Hallo Gandalf,
Das Problem war m. E., dass das
Material nicht homogen ist, […] Größe (bis 3 mm).
ähm, wie willst Du generell mit so was etwas quantifizieren?!
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du in einem 3mm-Knubbel
auch nur näherungsweise eine homogene Vernetzungsverteilung
hinkriegst.
der Einwand wäre bei physikalischen Vernetzungsmethoden wahrscheinlich berechtigt. Bei dem versuchten quantitativen Aminogruppen-Nachweis mit TNBS (als Transmissionsmessung) wurde die Vernetzung allerdings chemisch in einer EDC/NHS-Lösung durchgeführt, da hätte ich mir trotz Fasermaterial eine recht homogene Vernetzung erwartet. Knubbel oder so bilden sich auch keine. Man kann sich das Material eher wie einen Zellstoffbrei vorstellen, der sich dünn ausstreichen und zu gleichmäßig glatten Plättchen (wie Papier) trocknen/ pressen lässt.
Wenn dann aber die Partikelgröße bei Deinen Untersuchungen
klein genug ist, sollte ATR-IR kein Problem sein.
Mit einem IR-Mikroskop (in Kombination mit einem ATR) kannst
Du auch punktuelle Verteilungen bzw. Vernetzungsgrade
analysieren.
Ist das Ziel der ATR-Methode, durch Ausnutzung wiederholter Reflexion Inhomogenitäten in Ausrichtung der Partikeloberflächen und Vernetzungsgrad herauszumitteln? Dann wäre das für unsere Zwecke perfekt, denn leider kann ich die Partikelgröße kaum reduzieren. Kollagen ist zäh, ein schlechter Wärmeleiter und denaturiert über Körpertemperatur - es ist ohne thermische Schädigung denkbar schwer zu mahlen.
Ich habe jetzt immerhin jemanden gefunden, der uns zwecks allgemeinem Funktionsnachweis mal zwei Proben mit ATR-IR vermessen würde. Nun müssen wir nur noch die Vernetzung hinbekommen, ich bin schon sehr gespannt.
Danke & Gruß, Jesse