Alkoholfreies Bier für Kinder und Jugendliche

Hallo!

In einem Verein gibt es zwei Meinungen. Einer meint: Wer Kinder und Jugendliche im Verein haben will, sollte Bier anbieten. Natürlich alkoholfrei, aber eben Bier. Ein anderer meint: Auf keinen Fall. Das schadet sowohl den Kindern und Jugendlichen als auch dem Ruf des Vereins.

Meinungen gibt es viele. Auch im Internet.

Vielleicht kann hier statt vieler Meinungen mal ein paar Fakten erfahren. Gibt es Studien zu diesem Thema?

Danke.

Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

Kinder machen sich ganz sicher nichts aus Bier und ob Jugendliche alkoholfreies Bier gegenüber Wasser, Apfelschorle, Cola und Limo etc. deutlich bevorzugen, müsste man mal testen.

Soweit ich das bei unserem Sohn und seinen Freunden hier sehe, trinken die schonmal eher gern diese Biermixgetränke mit süßlichem Geschmack. Erdinger alkoholfrei, was ich persönlich sehr lecker finde und immer vorrätig habe, hat noch niemand geordert.

Jedenfalls ist alkoholfreies Bier isotonisch und damit als Getränk für Sportler akzeptabel.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Entschluss, einem Sportverein beizutreten, davon abhängt, dass dort auch alkfreies Bier angeboten wird.

LG
sine

Moin Andreas,

Kinder und Jugendliche im Verein haben will, sollte Bier anbieten. Natürlich alkoholfrei, aber eben Bier.

bei „Kinder“ kann ich das Argument absolut nicht verstehen, bei „Jugendlichen“ schon eher nachvollziehen. Alk-freies Bier ist durchaus ein isotonisches Getränk und billiger als die „Spezial-Getränke“.

ABER, auch Alk-freies Bier kann einen Alk-Gehalt von bis zu 0,5 % haben, das ist aber auch bei Malzbier oder auch einem Apfelsaft, der etwas gestanden hat der Fall.

Die Gefahr ist meiner Meinung nach, nicht der geringe Alk-Gehalt, sondern die Ähnlichkeit zum „richtigen“ Bier.

Aussehen, Glas, Blume usw. alles ist fast identisch und der Weg dann mal ein richtiges Bier zu trinken ist einfacher, z. B., wenn gerade kein Alk-freies Bier vorrätig ist.

Ein anderer meint: Auf keinen Fall. Das schadet sowohl den Kindern und Jugendlichen als auch dem Ruf des Vereins.

Ist denn der Verein ausschließlich für Kinder und Jugendliche?

Meine persönliche Meinung:

Neben der oben angeführten Gefahr halte ich ein Alk-freies Bier für gesünder als diese ganzen Cola&Co.-Getränke.

Gruß Volker

Hallo Andreas,

in einer Zeit, in der der Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen immer extremere Ausmaße annimmt, halte ich persönlich jede Maßnahme, die die Nähe Jugendlicher zu alkoholischen Getränken unterstützt, für komplett daneben.

Alkoholfreies Bier gewöhnt an den Geschmack. Zudem ist es im Glas nicht von normalem Bier zu unterscheiden und unterstützt das Bedürfnis „cool“ zu sein.

Man schafft damit Trinkgewohnheiten, die die Bereitschaft zum Alkoholkonsum erhöhen. Jugendliche entscheiden sich - im Gegensatz zu Erwachsenen - nicht für alkoholfreies Bier, weil sie es für vernünftiger oder besser halten. Sie wählen es, weil sie es als Vorgriff auf spätere alkoholhaltige Getränke betrachten und weil es so aussieht „als ob“.

Von einem Verein, der Kinder und Jugendliche betreut, erwarte ich, dass er eine gewisse Fürsorge übernimmt. Jugendlichen den affektiven Zugang zum Trinken von Alkohol zu geben, gehört nicht dazu.

Da interessiert mich auch kein Schönreden mit „isotonisch“ oder „gesünder als Softdrinks“. Suchtverhalten entsteht sehr stark auf der emotional-affektiven Ebene. Ein Verein sollte sich eher stark dafür machen, ohne Alkohol cool zu sein.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule!

Ich habe nach Fakten und Studien gefragt, nicht nach deiner Meinung.

Grüße

Andreas

Hallo Volker!

Meine persönliche Meinung:

War nicht gefragt. Ich wollte Fakten und Studien.

Grüße

Andreas

Hallo Sine!

Etwas mager, die Antwort, trotzdem danke.

Grüße

Andreas

Nicht nur selektiv lesen
Hallo Andreas,

Ich habe nach Fakten und Studien gefragt, nicht nach deiner Meinung.

Vielleicht beschäftigst du dich in diesem Zusammenhang mal mit Untersuchungen zur Geschmacksentwicklung bei Kindern. Ich gebe sie mal rudimentär wieder, nach weiteren Infos kannst du sicher googeln.

In der ersten Phase spielt die genetische Disposition eine entscheidende Rolle. Babies und Kleinkinder bevorzugen Süßes und haben eine Aversion gegen Bitteres. Die Ursachen sind evolutionstechnisch zu begründen: Reifes Obst schmeckt süß, viele ungenießbare und/oder giftige Pflanzen bitter.

Die zweite Phase ist gekennzeichnet durch Prägung und schafft eine grundlegende Akzeptanz von genetisch nicht oder anders definierten Geschmacksrichtungen.

Die dritte Phase ist die der Gewöhnung. Sie ist dadurch definiert, dass bekannte Geschmacksbilder gefestigt werden. Neue werden nur akzeptiert, wenn sie oft genug genossen werden. Alkoholfreies Bier beispielsweise schafft durch seinen Geschmack eine Akzeptanz, das dem Trinken von alkoholhaltigem Bier Vorschub leistet.

Schöne Grüße,
Jule

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Vielen Dank!
Hallo Jule!

Das ist zwar noch nicht ganz das, was ich haben wollte, aber du gibst dir Mühe, überzeugend und sinnvoll zu schreiben, und dafür danke ich dir.

Liebe Grüße

Andreas