Ahnenforschung

Guten Tag, Herr Aigner,

bin auf der Suche nach Spuren meines Großvaters während seiner Militärzeit im WK I.

Er gehörte zwar nicht dem 4. sondern dem 5. königlich Bay. Chevauleger Regiment Großherzog Friedrich von Österreich an mit Sitz in Landau(lt. der Inschrift auf einer damaligen Fotographie meines Großvaters)

Es dürfte sich bei diesem Landau um das Landau in der Pfalz handeln, nicht Landau an der Isar.

Diese Fotographie meines Großvaters (großes gerahmtes Bild) ist eigentlich eine Fotomontage. Es ist eigentlich ein Kunstdruck mit aufgeklebten Konterfei. Man sieht einen Reiter im Vordergrund. Als Gesicht dieses Reiters wurde ein Portrait meines Großvaters aufgeklebt. Im Hintergrund sieht man eine Kavallerie-Einheit und am Himmel verschiedene Luftschiffe. Ganz im Hintergrund sieht man auf einem Hügel eine Burg.

Der Fund dieses Bildes auf unserem Dachboden war für mich der Anlass, die Militärzeit meines Großvaters mal etwas genauer zu untersuchen. Ich bitte Sie dabei sehr herzlich um Ihre Mithilfe. Meine Fragen sind so allgemein gehalten, dass Sie diese sicher beantworten können, auch wenn Sie Experte für das 4. Kgl. bay. Chevauleger-Regiments sind und nicht für das 5.

Frage 1.
Waren solche Bilder - wie oben beschrieben - damals üblich? Hat diese Bilder jeder Soldat mit nach Hause bekommen oder konnte man diese erwerben, musste aber nicht?

Frage 2.
Inwieweit ist es heute noch möglich, die Militärzeit meines Großvaters zu rekonstruieren?
Habe mich an das Hauptstaatsarchiv in der Leonrod-Strasse in München gewandt, weil ich Dokumente recherchieren wollte und wurde an die Internet-Plattform „ancestry.de“ verwiesen. Die Betrieber dieser Seite haben viele Dokumente verfilmt und im Internet zugänglich gemacht (wie Sie sicher wissen).

Ich habe auch ein paar Sachen über meinen Großvater gefunden, Musterungslisten, etc. aber das reicht mir nicht, um mir ein echtes Bild über die Militärzeit meines Großvaters zu machen.

Mir ist das Problem schon bewußt. Mein Großvater war leider kein berühmter General, sonst gäbe es Informationen genugt, sondern ein einfacher Soldat, so wie Millionen andere auch. Deshalb sind wahrscheinlich viele Dinge heute nicht mehr existent, die es in Bezug auf meinen Großvater einmal gegeben hat.

Ich stelle mir folgende Informationen vor:

Dienstgrad (wahrscheinlich noch leichter ermittelbar)
Einsatzbefehle, genaue Einheiten (teilweise über ancestry.de ersichtlich), Kammeraden, Verwundungen, Frontberichte, etc.

Können Sie mir vielleicht ein paar Tipps geben, was ich noch alles tun kann, um ein weitere Informationen heranzukommen?

Herzlichen Dank und viele Grüße,

Hilde

Tja, liebe Hildegard von Bingen, da freu ich mich aber herzlich, daß dieser Historiker-Virus Sie offensichtlich befallen hat! Und wahrscheinlich wird Sie dieser Virus nichtmehr loslassen. Doch gemach:
Wenn ich Ihnen helfen kann, tu ich das gern. Und da im Königreich Bayern Ordnung herrschte, sind die Unterlagen Ihres Herrn Großvaters bestimmt da. Also machen wir uns doch auf die Suche: dazu benötige ich von Ihnen den Namen, Vornamen, Geburtsdatum (wäre sehr hilfreich), Wohnort bzw. Geburtsort, Todestag. Dann dürfte da schon was zu finden sein.
Zu Ihrer 1. Frage: solche Bilder hat es fast in jedem Standort gegeben (mit dem ausgetauschten Porträt), sehr gerne wurde dies auch auf die Reservisten-Krüge emailliert. Diese Bilder haben meist auch einen Hintergrund mit Bezügen zum Standort (Schloß oder Burg etc im Hintergrund), und die Soldaten haben sich allesamt so einen Bierseidel gekauft mit der Dauer der Dienstzeit drauf. Also wenn es geht, scannen Sie doch das Bild ein und mailen Sie es mir.
Wenn wir erst mal den Namen und danach die Rekrutierungs- und Ausbildungsdaten haben, können wir den Tagen Ihres Großvaters schon auf die Spur kommen. Sie werden wahrscheinlich überrascht sein… Also auf gehts. Versuchen wirs doch.

Mit bestem Gruß
Ihr
Martin Aigner, 1. Vorsitzender Augsburger Traditionsvereinigung ehem. K.B. 4. Chevauleger-Regiment KÖNIG und anderer Kavallerie-Regimenter von 1891 e.V.

Hallo, Herr Aigner,

vielen Dank für Ihre Bemühungen und für Ihr Angebot, mir bei meinem Anliegen weiterzuhelfen.

Bei der ganzen Sache schwingt auf alle Fälle eine gehörige Portion Nostalgie mit. Möglicherweise hat sich mein Großvater selbst gar nicht so sehr für seine Militärzeit interessiert, wie ich das heute tue.

Die Daten meines Großvaters:
Geb. 15.06.1897, gest. 11.12.1975 jeweils in Krommenthal im Spessart, heute zugehörig zu 97859 Wiesthal.

Ich weiß nicht, welcher Wehrkreis das damals war und wie das alles organisiert war. Wahrscheinlich 63869 Heigenbrücken oder 97816 Lohr am Main.

Habe diese Daten auch schonmal bei www.ancestry.de eingegeben und einige verfilmte Dokumente gefunden, die von meinem Großvater unterschrieben waren, konnte diese Dokumente aber nicht ausdrucken.
Beim Kriegsarchiv in München, Leonrodstr. erhält man offenbar keinen Zugang mehr, seitdem die Dokumente ins Internet eingestellt worden sind.
Aber Sie haben da wahrscheinlich bessere Beziehungen und bessere Möglichkeiten.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie nähere Informationen herausfinden könnten.

Vielen Dank und schönen Tag, Hilde

Hallo Herr Aigner,

hatte Ihnen vor einiger Zeit die Daten meines Großvaters geschickt. Können Sie mit diesen etwas anfangen? Brauchen Sie noch weitere Daten?

Für wie wahrscheinlich halten Sie es denn, dass man über die Militärzeit meines Großvaters noch Einzelheiten herausfinden kann?

Würde mich auch mit einer kleinen Spende an Ihren Verein erkenntlich zeigen.

Gruß, Hilde

Liebe Hildegard von Bingen, ich hatte auch szt. sofort zurückgemailt, aber offenbar hängt meine Antwort noch irgendwo bei wer-weiss-was herum: Sie haben mir zwar freundlicherweise Geburtstag, Geburtsort und Sterbedatum Ihres Großvaters mitgeteilt, leider aber nicht den Namen. Er wird doch nicht etwa „von Bingen“ heißen? Also, ohne daß ich weis, wie Ihr Herr Großvater hieß, kann ich ihn unmöglich suchen. Wenn Sie mir das noch mitteilen, mach ich mich an die Arbeit.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
Martin Aigner

Guten Abend, Herr Aigner,

schön dass Sie sich melden. Wie dumm von mir. Ist mir gar nicht aufgefallen.

Mein Großvater hieß Wilhelm Grimm, wohnhaft in HausNr. 12, 8771 Krommenthal (damals), 97859 Wiesthal (heute).

Die anderen Daten haben Sie ja schon.

Bin schon sehr gespannt, ob Sie als Vollprofi in dieser Sache was ausrichten können. Wäre gigantisch.

Soweit ich noch aus Erzählungen meiner Oma weiß, war mein Großvater als so eine Art Pferdepfleger eingesetzt, bzw. Stallbursche oder wie man das nennen soll.
Kämpfender Soldat an der Front dürfte er somit wohl nicht gewesen sein.
Als kleines Kind hab ich meine Oma immer gelöchert, ob mein Opa im Krieg jemanden erschossen hat und ob Opa selbst verwundet worden ist. Das weiß ich noch genau. Dazu konnte oder wollte meine Oma aber nie etwas sagen.

Schönen Abend und Danke im voraus.

Gruß, Hilde

Guten Morgen, Herr Aigner,

ich bin´s nochmal. Vorsichtshalber gebe ich Ihnen noch meine private Email-Adresse, dann können Sie sich direkt bei mir melden: [email protected]

Sagen Sie mir doch vielleicht noch kurz bescheid, ob nun alle Daten bei Ihnen angekommen sind.

Danke und schönen Tag, Hilde