfristig aus einer Situation herauszusteigen (und besonders empfehlenswert für Personen, die physische Gewalt anwenden) - ansonsten ist es weiteres Futter für die Eskalationsspirale.

Viele Grüße

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Hallo Nebox,

ich hatte früher fast täglich Anfälle von Zorn und unbändiger Wut. Hormonell war alles ok, das hatte ich abchecken lassen. Sehr anstrengend war das.

Seit ich Krafttraining fest in meinen Tagesablauf integriert habe, erlebe ich solche Anfälle nicht mehr. Und wenn ich merke, dass Wut in mir hochsteigt, hat sich das mit tief durchatmen innerhalb von zwei Minuten erledigt, und alles ist gut. Ich bin durch den Sport total gelassen und ausgeglichen geworden :smile:

Das ist zwar keine „schnelle“ Problemlösung, nach der du fragst, aber möglicherweise eine effektive und nachhaltige.

Gruß,
Yasa

bildliche Spache

Anders als Bixie halte ich nichts von Luft anhalten,

Davon halte ich auch nichts. Ich schrieb „bildlich gesprochen“.
Heißt, das Lufanhalten in der Welle ein BILD ist, das ich mir vorstelle.
Ich halte nicht wirklich die Luft an, sowie ich ja auch nicht wirklich nass werde oder untertauche.
Das zur zur Richtigstellung.

halten

(also nicht weiter nachbohren und Öl ins Feuer kippen) - und
Du versprichst zeitnah in Ruhe auf sie zuzugehen, um das Thema
nochmal anzusprechen.

Baue Dir Bilder im Kopf auf (ähnlich wie das was Bixie mit dem
Meer geschrieben hat) - z.B. als Kampfsportler, der den
Angriff nicht statisch beantwortet, sondern nachgiebig wird,
quasi durchlässig.

Suche Dir Idole - das was die Teenies machen, funktioniert
auch bei Erwachsenen. Nur himmelst Du keinen Popstar an,
sondern suchst Dir eine oder mehrere Personen, die sich so
verhalten, wie Du es gerne täten würdest. Das kann ein
Arbeitskollege sein, ein Freund, ein Verwandter, Dein
Therapeut - egal wer - nur Du solltest sein Verhalten als
vorbildlich betrachten. Danach reicht es in der
Stresssituation (bei tiefem Atmen) aus an diese Person zu
denken und so zu handeln als wärst Du selbst diese Person.

Viele Grüße

Guten Tag,

Ich bin ein einer Verhaltens-Therapie, wo mir der Leiter gesagt hat z.B einen Boxsack schlagen, aber sowas kann ich z.B nicht in der Arbeit anwenden wenn ich mit meiner FReundin wegen etwas Stress habe.

Es mag voreingenommen klingen, aber für die von Dir angedeutete Schwierigkeit (- ein Hang zu Zornausbrüchen gegenüber Bemerkungen von Seiten Deiner Freundin, die Du irgendwie als Herabsetzung empfindest?), wäre u.U, eine Überlegung wert, eventuell zu einer Tiefenpsychologischen Therapie zu wechseln. Dort wird versucht, die Verhaltensmuster der Gegenwart anhand der ursächlichen, frühkindlichen Umstände zu beleuchten, also zunächst einmal eine „diagnostische“ Erklärung zu entwickeln.
Ansonsten:Wie hat der Leiter Deiner Verhaltens-Therapie auf Dein Argument reagiert, zur Arbeit keinen Boxsack mitnehmen zu können?

Hi

Es gibt halt Personen die können nicht alles runterschlucken.

So manchmal ereilt es mich auch .
Dann fliegt mal der Schraubenzieher während der Arbeit mit schwung auf die Erde und ich rufe mal dieses hässlich F…K in die Welt . gehe raus ans Auto , esse ein Stück Schokolade , trinke mal einen Schluck Wasser , Kaffee , Cola wonach mir gerade der Sinn steht und setze mich mal für einen moment seitlich auf die Ladefläche in die Schiebetür .
Ich komme dann so in 10 Minuten wieder , der Chef hat sich dran gewöhnt .

Der denkt sich nachdem er es kennt : lasse ihm die 10 Minuten Pause , danach ist er ruhiger und holt das wieder auf

Er sagt inzwischen gar nichts mehr , da er weiss , das die Arbeit obwohl Murks , Fuddelkram und nervig danach gemacht wird .

Toni

Hallo Nebox,

Aaaalso, beim Computerspielen sind mir schon zwei Mäuse und eine Tastatur zu Bruch gegangen, da hilft weniger spielen, früher aufhören, bevor man sich zu sehr hineinsteigert, oder es eine Zeit ganz zu lassen und durch Sport zu ersetzen. Aber das war nicht das Hauptproblem, wie ich verstanden habe, obwohl diese Vorgehensweise auch generell das Aggressionspotential für den Alltag senken könnte. (Kommt aber auch sehr darauf an, wie viel du wirklich spielst).

Wenn allerdings das Computerspielen das Reizthema sein sollte, könnte das auch einiges an meiner folgenden Antwort ungültig machen, da kann man nur mehr sagen, wenn man deine Computerspielgewohnheiten sowie das Diskussionsthema kennt, bei dem du hochgehst. Also Hand aufs Herz: Geht es ums Computer-Zocken?

Falls es um was anderes geht, bitte weiterlesen…

Dass du prinzipiell das Recht hast, ärgerlich zu werden, ist dir - so hoffe ich - klar(?). Auch, oder vor allem, wenn ein Reizthema häufig angeschnitten wird, obwohl für alle Beteiligten klar ist, dass es ein solches für dich ist?

Der generell gute Umgang bei Reizthemen in Beziehungen, die sich nicht und nicht beseitigen lassen, wäre, sie schlichtweg nicht anzuschneiden. Sofern sie nicht für die Beziehung essentielle Dinge betreffen. Ich denke da an Themen die „klassisch“ Reizthemen für Beziehungen sein können: Besuche bei der Familie des Partners, der wöchentliche Stammtisch, etc.

Und selbst bei essentiellen Themen würde ich mich solange zurückhalten, bis mein Partner einen Umgang damit findet, und nicht dauernd versuchen ein totes Pferd zu reiten.

Ich sehe da eine Spirale, die immer wieder abläuft: Sie nervt dich, du explodierst irgendwann, und kommst entschuldigend zurück. Ich weiß nun nicht wie lange dieses „Spiel“ zwischen euch schon läuft, aber solche „Spiele“ funktionieren nur, wenn beide daraus etwas ziehen (man sollte nicht glauben, dass auch Opfer in einer solchen Situation ihren „Gewinn“ haben, und sei es nur, wenn sie sich über den Gegenpart bei Freunden oder Freundinnen ausweinen können).

Nun willst du also substantiell etwas ändern, aussteigen aus dieser Spirale, oder dem „Spiel“ wie ich es genannt habe.

Zum Umgang mit Aggressionen: Prinzipiell empfiehlt es sich bereits vor der Explosion entgegen zu wirken, verbal, oder - solange das nicht geht - der Situation auszuweichen. Also entweder Kampf oder Flucht. Im Augenblick fletscht du die Zähne und flüchtest dann (in Entschuldigungen). Sie gewinnt. Und das jedesmal.

Es ist dein gutes Recht bei Reizthemen auch gereizt zu reagieren, macht jeder. Lege dir (evtl. mit Hilfe deines Therapeuten, dem du die Situation genauer schildern kannst) eine Vorgehensweise zurecht, sodass es - deinem Wunsch gemäß - nicht zu Beschimpfungen kommt. Dann sparst du auch gleichzeitig die Entschuldigungen.

Im übrigen halte ich den Box-Sack für keine gute Idee, eben weil man ihn - wie du schon festgestellt hast - ja nicht jederzeit zur Hand hat, und ich auch nicht wüsste, ob das überall gut ankäme… es geht auch ohne.

Gruß
fliegerbaer

Danke an alle
Hallo,

danke an alle. Mir ist es nicht Möglich auf alle Fragen einzugehen, weil viel Hintergrund und Informationen für euch fehlen um das besser zu verstehen.

Also das Computerspielen ist nicht und nie das Problem, das war nur ein Beispiel.

Bei meiner Freundin is das ganze schwieriger. Ansich ist es etwas was sie in der Vergangenheit gemacht hat, und ich damit nicht klar kommen. Also dieses Reizthema wird von ihr natürlich NIE angesprochen, weil sie darauf auch nicht stolz ist. Sie löst es aber indirekt mit Sachen aus, die ich mit diesem Thema verbinde, oder wenn ich selbst etwas sage oder an etwas denke, das mich an dieses Thema erinnert.

Es ist kein Thema wie Computer, TV, Freunde, Stammtisch etc. Es ist was wo sie unbewusst auslöst mit einem Wort, einen Satz, der mich an das Reizthema erinnert, deswgen ist es so sau schwer für mich und sie diesem Thema aus dem Weg zu gehen.

Ich habe mittlerweile Zwangsfragen, die mich zwingen bestimmte Sachen bei dem Reizthema zu fragen. Gegen diese Fragen nehme ich ein Medikamet, welches mein Hirn ruhiger macht und meinen Kopf allgemein ruhiger macht. Ich hatte Tage wo ich rund um die Uhr, auch während der Arbeit an das Reizthema gedacht hab, und sie ständig was gefragt hab dazu… wenn ich so eine Frage hab, diese nicht beantwortet wird, wird mir schlecht, schweißausbrüche, Stress, mein Herz pocht wie wild, ich stell mir die schlimmsten Sachen vor, mein Herz rast so das ich Angst hab das ex explodiert, ist mit einer Panikattacke vergleichbar. Dies kurz zu Erklärung das jeder „Zwangsfrage“ zwischen „Neugierde“ unterscheiden kann. Neugierde = ich mag es wissen und es fuchst mich, es passiert nichts, wenn ich es nicht weiß. Zwangsfrage= ich muss es wissen, mir wird schlecht, Herz rast, schweiß, ich kotze fast.

Auf die Frage zu meinem Therapeuten das ich den Boxsack ja nicht auch in der Arbeit hab, meinte er das ich dieses „zwicken“ versuchen soll, das ist ein Gedankenstop, der aber nur wirkt wenn der Gedanke flüchtig ist und sich noch nicht gesetzt hast.

Um den ganzen vorzuwirken nutze ich seit neuem „jakobsche Entspannungsmethode“ dies kann ich aber nicht anwenden wenn ich grad in dieser Paniksituation/Reizthema mitten drin bin. In diesem Moment muss ich mich Adrinerin loswerden, was sehr schwer ist, und wieder einen ruhigen Kopf zu bekommen, mich wieder auf die Arbeit, Autofahren oder sonst was zu konzentieren.

Danke an alle die sich zu dem Thema geäußert haben. Vermutlich sieht das nun alles etwas anders aus, nach der Ausführlichen Schilderung.

Lieber Nebox, klingt für mich, als gäbe es zum „Reizthema“ mit deiner Freundin noch etwas Grundsätzliches zu klären. Es läßt dir ja scheinbar keine Ruhe. Bei den Aggressionen, die du schilderst, frage ich mich, ob du ganz zu dir und deinen Gefühlen, also auch deiner Wut, stehen kannst. Wut kommt oft so unkontrolliert raus, wenn man sich nicht abzugrenzen traut o. ä., also wenn man nicht zu all seinen Gefühlen steht. Ich glaube, dir könnte eine Familienaufstellung weiterhelfen. Sprich doch mal mit deinem Therapeuten darüber, was er davon hält. Dort könnte man das Thema mit deiner Freundin anschauen und auch das mit deiner Wut. Da würdest du sicher einen ganz neuen Blickwinkel auf die Thematik bekommen und ein Gefühl dafür bekommen, wie du es in Zukunft anders machen kannst. Informier dich doch mal über die Methode im Netz, z. B. hier http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel….
Alles Gute wünscht Toewanda

Ich verstehe nicht!
Hallo, Nebox,

für mich hört sich das an, als ob deine Freundin was angestellt hätte und du ihr das nicht verzeihen kannst.

Wenn das tatsächlich so ist, stellen sich mir Fragen:

  • wieviel Sinn macht diese Beziehung noch?

  • warum eine Therapie machen, wenn man genau weiß, woher das Problem kommt?

-warum panikartige Anfälle erleben (Herzrasen, Übelkeit) und aushalten?

Entweder man kann verzeihen (das kann bei weitem nicht jeder, der behauptet es zu können!!) oder man beendet die Beziehung.
Alles andere wäre sinnfrei!

Grüße
Ayse

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Hallo, Nebox,

für mich hört sich das an, als ob deine Freundin was
angestellt hätte und du ihr das nicht verzeihen kannst.

Richtig.

Wenn das tatsächlich so ist, stellen sich mir Fragen:

  • wieviel Sinn macht diese Beziehung noch?

Ich liebe sie, und sie liebt mich, und solang die Gefühle da sind und auch so stark sind, macht das natürlich Sinn in meinen Augen, gleich dreimal, weil ich bereit bin was dadegen zu tun, und es nicht reinfresse in mich.

  • warum eine Therapie machen, wenn man genau weiß, woher das
    Problem kommt?

Ist die Frage ernst gemeint?! Warum macht ein alkoholkranker eine Therapie, obwohl er weiß das es vom Alkohol kommt? Warum macht ein spielsüchtiger eine Therapie obwohl er weiß es kommt vom spielen? Warum ein sexsüchtiger eine Therapie, obwohl er wieß es kommt vom Sex? überlege dir die Frage nochmal.

-warum panikartige Anfälle erleben (Herzrasen, Übelkeit) und
aushalten?

Auch hier muss ich fragen ob du das ernst meinst?!? Ich liebe die Person und Panikattacken sind fest verankert. Man Macht Therapien um diesen Panikattacken endgegen zu wirken und mit ihnen umzugehen.

Entweder man kann verzeihen (das kann bei weitem nicht jeder,
der behauptet es zu können!!) oder man beendet die Beziehung.
Alles andere wäre sinnfrei!

Zum Glück entscheidest du weder in meiner, noch in anderen Beziehungen was „Sinnfrei“ ist und was nicht.

Grüße
Ayse

Danke, Gruß zurück.

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HI Toewanda,

danke, das mit der Familienaufstellung klingt gut, das werde ich mal bei meinem nächsten Termin ansprechen. Es ist sehr richtig von dir ausgedrückt, es lässt mir keine Ruhe, Kopf überlegt durchgehend und arbeitet gegen mich. Ich sehne mich sehr nach Ruhe. Die Tabletten sorgen für einigermaßere Ruhe sobald sie wirken, wobei die erst nach ca 3-4 Wochen wirken. Sie machen mich nicht süchtig, also körperlich, aber dennoch ist das natürlich keine dauerhafte Lösung, dafür hab ich aber einen sehr erfahrenen Arzt, und einen Therapeuten.

Liebe Grüße zurück