Seit einigen Jahren sind die Urheber von Schädlingen (Viren, Würmer, Trojaner…) überwiegend in kriminellen Kreisen zu suchen. Die mit ihren Schädlingen danach trachten, vor allem auf die eine oder andere Art Geld zu scheffeln (das Wort ‚verdienen‘ passt IMHO hier nicht…).
Daher sind die Schädlinge überwiegend so gestaltet, dass sie sich einerseits möglichst unauffällig verhalten. Damit sie möglichst lange gar nicht auffallen und bemerkt werden. Und die Schädlinge, die sich die Leute zunächst einfangen, machen oftmals nicht viel mehr als dem Urheber Zugang zum befallenen Rechner zu ermöglichen.
Der Urheber kann dann über diesen Zugang weitere Sachen auf den Rechner schaufeln, z.B. einen Spambot, also ein Programm, das automatisiert das befallene System nach E-Mailadressen abklappert und diese aus den Adressbüchern von E-Mailprogrammen wie Outlook, Thunderbird und Co., aber auch aus anderen Dateien auslesen und diese Adressen dann für den Spam-Versand missbrauchen. Teils als Absender, teils als Empfänger.
Durch die Verbreitung der Schädlinge hat der Urheber Zugriff auf x-tausend PCs, die er für solche Sachen dann missbrauchen kann. Man nennt das auch ein ‚Botnetz‘. So muss dann die Menge von Spam, die ein einzelner betroffener Rechner versendet, nicht sehr gross sein. Das hilft dabei, weniger aufzufallen, denn kumuliert gibt das dann doch wieder Millionen von Spammails.
Die Urheber können diese Botnetze aber auch für andere Aktivitäten missbrauchen, z.B. Angriffe auf Netzwerke von Firmen (sogenannte ‚Distributed Denial of Service-Attacken‘, kurz DDoS), um diese zu erpressen. Weil durch diese Angriffe deren Netzwerke stark verlangsamt werden bzw. die Dienste teils ganz ausfallen, wodurch die Aktivitäten der Firma leiden kann. Oder auch deren Reputation.
Jeder, dessen Rechner von Schädlingen befallen ist und der davon weiss, macht sich in gewisser Weise mitschuldig an solchen fragwürdigen bis kriminellen Aktionen.
CU
Peter