Alice in wonderland syndrom, wer kennt es genauer?

Hallo,
mein Sohn (12) neigt dazu schon bei leichtem Fieber Angstzustaende zu bekommen. Er erinnert sich nachher gar nicht daran was er gesprochen hat. Unser Kinderarzt meinte es sei ein ganz typisches Zeichen bei vielen Kindern. Man nenne es das „alice in wonderland syndrom“. Meine Frage nun, kennt hier jemand dieses Syndrom oder besser diese beschriebenen Anzeichen. Worauf kann das zurueckgefuehrt werden? Ist es evtl. ein Zeichen fuer einen besonders sensiblen Menschen.
Vorab herzlichen Dank
Gruss
Andreas

Google weiß ein bisschen mehr :wink:))
Hallo Andreas,

ich habe jetzt Google zum Thema „Alice in wonderland-syndrom“ und „Alice im Wunderland-Syndrom“ befragt - und überall wird dieses Syndrom in Verbindung mit Migräne gebracht:

http://www.dak.de/krankheit/html/kskind1.html :
Alice-im-Wunderland-Syndrom:
Die Kinder leiden während des Migräne-Anfalls unter Halluzinationen. Sie nehmen zum Beispiel ihren Körper vergrößert oder verkleinert wahr - wie die Heldin in dem gleichnamigen Märchen.

http://idw-online.de/public/pmid-37402/zeige_pm.html :
o Auch bei Kindern kann es kurz vor einer Migräne-Attacke zu neurologischen Ausfällen, der so genannten Aura, kommen. Dazu gehören Flimmersehen oder Lichtblitze vor den Augen, Gefühlsstörungen in Händen und Armen oder Sprachstörungen. Oft berichten die Kinder von „phantastischen Bildern“ (Alice im Wunderland- Syndrom)

http://www.m-ww.de/krankheiten/schmerz/kopfschmerz/s… :
Bei manchen Kindern äußert sich die Migräne in Form von Schwindelattacken mit Übelkeit und Erbrechen. Auch kann es vor einer Attacke zu neurologischen Ausfällen kommen. Oft berichten sie von „phantastischen Bildern“ (Alice im Wunderland-Syndrom).
Häufig machen sich die Kopfschmerzen bei Kindern durch eine Änderung ihres Verhaltens bemerkbar. Gewohnte Tätigkeiten werden unerbrochen, die Kinder ziehen sich zurück und suchen Ruhe.

http://www.stern.de/magazin/kopfschmerzen/dak1.html :
• Alice-im-Wunderland-Syndrom: Die Kinder leiden während des Anfalls unter Halluzinationen. Sie nehmen zum Beispiel ihren Körper vergrößert oder verkleinert wahr - wie die Heldin in dem gleichnamigen Märchen.

http://www.aerztekammer-bw.de/standardFrameset/index…
Häufig zeigen sich aber auch Migräneauren durch Veränderungen des Affektes und der Kognition. Bekannt sind insbesondere das sog. „Alice im Wunderland-Syndrom" mit akuten Verwirrtheitszustände. Auch bei solchen Störungen sind strukturelle Läsionen sorgfältig auszuschließen. Die familiäre hemiplegische Migräne ist eine besonders charakteristische Migräneauraform der Kindheit. Auch hier ist der anfallsweise Verlauf diagnostisch wegweisend. Diese Migräneform tritt extrem selten auf.
Häufig zeigen sich aber auch Migräneauren durch Veränderungen des Affektes und der Kognition.

http://www.schmerzklinik.de/Literatu/4/4mkind.htm :
Bekannt sind insbesondere das sogenannte »Alice im Wunderland-Syndrom« mit akuten Verwirrtheitszustände.
Auch bei solchen Störungen sind strukturelle Läsionen sorgfältig auszuschließen.
Die familiäre hemiplegische Migräne ist eine besonders charakteristische Migräneauraform der Kindheit. Auch hier ist der anfallsweise Verlauf diagnostisch wegweisend. Diese Migräneform tritt extrem selten auf.

Ob Dein Sohn wirklich an diesem Syndrom leidet?

Mit den besten Wünschen für den jungen Patienten

Hanna

Hallo Hanna,
hab herzlichen dank fuer deine ausfuehrliche Recherche. Ich bin bei Google und Altavista auch immer wieder auf diese Verbindungen zu Migraene gestosssen, konnte aber nicht recht glauben das dies das einzige Alice in w… S… sein soll.
In jedem fall waren deine Auszuege wirklich hifreich. Also Eltern sorgt man sich natuerlich wenn man so etwas erlebt, denn am naechsten Tag erinnert sich dieser voellig normale Junge ueberhaupt nicht mehr an seine so realen Haluzinationen.
Gruss
Andreas

Aus eigener Erfahrung!
Erst jetzt nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, ist mir erst bewußt geworden, was ich in meiner Kindheit hatte. Bis zu diesen Zeitpunkt wußte ich es nicht.

Als das „Alice im Wonderland“-Syndrom bei mir auftauchte war ich vielleicht 9 oder 10! Jetzt bin ich 25 Jahre alt und erfahre es erst jetzt, obwohl ich deswegen einige Tage im Krankenhaus war, weil es bei mir sehr schlimm war. Aber keiner der Ärzte wußte was es war, auch nicht meine Eltern! Das hat mich später immer mal wieder beunruhigt, besonders, weil die Ärzte so getan haben als hätte ich nichts.

Ich kann nicht sagen, daß ich damals an Kopfschmerzen litt. Ich wachte nur eines Nachts auf und alles was ich sah, wurde mit mal immer kleiner, bis die Gegenstände, Menschen und andere Dinge sich zu sehr spitzen Pfeilspitzen verwandelten, die alle auf mich zuflogen. Direkte in meine Augen. Und ich hatte Angst. Panische Angst! Ich habe geschrien und geweint. Eigentlich habe ich sonst meine Umgebung nicht mehr mitbekommen, nur diese Spitzen, die auf mich zuflogen. Es war schrecklich. Das ganze hat ungefähr 1,5 Tage angehalten, bis es vorbei war.

Noch einige Zeit später schien es sich immer mal wieder zu wiederholen, aber lange nicht so schlimm und auch nur ganz kurz. Bis heute habe ich ab und an das Gefühl als würde jeden Moment alles kleiner werden, aber das ist selten und ist wieder weg, bevor es angefangen hat. Wenn ich darüber nachdenke, kommt es aber schon öfter vor, als hätte ich das Gefühl, daß sich irgend etwas Spitzes in meine Stirn, direkt zwischen den Augen bohrt. Es ist ein sehr intensives Gefühl, als würde ich mich jeden Moment an irgend etwas Spitzen stoßen, was aber noch nicht vorkam.

Was auch komisch ist: Wenn ich manchmal meinen Finger oder irgendeinen Gegenstand nur mit 1 cm Abstand von meiner Stirn, etwas oberhalb zwischen meinen Augen halte, dann habe ich dort ein sehr intensives Gefühl, daß ich eigentlich nicht weiter beschreiben kann.

Ich hatte mich eigentlich schon daran gewöhnt und mir nicht viel daraus gemacht, aber jetzt wo ich diesen Artikel gelesen habe, habe ich mir Gedanken gemacht und erkenne einen Zusammenhang, den ich im Moment noch nicht näher definieren kann.

Sicher habe ich schonmal von dem „dritten“ Auge gehört, mit dem man besondere Wahrnehmungen haben soll, aber ich denke nicht, daß es so ist, wie es in der Esoterik oft beschrieben steht. Jetzt denke ich einfach, es hatten noch viel mehr Leute außer mir. Und ehrlich gesagt ist es beruhigend, jetzt zu wissen, daß ich nicht der Einzige bin.

Vielleicht hat noch jemand genauere Angaben über diesen Fall!

Hydron

Moin Moin,
deine Erfahrungen waren ja wirklich beaengstigend. Nun hab ich bis auf diese beschriebenen Vorfaelle meines Sohnes auch keine weiteren Erfahrungswerte. Ich denke allerdings nicht das es bei ihm das „Alice in Wonderland Syndrom“ ist, denn mit Kopfschmerz hat es nichts zu tun. Trotzdem werden wir es einfach beobachten und mit ihm drueber reden, um ihm nicht das Gefuehl zu vermitteln,
a; er habe nichts, denn es ist fuer ihn aeusserst real,
b; ihm nicht dieses Gefuehl zu geben er sei alleine damit.
Dir wuensche ich das du Frieden darueber findest und lernst damit umzugehen. Kindheitstraeume, -erfahrungen, -aengste verfolgen uns alle sicher bis in die Gegenwart, den anderen mehr, den anderen weniger ohne das es patologisch sein muss.
Dem zufolge
Alles Gute
Andreas