Allgemeine Hochschulreife oder Betriebswirt?

Hallo,

ich hatte neulich die Diskussion mit einer Kollegin. Demnach meinte sie, dass sie mehr von ihrer Weiterbildung zur staatlich geprüften Betriebswirtin hat, als ich von meinem Abi. Ich bin jetzt verwirrt. Sie erlangt zwar auch die Fachhochschulreife und kann danach studieren, aber ich kann ja wenn ich fertig bin an einer Uni studieren, was sie ja nicht kann oder?

Würde mich freuen, wenn Ihr mir antwortet :smile:

meinte sie, dass sie mehr von ihrer Weiterbildung zur staatlich geprüften Betriebswirtin hat, als ich von meinem Abi.

Der Meinung kann man sein. Sie hat zusätzlich zu diesem Abschluß einen erlernten Beruf (nehme ich zumindest an).

Fachhochschulreife und kann danach studieren, aber ich kann ja wenn ich fertig bin an einer Uni studieren, was sie ja nicht kann oder?

Stimmt, du kannst an einer Universität studieren, sie „nur“ an einer Fachhochschule.

Hallo!

Sie erlangt zwar auch die
Fachhochschulreife und kann danach studieren, aber ich kann ja
wenn ich fertig bin an einer Uni studieren, was sie ja nicht kann oder?

Richtig! Aber und weiter? Kommst du mit einem Uni-Studium weiter oder mit einem FH-Studium? Das ist wohl die Kernfrage. Und dies hängt davon ab, was du Studieren und welchen Karriereweg zu einschlägen möchtest. Das eine muss nicht zwingend schlechter als das andere sein.

Gruß
Falke

Moin,

aber ich kann ja
wenn ich fertig bin an einer Uni studieren, was sie ja nicht
kann oder?

Sie kann aber nach dem BC an eine Uni wechseln und dort ihren Master machen.

Gandalf

Hallo,

Demnach
meinte sie, dass sie mehr von ihrer Weiterbildung zur
staatlich geprüften Betriebswirtin hat, als ich von meinem
Abi.

Wie ist „mehr haben“ definiert?
Höherer Bildungsgrad? Mehr Geld? Mehr Spaß? Oder was?

Sie erlangt zwar auch die
Fachhochschulreife und kann danach studieren, aber ich kann ja
wenn ich fertig bin an einer Uni studieren, was sie ja nicht
kann oder?

Und?
Welche Möglichkeiten hast Du anschliessend?
Und welche Möglichkeiten hat sie?
Wie sieht es dann im Verhältnis zu der oben geforderten Definition aus?

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,
das kommt sehr darauf an, von welcher Branche die Rede ist.

Ein Sparkassenkaufmann, der in einer internen Fortbildung seinen Betriebswirt macht und in der Zeit weiterarbeitet bzw. den Kontakt zu seinem alten Beruf hält, wird einem studierten BWLer in der Regel haushoch „überlegen“ sein, sowohl in der Fachkenntnis als auch in der Höhe des zwischenzeitlich verdienten Geldes. Das liegt daran, dass in dieser Branche vergleichsweise wenige Hürden mit Zugangsvoraussetzungen oder „Standesdünkel“ versehen sind. Gleiches wirst Du in Teilen bzw. (mittleren) Branchen des öffentlichen Dienstes oder im Handwerk ebenfalls erleben.

In anderen Bereichen, zB Rechtswissenschaften, Medizin oder in Pflegeberufen, ist das deutlich anders. Derartige staatlich anerkannte Zusatzausbildungen werden hier deutlich weniger „honoriert“.

Zu Deiner Frage zu Uni und FH: Deutschland ist zurzeit grundsätzlich dabei, seine Fachhochschulen abzuschaffen :wink: Einige heissen schon nur noch „Hochschulen“ und ermöglichen einen Masterabschluss, der „alten“ Universitätsabschlüssen gleichzusetzen ist. Das ist aber mehr theoretisch beantwortet :smile:

Grundsätzlich steht einem Abiturienten ein wesentlich größeres Spektrum an Zugangsmöglichkeiten zur Verfügung als jemandem mit einem fachbezognen Fachhhochschluabschluss. Wenn deine Kollegin in ihrer Branche bleiben und weiterarbeiten will, wird sie das aber kaum kümmern :wink: Will jemand sich verändern und „echte Uni-Luft schnuppern“, ist er mit einem ABI besser bedient. Es ist also sehr subjektiv.

Gruß vom
Schnabel

Hallo,

Ein Sparkassenkaufmann, der in einer internen Fortbildung
seinen Betriebswirt macht und in der Zeit weiterarbeitet bzw.
den Kontakt zu seinem alten Beruf hält, wird einem studierten
BWLer in der Regel haushoch „überlegen“ sein, sowohl in der
Fachkenntnis als auch in der Höhe des zwischenzeitlich
verdienten Geldes.

nur ist das Leben für beide ja nicht in dem Moment vorbei, in dem der BWLer mit seiner Arbeit beginnt. Der BWLer wird im Zweifel nicht bei einer Sparkasse anfangen, sondern bei einer Bank oder in einem Chemieunternehmen oder promovieren und anschließend bei einem Wirtschaftprüfer oder Berater arbeiten und den vorher aufgelaufenen Einkommensunterschied nach einigen Jahren aufgeholt haben.

Wer BWL studiert, um anschließend in einer Bank zu arbeiten, wird außerdem mit einer erheblichen Wahrscheinlichkeit auch vorher noch eine Bankausbildung gemacht haben, so daß es mit dem „haushoch“ nicht mehr so weit her ist. Mal abgesehen davon, daß es den Ausbildungsberuf Sparkassenkaufmann sowieso schon seit bald 20 Jahren nicht mehr gibt.

Kurz und knapp: pauschale Aussagen lassen sich überhaupt nicht abgeben. Von einer Ausnahme abgesehen: nur mit einer allgemeinen Hochschulreife hat man ungehinderten Zugang zu allen Hochschulen. Wenn man sich also nicht in jungen Jahren absolut sicher ist, daß man sich auf einen bestimmten Berufsweg festlegen will, sollte man sich gut überlegen, sich durch einen vorzeitigen Schulabgang einiger Optionen zu berauben.

Gruß
C.