Albträume

Hallo zusammen!

Ich habe ein Problem, welches mich schon länger beschäftgt. Ich habe oft Albträume. Meistens geht es dabei um Morde. Das für mich seltsame ist, dass ich, sofern ich nicht selbst das Opfer bin, die beteligten Personen nicht kenne. Die „Tatorte“ sind zwar bekannt oder von bekannten mehr oder weniger abgewandelt, doch spielen keine mir bekannten Menschen eine Rolle. Außerdem sind sie oft ziemlich brutal und immer sehr detailgetreu. Fast immer wirken sie sogar so realistisch, dass ich nicht merke, wenn ich träume, obwohl das früher für gewöhnlich der Fall war. Mir hat einmal jemand gesagt, dass soziale Unsicherheit die Ursache dafür sei. Eigentlich kann ich mich diesbezüglich aber nicht beklagen. Ich würde mich also freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.
Ach ja, ich muss noch ergänzen, dass ich kein Mensch bin, der sich irgendwelche Horrorfilme ansieht, weil ich alleine schon von der „spannenden Musik“ Panik bekomme…

Vielen Dank im Voraus!

Hi

Ich habe oft Albträume.

Das allein ist nicht problematisch. Viele Menschen haben oft Albträume - ohne sonstige Beschwerden. Aber da du es als problematisch empfindest, käme es drauf an, ob du diese Träume während des Träumens bedrückend erlebst, oder ob sie dir nur nach dem Erwachen wegen der Inhalte bedrückend vorkommen.

Meistens geht es dabei um Morde.

Als Traumerscheinung ebenfalls nichts ungewöhnliches.

Das für mich seltsame ist, dass ich, sofern ich nicht selbst das
Opfer bin, die beteligten Personen nicht kenne.

Warum ist das das für dich Seltsame? Da du offenbar reichlich Traumerinnerungen auch generell hast, wird es dir doch längst bekannt sein, daß Personen, die in Träumen auftauchen, sehr oft als unbekannt erscheinen (mit „erscheinen“ meine ich, daß sich bei traumanalytischen Gesprächen oft auch bei solchen Personen Eigenschaften oder Umstände zeigen, die einem sehr wohl bekannt sind). Daß es dir aber hier als etwas besonders Bemerkenswertes vorkommt, wäre bei der dialogischen Traumanalyse (siehe FAQ:286) ein möglicher Einstiegspunkt.

Die „Tatorte“ sind zwar bekannt oder von bekannten mehr oder weniger abgewandelt

Ja, auch diese „mehr oder weniger“-Unterschiede zu bekannten Orten oder Interieurs sind nützliche Einstiegspunkte bei traumanalytischen Gesprächen.

Außerdem sind sie oft ziemlich brutal und immer sehr detailgetreu.

Auch dabei ist entscheidend, ob sie dir während des Traumgeschehens brutal erscheinen oder erst nachher. Gerade solche Traumtypen, die du hier ansprichst, werden oft innerhalb des Traums als emotional neutral erlebt (und gerade darüber wundert sich das „ich“ des Traumes - das nicht immer der Träumer ist(!) - innerhalb des Traums oft): „ich wunderte mich [im Traum], daß ich darüber nicht erschrocken war“.

Fast immer wirken sie sogar so realistisch, dass ich nicht merke, wenn ich träume, obwohl das früher für gewöhnlich der Fall war.

Das ist interessant und kommt nicht allzu häufig vor, daß Träumer innerhalb des Traumes sich bewußt sind, daß sie träumen. Das bezeichnet man als prä-luzide (ggf. auch als luzide Träume. Dazu siehe:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Mir hat einmal jemand gesagt, dass soziale Unsicherheit die Ursache dafür sei.

Über den Unsinn, aus Traum(bedeutungs)listen ohne den unmittelbaren Dialog etwas über die „Bedeutung“ des Traums zu erschließen. kannst du ebenfalls hier im FAQ:286 nachlesen.

Ach ja, ich muss noch ergänzen, dass ich kein Mensch bin, der
sich irgendwelche Horrorfilme ansieht, weil ich alleine schon
von der „spannenden Musik“ Panik bekomme…

Das ist natürlich interessant, weil es auf den ersten Blick im Kontrast zu den Trauminhalten zu stehen scheint - deshalb erwähnst du es ja?

Gruß

Metapher

Hi,

schon mal daran gedacht die erlebten Träume aufzuschreiben (Buch)?

Mfg.,
Frank