Alltagstauglichkeit Oldtimer/Youngtimer

Hallo liebe Oldtimer/Youngtimer Fans,
da ich die 0815 Autos von der Stange satt habe überlege ich mir einen Old-bzw Youngtimer zuzulegen, leider verstehe ich selbst vom Auto reparieren rein gar nichts. Habe zwar einen netten Mechaniker an der Hand, aber wie gesagt selbst machen scheidet bei mir eigentlich aus.
Ist es dadurch für mich unsinnig so ein Auto zu kaufen, weil eigentlich dauernd was anfällt? Und wie alltagstauglich sind solche Modelle? Ich fahre überwiegend in der Stadt und ab und an mal Landkreis, ca 7000km im Jahr.
Damit Ihr mal ne Vorstellung habt, hier drei Autos die mich interessieren würden:

  • Audi 80, 2. Hd, EZ 08/76, 65 000 km, Bodenfläche rostfrei, Nichtraucherauto, steht seit 2004
  • VW Käfer, EZ 02/1985, 86 000 km, neu lackiert, neue Reifen, ohne Tüv
  • Ford Taunus, EZ 04/1982, 75 000 km, kein Rost, erneuerter Rostschutz, Gelenkmanschetten defekt, begonnener Umbau (neue Sitze etc.) , ohne Tüv AU, 4 Jahre abgemeldet

Bin für jegliche Tipps dankbar, wie gesagt es soll ein alltagstaugliches Auto sein, in das ich so Jahr für Jahr nen 1000er an Umbau investieren kann ohne allzu große Defekte in Kauf nehmen zu müssen.
Vielen Dank und viele Grüße
Tanja

hi tanja,

das problem bei oldtimern ist, dass die meisten NICHT alltagstauglich sind, bzw. man recht viel investieren müßte um sie alltagstauglich zu machen.

aus eigener erfahrung kann ich dir sagen:

engländer incl. ford - finger weg. lustig zu fahren, wenn du sie einmal im monat brauchst und den rest des monats zeit zum reparieren hast.
franzosen - finger weg, ausser du hast in jedem finger 4 gelenke eingebaut und dein freund ist schweißkünstler,
italiener - finger zweimal weg, wenn nicht von grund auf selbst restauriert und erfahrung mit franzosen (s.o.)
schweden - volvo wunderbar alltagstauglich ab serie 2
deutsche - porsche ist ab modell G alltagstauglich, andere deutsche hatte ich in letzter zeit noch nicht probiert. mit käfer hab ich schlechtes karma, hatte einen von ´76 bis ´79 und war pausenlos am schrauben. lehrreich, aber nicht alltagstauglich (speziell im winter).

gruß

t.

moin moin, die Liste oben ist gut :smile:

nur eine Marke würde ich noch mit drauf setzen
BMW 3er; 5er; 7er und den vom Fachpersonal! :wink: checken lassen
ich habe einen 5er Touring der ist jetzt fast 18 Jahre alt, geniales Teil :smile:

Friese

Moin,
also… Sicher gibt es alltagstaugliche Oldies, aber ohne Selbstschrauberkenntnisse wird das ganze etwas schwieriger/teurer.

Grundsätzlich sind Verschleissreparaturen wesentlich günstiger und einfacher als bei neuen Autos. Nur wenns zu rostig oder ölig wird wirds teuer. Deshalb IMMER jemanden mit Altwagenerfahrung den Wagen checken lassen. Denn nicht zu selten werden durchgespachtelte Blender verkauft.

Und Finger weg von Autos die mehrere Jahre nicht angemeldet waren, denn: es gibt immer einen Grund wenn ein Altwagen abgemeldet wird- meistens unzuverlässigkeit des Kfz, anstehende Reparaturen oder schlichtweg Geldmangel. Also sind diese Wagen garantiert keine Schnäppchen.

Meine Tipps für den 1. Altwagen…

Kadett B,C… Grundsolide, einfachste Technik, günstige Ersatzteile- oft verbastelt und mit Rost aufpassen

Taunus… Blechteile teuer, Aber ansonsten super,

Volvo 240,740er… günstige Anschaffung, unkaputtbar, urig, Motoren mit 300.000km noch Topfit, Rost eigentlich kein Thema - aber Ersatzteile relativ teuer

BMW e21,e30… Fahrspass! Solide, - Auf Ölverbrauch und Ölqualm achten, beim e21 auf Rost achten

Oldtimer in der Auswahl was dir da so vorschwebt kann ich uneingeschränkt empfehlen.
Ich selber habe 5 Stück die ich auch uneingeschränkt im Alltag bewege.

Obwohl ich Audi nicht besonders mag würde ich dir zu dem Audi 80 raten.

  1. Er ist schon ein Oldtimer und daher besonders günstig im Unterhalt durch mögliches H Kennzeichen.
  2. Es gibt eine recht rührige Audi 80 Szene die dir sicherlich auch online eine Kaufberatung und eventl auch weitere Hilfe geben können.

Bei den anderen beiden sieht es zwar ähnlich aus, aber da sie noch keine 30 Jahre erreicht haben wirst du bis dahin noch mit kräftigen Steuerabgaben zur Kasse gebeten, darfst nicht in " Umweltzonen" usw.
Generell solltest du aber schon jemanden haben, der mal den einen oder anderen Handgriff an dem Wagen erledigen kann.
Und vor allen: Derjenige sollte da auch Spaß dran haben.

Hallo!

Man sieht, jeder bringt eben seine eigenen Erfahrungen mit ein.

das problem bei oldtimern ist, dass die meisten NICHT
alltagstauglich sind, bzw. man recht viel investieren müßte um
sie alltagstauglich zu machen.

Das ist schon sehr allgemein und in der Ausschließlichkeit höchstens für sehr, sehr alte Fahrzeuge gültig.

Mein 123er Benz, ein 1.500 Eur - Auto, war wunderbar alltagstauglich und ist es auch heute noch.

Mein Alfa Spider, in 5 Jahren inkl. Regelwartungen und Kaufpreis gut 11.000 Eur investiert, ist für den Sommer einwandfrei alltagstauglich.

Im Freundeskreis gibt es noch 10 autos, die ich aus dem Stegreif bennen kann, welche zumindest im Aommer im Alltag laufen.

aus eigener erfahrung kann ich dir sagen:

engländer incl. ford - finger weg. lustig zu fahren, wenn du
sie einmal im monat brauchst und den rest des monats zeit zum
reparieren hast.

Ein triumph Spitfire ist die Ausnahme. Wenn er einmal ordentlich gemacht ist, was mit relativ wenig geld möglich ist, läuft er solide.
Rolls Royce aus den 70ern sind günstig (15-20 TEur) und sehr zuverlässig.

franzosen - finger weg, ausser du hast in jedem finger 4
gelenke eingebaut und dein freund ist schweißkünstler,

Keine Ahnung, ich kenne nur einen Peugeot 504 Cabrio, der seit 1979 in 1. hand Sommer wie Winter gefahren wird. Ist halt immer mal etwas dran zu machen, der Unterhalt ist aber günstiger als bei einem neuen Golf.

italiener - finger zweimal weg, wenn nicht von grund auf
selbst restauriert und erfahrung mit franzosen (s.o.)

Das stimmt höchstens für Maserati, Lamborghine und Ferrari.
Alfa, Lancia und Fiat sind m.E., einen ordentlichen Basis-Zustand vorausgesetzt, neben Mercedes das einzig Wahre an Oldies für das begrenzte Budget.
Wichtig ist, ein Auto mit nachvollziehbarer Wartungshistorie und überschaubarem restaurierungsaufwand zu kaufen.
Eine Giulia 1600 z.B. kann man auch heute noch wunderbar ganzjährig fahren, sofern das Blech ordentlich und geschützt (Hohlraumkonservierung) ist und man nicht 50.000 Km p.a. Autobahn fährt.

schweden - volvo wunderbar alltagstauglich ab serie 2

Wie alle Autos aus den 60er und 70ern, und darum geht es hier denke ich, da wir von oldtimern sprechen und einem begrenzten Budget, rosten Volvos.
Findet man ein karosseriemässig gutes Exemplar, gebe ich Dir Recht. Diese Autos laufen gut. Im Umfeld habe ich einen 244. Toller Wagen, bequem, haltbar.

deutsche - porsche ist ab modell G alltagstauglich, andere
deutsche hatte ich in letzter zeit noch nicht probiert. mit
käfer hab ich schlechtes karma, hatte einen von ´76 bis ´79
und war pausenlos am schrauben. lehrreich, aber nicht
alltagstauglich (speziell im winter).

Käfer ist allein wegen der Heizung eine Katastrophe. Wen das nicht abschreckt, der kann für gutes Geld noch etwas Gutes finden. Da ein guter Käfer aber mittlerweile dasselbe kostet, wie eine gute Giulia, wäre das für mich kein Thema.

Vom Audi 80 kann ich nichts Schlechtes berichten, die Technik ist wie damals bei Audi üblich extrem solide. Wenn das Blech passt und die Standschäden beseitigt sind - warum nicht?

Ansonsten rate ich von alten Autos ab, die jünger sind als 1979/1980. Die KfZ-Steuern ohne H-Zulassung sind meistens katastrophal (ausser der Wagen hat einen G-Kat, dann ist er aber normalerweise noch mindestens 10-15 Jahre davon entfernt, ein Oldtimer zu sein) und man darf nicht mehr in die Umweltzonen.

Noch ein Kommentar zu dem oben erwähnten BMW: das ist allerhöchstens ein Altwagen, kein Oldtimer.
18 Jahre halten die meisten Oberklasseautos mittlerweile irgendwie durch, diese Autos können jedoch extrem teuer werden und sin eben alles andere als Oldtimer.

Wer ein günstiges, luxuriöses Verbrauchtauto sucht, dem sei z.B. ein BMW 730i von 1990 ans Herz gelegt. G-Kat, auch mit 200.000 Km noch gut für weitere 100.000 und bei Checkheftpflege und maximal 2. Hand für 2.000 Eur wirklich viel Auto fürs Geld.
Gute E34 (5er) sind mir seit Jahren nicht mehr untergekommen, hier gibt´s entweder Bastelbuden, Minimalmotorisierungen oder Diesel.

Dem TE dürfte am meisten mit der Empfehlung eines Mercedes W123, Baujahr 1977-1979, geholfen sein. Optimalerweise ein 300 D mit H-Zulassung. genügsam, mit 80 PS wenigstens keine Wanderdüne, spottbillig in der Reparatur sogar bei der Mercedes Vertragswerkstatt und in der Anschaffung vergleichsweise günstig. Mal bei http://www.kultmobile.de reinschauen. Ich habe mit der Firma nichts zu tun, es geht mir nicht um Werbung. Lediglich darum, eine Preisidee für gute alte Benze zu bekommen.

Gruß,
M.

Möchte da noch ein weiteres Argument in die Waagschale werfen: Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Bei Opel und Ford z.B. schwierig, bei VW (Käfer), Audi, Porsche und Mercedes i.d.R. gut. Vor einem Kauf am Besten mal bei einem der vielen Vereine nachfragen. Bei Autos, die noch in hoher Auflage durch die Gegend, werden sogar noch Ersatzteile nachgefertigt, oft sogar von Vereinen in Auftrag gegeben (wegen der höheren Stückzahl).

Dazu würde ich noch den BMW E28 (alter 5er) und den Porsche 924 (Audi Technik) setzen. Gerade der E28 ist günstig in Anschaffung und Unterhalt.

Viele Grüße
Torsten

Hallo, hab das Thema hier grad durch Zufall gefunden.
Ich fahr seit 12-13 Jahren ausschließlich Oldtimer im Alltag, mein jetziger ist ein Triumph den ich seit knapp über einem Jahr habe und in einem Jahr etwas über 40.000km draufgefahren habe. Reparaturkosten ca. 100€ in diesem Jahr. Hatte viele Engländer, die sind entgegen irgendwelcher Meinungen vom Hörensagen sehr zuverlässig, einfach zu warten und reparieren, die Ersatzteile sind verfügbar und billig. Ich weiß es durch jahrelange Erfahrung. (z.B. TR6 PI als Student ca. 140.000km von mir draufgefahren).
Im Prinzip sind fast alle Oldtimer alltagstauglich, dafür wurden sie ja gebaut (Ferrari und co. mal abgesehen). Hatte auch schon Franzosen, Schweden, deutsche etc. alle waren sehr gut und zuverlässig. Man darf sich nur keinen Mist von Leuten einreden lassen die es nicht selber erfahren haben.