Akku-Autos statt Brennwert-Autos, warum?

Hallo zusammen,

die ganze Entwicklung geht zu Akku-e-Autos mit den bekannten Problemen (Reichweite, Ladesäulen, Akkuwechsel). Warum wird nicht stattdessen die Brennwert-Technik (beliebige Reichweite von Wasserstofftankgröße begrenzt, Tank von Wasserstoff wie Benzin/Diesel, gute Energieausbeute) weiterentwickelt, sodass dies die Standard-e-Fahrzeuge werden?

Hallo,
Brennwert-Technik stammt aus der Haus-Gasheizung, der Begriff hat nichts mit Fahrzeugen zu tun.
Was Du meinst, koennte Brennstoffzelle sein.
Brennstoffzellenautos fahren bereits, auc vor Jahrzehnten, zB damals erste A-klasse. Man sieht die Preise, heute Mirai 70ooo EUR. Das Tanken dauert uebrigens auch viele Minuten, Tankstellen gibts kaum, und sie wuerden auch viel Geld kosten. Ausseerdem werden Wasserstoffautotanks beim Paarken allein leer.
Dagegen sind Akku-Autos billig und fertig entwickelt. Ok es gibt immer etwas zu verbessern. Man muesste sie nur bauen. Die Ladesaeulen bauen waere auch kein Problem, die Technik ist komplett entwickelt. BMW und VW und andere muessten nur bald damit anfangen, statt auf andere Sponsoren zu warten, meine Meinung. Nur ein Hersteller hat derzeit sein Ladenetz fuer Fernstrecken seiner Autos ausgebaut.

Hallo zusammen,

Du meinst sicherlich Tesla. Die sind gerade dabei, hier in Deutschland flächendeckend Ladestationen aufzubauen. So klein wie der Hersteller ist, da hängt aber ordentlich Geld hinter. Daher vermute ich mal, dass die mehr Geld investieren, als es die deutschen großen Autobauer wollen.

Gerade für Vielfahrer bzw. Langstreckenfahrer wäre Wasserstoff sicherlich eine gute Sache. Tankstellen zu bauen und zu betreiben ist aber derzeit noch recht teuer, das lohnt sich für die paar Autos, die es derzeit gibt, nicht wirklich. Und die Autobauer denken ähnlich: Teure Entwicklung für Autos, die noch niemand haben will, weil man sie nirgendwo betanken kann, will/kann sich kaum jemand leisten.

Beste Grüße
Guido

Du meinst Brennstoffzellen-Autos. Gibt es auch:

Das Problem: die baut keiner der hiesigen Automobilhersteller (auch wenn es hierfür Versuchsfahrzeuge gibt, https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffspeicherung#Einsatz). Da fehlt diesen Familienclans einfach die Flexibilität. So, wie man vor Jahrzehnten auf Diesel statt auf Hybrid gesetzt hat (und damit heftigst auf die Nase gefallen ist), weil man schlicht die Entwicklung verpennt hat, passiert das aktuell erneut. Und hofft auf die normative Kraft des faktischen: wer die meisten Autos in den Markt bringt, sorgt auch gleichzeitig für ausreichend Bedarf bei der dafür benötigten Infrastruktur. Alles, was exotisch ist, bleibt dann exotisch - völlig unabhängig von Machbarkeit oder Sinnhaftigkeit.

Hi,

Gibts da nicht auch das Problem, daß die sehr kleinen Wasserstoffatome mit der Zeit durch jede Tankwand diffundieren und damit verschwinden? Oder hat man das schon gelöst?

Gruß T

Nachtrag
In Deutschland sind bis 2016 in Summe aller Jahre ca 30ooo Elektroautos ( BEV ) angemeldet. In China allein 2016 sind es neu im Jahr 300ooo gewesen. In Summe auf der Welt derzeit 1 Mio. Ein grosser Hersteller ist BYD mit Modell B6. Anderer grosser Hersteller BAIC. Die deutschen Hersteller halten sich extrem zurueck mit Stueckzahlen. Die Weltspitze befindet viel weiter vorn, und waechst mit zig Prozent pro Jahr, was hier kaum jemandem bewusst ist.

Hallo.

„Geringe Reichweite“ wird immer gern als Totschlagargument für Elektroautos genannt. Objektiv betrachtet ist das aber kein Problem des Autos, sondern der fehlenden Flexibilität seiner Nutzer.
Der weit überwiegende Teil der Berufspendler und Hausfrauen/-männer fährt täglich deutlich weniger als 50km einfach.
Nur weil wir uns an 500-1000km Reichweite mit entsprechendem Komfort gewöhnt haben, ist beides nicht zwingend erforderlich.
Der „worst case“, in dem man ganz dringend ganz viel Reichweite benötigt, läßt sich natürlich immer konstruieren, ist in der Praxis aber so selten, daß es - von wenigen Ausnahmen (z.B. Kurierfahrer) abgesehen - hochgradiger Schwachsinn ist, dafür permanent mit entsprechenden Akkus rumfahren zu wollen.
Für „wenn ich aber in den Urlaub fahren will“ gibt es andere Lösungen. Man muß sie nur wollen.
Die fehlende Infrastruktur ist natürlich ein großes Problem, für das aber dasselbe gilt - wobei die Notwendigkeit des Wollens hier nur unwesentlich beim Autofahrer liegt.

Gruß,

Kannitverstan

Die batterie-elektrischen reinen Elektroautos EV sind hier mit gruenen Balken dargestellt
Stueckzahl hergestellte Fahrzeuge in 2016
https://c1cleantechnicacom-wpengine.netdna-ssl.com/files/2017/02/World-Electric-Car-Sales-Top-Companies.png
die groessten Hersteller- Reihenfolge
Tesla
Nissan
BYD
BAIC
Zotye
Renault
…weitere

Bei uns in der Straße, eine kleine Nebenstraße am Stadtrand, gibt es ca. 500 Parkplätze. Nur schätzungsweise höchstens 10 davon haben überhaupt einen Stromanschluss in der Nähe. Wenn man - wie es ja im Gespräch ist - Laternen anzapfen würde, dann kämen schätzungsweise 50 Lademöglichkeiten dazu. Kurzfristig vielleicht ein paar mehr, aber nur solange, bis die Kabel kaputtgefahren werden. Damit einige Leute überhaupt flexibel sein können, müsste erst irgend jemand richtig Geld in die Hand nehmen. Und das wie gesagt für eine kleine Nebenstraße.
In vielen Großstädten sind viele Leute froh, überhaupt irgendwo einen Parkplatz zu bekommen. An Stromanschlüsse denkt von denen sicherlich niemand. Das ist schon mal die erste Hürde.

Ich selber habe einen Stromanschluss in der Garage und deswegen beim letzten Autokauf überlegt, ob ich wie beim damaligen Auto wieder auf LPG umrüste, oder ob ich ein Elektroauto nehme. Innerhalb der Woche fahre ich sehr selten auch nur annähernd 50km pro Tag. Aber es kommt immer wieder vor, dass ich kurzfristig etwas über 100km fahren muss. Und zumindest vor wenigen Jahren gab es nahezu kein Auto, mit dem ich das auch im Winter ohne nachzuladen geschafft hätte. Ich konnte gar nicht flexibel genug sein.

Ja sicher. Aber was ist denn unser aktuelles Rezept, um dem permanent zunehmenden Individualverkehr Herr zu werden? Immer noch mehr Autobahnen, noch breitere Straßen, noch mehr Parkplätze. Auch das kostet richtig Geld.

Im Zusammenhang mit Elektromobilität wird „autonomes Fahren“ eine nicht unwesentliche Rolle spielen:
Es muß gar nicht jeder vor seinem Haus/in seiner Garage eine Lademöglichkeit haben (wobei das auf dem flachen Land meiner Meinung nach problemlos machbar wäre). Autos könnten z.B. autonom zu (drahtlosen) Ladestationen fahren. Oder über Nacht auf dafür vorgesehenen Parkplätzen mit Lademöglchkeit parken - versiegelte, nachts ungenutzte Flächen gibt’s mehr als genug.

In vielen Großstädten könnte man den öffentlichen Nahverkehr weiter ausbauen, so dass ein nicht vernachlässigbarer Anteil überhaupt kein Auto mehr bräuchte.
Für kurzfristige Engpässe könnte man sich eines mieten. Auch hier wird autonomes Fahren einiges erleichtern.
Flächendeckende Elektromobilität, ohne alte Zöpfe abzuschneiden, wird nicht funktionieren. Und „Jeder hat sein eigenes Auto jederzeit verfügbar“ ist so ein Zopf.

Gruß,

Kannitverstan

Nachtrag
eine Firma, die BEV batterieelektrische Autos anbietet mit eigenen Ladesaeulen
Vermieter Autolib in Frankreich https://de.wikipedia.org/wiki/Autolib’_(Paris)
mehrere tausend Fahrzeuge, Ladestationen, in Paris tausende eigene Parkplaetze mit Ladeinfrastruktur
https://api.chargemap.com/medias/Chargepoint_Photo/large/autolib-2-avenue-matignon-paris_18256.jpg