Allgemeine Anfrage zur E-technik

Hallo zusammen,
ich hatte die Frage schon einmal gestellt, aber weiss nichts mit den ANTWORTEN etwas anzufangen.
Also nochmal : In dem Buch von " Kiefer – 0100 VDE DIN Normen " ist die Rede von sog.:
Äquipotentiale in der Gleich-,Wechsel-, und Drehstromtechnik. Nun wollte ich bloss wissen,
was ist das mit dem Begriff. Vielleicht kann mir das mal jemand mal erklären.
Vielen Dank
MfG

„Äquipotential“ heißt „gleiches Potential“. Also gleiche Spannung.
Ich habe diesen Ausdruck sehr selten gelesen.
Er kommt vor, soweit ich mich aus der Schulzeit erinnere, bei der Elektrolyse, im Hochspannungsbereich und bei Erdungsproblemen.
Flächen gleichen Potetials, Äquipotentialfflächen, sind mir in Erinnerung.

Für die praktische Elektrotechnik kaum interessant.

Hallo,

Vielleicht müssen wir etwas tiefer anfangen:

Elektrische Spannungen können nur relativ auftreten. Also als Differenz von Potentialen. Absolute Potentiale gibt es nicht.
Deshalb brauch ein Voltmeter auch zwei Anschlüsse. Den einen hält man an ein Bezugspotential, z.B. Masse und mit dem anderen misst man dann die Differenz zu diesem Punkt der anderen Potentiale.

Die Potentialdifferenz zwischen den Polen eines Primärelements (Batterie) ist oft 1.5V.
Dabei ist es egal, ob die Pole in der Luft hängen oder ein Pol, z.B. mit der Netzspannung verbunden ist.

Wie dir schon geschrieben wurde, sind Äquipotentiale einfach Potentiale mit der selben Spannung, bezogen auf ein Bezugspotential.

Verbindet man Äquipotentiale miteinander fliesst kein Strom durch der Verbindung.

Sind die Klarheiten jetzt beseitigt? :smile:
Andernfalls muss du schreiben, wo dein Knoten sitzt, bzw. was du nicht nachvollziehen kannst.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Gerade bei der Erdung ist das heute ein grösseres Problem.
Bis vor ein paar Jahrzehnten hat man Wasser- und Gasleitungen als Erdleiter missbraucht.
Ein Problem von Ausgleichsströmen über Gas- und Wasserleitungen ist dann Korrosion (Galvanische Prozesse) der Leitungen. Dies führt dann vermehrt zu „Rohrbrüchen“, nach ein paar Jahrzehnten.

Nun ist man aber bei Gas und Wasser zu Kunststoffleitungen übergegangen.
Dadurch sind Gebäude nur noch über den PEN miteinander verbunden und da im PEN ein Strom fliesst, hat man auch einen Spannungsabfall im Leiter und benachbarte Gebäude haben unterschiedliche Erdpotentiale.
Deshalb sind mittlerweile bei Neubauten Fundamenterder vorgeschrieben. Bei Altbauten und einem Umbau auf Kunststoffrohre muss dann, z.B. ein Staberder, nachgerüstet werden.

Ursprünglich wurde das Strom-Versorgungsnetz nicht geerdet, war also Potentialfrei, Das hatte eigentlich den Vorteil, dass man keine gewischt bekam, wenn man nur einen Leiter, egal welchen, berührt hat. Das Praktische Problem war dann, dass nichts passiert ist, wenn durch einen Isolationsfehler ein Leiter geerdet wurde, ausser dass man dann eine gewischt bekommen konnte. Richtige Probleme gab es dann, wenn beide Leiter durch einen Isolationsfehler geerdet wurden. Besonders wenn die Stellen weit genug auseinanderlagen, sprachen Sicherungen nicht an, zogen aber viel Leistung aus den Kraftwerken ab. Zudem waren die Fehlstellen schwer zu finden. Weshalb man dann mit der Erdung eines Leiters angefangen hat.

MfG Peter(TOO)

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genau. völlig uninteressant in der elektrotechnik. deshalb wird es ja in einem buch über die vde 0100 auch permanent erwähnt.

von elektrotechnik hast du also genauso viel ahnung wie von led, richtig?

Nun ja, bei Altbauten / Anbauten / Umbauten im Hausbereich kann das ganz pragmatisch-praktisch interessant werden. Man verbinde Drucker an Steckdose A per USB mit PC an Steckdose B. Da kann Freude aufkommen, viel Freude, Betonung allerdings auf „kann“.

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Hallo,

Es können auch die indianischen Wurzeln der Elektrotechnik zum Vorschein kommen, die Geräte kommunizieren dann per Rauchzeichen!

Andere behaupten auch, dass die Elektronik mit Rauch funktioniert!
Wenn der Rauch durch ein Leck entweicht, funktioniert die Elektronik nicht mehr.

So ein Problem hatte ich einmal in einer Fabrikhalle in Deutschland. Da waren an einer Wand, so im Abstand von einem Meter, Steckdosen montiert. An jedem Ende der Halle gab es eine Verteilung und die Steckdosen waren jeweils bis zur Mitte von je einer der Verteilungen gespeist.
Zwischen den beiden Steckdosen in der Mitte hatte ich dann eine Spannung um die 20V zwischen den beiden PE und es floss ein Ausgleichsstrom von einigen Ampere…

MfG Peter(TOO)

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Moin,

Andere sprechen dann von „freier Energie“ :grin: Im Ernst: Das mögen Geräte und Menschen rein gar nicht. Von daher hatten die Anwender noch einmal Glück, denn metallische Gehäuse und deren Verbindung zu PE … Gut, 20 Volt sind (noch) nicht viel, aber wenn es blöde läuft, steht da noch mehr an. Man fasst ein Gehäuse an und ein zweites in dem „guten“ Glauben, Schutzleiter ist Schutzleiter, passiert ja nichts. Bei deinem Beispiel ist das ja nicht ganz so weit hergeholt.
Ulrich

ps: alte Bauernregel:
„Sind des Schäfchens Locken braun,
lehnt es am Elektrozaum.
Und wenn es mit den Augen rollt,
will es sagen: zu viel Volt!“
Das mal zur spannungstechnischen Abrundung ins Wochenende :wink:

Hossa,

lang ist es her, dass ich den in den Händen hatte.

Äquipotential heißt ja „ausgeglichenes / gleiches Potential“.

Wenn es um Felder geht, dann nennt man die Linien, die Punkte gleichen Potentials verbinden, Äquipotentiallinien.
Ganz praktisch findest du die z.B., wenn ein Blitz in einen Erder einschlägt.
Dann hast du z.B. in 10m Abstand einen Kreis auf dem Erdboden, der z.B. 100.000V gegenüber einem weit entfernten Bezugserder liegt. In 11m Abstand kann es ein Kreis mit 90.000V sein.
Steht ein Fuß auf der 100.000V Äquipotentiallinie und der andere auf 90.000V, dann überbrückt dein Körper 10.000V. Ach so: Das ist wahrschenlich tödlich. Als Mensch solltest du beim Gewitter die Beide dicht beieinander halten. Als Kuh hast du nicht die Wahl. Daher kippen bei Gewitter auch eher Kühe als Menschen tot um, wenn der Blitz einschlägt (Kein Witz).

Vielleicht meint der Verfasser damit aber auch den Potentialausgleich?
Dazu müsste man den Kontext kennen.

Hallo Peter,

die Nachrüstung eines Erders ist im TN System nirgends vorgeschrieben, auch nicht bei Wegfall metallener Anschlussrohre.

Wünschenswert wäre das natürlich.

Hallo Ulrich,

Deshalb musste ich ja vor Ort gehen.
Ich bekam da einige Leiterplatten zur Reparatur, mit lockigen Leiterbahnen.
Aber die rollenden Augen hatten die nicht!
MfG Peter(TOO)