Moin,
Ich kann bis zu einer gewissen Lautstärke abschalten und
ausblenden, wenn es aber so laut ist, dass ich Details des
Gesprächsverlaufs mitbekomme - also nicht nur allgemeine
Gesprächskulisse - dann haut das nicht mehr hin.
Lass ich erst mal so stehen.
Bei Sprüchen dieser Qualität dürfte das von Mann zu Männern
hinhauen, aber von Frau zu Männern ist es für mein Dafürhalten
eine untaugliche Strategie, die eher zu Zotigkeiten führen
dürfte als zu einem konstruktiven Ergbnis.
Nun. Ich kann natürlich nur für mich sprechen. Ich war einst Stabsoffizier in der deutschen Luftlandedivision mit der entprechenden Stimme, Nahkampfausbildung und -Erfahrung.
Eine Frau von, na sagen wir 50kg, 160cm Körpergröße und allein vor dieser gröhlenden Gruppe stehend, wird den Leuten keinen Respekt einflösen.
Reaktion der Gruppe: Gelächter bis Häme.
Machen wir das mal nach der guten, alten, militärischen Schlachtplanung.
Strategie: Offensiv (klar, du musst loslegen).
Waffen: Sprache, Geruchssinn, Tastsinn, Schalldruck, Ehrgefühl, Schamgefühl, Überraschungsmoment, Wasserbombe, Stinkbombe, Buttersäure…
Kampfkraft: Moral bestens (nehme ich jetzt mal bei dir an), Waffen alle einsatzfähig.
Gelände: Überschaubar, keine Rückzugsmöglichkeit oder Deckung.
Gegner: Zahlenmässig überlegen im Verhältnis 1:10.
Gegnerische Schwächen: Wird sich in der Gruppe überlegen fühlen, unterschätzt den Angriff dadurch.
Taktik: Das Alpha (am lautesten, zieht alle mit) ausfindig machen. Sie/Er ist das Ziel, welches es zu erreichen gilt. In dem Moment kämpft einer gegen einen. Die zahlenmässige Überlegenheit ist ausgeschalten. Geh auf das Alpha lächelnd zu und sprich es an. Sprich keinesfalls über die Hauptsache (die Lautstärke). Reich dem Alpha die Hand wie es zur Begrüßung üblich ist. Sobald du die Hand hast, ziehst du das Alpha ein paar Schritte weg von der Gruppe und isolierst es damit. Die Gruppe wird sofort hörbar leiser werden. Ihr müsst weit genug weg sein, dass die Gruppe euer Gespräch nicht mithören kann. Und jetzt musst du was witziges auf der Pfanne haben. Mit dem Oberlehrerspruch „bitte etwas leiser“ verschleuderst du deine Sympathiepunkte, die du mit lächeln, Berührung (die Hand) und Diskretion (Abstand von der Gruppe) eingeheimst hast. Etwas, dass das Alpha über dich stellt. Im Stil von „Wissen Sie, ich war auch mal jung und wir haben auch gefeiert. Ich wurde trotz meines altersschwachen Gehörs unfreiwilliger Zuhörer Ihres Gespräches.“ Senke jetzt die Lautstärke in der du mit dem Alpha redest. Menschen können sich nur sehr schwer auf 2 Dinge gleichzeitig konzentrieren. Wenn du leiser redest, muss sich das Alpha auf deine Worte konzentrieren und kann sich keine Gegenargumente parat legen. Such dir vorher einen in der Gruppe aus und merk dir was er trägt (blauer Pulli, gelbes Hemd,…) Wichtig ist, das du einen Kerl aussuchst. Wir sind eitel und fühlen uns gern überlegen. Das macht uns verwundbar. Sprich jetzt weiter mit z. B. „Der junge Mann der mit dem Rücken zu mir sitz/steht, der mit dem blauen Pulli, ist - glaube ich - in einen Hundehaufen getreten. Ich wollte ihn nicht vor der Gruppe ansprechen… Sie scheinen ihn gut zu kennen. So ein Malheur kann jedem mal passieren…“ Verabschiede dich, entferne dich. Ziel ist es dabei einen Konflikt in der Gruppe ziwschen 2 Interessensgruppen auszulösen. Wenn einer in einen Hundehaufen tritt schimpfen 5 Hundehalter über die Stadtverodrnung, weil das ja alles nicht so schlimm ist und die anderen 5 reden darüber was denn alles schon mit Kampfhunden passiert ist. Wenn das passiert hast dus geschafft. Die Gruppe splittert sich auf, die Laune ist dahin und damit auch die Lautstärke.
Ich wüßte schon gar nicht, was ich mit dieser technischen
Anspielung anfangen soll, und die Reaktionen auf den Hinweis,
dass ich persönliche Details mithöre, ob ich will oder nicht,
führt eher zu Reaktionen zwischen Gleichgültigkeit (uns egal,
wir haben keine Geheimnisse) bis zu Aggressionen (dreckige
Schlampe, mischt sich in Dinge ein, die sie nichts angehen).
Vielleicht gibt`s noch andere Ideen / Strategien.
Siehe Schema oben. Planung, Ausführung, Sieg.
Wichtig ist, dass du an den Sieg glaubst. Glaubst du nicht an den Sieg, wirst du nicht siegen.
Das nennt man Moral.
widecrypt