Aktuelle Schadsoftware im e-mailprogramm Thunderbird

Guten Tag.

Weiß jemand von der einer aktuellen Schadsoftware, die sich im e-mail-Programm „Thunderbird“ einnistet, Namen aus dem Adreßbuch ausspioniert,
und daraus Spam-mails versendet?

Und zwar dergestalt, daß als e-mail-Absenderadresse die Adresse des Eigentümer-accounts verwendet wird,
aber als Absendernamen davor ein Name aus der Adreßliste,
und damit wird der Spam dann auch „unterschrieben“.
(Es betrifft nicht mich, sondern einen Bekannten.)

Vielen Dank für einen Hinweis.
Liebe Grüße,
Gerhard.-

Hallo

Es gibt unzählige Schädlinge, die sich im System einnisten und die Adressen z.B. aus dem Thunderbird-Adressbuch auslesen und für Spamversand nutzen. Dazu müssen sie sich nicht explizit in Thunderbird einnisten, sondern arbeiten unabhängig davon.

Am sichersten wäre, das betroffene System mittels Live-System von CD o.ä. zu booten und damit allfällig noch benötigte Daten extern zu sichern und danach das betroffene System flach machen und neu aufsetzen.

Alternativ kann man zuerst mit bestimmten Tools (OTL oder so…) eine Analyse des Systems machen und so nach allfälligen Schädlingen suchen.

CU
Peter

Guten Abend.

Ja, vielen Dank für die wichtige Hinweise!
So was Ähnliches dachte ich mir auch schon:
„System neu aufbauen“.
Ich hätte allerdings nicht gedacht,
daß es doch zahlreiche solche Schadprogramme gibt.

So werde ich dem Bekannten diese Hinweise gerne übermtteln.
Nochmals vielen Dank, auch bzgl. „OTL“.
Mit lieben Grüßen,
Gerhard.-

Seit einigen Jahren sind die Urheber von Schädlingen (Viren, Würmer, Trojaner…) überwiegend in kriminellen Kreisen zu suchen. Die mit ihren Schädlingen danach trachten, vor allem auf die eine oder andere Art Geld zu scheffeln (das Wort ‚verdienen‘ passt IMHO hier nicht…).

Daher sind die Schädlinge überwiegend so gestaltet, dass sie sich einerseits möglichst unauffällig verhalten. Damit sie möglichst lange gar nicht auffallen und bemerkt werden. Und die Schädlinge, die sich die Leute zunächst einfangen, machen oftmals nicht viel mehr als dem Urheber Zugang zum befallenen Rechner zu ermöglichen.

Der Urheber kann dann über diesen Zugang weitere Sachen auf den Rechner schaufeln, z.B. einen Spambot, also ein Programm, das automatisiert das befallene System nach E-Mailadressen abklappert und diese aus den Adressbüchern von E-Mailprogrammen wie Outlook, Thunderbird und Co., aber auch aus anderen Dateien auslesen und diese Adressen dann für den Spam-Versand missbrauchen. Teils als Absender, teils als Empfänger.

Durch die Verbreitung der Schädlinge hat der Urheber Zugriff auf x-tausend PCs, die er für solche Sachen dann missbrauchen kann. Man nennt das auch ein ‚Botnetz‘. So muss dann die Menge von Spam, die ein einzelner betroffener Rechner versendet, nicht sehr gross sein. Das hilft dabei, weniger aufzufallen, denn kumuliert gibt das dann doch wieder Millionen von Spammails.

Die Urheber können diese Botnetze aber auch für andere Aktivitäten missbrauchen, z.B. Angriffe auf Netzwerke von Firmen (sogenannte ‚Distributed Denial of Service-Attacken‘, kurz DDoS), um diese zu erpressen. Weil durch diese Angriffe deren Netzwerke stark verlangsamt werden bzw. die Dienste teils ganz ausfallen, wodurch die Aktivitäten der Firma leiden kann. Oder auch deren Reputation.

Jeder, dessen Rechner von Schädlingen befallen ist und der davon weiss, macht sich in gewisser Weise mitschuldig an solchen fragwürdigen bis kriminellen Aktionen.

CU
Peter

Guten Abend.
Herzlichen Dank für Deinen sehr guten, geradezu „druckreifen“ Artikel!

Heute ist hier ein weiterer „Fall“ bekanntgeworden.
Es handelt sich offenbar genau um eine solche „spambot-netz“ -Geschichte.
Was tun?
Ich kann noch nicht erkennen, wieviele Rechner betroffen sind,
aber ich denke, daß ich zumindestens den einen bei mir neu aufstellen werde.-

Noch am Rande die Frage (denn ich hatte zu voreilig reagiert,
ohne es zu wissen.):
Was meintest Du oben mit „OTC“ ?-

Nochmals herzlichen Dank,
und beste grüße,
Gerhard.-