Hallo Engel,
ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur dringend davon abraten, einen Alkoholentzug ohne ärztliche Hilfe und ohne Klinikaufenthalt durchzuführen.
Zuerst einmal können die körperlichen Entzugserscheinungen ziemlich heftig werden. Zittern, Schmerzempfindunen, Schweißausbrüche, Halluzinationen… Ich bekam „Ersatz“-Medikamente, damit geht das.
Zum zweiten traten bei meinen Entgiftungen teilweise Hirnkrampfanfälle auf. Dabei hat es mich dann hingehauen und ich lag wild rumzuckend auf dem Boden. Ich kenne meinen Zustand nur aus den Beschreibungen der Personen, die anwesend waren - ich selbst habe an diese Ereignisse nur bis wenige Sekunden davor eine seltsamerweise sehr genaue Erinnerung. Danach folgt ein ganz schwarzes Erinnerungsloch, welches sich wohl über mehrere Stunden erstreckt. Ich bin dann irgendwann (zum Glück) wieder aufgewacht und war dann erstmal sehr desorientiert.
Das blöde an diesen Hirnkrämpfen ist, daß diese praktisch ohne Vorwarnung auftreten. „Komisch“ wurde mir vielleicht 1 oder 2 Sekunden vorher… da ist es nicht nur zum Arzt rufen zu spät, sondern auch um sich einfach hinzusetzen.
Natürlich sind wir alle verschieden und jedermanns körperliche Konstitution ist anders, das heißt: die Symptomatik muß bei Dir nicht genauso oder ähnlich auftreten. Ich kenne auch Menschen, die einen Alkoholentzug komplett ohne irgendwelche Entzugserscheinungen durchgeführt haben. Aber das sind die wenigsten.
Ich wünsche Dir viel Kraft und ein bissl Glück darf auch dabei sein
HylTox
PS: Das Wort Bier"chen" ist das erste, was Dir in einer Klinik abgewöhnt wird