Allgemeinfragen zu See-Container und Verschiffung nach Afrika

Hallo,
wer will mir mit ein paar Erfahrungswerten weiterhelfen.

Es soll ein 40’hc mit Gebrauchtkleidung zum Ausfuhrhafen gebracht werden - die logistische Seite ist vom Käufer zu erledigen, nur vorab hätte ich als Lieferant gerne ein paar Auskünfte, wie normalerweise verfahren wird:

  • wieviel Stunden wird der Container kostenfrei zur Beladung zur Verfügung stehen?
  • wie wird das Transportfahrzeug genannt, welches den Container absetzt und auch wieder abholt (muss ja mindestens 20 to + Containergewicht wuppen können…)
  • welche Ausladung hat so ein Kranausleger-Fahrzeug (also nur Containerbreite oder +50 cm, +100 cm)?
  • sollte lokal nach einem Anbieter gesucht werden, wonach muss konkret gefragt werden?
  • oder gibt es nur ganz begrenzt Anbieter, die weltweit hc’s transportieren und verschiffen (Mersk fällt mir grad ein…)?
  • ist eine vorherige Beschau der örtlichen Begebenheiten durch einen Fachmann wg. Abstellen des Containers üblich (wäre angebracht…)?

Danke, Helge

Antwoerten zu den Fragen nachstehend:

  • wieviel Stunden wird der Container kostenfrei zur Beladung
    zur Verfügung stehen?

normalerweise je nach Anbieter 2-4h

  • wie wird das Transportfahrzeug genannt, welches den
    Container absetzt und auch wieder abholt (muss ja mindestens
    20 to + Containergewicht wuppen können…)

LKW mit Containerchassis

  • welche Ausladung hat so ein Kranausleger-Fahrzeug (also nur
    Containerbreite oder +50 cm, +100 cm)?

es gibt keinen Kran - der LKW + Chassis bleibt stehen

  • sollte lokal nach einem Anbieter gesucht werden, wonach muss
    konkret gefragt werden?

das ist egal - das ist Teil des Seerachtauftrags

  • oder gibt es nur ganz begrenzt Anbieter, die weltweit hc’s
    transportieren und verschiffen (Mersk fällt mir grad ein…)?

Es gibt Mersk und noch zigtausende Anbieter

  • ist eine vorherige Beschau der örtlichen Begebenheiten durch
    einen Fachmann wg. Abstellen des Containers üblich (wäre
    angebracht…)?

Es mussPlatz für einen LKW mi Chassis da sein

Danke, Helge

Gruß

Hummel

Das muss jemand beantworten, der professionell mit diesen Themen zu tun hat - ich nicht. Vielleicht kann eine Handelskammer weiterhelfen ?

Servus,

eventuell hast Du gesehen, dass hummel diesen banalen Vorgang bereits beschrieben hat, der täglich vieltausendfach abläuft? Wenn man damit zur IHK geht, wissen die erstmal überhaupt nicht, wo die Frage ist. Ungefähr wie ein Schlosser, den man fragt, was man machen muss, um morgens zur Tür rauszukommen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

Standardcontainer können entweder mit sogenannten Wechselbrücken beim Kunden abgesetzt werden oder sofern der Kunde über Tragfähige Stapler (also Hubvermögen 40 Tonnen) verfügt) auch mit diesem auf/von Lkw geladen werden.
Außerdem gibt es auch Spezial-Lkw,die über eine Bordeigene Krananlage zum absetzen/heben verfügen.
Daneben gibt es natürlich auch die Möglichkeit des direkten beladens.

Beladefristen kann man mit der Spedition aushandeln…ebenso wie weitere Zusatzleistungen wie Ausfuhranmeldung usw.

Jede große Speditionsfirma ist dazu in der Lage…ein Blick in die Gelben Seiten genügt.

interessant!!
oder sofern der

Kunde über Tragfähige Stapler (also Hubvermögen 40 Tonnen)
verfügt) auch mit diesem auf/von Lkw geladen werden.

Hallo
mich würde mal interessieren, wieviele Stapler dir weltweit bekannt sind, die 40t wuppen können… ( außer an Terminals )…

Verzeihung, daß ich mich einmische aber : jede Menge !
Nämlich überall dort, wo solche aufgrund der zu „hebenden“ Lasten erforderlich sind, also (hierzulande/Österreich) bei jeder größeren Speditionsniederlassung, großen Transportfirmen, Stahlhandels- und Produktionsfirmen, etc., etc.
Wobei anzumerken wäre, daß andererseits nicht jeder „Stapler“ dazu geeignet ist, einen Container von einem Containerchassis abzuheben, nur, weil er "eine Last von etwa dreißig Tonnen - und nicht vierzig - aufnehmen kann…
Gegebenenfalls wäre auch ein Abhub per (sofern vorhanden und „zugänglich“) Portal-, Auto- oder Auslegerkran möglich, wenn dieser den entsprechenden Anforderungen genügt.

Gruß
nicolai

p.s.: es verbleibt übrigens zumeist nicht der Gesamt-LKW am Ent-/Beladeort, sondern bei längerer Dauer der Ent-/Beladung des Containers oft nur das Containerchassis (Auflieger, Anhänger) mit dem (darauf fixierten) Container; selbiges wird (üblicherweise) an passender Stelle von der „Zugmaschine“ abgekoppelt und später (möglicherweise auch von einer anderen „Zugmaschine“ im Auftrag des /Transporteurs/Spediteurs/Auftraggebers) wieder abgeholt.

Klar darfst du dich einmischen…

Es ging darum, dass der Vorposter mal locker Stapler ins Gespräch brachte, die locker 40t heben können…

Die Stapler, die das wirklich können, kannst du weltweit an einer Hand abzählen!

Und wenn es in Österreich wirklich anders sein sollte, dann habe ich da als Hamburger, der in der Nähe von Waltershof ( Containerterminal ) gewohnt hat , eine mächtige Wissenslücke.

Selbstverständlich gibt es genügend Hebevorrichtungen, die sehr schwere Lasten bewegen können, aber das sind üblicherweise starre Portalkräne.

Wenn ein Stapler 40t heben und damit fahren kann, dann muss er selbst entsprechend schwer sein - dafür gibt es schlichtweg kaum Bedarf, denn die Industrie zerlegt üblicherweise ihre Produkte so, dass sie transportabel sind.

Gabelstapler, die solche Gewichte heben können sind die absolute Ausnahme!

http://www.staplerworld.com/technologie-und-stw-vide…

Es bleiben die wenigen Schwertransporte - die werden entweder mit vorhandenem starren Gear oder Mietkränen geladen.

Und die Containerpraxis bei üblichen Gewichten sieht so aus:

Bei den normalen 2 Stunden Beladezeit bleibt der Trucker in seiner Zugmaschine sitzen und liest Zeitung - bei längeren Ladezeiten koppelt er ab und zieht mal schnell eine Lafette für einen anderen Kunden um die Ecke…

Gruß

Hummel

Jooh - wir exportieren und produzieren aber auch, gerechnet auf Landesgröße, weitaus mehr Eisen, Stahl, Holz und Papier, also „gewichtige Güter“ als Ihr, wa (und haben obendrein weniger „Containerterminals“) ? :wink:)
Und angesichts der Fragestellung (Altkleider und so, auch, wenn diese zumeist bereits in „Ballenform“ gebracht worden sind) gehe ich nicht davon aus, daß beim „Fragesteller“ eine „Beladung“ nur zwei oder drei Stunden dauern wird…:wink:))
Aber ich denke, wir beiden verstehen uns dennoch einigermaßen, zumindest, was Fragen des Straßentransportes und dessen Modalitäten anbelangt.

Gruß
nicolai

Hi Nicolai,

wenn man einen Spielzeugstapler z.B. Mitsubishi FD 15 und eine Ameise hat, sind 22 Paletten in einem Container, bevor der Fahrer vom Frühstück wieder da ist.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

aber!!
Moin

bei uns wurde kürzlich ein Container mit einem Mainframesystem „gestaut“.

Das System bestand gerade mal aus 6 Teilen und machten einen 20ft -Container wohlwollend zu höchstens zwei Drittel voll.

Wir bestellten den Container mit einer Beladezeit von 8 Stunden, und die brauchten wir auch!

Grund: Man HÄTTE die Frames vorab in Kisten verpacken und innerhalb Minuten verladen können , aber das hätte

a. eine Menge Geld gekostet
b. dem Empfänger Schwierigkeiten mit dem Auspacken und Entpalettisieren bereitet

Also wurden die Frames tetrismäßig in den Container gestellt, zwei Schreiner bastelten mit Balken eine Konstruktion, damit Nichts verrutscht - eine abenteuerliche aber funktionierende Balkenkonstruktion schloss das Ensemble nach hinten zum leeren Drittel ab.

Das Ganze war nicht billig, aber eine Vollholzverpackung hätte das Doppelte bis Dreifache gekostet.

Und: Die ganze Aktion fand komplett ohne Stapler statt!
Die Frames selbst stehen auf Rollen und auf Containerhöhe wurden sie mit einem vorhandenen hydraulischen Hubtisch gehievt

Na bitte, geht doch…

Gruß
Hummel

„Textilien“ werden aber vorzugsweise „per Hand“ verladen; sei´s als „Hängetextil“ (Neuware), „Schachtelware“ (ebenfalls neu) oder als „Stopfware“ (Altkleider, stopf, stopf), letzteres allein schon aus „Platzgründen“. Und dies braucht seine Zeit (selbst bei hohem „Personalaufwand“, da ist oft auch noch das Frühstück am nächsten Tag drinnen…

Gruß
nicolai

p.s.: was aber egal ist, denn der Fragesteller liest vermutlich ohnehin schon längst nicht mehr mit, da der Container mittlerweile bereits auf hoher See sein dürfte…:smile:

zum PS:

…nei, der Fragesteller liest interessiert mit, der Container ist nichtmal bestellt sondern es handelt sich hier um eine Vorinformation, um als Laie nicht schwere Fehler (in der Zeitkalkulation) oder total gelangweilte Gesichter (bei den anzufragenden Speditionen) zu erzeugen

tatsächlich sollen die Altkleider gestopft werden (also keine Ballen) und alleine bei einem 20’ dauert das mit 2-3 Mann schon mind. 7 h - wie lange also bei 40’ hc? Jedenfalls länger als der Fahrer frühstücken ist, eher 3 als 2 Tage…

eine weitere Schwierigkeit wird auch die Ladehöhe sein und die Abwägung der Nutzung von vorhandener Rampe und der Platzverhältnisse vorm Lagerhaus (ist hier kein fussballfeldgrossen Vorplatz…) mit Sperrung der Durchfahrtsstrasse 3ter Ordnung usw usw

auf jeden Fall müssen wichtige Detail vorher geklärt sein und können nicht auf die Anlieferung verschoben werden

Danke für einige wichtige Tipps,
Helge