Akku rausnehmen und falls ja wie lagern?

Hi,

ich habe einen Sony Vaio in 2013 gekauft und lese im www unterschiedlichste Aussagen zum eigentlich ausschließlichen Betrieb mit Stromkabel und was ich dann mit dem Akku tue.

Soll ich den Akku geladen rausnehmen und kühl lagern, am besten gar im Kühlschrank?
Und sollte man ihn dann eben alle 3-4 Monate wieder aufladen und dann wieder extern lagern?

Oder kann und sollte man ihn wg. angeblich inzwischen verbessserter Technik im Gerät lassen?

Eigentlich ist es bei herausgenommenem Akku auch ein wenig komisch dass die Öffnung unten am Gerät und die offen liegenden Metall-Kontakte ungeschützt liegt. Ist auch nicht gerade optimal, oder?

Wer kann was Fachfrau/-mann was dazu sagen? Am besten bitte kurz begründen, damit ich verstehe, wieso.

DANKE vorab!
living free

Hallo!

Ja, das ist besser als das ständige geringe Entladen und Nachladen.

Hier stehts drin, wie man es machen soll.http://www.computerbild.de/artikel/cb-Ratgeber-Kurse…

Das man nicht voll auflädt und dann lagert hat seinen Grund und auch das man nach Lagerung nicht wieder voll auflädt !
Kühlschrank muss nicht sein (TK sowieso nicht)

das leere Akkufach mit seinen Kontakten kann schon so bleiben. Gelegentlich mal bei der Reinigung mit Staubsauger aussaugen(und die Lüftungsschlitze ja gleich mit).
Man könnte es mit Klebeband oder einem Karton/Plastikstück überdecken.

Aber der Akku altert auch bei Lagerung und Nichtnutzung. Ob der dann nach 5 Jahren(eher ja) oder 10 Jahren(eher nein) noch einwandfrei funktioniert ?

MfG
duck313

Hi duck313.

Danke dir.

Nachfragen:
trotz dem der Akku ja nur nutzlos und ohne „Stromabziehen“ im Gerät ist, gibt er Leistung ab und lädt sich im Hintergrund also auf? - denn: ich hab ja ständig den Strombetrieb aktiv.

Woher weiss ich, wann der Ladezustand 50% ist?
OK, ich benutze ihn ein wenig und irgendwann ist es bei 50-60 %, wo sehe ich das, Systemsteuerung?
Und dann stell ich mir den Kalender ein, damit ich ihn nach 5 Monaten wieder ins Gerät tue…und prüfe wieviel Ladung er hat und lad ein wenig auf bis er wieder 50 % hat.

Allerdings fahre ich alle 4 Wochen im Zug und transportiere ich den Akku dann eben im Gerät…na ja, …

Gruss,
living free

Hallo living free,

prinzipiell ist es für jeden Akku besser, wenn er nicht ständig aufgeladen wird. Wenn man ihn daher nicht oft braucht, ist diese Überlegung nicht schlecht. Allerdings wird sich der Akku egal wie gut man ihn lagert mit der Zeit selbst entladen.

Es stellt sich die Frage, wie oft bzw. kurzfristig man den Laptop mit dem Akku betreiben will.
Wenn der Akku 1 Monat nicht aufgeladen wird, verliert er schon merklich an Ladung.

Aus meiner Sicht, macht das heutzutage aber keinen großen Unterschied mehr, ob man den Akku nun rausnimmt oder nicht. Der Grund: Meistens ist der Laptop sowieso schon veraltet bevor der Akku bei Dauerbetrieb zu sehr an seine Grenzen kommt.

Überlege dir am besten folgendes:
Wie oft brauchst du den Laptop mit Akku?
Wie kurzfristig muss er dann verfügbar sein und wie lange soll er laufen?

Kommst du zum Ergebnis, dass du den Akku zur Not noch 1-2 Stunden aufladen kannst bevor du ihn brauchst, würde ich ihn rausnehmen. Solltest du ihn aber gerne spontan mitnehmen wollen, dann würde ich ihn eher im Laptop lassen.

Zur Lagerung im Kühlschrank:
Ich rate davon ab. Gerade im Sommer kann sich auf dem Akku beim rausnehmen aus dem Kühlschrank Schwitzwasser bilden, was wenns ganz blöd läuft im Laptop einen Kurzschluß verursacht. Lieber in einer Schublade im selben Zimmer wie der Laptop ist lagern, da ist er vor direktem Sonnenlicht geschützt das reicht.

Was die Metallkontakte betrifft, stört das nicht weiter, beim Wiedereinsetzen des Akkus lediglich den Staub entfernen, ansonsten natürlich drauf achten, das ausser Staub nix reinkommt.

Hoffe es hilft dir weiter

MfG
bigdeadi

Hi Big Deadi,

danke, ja, deine Ausführungen helfen mir weiter.
Das heisst, deiner Ansicht nach, lass ich ihn generell aus dem Gerät (egal wie lange) und nehm ihn rein und lad ihn eben nur dann ,wenn ich ihn unterwegs auch brauche.

Danke nochmals.
living free

Ich versuchs mal pragmatisch.

1.) Akkus altern erstens auch ganz ohne dass man sie benützt, und sie altern schneller, wenn man sie benützt (entlädt und auflädt). Sie altern extrem schnell, wenn man sie überlädt oder tiefentlädt. Letzteres ist teuflisch, weil das durch Leckströme in den Zellen (Selbstentladung) unbemerkt von selbst passiert, egal ob der Akku ein- oder ausgebaut ist.

2.) Wenn man den Akku braucht, weil man auf Reisen gehen möchte, soll er möglichst vollgeladen bereit stehen. Daher halten die Ladestrategieen der Notebooks den Akkustand immer nahe Volladung. Das schlägt auf die Ladezyklen und daher auf die Lebensdauer. Aber man kanns kaum anders machen. Außer jemand geht davon aus, dass er frühzeitig informiert wird dass er morgen den Akku brauchen wird damit er ihn noch rechtzeitig einbauen und volladen kann

3.) Akkus haben bei vielen Notebooks auch die Aufgabe, das Gerät so schwer zu machen dass es sicher steht. Manche Geräte stehen ohne AKku gar nicht, oder nur wenn man den Bildschirm aufrecht stellt. Klappt man den Bildschirm nach hinten, fällt das Gerät ohne Akku um.

4.) Lagerung bei tiefen Temperaturen, was früher für Akkus eine Weile empfohlen wurde, wird heutzutage nicht mehr empfohlen. Zimmertemperatur soll nun OK sein. Warum auch immer, ich habe auch nie belastbare infos zur Empfehlung, bei niedrigen Temperaturen zu lagern, finden können.

5.) Akku ist nicht gleich Akku. Der Hersteller kann beid er Wahl der Zellen Kompromisse machen zwischen Kapazität, Selbstentladung, Größe und Gewicht und Zyklenfestigkeit. Es ist Sache des Notebook-Herstellers, seine Ladetaktik auf das Nutzungsprofil der Nutzer, mit denen er sein Geschäft macht, sowie auf die Zellen, die er in seinen Akkupacks verbaut, abzustimmen. Lädt er den Akku ständig voll, gehen die Ladezyklen hoch und das schlägt auf die Lebensdauer. Wartet er mit dem Nachladen bis der Akku sagen wir mal 70% entladen ist bevor er nachlädt, lebt der Akku länger weil er weniger Ladezyklen erleiden muss, aber dafür besteht die Gefahr, dass der Nutzer früher als erwartet mit leerem Akku da steht. Dann zieht das Laptop die Notbremse um Tiefentladung zu vermeiden. Blöd wenn der Benutzer dann länger nicht nachladen kann, denn dadurch gerät der Akku durch Selbstentladung in die Tiefentladung.

6.) Bei Akku im Notebook und intakter Ladeschaltung verhindert diese sowohl Überladung als auch Tiefentladung. Wann sie allerdings Veranlassung zum Nachladen sieht, also wertvolle Ladezyklen verbrät, bestimmt der Hersteller.

7.) Tiefentladung durch Selbstentladung ist die normale Folge, wenn man einen Akku lange lagert - egal ob mit oder ohne Notebook - ohne ihn nachzuladen. Wie stark die Selbstentladung eines bestimmten AKkupakets ist, weiß nur der Hersteller. Es sind auch nicht alle Akkus gleich empfindlich in Bezug auf Tiefentladung. Mir ist rätselhaft, wo „Empfehlungen“, alle x Monate nachzuladen, herkommen. Man müsste eher so vorgehen dass man den Akku lagert und von Zeit zu Zeit nachsieht, wie sein Ladezustand ist. Ist er zu weit gesunken, müsste man nachladen und dann hätte man einen Anhaltswert, wann man das nächste Mal die Ladung checken sollte.

Das scheitert aber in der Praxis daran, dass die Messung der tatsächlichen Kapazität eines Akkus praktisch unmöglich ist, weil - im Gegensatz zur ollen Bleibatterie - Ladezustand und Akkuspannung in keinem linearen Verhältnis mehr zueinander stehen.

Daher basiert die Akkukapazitätsanzeige eher auf einer „Schätzung“ durch die im Pack integrierte Elektronik auf Grund des entnommenen Stroms (der lässt sich wieder relativ leicht messen). Inwiefern die Elektronik es aber schafft, den Energieverlust durch Selbstentladung, die sich vermutlich mit dem Alter auch noch ändert, richtig einzukalkulieren weiß Gott allein. Gretchenfrage: würde ich die Bestimmung des Nachladezeitpunktes auf Grund einer Technik, die sowieso nur grob schätzt, für so gut halten dass ich daraus konkrete Handlungen ableite?

Wenn nein, müsste ich die Kapaztitätsbestimmung „richtig“ machen, also den Akku über eine externe Entladestation, hilfsweise auch mit dem Laptop als Energievernichter, ganz leer machen (Battery Rundown) und sehen, wie viel noch drinnen war. Wer macht das schon?

Fazit: ich halte es abseits der Herstellerangaben, die noch dazu für jedes Akkumodell individuell ausfallen müssten, für reine Spekulation, Angaben zu machen, was mir der ganze Aufwand mit Ausbauen und Lagern denn nun wirklich bringt. Es wird einen Nutzen bringen, aber ob es sich lohnt, darüber nachzudenken ist eine ganz andere Frage. Auf jeden Fall bringt es Risiko: vergesse ich das Nachladen, ist der Akku futsch, und ich habe nichts gespart.

So geschehen letztes Jahr bei meinem Arbeitgeber: auf Grund von Verzögerungen beim Windows 7 Rollout blieben etwa 30 Laptops, die für eine betimmte Abteilung gedacht waren, etwa 6-9 Monate lang unbeachtet im Lager liegen. Die AKkus waren ausgebaut, lagen aber im Paket dabei. Nach 9 Monaten waren fast alle Akkus kaputt, obwohl sie nie richtig benutzt wurden. Totalschaden durch Tiefentladung durch Selbstentladung.

Akkus sind Verschleißteile. Meine (häufig benützt, da viel mit dem Laptop unterwegs) halten nie länger als 2, maximal 3 Jahre, bevor sie bereits merklich nachlassen und daher zum Austausch fällig werden.

Armin.

uuuhhh!!

vielen Dank Armin für deine ausführlichen Ausführungen :wink:

Nun, ich weiss, dass ich nichts weiss, wie unser Freund Sokrates meinte.
kann ja auch wertvoll sein…wie man sieht.

ich werd wohl mal Sony anmailen, was die so sagen…

wenn ich bedenke, dass ich eigentlich auch im Zug unterwegs idR Strom habe und bei Akkubetrieb die Helligkeit runterfährt (oder liegt das an meinen Energieeinstellungen?, egal), benötige ich ja keinen Akku.

Dies wäre ein Argument, ihn nicht mit rumzuschleppen, mal abgesehen von einigen Argumenten in deiner Antwort, ihn wohl doch eher drinzulassen.

Danke nochmals.
living free

Der Sony Support teilte Folgendes mit:

„Wir empfehlen den Akku nicht zu entfernen. Sie haben im VAIO Control Center eine Batterieschutzfunktion, bei der der Akku nur bis 50% (oder 80% - in Ihrem Fall empfehlen wir 50 %) aufgeladen wird. So wird die Lebensdauer des Akkus deutlich verlängert und es gibt so gut wie keinen zusätzlichen Stromverbrauch.“

Danke nochmals!