Aktuelle Gewaltstudie

Wie ist das zu bewerten?

Ergebnis: Fast jede achte Gewalttat in dem Land rechnet die Polizei
einem Migranten aus einer dieser Gruppen zu. Dabei handelt es sich
lediglich um Verdachtsfälle, allerdings um solche, welche die Polizei
als aufgeklärt einstuft und als solche an die Staatsanwaltschaften
abgibt. Flüchtlinge fallen damit deutlich häufiger als Verdächtige einer
Gewalttat auf, als es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht.

Bin gespannt, wie das von einigen Usern schöngeredet wird.

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Daran muss man eigentlich nichts schön reden. Der Artikel dröselt es doch schon einigermaßen auf, das hast du hier nur nicht gepostet.

Fakt ist, dass bestimmte Demographien krimineller sind als andere. Männer sind häufiger gewalttätig als Frauen, Junge Menschen sind krimineller als alte. Arme Menschen sind häufiger kriminell als reiche. Schlecht sozial integrierte Menschen sind krimineller als gut integrierte. etc. etc. etc. Menschen die verzweifelt sind oder keine Perspektive haben sind werden leichter kriminell oder extremistisch als andere (was übrigens auch den Anteil an AfD-Wählern und Neonazis in Teilen Sachsens erklärt).

Alles keine neuen Erkenntnisse.

Wenn also eine Gruppe mit besondern vielen jungen Männern betrachtet wird, ist diese wahrscheinlich krimineller als die Gesamtdemographie - unabhängig von der nationalen Herkunft. Diese spielt natürlich auch eine Rolle, denn die Sozialisierung ist durchaus unterschiedlich und es gibt Herkunftsländer bei denen die Anerkennungsquote so niedrig ist, dass Flüchtlinge die von dort kommen signifikant öfter ohne Perspektive bei uns stranden und eine kriminelle Karriere deutlich wahrscheinlicher ist (Stichwort Maghreb).

Das wird auch niemand ernsthaft bestreiten - auch als Linker oder Grüner.

Die Frage ist, was man aus dieser Erkenntnis macht. Hier gehen die Meinungen auseinander.

Ich ergänze einmal deinen Beitrag um ein paar Zitate aus dem Artikel, die du geflissentlich übersehen hast:

Das Urteil, Flüchtlinge seien pauschal krimineller, lässt sich dennoch nicht fällen. Zum einen unterscheiden sich die Zahlen stark nach Herkunftsländern, zum anderen lässt sich einiges - wenn auch nicht alles - durch kriminologische Hintergründe erklären.[…] Hinzu kommt, dass im Zuge der Flüchtlingskrise besonders viele Jugendliche und junge Männer nach Deutschland kamen. Wer beim kriminellen Verhalten nicht Greise mit Pubertierenden gleichsetzen will, der muss dies berücksichtigen. 14- bis 30-Jährige fallen stets durch besonders viele Gewalt- und Sexualstraftaten auf, unabhängig von Land oder Herkunft.

Darüber hinaus werden Flüchtlinge schneller einer Gewalttat verdächtigt, weil sie häufiger angezeigt werden. Dies lässt sich jedenfalls aus früheren Untersuchungen der Studienautoren folgern. Besonders oft gehen Opfer zur Polizei, wenn der Tatverdächtige anderer Nationalität ist, also etwa ein Serbe einen Deutschen verprügelt oder ein Iraner auf einen Kroaten trifft. Mutmaßliche Opfer von gewalttätigen Flüchtlingen aber sind laut Polizeidaten zu einem Drittel Deutsche oder Menschen anderer Nationalität als der Verdächtige, das heißt, es handelt sich um eine Konstellation, die erfahrungsgemäß besonders häufig eine Anzeige nach sich zieht - und damit überhaupt erst in der Statistik auftaucht.

Interesant ist in diesem Zusammenhang, wie die Polizei „aufgeklärt“ definiert. Dies bedeutet nämlcih nicht, dass der jeweilige Täter zweifelsfrei feststeht, sondern lediglich, dass ein Tatverdächtiger vorhanden ist und die Angelegenheit an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wird. Dieser Tatverdächtige kann sich im weiteren Verlauf durchaus noch als unschuldig erweisen. Die offizielle Kriminalitätsstatistik sollte deshalb eigentlich korrekterweise „Tatverdächtigenstatistik“ genannt werden.

Ich empfehle auch folgende Seite der Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/innere-sicherheit/76639/auslaenderkriminalitaet?p=all

Auszug:

Für die PKS insgesamt gilt, dass sie nicht Täter, sondern Tatverdächtige zählt. Die Erfassung gibt lediglich den Stand der polizeilichen Ermittlungen wieder, während die Staatsanwaltschaft und die Gerichte zu anderen Bewertungen kommen können. Ein direkter Vergleich der PKS mit der Verurteiltenstatistik ist aufgrund unterschiedlicher Grundlagen nicht möglich. Man muss also nicht kriminell sein, um als Krimineller erfasst zu werden. Geißler beziffert den Anteil der gerichtlich Verurteilten unter den erfassten Tatverdächtigen auf lediglich ein Drittel und schlägt deshalb vor, von einer Polizeilichen Tatverdachtsstatistik zu sprechen . Wenn Deutsche und Ausländer die gleiche Wahrscheinlichkeit hätten, unter Tatverdacht zu geraten, könnte man den Effekt an dieser Stelle vernachlässigen. Es existieren allerdings verschiedene Hinweise, dass die nicht der Fall ist .

Erfasst werden können nur Straftaten bzw. Verdachtsfälle, von denen die Polizei, die Bundespolizei oder der Zoll erfahren − entweder durch eigene Kontrollen oder durch Anzeigen. Diese Straftaten bilden das sogenannte Hellfeld der Kriminalität, das sich vom Dunkelfeld – der polizeilich nicht erfassten Kriminalität − unterscheidet. Nachweisbare Veränderungen im Hellfeld müssen nicht zwingend für eine veränderte Kriminalitätshäufigkeit sprechen, sondern können auch mit einer Veränderung der polizeilichen Kontrolldichte oder einem veränderten Anzeigeverhalten (etwa infolge bestimmter Ereignisse und ihrer Berichterstattung) zusammenhängen. Das Anzeigeverhalten der Bevölkerung ist ethnischen Merkmalen gegenüber nicht blind, da bestimmte ethnische Minderheiten nachweislich eher mit einer Anzeige rechnen müssen als die deutsche Mehrheitsgesellschaft

(Hervorhebungen durch mich)

:paw_prints:

Das ist falsch!

Es geht nur darum, dass ein überproportionaler Anteil an Straftaten von Migranten besteht und zunimmt.

Dieses Problem ist, um es mit Merkel zu sagen, nun mal da. Zahlen, Statistik, Fakten.

Und es ist völlig egal, ob eine Untergruppe aus der Gesamtgruppe nun dafür herhalten muss. Zur Entschuldigung, Rechtfertigung und Verharmlosung taugt es nichts für die Opfer.

Franz

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Papperlapapp.

Sogar im Wohlfühlartikel steht ganz klar:

Fest steht demnach: Durch Flüchtlinge ist es seit dem Jahr 2014 zu einem spürbaren Anstieg von Gewalttaten in Deutschland gekommen, dies überschattet den eigentlich positiven Trend hin zu weniger Mord, Totschlag oder Raubdelikten.

Was ist daran unverständlich?

Franz

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Mmmhhh…

Die nächste Vermutung?

Wir können die Täter nach Herkunft (welch rassistische Ansage) differenzieren und die absoluten Zahlen lassen sich erklären. Mehr steht in dem Absatz ja nicht drin. Toll. Und jetzt ist alles gut?

Der Artikel hat nicht mal Abi-Zeitung-Niveau. Faktenignorierende verharmlosende beruhigungszäpfchende Propaganda. Süddeutsche halt…

Franz

Hast du wirklich nicht verstanden was ich geschrieben habe? Das ist natürlich keineswegs falsch. Es passt vielleicht nicht in deine Weltsicht, aber was ich geschrieben habe ich nicht falsch.

Wenn du Statistik und das Problem sich überlagernder Effekte nicht verstehst macht es meine Aussage nicht falsch. Was ich geschrieben habe steht im Wesentlichen sogar in dem Artikel der hier Eingangs gepostet wurde.

Zahlen, Statistiken und Fakten sind wertlos, wenn sie nicht interpretiert und hinterfragt werden.

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Das steht doch auch in der Studie, auf die sich der Artikel beruft:
(Seite 82)

Die bisher referierten Erkenntnisse zur Gewaltbelastung der Flüchtlinge basieren auf einer Analyse von PKS-Daten und hängen damit in hohem Maß von der Anzeigebereitschaft der Opfer ab. Diese fällt aber gut doppelt so hoch aus, wenn Opfer und Täter sich vorher noch nie begegnet sind oder wenn sie verschiedenen ethnischen Gruppen angehören. Offenbar suchen Gewaltopfer dann verstärkt die Unterstützung von Polizei und Rechtsstaat, wenn Ihnen der Täter fremd ist und deshalb als besondere Bedrohung eingeschätzt wird. Dies gilt vor allem dann, wenn er zudem die Sprache des Opfers nicht beherrscht, was bei Flüchtlingen oft der Fall sein wird. Auf der anderen Seite werden deutsche Täter von ethnisch fremden Gewaltopfern besonders selten angezeigt, weil letztere möglicherweise der deutschen Polizei eine Parteinahme für den Täter unterstellen. Im Ergebnis führt die hohe Bedeutung der Täter-Opfer-Konstellation dazu, dass sich für Flüchtlinge als Gewalttäter im Verhältnis zu deutschen Tätern eine mindestens doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit einer Anzeige ergibt.

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Woraus diese Erkenntnis?
Wenn andere Taten erst gar nicht angezeigt wurden, kann man schlecht vergleichen. Könnte auch viermal so hoch sein oder nur halb so hoch.

Anzeige"bereitschaft" ist schon sehr gewagt.

Ich würde damit nicht argumentieren.

Franz

Laut der PKS waren 2016 60% der deutschen Tatverdächtigen zwischen 14 und 39 Jahren und zu 3/4 männlich. Diese Altersgruppe macht aber in Deutschland nur etwa 24% aus, wovon aber gut die Hälfte Frauen sind.

Aus der oben genannten Studie:

Die Alters- und Geschlechtsstruktur der Flüchtlinge weist eine Besonderheit auf. Die in jeder Gesellschaft sehr gewaltorientierten männlichen 14- bis unter 30-jährigen erreichen bei ihnen einen Anteil von 26,9 % gegenüber nur 9,3 % in der Wohnbevölkerung Niedersachsens des Jahres 2014. Bei den Flüchtlingen wird diese spezifische Gruppe von der Polizei im Jahr 2016 für fast zwei Drittel der aufgeklärten Fälle der Gewaltkriminalität von Flüchtlingen verantwortlich gemacht. [Anmerkung von mir: Laut PKS machen die deutschen 14 bis unter 30-jährigen 41% der Tatverdächtigen aus]

Und weiter:

Auf der anderen Seite gibt es bei den Asylbewerbern der letzten beiden Jahre ein ausgeprägtes Frauendefizit. Die weiblichen ab 14-jährigen erreichen hier nur eine Quote von 22,3 % gegenüber 50,9 % in der Wohnbevölkerung Niedersachsens des Jahres 2014.

Bereinigt man die Statistik (ethnischen Täter-Opfer-Konstellation, Demographie, ohne ausländerrechtliche Verstöße) sieht man, dass deutsche und ausländische Staatsbürger im Schnitt mehr oder weniger gleich kriminell sind. Die Problematik mit abgelehnten Nordafrikanern habe ich ja oben schon erwähnt.

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Du richtest dein Augenmerk auf ein bestimmtes Thema, ich eben auf die Gruppe Migranten und Gesellschaft und ihre Themen. Migranten sind in Sachen Gewalttaten, aber auch Hartz IV, Arbeitslosigkeit etc. überproportional vertreten. Demnach scheint es doch angebrachter, das Thema Migration hierzulande generell anzugehen und nicht einzelne Maßnahmen.

Franz

Darf gemeldet, als rassistisch beurteilt und gelöscht werden. Dem aktuellen Klima wegen, und weil es auch sehr einfach dargestellt ist.

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Das ist aus der Studie, auf die sich der Artikel im OP bezieht. Wenn du diesen Teil nicht akzeptieren willst, wird das wohl für die ganze Studie gelten und eine weitere Diskussion wäre sinnlos.

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Siehe meine erste Antwort an Katze.

Franz

Weshalb sollte ich mit etwas argumentieren, das nicht (annähernd) gesichert ist?

Franz

Kannst du belegen, dass die Erkenntnisse der Studie(n) nicht gesichert sind bzw. die Methodik der Studie(n) untauglich ist?

:paw_prints:

Es ist nicht rassistisch. Es ist nur zu einfach. Jede Gruppe von ethnische Gruppe von Migranten in Deutschland ist im Schnitt krimineller als der deutsche Durchschnitt. Weil die Demographien anders sind - wenn man solche Zahlen nicht interpretiert, kommt nur Blödsinn raus aber keine Lösungen.

Du kannst Migranten nicht als eine Gruppe betrachten. Was fehlt ist ein ordentliches Migrationsrecht, das stimmt wohl. Aber Migration ist nicht unser Problem. Das es Probleme gibt, ist den Akteuren bekannt. Was es nicht gibt sind Lösungen, die gesetzeskonform sind. Die hat auch die AfD nicht zu bieten.

Es ist das Ergebnis, auf das die Autoren der Studie gekommen sind. Findest du den Rest der Studie auch nicht (annähernd) gesichert?

Naja, dann sollte man vielleicht mal überlegen, ob die Vergleiche mit den Vertriebenen so angebracht sind, wo Männer, Frauen, Kinder, Ältere usw. fliehen mussten. Warum kommen denn heutzutage nur diese jungen Männer? Da hat sich die Frage, ob es denn Verfolgte und Schutzsuchende sind, eigentlich weitgehend von selbst beantwortet.

Das ist aber mal wieder ein gelungenes Ablenkungsmanöver. Erst nicht darüber nachdenken, wer da eigentlich kommt und alle als Flüchtlinge bezeichnen (siehe auch den anderen Thread). Dann aber in Bezug auf die Kriminalitätsrate ganz großen Wert darauf legen, dass die sogenannten Flüchtlinge ja eine ganz spezielle Zusammensetzung hätten, während man zuvor noch darüber geschäumt hat, wenn einer nur fragt, welche Zusammensetzung denn nun vorliege.

Genau. Man muss differenzieren.

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