Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Hallo zusammen,

ich hätte eine allgemeine Frage zum Thema Geldschöpfung. Wie Geld entsteht, dessen bin ich mir einigermaßen Bewusst. Im Allgemeinen stellt die Zentral oder Geschäftsbank einen Kredit aus und schreibt das Geld gut. Zum einen ist dabei Geld enstanden, zum anderen auch eine Schuld. Wird das Geld wieder zurückbezahlt ist alles wieder ausgeglichen. Mein Verständnisproblem beginnt dabei, dass die Bank (natürlich notwendig als Anreiz, sonst hätte die Bank ja keinen Grund einen Kredit zu gewähren) einen Zins verlangt. Das heiß es muss mehr Geld wieder zurückbezahlt werden als „erschaffen“ worden ist. Dieses System geht ja nicht ganz auf, oder? Oder habe ich hier einen Denkfehler? Was müsste also passieren, damit die Zinsen ebenfalls gedeckt werden ? Man wird wohl noch die Wertschöpfun mit einbeziehen müssen, oder? Also Geldschöpfung + Zins = Wertschöpfung damit das System ausgeglichen ist. Sonst muss ja zwangsläufig in gewissen Zeitabständen immer mal wieder die Schulden gestrichen werden via Insolvenzen, etc… Sonst funktioniert das ja nicht…
Wie läuft denn das in der realität ab? Habe ich einen Denkfehler?

Hallo,
die Zinsen muessen von anderem Geld bezahlt werden, das in der Zwischenzeit entstanden ist. Oder das der Zinszahler jemand anderem abgejagt hat, aeh im Handel mit jemandem verdient hat.
Gruss Helmut

Das stimmt und das verstehe ich soweit auch. Aber wenn man das System als ganzes Betrachtet, dann kann die Wirtschaft ja nur maximal mit dem Geld arbeiten, dass die Banken ausschütten. Also die Banken schütten ja einen Betrag X aus (als Schuld) der dann innerhalb der Wirtschaft Zirkuliert. Nur innerhalb der Wirtschaft (also Wenn der Betrag von Firma A nach B wechselt) wächst der Betrag ja nicht. Und wenn der Betrag wächst, muss ja derjenige der von der Firma was kauft ja ebenfalls vorher diesen (um die Wertschöpfung erhöhten Betrag) abheben. Dieser wird ja ebenfalls von der Bank zur Verfügung gestellt. Also die gesamte Geldmenge wird ja in der Wirtschaft nicht mehr so lange es zirkuliert. Eine Preissteigerung in Form einer Wertschöpfung muss ja der Käufer wiederrum sich von der Bank ausbezahlen lassen. Die Banken verlangen aber für die Tilgung aller ausgegebenen Kredite Zinsen. Das heißt dass im Endeffekt mehr Geld von den Banken im allgemeinen eingefordert wird, als in die Wirtschaft ausbezahlt worden ist. Das heißt dass Schulden entstehen die ja zwangsläufig nur mittels Pleiten finanziert werden können. Oder irre ich?

Hallo,
ich meine Du darfst bei der Betrachtung die Zeit nicht anhalten.
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Das Geld, was draussen ist, reicht nicht fuer die Rueckzahlung der Kredite plus der Zinsen, sehe ich auch so wie Du, fuer einige Kreditrueckzahlungen ist kein Geld vorhanden. Aber die Zeit laeuft weiter. Es geht dann weiter, wenn immer genuegend neues Geld fuer Zinsen erzeugt wird. Das nennen die einen „wir laufen im Hamsterrad“ und die anderen „Wirtschaftswachstum“ bzw „Geldmengenwachstum bei Wirtschaftswachstum“ oder „Wachstumszwang“. Egal wann Du die Zeit anhaelst, dann gehts nicht auf, es muss weiter wachsen. Und zwar exponentiell wachsen, solange die Zinsen auf Geld positiv sind. Dabei erkennt man, die Geldschoepfung ist kaum ein Problem, der Zins am Geld ist das Problem, und die zinsbedingte Umverteilung von fleissig zu reich wird zum Problem. Oder man vernichtet mal friedlich etwas von den Guthaben, das wird derzeit diskutiert, Stichworte Boston Consulting IWF Enteignung Sparer oder Blaupause Zypern.
Gruss Helmut

Mein Verständnisproblem …es muss mehr Geld wieder zurückbezahlt werden als „erschaffen“ worden ist.

Das wird uebrigens in den Film Fabian gib mir die Welt plus 5 Prozent ziemlich vorn erlaeutert. siehe youtube

Ja genau so habe ich das auch verstanden. Entweder Wachstum oder Guthaben / Kreditstreichung sonst klappt die Rechnung nicht :smile: Dann lag ich garnicht so falsch mit meiner Vermutung :smile:

Ja genau so habe ich das auch verstanden. Entweder Wachstum
oder Guthaben / Kreditstreichung sonst klappt die Rechnung
nicht :smile:

Da gibt es noch eine andere Option: die Kredite werden zurückgezahlt. Insofern ist die Schuldenproblematik keine systemimmanente (d.h. nicht zinsbedingt), sondern eine politische bzw. gesellschaftliche.