Hallo.
Woraus ergibt sich der Umfang des Wissens, das als Allgemeinbildung bezeichnet wird? Welche Maßstäbe werden angesetzt, wenn festgelegt werden soll, welche Kenntnisse der Durchschnittsbürger haben soll?
Grüße
Ostlandreiter
Hallo.
Woraus ergibt sich der Umfang des Wissens, das als Allgemeinbildung bezeichnet wird? Welche Maßstäbe werden angesetzt, wenn festgelegt werden soll, welche Kenntnisse der Durchschnittsbürger haben soll?
Grüße
Ostlandreiter
Auch hallo.
Hallo.
Woraus ergibt sich der Umfang des Wissens, das als
Allgemeinbildung bezeichnet wird? Welche Maßstäbe werden
angesetzt, wenn festgelegt werden soll, welche Kenntnisse der
Durchschnittsbürger haben soll?
Weise Antwort: vom Umfeld. Also dem technischen und kulturellen Entwicklungsstand. Heutzutage also z.B. Sachen wie Literatur, Sprachen, Mathematik (&Statistik ), PC- und Internetkenntnisse, Benimmregeln, Politik, Wirtschaft,…
HTH
mfg M.L.
Hallo Ostlandreiter
Das ist eine schwierige Frage, deren Facetten abzuhandeln eines
Buches beduerfte.
Minimalanforderung an einen erwachsenen Menschen ist wohl, dass er
lesen, schreiben und elementar rechnen kann, dass er sein Leben
organisieren kann (also Formulare ausfuellen, eine Wohnung mieten,
ein Konto verwalten) und die Grundregeln fuer den gesellschaftlichen
Umgang beherrscht (also z.B. weiss, dass man in der Strassenbahn
nicht auf den Fussboden spuckt). Aber dann ist auch wieder ein
aussergewoehnlicher Mensch denkbar, der sein Leben ueberhaupt nicht
organisieren kann, also auf Betreuung angewiesen ist, dafuer aber
ganze Lexika hersagen kann und dieses Wissen auch vernetzt benutzt
und versteht.
Man kann natuerlich immer einen Kanon festlegen, in welchen
traditionell eher die Kenntnis der Werke Schillers als die der Hits
von Britney Spears gehoeren, aber es laesst sich praktisch nicht
begruenden, warum die Kenntnis X dazugehoeren soll, die Kenntnis Y
aber nicht.
Ich weiss es einfach nicht.
Gruss, Tychi
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Hallo Ostlandreiter,
Woraus ergibt sich der Umfang des Wissens, das als
Allgemeinbildung bezeichnet wird? Welche Maßstäbe werden
angesetzt, wenn festgelegt werden soll, welche Kenntnisse der
Durchschnittsbürger haben soll?
welches Umfeld setzt Du voraus?!
Eine Mantafahrerclique hat andere Vorstellungen, als ein in Ehren ergrauter Kreis von Professoren der Philosophie.
Dann sehe ich bei vermeintlich gebildeten Menschen oft eine ausgeprägte Ignoranz an technisch/naturwissenschaftlichem Wissen und handwerklichen Werten.
Viele dieser Menschen kokketieren sogar mit diesem Unwissen/diesen Unfähigkeiten (ich bin nicht in der Lage einen Nagel in die Wand zu schlagen), setzen aber als Bildung voraus, tausend Bücher gelesen zu haben (zitierfähig, wenn vielleicht auch nicht verstanden).
Genauso sind sie fast stolz darauf, die Naturwissenschaften nie begriffen zu haben und setzen sie konsequenterweise herab.
Für mich gehört dazu, ein Mensch mit Hirn und Hand zu sein.
Wer nur eine ‚geistige‘ Bildung hat, der hat eine unvollständige Bildung und wer Bücher nur zum Beschweren bzw. trocknen von Blättern benutz auch.
Gandalf
Welche Maßstäbe werden
angesetzt, wenn festgelegt werden soll, welche Kenntnisse der
Durchschnittsbürger haben soll?
Grob: Je weiter du durchschnittlich bei Wer wird Millionär kommen könntest, desto besser ist deine Allgemeinbildung.
Gruß
dataf0x
Dann sehe ich bei vermeintlich gebildeten Menschen oft eine
ausgeprägte Ignoranz an technisch/naturwissenschaftlichem
Wissen und handwerklichen Werten.
Das liegt daran, daß mit Bildung meistens ein ganz konkreter „bürgerlicher“ Begriff gemeint ist. Du kannst ruhig als Spaß sagen, daß du Integralrechnung nie verstanden hast, solltest aber wissen, was Platon über die Demokratie sagt. Das ist klassische „Bildung“. Heute ist das kein Wert mehr, außer in bestimmten Kreisen.
Gruß
dataf0x
Servus Data,
ich glaube, Du tust da dem Vater des (deutschen) bürgerlichen Bildungsideals, Wilhelm von Humboldt, ein wenig Unrecht: Immerhin ist eines der beiden uneingeschränkt nach seinem Konzept erzogenen Kinder, Alexander von Humboldt, einer der größten Naturwissenschaftler des Jahrhunderts der Wissenschaften geworden.
Die tendenzielle Überbetonung von hist-phil im Vergleich zu math-nat liegt in der Humboldt-Rezeption, nicht in seinem Konzept. Und auch Aristoteles hat Freunde, nicht bloß Sokrates…
Die Ablehnung des Lernens von Nur Nützlichem zugunsten einer allgemeinen Bildung, durchaus um ihrer selbst willen, durch Humboldt - auf die der Begriff der Allgemeinbildung meines Erachtens zurückgeht - bedeutet überhaupt nicht, dass es im Sinn des bürgerlichen Bildungsideales irgendwie schlecht oder überflüssig wäre, sich mit Naturwissenschaft, Technik, Handwerk, Ökonomie zu beschäftigen.
Es lässt sich auch nicht gut vermeiden, bei der Beschäftigung mit Naturwissenschaft, Technik und Handwerk auf hist-phil Disziplinen zu kommen. Und umgekehrt auch nicht, wenn man nicht auf halbem Weg versackt - wie es sicherlich zu oft vorkommt.
Nur-Ökonom zu sein und zu bleiben, das geht allerdings schon. Ist doch die Kasche: Ist das Bildung?
Schöne Grüße
MM
Ich galaube, lieber Martin,
da hast du eine Bock, einen gewaltigen Bock, einen kapitalen 37-ender geschossen.
ich glaube, Du tust da dem Vater des (deutschen) bürgerlichen
Bildungsideals, Wilhelm von Humboldt, ein wenig Unrecht:
Immerhin ist eines der beiden uneingeschränkt nach seinem
Konzept erzogenen Kinder, Alexander von Humboldt, einer der
größten Naturwissenschaftler des Jahrhunderts der
Wissenschaften geworden.
Der Willi und der Alex waren Brüder; und ihre Mamma hat bei Göten selbst angefragt, wie man die Bengel erziehen soll, da der Vater gestorben war.
Und der - ich zitiere aus Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt - „Ein Brüderpaar, antwortete dieser, in welchem sich so recht die Vielfalt menschlicher Bestrebungen ausdrücke, wo also die reichen Möglichkeiten zu Tat und Genuss auf das vorbildlichste Wirklichkeit geworden, das sei in der Tat ein Schauspiel, angetan, den Sinn mit Hoffnunge und den Geist mit mancherlei Überlegung zu erfüllen.“
Der Ausführer dieses unverständlichen Rates war der Majordomus im Hause Humboldt Christian Kunth.
Gruß Fritz
Ich glaube, lieber Fritz,
Du hast Recht: Der Brockhaus giebt Dir jedenfalls solches.
Ein grobes Überschlagen der Jahrgänge hätte auch bereits ausgereicht, um zu sehen, dass das nicht passen kann. Mir waren die beiden Humboldts stets so plausibel der eine als Realisierung der Ideen des anderen erschienen, mit oder ohne Zeitmaschine.
Nunja, seisdrum: Möge das weithin leuchten als ein Mahnmal der Mittelmäßigkeydt.
Schöne Grüße - frohe Ostern!
MM
Brockhaus = Allgemeinbildung
Du hast Recht: Der Brockhaus giebt Dir jedenfalls solches.
Da brauch ich aber keinen Brockhaus nicht!
Schöne Grüße - frostern!
Dir auch!
Fritz
Unter Allgemeinbildung wird meist Geschichte & Literatur verstanden.
Genau der Schwerpunkt von WWM.
Also hilft dir die Allgemeinbildung - wenn Du nicht vorhast, bei
WWM mitzumachen - fast genau Null.
Ich finde, daß der Satz „Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir“
zwar nett gemeint ist, aber fürs Schulsystem bis vor 20 Jahren (jetzt
auch noch?) ganz sicher nicht zutrifft.
Denn: Wie hilft mir Shakespeare damit ich nicht auf Handy-Spar-Abos
hereinfalle?
Ich habe nahezu keine Allgemeinbildung, da ich auf eine techn.
Schule gegangen bin. Einerseits bin ich froh darüber, daß ich nicht
hunderte Bücher lesen mußte, andererseits hätte ich doch gern ein
wenig über Philosopie gehört (nachträglich angeeignet). Dafür habe
ich bei allen techn. Belangen einen klaren Vorteil. Und diese
dominieren in der heutigen Gesellschaft.
Gruß
Gerald
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Unter Allgemeinbildung wird meist Geschichte & Literatur
verstanden.
Und „die schoenen Kuenste“ wie klassische Musik, Malerei, und natuerlich Philosophiegeschichte, Latein und Figuren aus der griechischen Mythologie…
Genau der Schwerpunkt von WWM.
Nicht immer. Oft stellen sie Poebelfragen nach irgendwelchen Fussballvereinen und Popgruppen. Dafuer gibts dann den Publikumsjoker
Also hilft dir die Allgemeinbildung - wenn Du nicht vorhast,
bei
WWM mitzumachen - fast genau Null.
Hilft wobei? Bei der Berufsausuebung? Ja das stimmt. Nur in ganmz bestimmen Bereichen wie dem Erziehungssektor oder dem Journalismus spielt es eine Rolle, dass man Allgemeinbildung hat (ein grosser Teil der WWM-Gewinner sind Lehrer und Journalisten.) Es hilft aber auf jeden Fall, sich in Gesellschaft bewegen zu koennen, und somit auch im Businessbereich, grade international, wenn Gaeste zu empfangen sind usw. Wer von nichts eine Ahnung hat, wird sich blamieren als ungebildeter Banause. Allgemeinbildung ist also sowas wie eine Grundqualifikation und keine Berufsausbildung. Aehnlich wie Englischkenntnisse oder dass man weiss, wie man einen PC bedient.
Dafür habe
ich bei allen techn. Belangen einen klaren Vorteil. Und diese
dominieren in der heutigen Gesellschaft.
Das ist richtig. Der Trend geht immer mehr in die Richtung, dass es voellig OK ist, keine Allgemeinbildug zu haben.
Gruss
dataf0x
Auch Hallo!
„Allgemeinbildung enspricht mindestens der Schnittmenge des zusammensgefassten Wissens aller Menschen innerhalb einer sozialen Gemeinschaft/Gesellschaft. Das kann eine Familie mit zwei/drei Personen sein, eine Schulklasse mit 29 Schülern oder ein Staat mit 80 Mio Einwohnern. Auf grund dieser Basis ergibt sich auch eine nicht als rationaler Wert für alle Menschen gleichermaßen ansetzbares Maß an Allgemeinbildung.“*
Viele Grüße
—> Mayo
*Quelle: ich
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servus ostlandreiter,
ich antworte jetzt nicht unmittelbar auf deine frage (das sollen die gescheiten tun ); ich hab nur eine kleine anmerkung zum thema:
wenn ich alle fragen, die meine kinder so im lauf der jahre stellen, beantworten kann, ist meine allgemeinbildung enorm
dabei gilt: je kleiner die kinder, desto größer die fragen!
viele grüße,
raZZmataZZ