Aktien kaufen Anfänger

Hallo

Ich habe etwa 50.000 Euro angespart und würde gerne systematisch und vernünftig etwas in Aktien anlegen.

Wieviel sollte ich mindestens über haben und was sollte ich grundsätzlich beachten? Macht es Sinn einen Experten meiner Hausbank den Aktienkauf zu begleiten?

Beste Grüße

Michael

Moin Michael,

Geld in Aktien anzulegen ist grundsätzlich eine gute Entscheidung! Allerdings solltest Du noch einige Infos mehr mitteilen, damit ein Rat auch wirklich passen kann.

  • Hast du bereits andere Geld- oder Sachanlagen, z.B. Bausparvertrag, Lebensversicherung, eigene Immobilie, Anleihen, Investmentfonds?

  • Verfügst Du neben den 50.000 EUR über eine Liquiditätsreserve, z.B. Festgeld, Sparbuch oder auf dem Girokonto?

  • Hast Du ggf. einen Dispo in Anspruch genommen oder einen teuren Kredit, den Du ablösen könntest?

  • Hast Du bereits Erfahrungen mit Aktien und/oder Investmentfonds gesammelt?

Für Anfänger ist es ratsam, sich bei Experten zu erkundigen. Bei den Beratern Deiner Hausbank musst Du jedoch im Auge behalten, dass diese nicht unbedingt objektiv beraten, sondern (auch) die Interessen ihrer Bank und ggf. eigene Interessen berücksichtigen. Das heißt, dass Du nicht unbedingt das angeboten bekommst, was für Dich das Richtige ist, sondern evtl. Produkte, die die Bank gerne verkaufen möchte und/oder für die der Berater eine dicke Provision einsteckt.

Weitergehende Informationen zu Investments in Aktien kannst Du u.a. auf folgenden Websites finden:

Sie alle behandeln auf die eine oder andere Weise Aktieninvestments mit dem Ziel, langfristig Vermögen aufzubauen. Das Blog iNTELLiGENT iNVESTiEREN betreibe ich selbst, die anderen lese ich gerne und regelmäßig.

Hallo Michael,

wissenschaftliche Untersuchen zeigen, dass durch die Verwaltung eines Experten (Bankberaters) die langfristige Rendite nicht höher sondern wesentlich niedriger wäre.

Ich Empfehle den Kauf von Indexfonds (ETFs), dies geht auch in Sparplanform (allerdings nicht über Filialbanken, da denen die Gewinnmarge dabei zu gering ist).
Ich würde dir das Buch „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs von Gerd Kommer“ empfehlen, dieses ist sowohl fundiert aber trotzdem auch für Laien verständlich.

Grüße, Bernd

Hallo,
danke für Anfrage. Zur Beantwortung am besten gute Bücher über die Börse lesen, z. B. Kostolanys Börsenseminar. Für Kapitalanleger und Spekulanten [Taschenbuch], bei amzon ab 3 EUR inkl. Versand.
Auf keinen Fall Bankenberatern vertrauen, die haben nur ihre Provision im Sinn.
Viel Glück & Grüsse, Jens

Aktien kaufen für Anfänger
Hallo Michael,

Deine Frage läßt sich so nicht beantworten. Um Dir einen einigermassen seriösen Rat zu geben, sind noch sehr viele Zusatzinformationen nötig, die Du vor einer Anlage in Aktien klären musst.

Um mit dem zweiten Teil Deiner Frage zu beginnen: Einen Banker brauchst Du nicht dazu. Im Gegenteil: Die wissen auch nichts, was Du nicht selber recherchieren kannst. Wenn es ganz schlecht läuft, schwatzt Dir der Berater ein Papier auf, dass sein Arbeitgeber gerne los würde. (Merke: Es sind niemals Berater, mit denen Du zu tun hast, sondern Verkäufer! Nebenbei kann die eigene Suche nach guten Aktien sehr viel Spass machen.)

Im Internet oder der Literatur findest Du ausreichend Informationen, die Dir eine vernünftige Anlageentscheidung ermöglichen. Such Dir einen guten Internetbroker (Onlinebank). Abgesehen von den Kosten geben die sich alle nicht viel, der Service ist in der Regel gut. Wie so ein Aktienkauf „technisch“ abläuft, wird auf deren Internetseiten auch gut erklärt.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, empfehle ich den entsprechenden Test der gleichnamigen Stiftung (Finanztest). Die veröffentlichen 1 x im Jahr, welche Dienstleister den besten Service zu welchen Kosten anbieten.

Was Du für Dich vorab klären mußt:

Wie alt bist Du?
Wie sicher st Dein Arbeitsplatz?
Wann brauchst Du das Geld?/Oder ist es Spielgeld?/Willst Du die gesamte Summe einsetzen oder nur einen Teil?
Wie ist Deine Risikoneigung?/Kannst Du ruhig schlafen, wenn Dein Portfolio mal um 60% im Minus ist?
Hast Du evtl. noch laufende Kredite, die Du besser erst ablösen solltest?
Möchtest Du Dich aktiv um Dein Portfolio kümmern oder lieber Deine Ruhe haben?

Das nur als ganz grober erster Einstieg. Du kannst mir gerne eine PN schicken, dann können wir das Thema vertiefen und ich gebe Dir eine sehr gute Literaturempfehlung. (Die habe ich gerade für 0,93 ct bei einem großen Online-Buchhändler entdeckt.)

hi michael,
wenn du die 50 riesen nicht in nächster zeit brauchst, würde ich max 35 davon anlegen. grundsätzlich beachten solltest du: nur solide qualitätsaktien mit einem niedrigen kgv (kurs-gewinnverhältnis) kaufen und die aktien auch selbst handeln. finger weg von den banken, die meisten dieser „vertreter“ haben selbst keine ahnung davon. zuerst legste dir ein depot an - gehe auf die seite: cortal-consors.de und mache dir da erstmal ein depot auf. jetzt bist du dein eigener broker! gute hilfe bekommst du von einem sehr erfahrenen aktienspezialist, der auch ein premiumdepot führt und seine mitglieder wöchentlich betreut, sein name ist: volker gehlfart, kannste mal googeln. du kannst sein empfohlenes depot sofort sukzessiv nachbilden, oder schrittweise vorgehen. wenn du wissen willst, welche aktien ich in meinem depot habe, dann darfste dich auch gerne unter [email protected] melden.
vlg, katja

nochmal die katja: meine e-mail wurde leider entfernt. melde dich mal unter bavaria_katja-ätt-yahoo-punkt-de - vlg, katja

Hallo Michael,

leider ist diese Frage nicht mit ein paar kurzen Sätzen seriös zu beantworten. Den Weg zu Deiner Hausbank oder einem Mitbewerber halte ich für sinnvoll. Aber Achtung: nicht jeder Bankmitarbeiter ist auch gut geschult. Es muss zwingend ein ausgebildeter Anlageberater sein. Ein „normaler“ Finanzberater kann Dir in der Regel nicht weiter helfen. Bei freien Anklageberatern oder Versicherungsvertretern rate ich zur Vorsicht. Das bedeutet aber nicht, dass es hier auch Ausnahmen geben kann.
Generell muss man folgendes wissen:

  1. Eine Aktienanlage ist generell sinnvoll.
  2. Aktienkurse sind nicht prognostizierbar.
  3. Eine breite Streuung ist erforderlich
  • über verschiedene Länder
  • über verschiedene Branchen
  • in verschiednen Werte
    Mit einer Auswahl an wenigen Aktien ist das nicht zu erreichen. Sinnvoller ist der Weg über Investmentfonds, da Du damit das Einzelwertrisiko relativ gut ausschalten kannst. Risiken, die man ausschalten kann werden vom Markt nicht bezahlt. Es bringt also nichts, solche Risiken einzugehen. Ein sinnvoller Weg kann sein, eine standardisierte Vermögensverwaltung mit Fonds zu wählen, die viele Banken anbieten.
    Und nicht vergessen, den gesunden Menschenverstand einzuschalten. Und nicht alles glauben, was Berater, Presse und Fernsehen erzählen.

Viel Erfolg wünscht Dir

Roland, der das über dreissig Jahre beruflich gemacht hat.

Hi Michael,

über das Thema Geldmanagement bei Aktienanlagen streiten sich die Geister.
Generell gehe ich so vor, dass ich nicht mehr als 25% meines Vermögens investiere, einfach um ein wenig flexibel zu sein. Und auch nicht zuviel auf einmal zu Reskieren. Denn das kann durchaus böse in die Hose gehen.

Des weiteren würde ich auch nicht alles zum gleichen Zeitpukt investieren, sondern eher in den Kriesen bzw. DAX Einbrüchen immer wieder mal ein wenig Nachkaufen.

Was sich als Langzeitinvestment auch immer rentiert ist die Telekom-Aktie. Diese schwankt immer zwischen 8 und 10 Euro, hat aber eine Jährliche Dividende von 70 Cent. Und das Steuerfrei. das entspricht einem jährlichen Zinssatz von 7-9 Prozent (was keine Bank bietet).

Im Depot würde ich zusehen, dass ich eine Mischung aus allen Sektoren habe, die im DAX vertreten sind (also z.B. BMW, Tyssen, Infineon, Telekom, BASF).

Nicht alles auf einmal kaufen, sondern sich bei Ariva.de oder anderen den Kursverlauf ansehen. Ist die Aktie z.B. von BMW eine Zeit lang gefallen, legt man sich ein paar ins Depot, einen Monat später ist Beispielsweise die BASF im Keller und man kauft von denen ein paar. Wann es sich immer rentiert einzusteigen ist in den großen Kriesen (also wenn alle den Weltuntergang heraufbeschwören), dann sind meist alle Aktien am Boden und erholen sich anschließend wieder. Hierzu am besten im handelsblatt die Überschriften lesen. Wenn alle Aktien stark gefallen sind und es dort lautet „Weltuntergang“, dann kann man beruhigt kaufen :smile:
Auch Analystenkommentare musst du ausblenden. Hellsehen kann hier niemand, nur vermuten.

Auf keinen Fall den Fehler machen und panisch werden, wenn eine Aktie noch weiter fällt. Den Optimalen Einstieg erwischt man vielleicht einmal im Leben.

Man kann sich theoretisch auch mit Optionsscheinen gegen fallende Kurse absichern, wie es die großen Banken machen (oder besser machen sollten) jedoch ist das für den Anfang etwas zu kompliziert.

Was die Experten der Banken angeht, so muss man beachten, dass dies meist reine BWLer sind, die zwar damit Arbeiten, jedoch nicht wirklich tief in der Materie sind. Auch habe ich die Erfahrung gemacht dass ich fest zusammengeschnürte Pakete bekommen habe (also alles auf einmal investiert hatte) und nicht Stück für Stück. Mit einem solchen Investment (besonders als Altersvorsorge) sollte man sich einfach Zeit lassen.

Beobachte einfach mal 1-2 Monate die Kurse vom DAX und ein paar Aktien, die du dir ausgesucht hast. Mit der Zeit bekommst du ein wenig gespür dafür. Erst dann würde ich anfangen langsam zu investieren. Auf keinen Fall vorher.

Wenn du dazu noch fragen hast kannst du dich gerne melden. Bzw auch wenn du anfangen willst zu investieren noch mal bescheid sagen.

Hallo,

sorry, da ich jetzt nur weiß, dass Du dich noch nicht allzulange mit der Materie beschäftigt hast und ich auch nicht weiß, was Du genau mit dem Geld vorhast, wird´s jetzt ´nen bißchen länger - sieht aber schwierige aus als es ist.

Grundsätzlich – das ist das Wichtigste:
Als allererstes mußt Du Dir klar werden, was genau Du willst: Möchtest Du das Geld lieber möglichst sicher anlegen („konservativ“) oder bist Du bereit auch ein höheres Risiko einzugehen („spekulativ“) ?
Was immer Du überlegst, ob Aktien, Sparbuch oder sonst irgendwas: Diese Grundeinstellung ist immer das Wichtigste. Man kann dabei natürlich auch „mischen“ also irgendwas zwischen 5% und 95% sicher anlegen und den Rest zum „Zocken“ verwenden. Dabei gilt natürlich immer: Höhere Chance = höheres Risiko.

Zum Thema „Bankberatung“:
Erstens: Nicht nur eine Bank fragen, sondern ruhig auch eine zweite Bank aufsuchen.
Zweitens: Wenn der Banker sofort mit irgendwelchen Empfehlungen kommt, satt Dich erst zu fragen, ob Du konservativ (also möglichst sicher) anlegen willst, oder ob Du eher spekulieren willst – Aufstehen und gehen ! Ein seriöser Berater fragt danach zuerst; meines Wissens muss das sogar seine erste Frage sein !
Drittens: Frag den Banker ruhig mal, warum er was für gut hält. Und welche Kennzahlen bzw. deren Höhe er für gut hält. Wenn der sagt: „weitgehend uninteressant“ – Aufstehen und gehen …
Viertens: Darauf achten, ob Dir von denen hauseigene Produkte empfohlen werden. Solche Banken meiden !
Zum dritten: Frag den Banker, warum er was für gut hält. Und welche Kennzahlen bzw. deren Höhe er für gut hält. Wenn der sagt: „weitgehend uninteressant“ – Aufstehen und gehen …

Grundsätzlich (egal ob möglichst sicher oder auch nen bißchen riskanter) folgende Regeln beachten:

  • Überlege Dir, ob´s NUR Aktien sein sollen ! Insbesondere als konservativer Anleger würde ich auch die ein oder andere Anleihe dazunehmen (wenn auch nicht jetzt bei den extrem niedrigen Zinsen)
  • Nimm Dir für Deine Entscheidungen Zeit ! Erst genau informieren !
  • Nicht alles auf eine Karte setzen, sondern in mehrere Aktien investieren ! Aber dabei aber auch nicht zu viele nehmen, sonst verzettelt man sich. Bei 50.000 EUR würde ich als Obergrenze 5 oder 6 Werte nehmen.
  • Niemals auf Kredit kaufen ! Stattdessen eine Geldreserve von ca. 10% festhalten, damit Du evtl. nochmal reagieren kannst (z.B. was Neues wie Anleihen dazunehmen oder eine bestehende Position erhöhen)
  • Regelmäßig auf dem laufenden bleiben: Informiere Dich regelmäßig über Deine Aktien und über Gesamtentwicklungen. Kann man am besten auf Plattformen wie onvista.de o.ä. tun.
  • „Hin und her macht Taschen leer“: Wenn Du dich entschieden hast, nicht alle paar Wochen verkaufen und Neues ankaufen. Man verliert schneller den Überblick über das was eigentlich möglich ist bzw. gewesen wäre und außerdem kostet´s immer Transaktionsgebühren etc.
  • „Verluste realisieren, Gewinne laufen lassen“ ! Setze Dir bei einer Aktie einen „Stoppkurs“. Wenn der unterschritten ist, sofort verkaufen !!. Ansonsten behalten und wenn der Wert gestiegen ist, diesen Stoppkurs schrittweise erhöhen. Aber nicht in eine Aktie „verlieben“ und diese dann um jeden Preis halten !
  • Vor allem wenn Du konservativ anlegen willst (lieber weniger Chance, dafür geringeres Risiko): Nerven behalten ! Nicht jeder Kursverlust heißt automatisch, dass eine Aktie mittel- oder langfristig schlecht ist. Vor allem dann, wenn Dividenden ausgezahlt werden, ist es normal, dass am Tag danach die Aktie fällt. Kurzfristig handeln solltest Du nur, wenn Du wirklich zocken willst (Optionsscheine o.ä.)
  • „Sell in May and go away, but please remember, be back in September !“ Will heißen: Es zahlt sich hin und wieder aus, seine Aktien zumindest teilweise im April zu verkaufen und im August wieder einzusteigen. Statistisch gesehen ist es meist so, dass ab Juni die Kurse „in´s Sommerloch“ fallen und dann zum Jahresende wieder steigen, wenn die ganzen Anlagefirmen (teilweise aus rechtlichen Gründen) wieder einkaufen müssen. Dieses Jahr ist´s mal anders, ist aber nicht der Regelfall.

Jetzt noch ein paar wichtige Details:

  • Möglichst streuen auf verschiedene Werte, verschiedene Länder, verschiedene Branchen. Beispiel: Energieversorgung aus Deutschland, Nahrungsmittel aus Holland, Pharma aus der Schweiz, IT aus USA.
    Was ich einem langfristig orientierten Anleger immer raten würde: Gold als „Krisensicherung“ kaufen. Kannst du als Rohstoff-Aktie kaufen (z.B. „Rio Tinto“; ein Standardwert aus Australien; WKN 855018).
    Es gibt´s aber auch Zertifikate, das nicht auf „Zockerei“ ausgelegt sind, sondern einzig und allein den Goldpreis selbst abbilden.
    Dies und ähnliche findet man bei Onvista unter „Zertifikate“, wenn Du unter „Basiswerte nach „Gold“ suchst und als Zertifikatetyp „Garantiezertifikate“ auswählst. Danach kannst Du dann weitere Kriterien angeben (Basiswert: Gold; Restlaufzeit über 2 Jahre; währungsgesichert ja) und dann ein „open-end“-Zertifikat nehmen.
    Ein Beispiel dafür ist das Zertifikat mit der WKN HV2XAU. Bildet den Goldpreis 1:1 ab und ist gleichzeitig währungsgesichert. Der Goldkurs wird immer in US-Dollar festgelegt; mit Zertifikaten wie diesem bist Du gegen Kursschwankungen zwischen Dollar und Euro abgesichert.

Nun wieder, ob möglichst sicher oder nicht:
Wenn konservativ:
Erstmal Aktien aus verschiedenen Ländern bzw. Branchen vergleichen (geht auch über Plattformen wie onvista).
Dann nimm große Standardwerte unter die Lupe. Also Werte, die im DAX oder anderen großen Indizes stehen: Dow-Jones, FTSE-100 (Großbritannien), EURO-STOXXS (Europa).
Dabei ist der „optische“ Wert, also ob eine Aktie 10,-- oder 1.000,-- EUR kostet, für die Qualität einer Aktie unerheblich. Nur Werte, die unter 1,-- EUR stehen, grundsätzlich meiden !
Die wichtigsten Kennzahlen (die viel wichtiger als der eigentliche Kurs sind !):
Kurs-Gewinn-Verhältnis (sollte möglichst klein sein; wenn es über mehrere Jahre tendentiell fällt, umso besser); Dividendenrendite (sollte möglichst hoch und längerfristig in etwa konstant sein; dabei ist alles was über 4,0% liegt, schon einen genaueren Blick wert).
Auch hier beachten: Die geschätzten Prognosen beachten: Wenn´s da deutliche Änderungen gibt (zum Guten oder zum Schlechten), im Auge behalten.
Außerdem: Hier kann man Die Zahlen von allen Aktien generell nicht ohne weiteres vergleichen. Kurs-Gewinn-Verhältnisse bei Nahrungsmittelaktien liegen z.B. im Durchschnitt höher als bei Energieversorgern.

Alles was man zum Thema „Chartanalyse“ liest: In meinen Augen gerade für konservative Anleger zweitrangig, mir sind da die „Fundamentalzahlen“ wie oben wichtiger. Ich nutze die Chartanalyse eigentlich nur für die Festlegung von Stoppkursen.
Das einige was m.M. für die Chartanalyse spricht, ist, dass sich viele dran orientieren und sich deshalb vor allem die kurzfristige Kursentwicklung oft an den Charts orientiert.

Wenn spekulativ:
Zunächst die gleichen Regeln wie oben beachten, dann kann man aber auch den ein oder anderen „kleinen“ Wert dazunehmen. Hier aber genau informieren, um was es sich handelt, außerdem darauf gucken, ob der regelmäßig in halbwegs hohen Stückzahlen gehandelt wird (sonst wirst Du die u.U. nicht rechtzeitig los). Hier ist die Chartanalyse auch wichtiger, eben weil man hier kurzfristiger denkt.
Wer´s gern etwas heißer hat, für den kommen u.U. auch Optionsscheine in Frage. Da Du aber schreibst, Du seist ein Anfänger auf dem Gebiet – Finger weg !

Klingt alles ziemlich kompliziert, ist aber nicht ganz so schlimm wie es sich anhören mag. Wie gesagt, informier´ Dich in Ruhe. Lass´ Dir als Anfänger damit ruhig noch mal drei, vier Wochen Zeit und guck Dir dabei auch mal an, was hinter diesen Kennzahlen, die es so gibt, genau steckt. Im Internet gibt´s da jede Menge zu. Auch hier ist Onvista immer für den ein oder andren Tipp gut; ich arbeite fast ausschließlich mit der Seite, wenn ich mich über irgendwelche Wertpapiere informieren will.

Noch ein Tipp, der sich immer wieder auszahlt:
Wenn Du Dich noch mal in den Bereich „eingearbeitet“ hast (Stichwort „Kennzahlen“ /“Stoppkurs“ etc.):
Mach´ Dir mal ´ne EXCEL-Datei auf, schreib mal darein, welche Aktien Du jetzt kaufen würdest und an welche Alternativen (sowohl Länder wie Branchen) Du gedacht hast. Und dann guck mal in drei, vier Wochen drauf, wie sich die einzelnen Werte und die Gesamtdepots entwickelt haben. Dann kannst Du sehen, ob Deine Auswahlkriterien soweit ok waren oder nicht. Und ´ne Mischung aus beidem könnte dann eine Basis für einen Einstieg sein.

Für Dich könnte so ein „Musterdepot-Vergleich“ so aussehen:

  • Goldzertifikat wie oben: 5.000,00: kein Stoppkurs
  • RWE für Energieversorgung: 10.000,00; Stoppkurs 9.000,00
  • Novartis für Pharma: 10.000,00; Stoppkurs 9.000,00
  • Microsoft für IT: 10.000,00; Stoppkurs 9.500
  • Deutsche Bank für Finanzen: 10.000,00; Stoppkurs 9.500,00
  • Barresererve als Festgeld: 5.000,00

Vergleichen mit:

  • Rio Tinto für Gold: 5.000,–; Stoppkurs 9.000,00
  • Coca-Cola für Nahrungsmittel 10.000,00; Stoppkurs 9.000,00
  • Bayer für Pharma: 10.000,00; Stoppkurs 8.500,00
  • IBM für IT: 10.000,00, Stoppkurs 9.000,00
  • Toyota für Automobile: 10.000,00; Stoppkurs 9.000,00
  • Barreserve als Festgeld: 5.000,00

Meiner Meinung sollte man aber zur Zeit generell etwas vorsichtig sein. Die Aktien stehen fast weltweit sehr, sehr hoch und das liegt vor allem an den extrem niedrigen Zinsen, die wir weltweit haben. Aber wenn insbesondere die USA das Zinsniveau wieder anhebt (und auf Sicht von zwei, drei Jahren wird das m.M. spätestens kommen), kann das auch ganz schnell nach unten gehen.
Wenn Du jetzt einsteigst, setz´ knappe Stoppkurse; als Pauschalwert empfehle ich Dir im Durchschnitt ca. 10 % unter dem Kaufkurs.
Auch Empfehlungen von Banken und Anlagegesellschaften zu einzelnen werten (Kaufen/halten/verkaufen) sind meist ganz gute Informationsquellen.

Zum guten Schluss: Alles was ich hier geschrieben habe (insbesondere zu den im einzelnen genannten Papieren) stellt keine „wirkliche“ Anlageberatung im rechtlichen Sinne dar !

Und nun viel Erfolg; bei weiteren Fragen jederzeit melden !

Klaus

Sorry -Schreibfehler - Stoppkurs bei Rio Tinto soll .4500,00 heißen…

Hallo Michael,
diese Frage muss eigentlich jeder für sich entscheiden.
Ich kann Die nur mitteilen, was ich machen würde.
Ich würde mir bei 50 T Euro ca. 10 Aktien heraussuchen, die eine hohe Dividendenrendite haben, also über 5 %. Dann würde ich mit Stopp los die Aktien nach unten absichern. Einer Meinung von einem Fachmann würde ich zuhören, aber niemals eine Verwaltung meines Depots einem anderen übertragen.
Mit vielen Grüßen
Falk

Lieber Michael

Einen Experten braucht du für diese Summe nicht. Ich rate zu einem oder zwei Aktienfonds à 25.000.-

Die zentrale Frage bei Anlagen ist immer der Zeithorizont. Ohne diesen ist eigentlich keine seriöse Empfehlung möglich.

Ich gehe also davon aus, du willst damit deine Altersvorsorge begründen. Somit ist auch das Timing des Kaufs irrelevant.

Die Welt ist trotz offener Geldhähne noch vorwiegend in einer Rezessionsgefahr und da sind defensive Aktien noch immer die sicherste Anlage. So z.B. Fonds der UBS in ausschließlich Schweizer Aktien. Das hat zusätzlich auch noch Kursphantasie aus Sicht eines Nichtschweizers devisen-seitig, ist die Schuldenquote der Schweiz „nur“ bei 38% und somit weltweit sehr gut positioniert. Zudem wurde dort 2001 eine vom Schweizer Volk in die Verfassung festgeschriebene Schuldenbremse installiert.

Solange Japan mit, anfangs dieses Jahres begonnenen, Geldflutung den Inland- und Weltmarkt weiterhin massiv mit Geld versorgt und die Zinssätze auf 0% beläßt oder sogar Minuszinsen einführen könnte, wäre auf Sicht von zwei bis drei Jahren ein Japan-Aktien-Fond zurzeit die Anlage mit den besten Chancen.

Von Obligationen (Renten) Fonds rate ich dringend ab , da inzwischen die Zinsen sich anschicken zu steigen, was den Kaufwert sehr schnell in die Verlustzone bringen kann, da immer zum Nominalwert, oder nahe bei, zurückbezahlt wird.

Auf längere Sicht ist die Beimischung eines guten Goldminenfonds mit 20% der Totalanlagesumme sicherlich nicht falsch, insbesondere, da sich der Goldpreis inzwischen von USD 1800 auf 1300 zurückgebildet hat und dies ein guter Einstiegszeitpunkt wäre.

Ich kenne nur die Schweizer Steuerpraxis. Da defensive Aktien auch meist relativ hohe Dividenden abwerfen und diese Erträge somit in die Einkommensteuer und nicht in die Vermögenssteuer fallen, könnte hier alternativ zur Steueroptimierung ein Pharmafonds anstelle eines Schweizeraktienfonds in Betracht gezogen werden, seitdem ihr Konkurrent in Sachen Drogen, die Tabakindustrie, clever ausgeschaltet wurde.
Dennoch sind Tabakaktien eine sehr sichere Anlage, trotz der inszenierten Raucherhatz und werfen im Schnitt so um die 4% Dividenden jährlich ab.

Eine ausführliche Beratung ist hier nicht möglich, nur einige Anregungen.

Mein Tipp:

20.000 Japan-Aktienfonds (Blue-Chips)
20.000 Schweizeraktien-Fonds (Blue-Chips)
10.000 Goldminenaktien-Fonds
(hier ist die Auswahl der Fonds schwierig und ich müßte erst die Top Ten der Vielversprechendsten evaluieren, die dann auch in diesem Goldminen-Fonds in rel. großer Prozentmenge enthalten sein sollten.)

WICHTIG
Du solltest aber immer etwa 20.000 für Notfälle auf einem sicheren Sparkonto jederzeit für Notfälle zur Verfügung haben - mindestens aber drei Monatseinkommen. Dies würde dich davor bewahren, plötzlich Aktien-Fonds zu einem ungünstigen Zeitpunkt (evtl. sogar mit Verlust) verkaufen zu müssen, da ich von einer langfristigen Anlagestrategie ausgehe und diese nicht durch Abhebungen aufgrund einer Geldnot gefährdet werden sollten.

Beste Grüße
Carolus Magnus
sackstark.info

Hallo,

ich würde die 50k aufteilen.

Teil in Aktien … Teil in Gold…Teil in Devisen.

Melde Dich einfach, wenn du noch Fragen hast.

MFG
Nasar Ghulam