Akademische Bildung und Armutsrisiko

Hallo Allerseits,

es gilt als Binsenweisheit, dass das Armutsrisiko umso geringer ist, desto höher die Ausbildung ist.

Mich interessiert es mal zu erfahren, inwieweit das wirklich so ist.
Das Armutsrisiko könnte man in Deutschland einigermaßen duch die die Hartz4- oder Sozialhiferate darstellen.

Meine konkrete Frage:
Wie hoch ist der Anteil akademisch Gebildeter an der Gesamtbevölkerung und wie hoch ist der Anteil akademisch Gebildeter bei den ALG2- und Sozialhilfeempfänger?

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

ich kann Dir auch nicht sagen, wie hoch der Anteil der Akademiker an den ALG2- und Sozialhilfebeziehern ist. Ich weiß auch nicht, ob das Statistische Bundesamt dazu Daten erhebt. Sehr wohl wird allerdings bei den Erwerbslosenstatistiken der Bildungsstand erhoben. Und hier sind die Daten nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa eindeutig: Je höher die Ausbildung, desto geringer die Wahrscheinlichkeit der Erwerbslosigkeit und damit natürlich auch das Armutsrisiko. Natürlich erhebt das Bundesamt auch die Höhe der Einkommen. Und auch hier zeigt sich, dass Akademiker im Durchschnitt erheblich mehr verdienen. Wenn Du die Daten im Detail wissen möchtest, stöberst Du am besten in der Fachserie 3 (Erwerbstätigkeit) des Bundesamtes für Statistik (www.destatis.de/).

Einen guten Übersichtsartikel mit europäischen Vergleichszahlen zur Erwerbslosigkeit von Akademikern und Nicht-Akademikern findest Du hier:

http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p036003…

Grüße,

Matthias

P.S.: Angaben zum Bildungsniveau der Bevölkerung enthält der jährlich durchgeführte Mikrozensus. Die Daten liegen gegliedert nach Altersgruppen vor. 2003 hatten von allen Personen über 15 Jahren, die Angaben zur allgemeinen Schulbildung gemacht haben, rund 37 % einen sogenannten „höherwertigen“ Bildungsabschluss (Realschulabschluss, Fachhochschul- und Hochschulreife). Etwa 10 % der Befragten hatten als höchsten beruflichen Bildungsabschluss einen Fachhochschul-, Hochschulabschluss oder eine Promotion.

Hervorragende Antwort - Herzlichen Dank!
Herzlichen Dank.

Aus dem Link kann man zumindest für Deutschland als Faustformel ein halb so hohes Risiko der Arbeitslosigkeit für Akademiker arleiten.

Nun stellt sich nur noch die Frage, inwiewiet es Abstufungen zwischen „normaler“ und dauerhafter Arbeitslosigkeit gibt.

Gruß
Carlos