Hallo Diphda,
das ist ja ein richtiges Déjà-vu-Erlebnis
Naja, wenn Du Windows-Systeme auch als root-Verzeichnisse
bezeichnen willst, ja.
wie kommst du auf Windows?? Ich habe nur Linux auf meinem
Laptop.
Wahrscheinlich deshalb, weil ich deinen Laptop von hier aus etwas schlecht erkennen kann
Wahrscheinlich habe ich das geschrieben, weil in den Menus eben auch Windows-Systeme vorkommen können.
Oder so. Das ist präziser!
Und mir das eben präziser erscheint
Ok, ich dachte wegen „set root=(hd0,msdos1)“ msdos5 etc. Das
entspricht auch den jew. Partitionen, auf denen meine
Distris/BS liegen.
Naja, das will ich doch stark hoffen. Diese Einträge der Form set root=(hd0,1) teilen Grub doch mit, auf welcher Festplatte und welcher Partition sich das Rootverzeichnis der zu startenden Distribution befindet. Diese so bezeichnete Partition wird daraufhin von Grub gemountet und der durch
linux /vmlinuz-2.6.32-5-amd64 root=UUID=374f3e1c....
gekennzeichnete Kernel vmlinuz-2.6.32-5-amd64 mitsamt der initial ramdisk initrd.img-2.6.32-5-amd64
initrd /initrd.img-2.6.32-5-amd64
„gestartet“. Ist dies geschehen, so kann sich Grub zurücklehnen, weil seine Aufgabe erledigt ist und er den Staffelstab an den init-Prozess 1 übergeben hat.
Ich bin jetzt sehr verwirrt. Wieso ist das Löschen eines (von
dir fiktiv angenommenen) Win auf sda 6 problemlos, das Löschen
eines Linux auf sda 7 aber nicht? Anscheinend habe ich den
Bootvorgang überhaupt nicht verstanden
Nein, nein, das möchte ich nun nicht behaupten. Ich habe mich einfach undeutlich ausgedrückt. Der Einwand bezog sich ja auf das „Umpartitionieren“, bzw. Löschen einer Partition. Grundsätzlich interessiert es die Distribution A ganz und gar nicht, wenn Du die Distribution B löschst, sei es nun Windows oder Linux.
Aber, und darauf bezog sich mein Einwand, wenn Du z.B. Partition 5 löschst, verschieben sich die Nummerierungen der nachfolgenden Partitionen, aus 6 wird 5, aus 7 wird 6 usw. Das führt natürlich in allen Fällen, in denen diese Nummerierung verwandt wird (z.B. bei sowas wie hd0,6) zu Problemen. So verständlicher?
Die Einträge in der fstab und Partitionstabelle bleiben für
diese beiden unangetasteten Partitionen ja auch gleich.
Aber eben nur, wenn Du überall Labels oder eben UUIDs benutzt, und bei den
„set root“-Nummerierungen habe ich solche noch nie gesehen. Bin jetzt auch zu faul, um nachzusehen, ob dort UUIDs möglich wären, bezweifle es aber stark.
Wenn Du also ein Linux unter
set root='(hd1,msdos7)'
hast, und löschst die Partition 6, dann liegt dein Linux nicht mehr auf Partition 7, sondern Partition 6 und stimmt somit nicht mehr mit dem Eintrag überein -> Crash!
Wenn die Nummerierung der
Partitionen gleich bleibt, ist es ja gut. :
Bleiben ja 2 davon, aber die aktive Partition wäre dann weg.
Das ist die Kernfrage, ob dann alles zusammenbricht.
Es bricht zusammen, wenn sich die Nummerierung in der oben beschriebenen Art ändert.
Eigentlich wollte ich ja nur wissen, ob die anderen wirklich
noch bootbar sind, weil ich dies gelesen habe:
Bei installiertem Bootmanager ist die Kennzeichnung als aktive
Partition bedeutungslos.
Die sind solange bootbar, solange die Kennzeichnungen in der grub.cfg und in der /etc/fstab „stimmen“.
Ok, Grub wird immer als Bootloader bezeichnet, ist in der
funktionsweise aber letztlich ein Bootmanager.
Naja, das ist wahrscheinlich mehr theoretisch von Belang, oder eine Frage der Definition. Wenn man unbedingt will, kann man Bootmanager als „intelligente“ Bootloader bezeichnen. Für das Verständnis von Grub2 scheint mir die Frage, ob es sich dabei um einen Bootmanager oder einen Bootloader handelt, nicht wichtig. Soweit ich es sehe, wird bei Grub2 jedoch meist von einem Bootloader gesprochen. Das Acronym GRUB2 heisst ja auch " GR and U nified B ootloader 2"
Die Situation:
Grub 2 im MBR -> enthält alle bootfähigen BS
sda 1 Linux 1
sda 5 Linux 2
sda 7 Linux 3 *aktive Partition.
So ist es schön übersichtlich, auch wenn ich nicht weiss, was Du immer mit der „aktiven Partition“ willst. „Aktiv“ ist immer das Linux, das gerade gestartet wurde. Wenn Du Linux 1 startest, dann ist eben Linux 1 oder eben sda1 „aktiv“. Insofern ist dieser Begriff bedeutungslos.
Wenn ich diese * Lösche (ob zusätzlich umpartitioniert wird
ist da mal irrelevant) startet Grub dann noch die anderen
beiden BS oder nicht?
Ja, wenn Du Linux 3 löschst (und dabei alles gut geht), kannst Du sowohl Linux 1 als auch Linux 2 noch starten. Das natürlich nur mit der Einschränkung, daß weder Linux 1 noch Linux 2 auf einer eventuell vorhandenen Partition 8 (oder höher) noch irgendwelche Verzeichnisse liegen haben. Sage ich jetzt, weil ich mich frage, was denn z.B. mit Partition 6 ist? Und das „Umpartitionieren“ lassen wir jetzt auch mal aussen vor…
Wieso muss Grub dann repariert werden?
In dem Fall ist der Begriff „repariert“ zu viel gesagt. Du kannst das „update-grub“ da auch lassen, hast dann aber in deinem Bootmenu noch die Auswahl von Linux 3 stehen, obwohl es nicht mehr existiert. Mich würde das stören.
Kein BS -> kein Eintrag im Menu, ja. Aber kein update-grub ->
auch kein neuer Eintrag im Menu.
Auch nicht, wenn ein weiteres BS installiert wird?
Wenn Du ein neues BS installierst (wir reden natürlich von Linux), wird auch Grub wieder in den MBR installiert (außer Du möchtest es woanders hin). Das schliesst auch ein update-grub, oder genauer gesagt, ein Ausführen des Skriptes /etc/grub.d/30_os-prober ein, so daß in dem Fall auch eine neue grub.cfg erzeugt wird.
Das widerspricht meinen Erfahrungen, als ich die 3 Linux
Distris nacheinander installierte. Das erkannte Grub immer und
fügte das neue BS hinzu.
Insofern bezog sich mein Einwand auf das Umpartitionieren, bei dem ein solches update-grub eben nicht automatisch gemacht wird.
Solche Mißverständnisse kannst Du also auf mein Konto schreiben, nach dem Motto „Je länger der Text und je später der Abend, um so unpräziser“
es auch noch die /etc/fstab gibt, die ebenfalls
stimmen muß.
Ich habe mir alle Eintragungen der jew.
fstab und auch brav alle UUIDs aller meiner Partitionen
ausgedruckt und auch in einer Datei gespeichert.
Sehr gut. Das, sowie das Sichern des MBR und die regelmäßigen Backups sind sozusagen Pflichtübungen eines jeden Linux-Users.
Da brauche ich dir ja nur noch diesen Artikel ans Herz zu legen:
http://www.dedoimedo.com/computers/grub-2.html
Musst Du nicht auswendig lernen nur aufmerksam lesen.
Viele Grüße
Marvin