Gerade lese ich folgende Angabe über seine Asienreise:
„… unternimmt Humboldt 1829 noch einmal eine große Reise: nach Rußland
über Sibirien bis hin zur chinesischen Grenze. Mit seinen Begleitern
legt er in neun Monaten mit Hilfe von 12 244 Pferden rund 15 000
Kilometer zurück: »mehr als die sichtbare Hälfte des Mondes.“
Diese Angaben erscheinen mir aber problematisch zu sein, da Humboldt
dann eine Strecke von etwa 200 km jeden Tag hätte zurücklegen müssen.
Auch die Angabe „12 244 Pferde“ scheint mir zu hoch zusein. Aber alle
Quellen bestätigen die Zahlen. Wer-weiss-mehr?
Ich grüße in die Runde. Alexander
Hallo,
legt er in neun Monaten mit Hilfe von 12 244 Pferden rund 15
000
Kilometer zurück: »mehr als die sichtbare Hälfte des Mondes."
Diese Angaben erscheinen mir aber problematisch zu sein, da
Humboldt
dann eine Strecke von etwa 200 km jeden Tag hätte zurücklegen
müssen.
15.000 km / (9*30d) = 55.6km/d
Das kann man sich noch vorstellen.
Auch die Angabe „12 244 Pferde“ scheint mir zu hoch zusein.
Das sind viele… ich vielleicht haben sie täglich Pferde mit Einheimischen getauscht, um auf so hohe Zahlen zu kommen? keine Ahnung…
Grüße,
Moritz
Hi Alexander,
Auch die Angabe „12 244 Pferde“ scheint mir zu hoch zusein.
ohne die absolute Zahl zu bestätigen folgende Rechnung:
Neun Monate sind rund 270 Tage.
Wenn dann die Pferde täglich gewechslet wurden und wir großzügig mit 12.000 Pferden rechnen, dann käme ein Tross von rund 45 Pferde heraus.
Da Humbold bei dieser Expedition sehr berühmt war und der Zar diese Expedition großzügig unterstützte, kommt das schon hin.
Wenn ich mich recht erinnere, war diese ‚Expedition‘ zeitweise von mehreren hundert Menschen begleitet und Humboldt war es ein Greuel, daß so viele Schaulustige dabei waren.
Somit ist diese Zahl, wenn man all dies berückichtigt, durchaus realistisch.
Gandalf
15.000 km / (9*30d) = 55.6km/d
Das kann man sich noch vorstellen.
Mein Problem ist es zu verstehen, dass er bei diesen horrenten
Kilometerangaben noch wissensvchaftlich gearbeitet haben will.
Alle Angaben stammen aus seriösen Quellen und wurden in der
Sekundärliteratur immer wieder kolportiert.
Auch die Angabe „12 244 Pferde“ scheint mir zu hoch zusein.
Das sind viele… ich vielleicht haben sie täglich Pferde mitEinheimischen getauscht, um auf so hohe Zahlen zu kommen?
Da Humboldt vom Zaren ausdrücklich unterstützt wurde, und gelegentlich
seine Expedition sehr groß war, wird es die Pferde bei jeder
Gelegenheit ausgetauscht haben, wodurch er ständig neue Tiere hatte.
Dieser Gedanke von dir war sehr hilfreich.
Alexander
die Rechnung:
Neun Monate sind rund 270 Tage.
Wenn dann die Pferde täglich gewechslet wurden und wir
großzügig mit 12.000 Pferden rechnen, dann käme ein Tross von
rund 45 Pferde heraus.
Da Humbold bei dieser Expedition sehr berühmt war und der Zar
diese Expedition großzügig unterstützte, kommt das schon hin.
Wenn ich mich recht erinnere, war diese ‚Expedition‘ zeitweise
von mehreren hundert Menschen begleitet und Humboldt war es
ein Greuel, daß so viele Schaulustige dabei waren.Somit ist diese Zahl, wenn man all dies berückichtigt,
durchaus realistisch.
Ja, ich glaube dass dies doch stimmen könnte.
Danke, Alexander
Lies mal …
… Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt.
Ist sicher romanhaft aufbereitet, aber eine sehr reizvolle Darstellung des Lebens von Humbold und Gauss, zwei sehr gegensätzlichen Wissenschaftlern.
Darin wird auch von der Reise Humbolds nach Russland berichtet, die er gegen Ende seines Lebens unternîmmt. Im Gegensatz zu der Forschungsreise nach Südamerika - wo er mit einem Reisegefährten allein reiste, nur unterstützt von Fall zu Fall durch Führer oder Träger - wurde ihm in für Russland ein ganzer Tross an Leuten angehängt, der ihn teils „unterstützen“, teils kontrollieren, teils schützen soll: Wiss. Assistenten, Honoratioren, Soldaten. Er ist darüber ziemlich unglücklich, weil er selbst kaum zum Forschen und zu Messungen kommt.
Lieben Gruß
Dantis
… Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt.
Vor ein paar Tagen habe ich mir die „Vermessung der elt“ gekauft.
Aber da ich gerade Charles Darwin Entstehung der Arten lese,
muß der Kehlmann noch ein Paar Tage warten. Reingeschnuppert hatte
ich aber schon bei meinem Buchhändler. Kehlmann ist unglaublich
witzig. Ich freue mich schon über den Lesegenuss.
Ist sicher romanhaft aufbereitet, aber eine sehr reizvolle
Darstellung des Lebens von Humbold und Gauss, zwei sehr
gegensätzlichen Wissenschaftlern.
Darin wird auch von der Reise Humbolds nach Russland
berichtet, die er gegen Ende seines Lebens unternîmmt.
Na, als er zurückkam, war er erst sechzig und sollte noch 30 Jahre
leben. Humboldt hatte in dieser Zeit 4,5 Bücher über seine Reise
geschrieben.
Im Gegensatz zu der Forschungsreise nach Südamerika - wo er mit
einem Reisegefährten allein reiste, nur unterstützt von Fall
zu Fall durch Führer oder Träger - wurde ihm in für Russland
ein ganzer Tross an Leuten angehängt, der ihn teils
„unterstützen“, teils kontrollieren, teils schützen soll:
Wiss. Assistenten, Honoratioren, Soldaten. Er ist darüber
ziemlich unglücklich, weil er selbst kaum zum Forschen und zu
Messungen kommt.
Gruß, Alexander