Hallo,
Mir als Politik-Laien stellen sich momentan so viele Fragen:
Wir haben gewählt und es trotzdem ist total unklar, wer regieren wird.
Das ist/war bei allen Wahlen bisher so, bei denen nicht eine Partei oder eine bereits vorher abgesprochene Koalition über die absolute Mehrheit der Sitze verfügte.
Rot-Rot-Grün kann es doch eigentlich nicht geben, weil eine Koalition mit der Linken doch kategorisch ausgeschlossen wurde.
So kategorisch war das durchaus nicht immer und von allen ausgeschlossen worden. Von den Linken ja ohnehin nicht.
Und jetzt wird das trotzdem überlegt?
ja, kann man doch machen und zur Erkenntnis gelangen, dass es nichts wird.
Andererseits hat diese Konstellation doch die Mehrheit der Stimmen?!?!
Ja. CDU/Grüne hat sie auch, ebenso wie CDU/SPD oder CDU/Linke. Welche soll man also nehmen, wenn keine Konstellationen sondern nur einzelene Parteien zur Auswahl standen?
Und nun, wo alle gewählt haben, treten viele Repräsentanten der Parteien ab/zurück (durchaus zu recht, wie ich finde).
Naja, kann man sehen wie man will. Bei dem einen oder anderen ist es sicher auch die Erkenntnis, dass zwischen eigenen Vortstellungen und Mehrheitswillen eben doch eine größere Diskrepanz bestehen.
Aber: Wenn ich eine Partei wähle, dann doch nicht nur wegen des Parteiprogramms, sondern auch wegen der Politiker, die diese Partei vertreten.
Das wird jeder Wähler anders sehen. Ich mache es eben von beidem abhängig, wobei mir bei einer Bundestagswahl vielleicht der Direktkandidat „meiner“ Partei nicht gefallen muss, ich der Partei trotzdem meine Stimme gebe. Bei der Bürgermeisterwahl kann das genau andersrum sein.
Ist das nicht in gewisser Weise ein Betrug, wenn die nun alle abtreten und völlig neue Leute kommen???
Nö. Zum einen behalten die ja alle ihr Bundestagsmandat. Jedenfalls bei den Parteien, die noch drin sind ;o) In gewisser Weise ist das nur konsequent, wenn man mit seinen Ideen oder seinem Auftreten zu einem schlechten Ergebnis beigetragen hat. Dann übernimmt man eben die politische Verantwortung und stellt sich nicht wie ein bockiges Kind hin. Man kann doch anschließend wieder zur Wahl als Partei-/Fraktionsvorsitzendes oder sonstwas antreten.
Das ist doch nicht mehr die Partei, die man da gewählt hat?
Es waren eben die Bundestagswahlen und keine Parteitage, wo eben vor Bundes- oder Landtagswahlen die Spitzen- und Listenkandidaten gewählt werden.
Grüße
. Im Präsidium, als Bndestagsvizechefin (Roth/Künast). Unkraut ist nicht so leicht tot zu kriegen. Selbst Stoiber geistert ja gelegentlich noch durch die Gegend.