Jatakam
Moin,
falls du dich auf die Jatakam konzentrieren möchtest, so gibt es dazu wenigstens etwas Literatur im Internet, z.B. hier: http://www.palikanon.com/khuddaka/jataka/j000b.htm
Anhand der Jatakam lässt sich auch sehr schön die Geschichte der Übertragung buddhistischer Lehren nachvollsziehen, welche ja jahrhunderteland nur mündlich übertragen wurden. Dafür bieten sich bestimmte formale Aspekte an, die eine mündliche Übertragung erleichtern, z.B. die Versform. Dies würde erklären, warum zunächst nur der Vers wortwörtlich mündlich weitergegeben wurde, die darum herum gesponnen Geschichte jedoch viel freier erzählt und ausgeschmückt werden konnte.
Die Vorstellung, Buddha hätte Geburten als Buddha in verschiedenen Gestalten vor seiner Geburt als Siddharta Gautama gehabt, ist meiner Meinung nach auch keine Vorstellung des frühen Buddhismus, scheint aber zu der Zeit, wo die Jakatam im Pali-Kanon niedergeschrieben wurden, allgemein aktzeptiert worden zu sein (sonst hätten sie wohl keine Aufnahme im Pali-Kanon gefunden). Dies spielgelt auch einer inhaltliche Entwicklung des Buddhismus wieder.
Zu meinem vorherigen Vorschlag, Gleichnisse entsprechend der Art der Überlieferung (kanonischer Text, Kommentar etc.) zuzuordnen und darüber etwas zu sagen, möchte ich noch hinzufügen, dass da auch buddhistische Gleichnisse als Spiegel verschiedener buddhistischer Traditionen hinzunehmen und kurz kommentieren kannst.
Gleichnisse aus der tibetischen Tradition finden sich z.B. etliche im mittleren Stufenweg (Lamrim) von Tsongkhapa. Auch hier fällt wieder das für mündliche Überlieferung wichtige Format auf (zwar gab und gibt es im tibetischen Buddhismus schriftliche Texte, aber die wichtigsten Utnerweisungen wurden/werden dennoch von Mönchen und Nonnen auswendig gelernt, um diese z.B. bei Unterweidungen „parat“ zu haben, daraus zitieren zu können, oder Querverbindungen zwischen Texten gedanklich herzustellen usw.).
Wenn du ein konkrestes Gleichnis aus dem Lamrim möchtest, dann sag Bescheid.
Gruß
Marion