Ich würde gerne wissen ob man einen Aioli-Dip, der mit Milch statt mit Ei zubereitet wurde einfrieren kann und wenn ja wie lange?
Aioli, also Majonaise + Knoblauch ohne Ei? Und statt dessen mit Milch - wie erreicht man so die Festigkeit? Ein seltsames Rezept…
Servus,
es handelt sich dann nicht um eine Aioli, sondern um eine Mayonnaise oder um einen Mojo.
Zum Thema Mayonnaise ohne Ei dieses hier, seinerzeit von Petra hier empfohlen:
http://goccus.com/rezept.php?id=2348
Der Knofel reicht zum Emulgieren aus, aber das Ergebnis wird weniger fest als eine Aioli.
Der Wassergehalt von der Milch her ist hoch genug, um beim Einfrieren eher grob zu kristallisieren, so daß das Ganze nach dem Auftauen nochmal aufgeschlagen werden muß. Sinnvoller ist, die einzelnen Zutaten jeweils für sich aufzubewahren. Frischer Knofel hält jeweils bis zur nächsten Ernte, so daß ich da keine Schwierigkeiten sehe.
Schöne Grüße
MM
Ah ja, gut zu wissen!
Hier das Rezepzt: einfach Milch und Oliven- oder Sonnenblumenöl im Verhältnis 1 zu 2 mit dem Mixstab solange mixen bis die gewünschte Festigkeit erreicht ist. Etwas mehr Öl und es wirde noch fester. Dann die persönlichen Geschmacksrichtungen beimengen. Zum Thema Einfrieren; ich werd es einfach mal ausprobieren. Gruß und Danke
Servus,
in diesem Fall ist das allerdings auch keine Mayonnaise und kein Mojo, sondern einfach eine art Dip oder Dressing mit aufgeschlagener Milch.
Wobei ich mir überlege, wo da der Emulgator herkommt, wenn weder Knoblauch noch Senf verwendet werden - jetzt sag bitte nicht „geht ja auch bloß mit Müllermilch…“.
Zur Info: Aioli ist streng genommen keine Sauce, sondern ein Gericht aus Südfrankreich mit Kartoffeln, Stockfisch, Blumenkohl, Karotten und Schnecken. Die Knoblauchsauce zur Aioli wird aus Knoblauch und Öl im Mörser aufgeschlagen.
Wenn man Eigelb mit dazu nimmt, ist das eine Mayonnaise. Die hat den Vorteil, daß sie weniger fummelig aufzuschlagen ist, und daß man sie mit etwas Zitronensaft (der das Eigelb gerinnen lässt) stabilisieren kann. Die Grenzen sind fließend - Paul Bocuse z.B., der selber nördlich des Öl-/Butter-Äquators zu Hause ist, führt auch Eigelb in der Aioli an, warnt aber doch vor dem Aufschlagen im Mixer.
Wenn man eine Sauce oder ein Dressing oder einen Dip nicht mit Knoblauch aufschlägt und kein Eigelb verwendet, kann man sie weder als Aioli noch als Mayonnaise bezeichnen. Einen Ottomotor ohne Vergaser und Zündkerzen gibts ja eigentlich auch nicht, odrr?
Schöne Grüße
MM
Da Du so schlau und belesen bist weißt du bestimmt, daß es nach z.B. Wikipedia genau drei Möglichkeiten gibt eine Aioli herzustellen. U.a. auch mit Milch (z.B. aus Mallorca) als weiße Aioli bezeichnet. Knoblauch ist selbstverständlich. Aber probier es aus, auch so wird die Sache cremig. Abgesehen davon, daß meine Frage nur um Gefriereignung ging, macht Ihr einen riesen Wind um Euer Fachwissen. schönes WE DB
Da Du so schlau und belesen bist weißt du bestimmt, daß es
nach z.B. Wikipedia genau drei Möglichkeiten gibt eine Aioli
herzustellen. U.a. auch mit Milch (z.B. aus Mallorca) als
weiße Aioli bezeichnet. Knoblauch ist selbstverständlich.
Da du auf wiki anspielst: da steht was von Menorca aber nicht Mallorca und da steht auch nur, dass dort der Aioli Milch zugefügt wird, nicht aber dass Ei mit Milch ersetzt wird.
Elke
Hiho,
Du wirst lachen: Was Aioli ist, habe ich - lang bevor ich darüber gelesen habe - von Mme Peyron in Les Martins (bei St. Pantaléon/Gordes Vaucluse) gelernt.
Meine innige Empfehlung in allen bodenständigen Leib- und Magendingen ist, dabei nicht zum Schmittchen zu gehen, wenn der Weg zum Schmitt zu bewältigen ist. Probier doch bloß einmal, was Frankfurter Bäcker der arglosen Kundschaft als Seelen andrehen wollen.
Wenn ich etwas über Dinnete wissen will, gehe ich nach Tettnang; wenn ich etwas über Saumagen lernen will, gehe ich zum Appel in Oggersheim; wenn ich Eier in Senfsoße kennen lernen will, gehe ich nach Hondelage, Volkmarode oder Hordorf, und wenn ich eine richtige Grünkohltour erleben will, nach Berne. Jo, und für Aioli gehe ich nach Les Martins.
Du wirst sicher verstehen, daß mir dabei Wiki meilenweit am Allerwertesten vorbei geht. In Sachen Essen und Trinken ist sicherlich Paul Bocuse eine relativ besser belastbare Quelle - und wenn Du meinen Beitrag gelesen hast, ist Dir eventuell aufgefallen, daß selbst dieser bereits die Aioli im Sinn seiner gewohnten Küche aus Crémieu anpasst.
Bonus Track: Als bei Mme. Peyron zuerst alle am Tisch die Aioli und dann den Roten gelobt hatten, meinte M. Peyron: So, das war jetzt der Rote aus der Coopérative. Jetzt kommt meiner!
Es war ein schönes Nachtmahl.
Schöne Grüße
MM