Worauf soll man bei Akkuschrauber achten?
- Die Technik:
Man sollte sich nicht von der Spannungsangabe beeindrucken lassen.
Diese ist höchstens dritte Wahl. Eindeutig sagt sie eigentlich nur aus,daß ein Gerät mit hoher Spannung sehr wahrscheinlich schwerer und
größer als eines mit niedrigerer Spannung ist:wink:
Wichtig ist die Spannung V (Volt) im Zusammenhang mit der Kapazität
des Akkus in Ah (Amperestunden), beides miteinander multipliziert ergibt
die Wh (Wattstunden) und damit erst die „Ergiebigkeit“ eines Akkus.
[EDIT by Team: Werbenden Link entfernt]
Merke: eine Maschine mit kräftigem 9,6V-Motor kann besser sein als
eine „lahme“ 18V-Maschine. Allerdings ist - wenn man bei einem
Hersteller vergleicht - eine 9,6V-Maschine natürlich weniger kräftig
als eine 14,4V-Maschine, da die Gesamtleistung bei letzterer natürlich
höher ist.
Und: ein angegebener Akkukapazitätswert (in Ah) sagt nichts über die
Kraft der Maschine aus. Die Kapazität ist nur grober Anhaltspunkt für
die „Reichweite“.
Leider ist die Motorenkraft oft nirgendwo angegeben, sie ist alleine
allerdings auch wieder nicht sehr aussagekräftig, da auch der
Wirkungsgrad des verwendeten Getriebes eine Rolle spielt undundund
(der Wirkungsgrad ist bei Maschinen mit hoher Spannung besser bzw.
die Verluste etwas niedriger, aber das würde an dieser Stelle zu weit
führen und ist auch eher belanglos)…
Einige wenige Hersteller (z.B. Elu/DeWalt) geben die Abgabeleistung
eines Gerätes in Watt an. Damit hat man die beste Möglichkeit zu
entscheiden, wie stark ein Gerät wirklich ist (weil die Abgabeleistung
die Leistung ist, welche man letzendlich tatsächlich zur Verfügung hat).
Ein kleines Beispiel:
Der Wirkungsgrad einer elektrisch angetriebenen Bohrmaschine wird in
der Literatur mit ca. 50% angesetzt. Wenn jetzt z.B. ein DeWalt-
Akkubohrschrauber eine Abgabeleistung von 300W hat, entspricht das
einer bei Netz-Bohrmaschinen meist angegebenen Aufnahmeleistung von
ca. 550-600W!
Oftmals liest man auch Angaben über die Kraft/das Drehmoment einer
Maschine, meist in Nm (Newtonmeter). Diese Angabe allein ist eigentlich
nicht vergleichbar. Es steht meist nicht dabei, nach welchem Verfahren
gemessen wurde (und somit kann Hersteller A gänzlich anders messen als
Hersteller B), auch beschreibt kaum ein Hersteller, ob er den ‚weichen‘
oder den ‚harten‘ Schraubfall angibt:
Weicher Schraubfall ist z.B. das Eindrehen einer Schraube in Holz
(Metall auf Holz):
Kleiner Gang, dauerhaft gleichmäßig steigende lange Belastung.
Harter Schraubfall ist z.B. das Festdrehmoment einer Metallgewinde-
schraube (Metall auf Metall):
Mit hoher Geschwindigkeit andrehen und dann sozusagen „mit Wucht“
anziehen, bis die Maschine blockiert bzw. kurz davor ist.
Die Nm-Angabe des harten Schraubfalles kann bis zu doppelt so hoch wie
die für den weichen Schraubfall sein.
Wenn’s nicht dabeisteht, sollte man also beim Vergleich verschiedener
Hersteller aufpassen, was gemeint ist!
Einige ganz schlaue Hersteller geben neuerdings auch so eine Art Mittel-
wert bei den Nm an. Da kann nun wirklich niemand etwas mit anfangen…