Hallo Huggy Bear,
ich bin in der Pflaz, einem geschlossenen Dialektgebiet, groß geworden und habe bis zu meinem 23. Lebensjahr nur pfälzisch gesprochen. Mit Ausnahme dreier Jahre (von 3 bis 6), die ich als anhang meiner Eltern in Frankreich verbrachte, wo ich schnell französisch lernte. Mit 23 ging ich nach Braunschweig, wo ich mir schnell ein vergleichsweise akzentfreies Deutsch angewöhnte (zumindest merkten die Leute bald nicht mehr, woher ich kam), natürlich kein „Branschwascherisch“, wie es die Braunschweiger sprechen.
Ich bin nicht vom Fach (Übersetzer oder Dolmetscher), interessiere mich aber für Sprachen und Dialekte und habe die Feststellung gemacht, dass ein „fremder“ Akzent oft auf einer abweichenden Intonation der Vokale und einer abweichenden Betonung beruht. Neben dem guten Tipp mit dem Korken kann ich Dir noch empfehlen, Dir Sprachlern-CDs zu kaufen, die es ermöglichen, vorgesprochene Sätze in ein Mikrophon hinein nachzusprechen und anschließend die muttersprachliche mit der eigenen Variante zu vergleichen. Mir hat dieser direkte Vergleich, bei dem man sich zudem „von außen“ hört, sehr dabei geholfen, Unterschiede bewußt zu machen. Was auch nicht immer gut war: ich hatte vor dem Urlaub immer nur noch Zeit, um mir einige Standardsätze anzueignen. Da diese auf Grund dieser Methode wohl recht original klangen, wurde ich im Urlaub öfters mit einem Wortschwall überschüttet, mit dem ich nichts anfangen konnte.
Grüße, Thomas