Alpines Pumpen

Hallo,

mal ne Frage zum Thema „Alpines pumpen“ Die Luft über dem Gebirge erwärmt sich ja schneller (z.B. wegen des geringeren Luftvolumens). Dadruch bildet sich ja hier verstärkt Konvetkion aus. Kann man denn dann die Alpen theoretisch auch als Luftenfteuchter betrachten? Beispiel: Konvetkion startet und über den Bergen bilden sich aufgrund erzwungener Hebung Gewitter / Niederschlag / Wolken. Die Feuchtigkeit kondensiert also aus. Damit die Zirkulationsspirale geschlossen wird muss ja vom umliegenden Alpenvorlang luft nachströhmen welche schließlich irgendwann wieder gehoben und zum auskondensieren gezwungen wird. Kann man denn dann die Alpen als eine Art Luftentfeuchter für das Voralpenland betrachten? Haben denn die Alpen einen stabilisierenden Effekt auf die Luftschichtung (feuchte Luft wird gehoben und zum audkondensieren gezwungen)?

Hallo.

Schon mal was vom Föhn gehört?

Von Süden kommen feuchte Luftmassen, müssen über den Alpen aufsteigen, kühlen ab und regnen sich dabei ab.

Auf der Nordseite kommt die Luft wieder herunter, erwärmt sich dabei, aber kann keine neue Feuchtigkeit aufnehmen. Dadurch entsteht ein warmer, trockener Fallwind, der so manchem die letzten Nerven raubt.

mfg

Hallo,

ja Föhn ist mir ein Begriff, daran habe ich noch garnicht gedacht… Und das funktioniert dann natürlich ja auch gleichermaßen, wenn die Luft nicht unbedingt aus dem Süden kommt sondern durch Alpines Pumpen aus dem Voralpenraum (Südbayern z.b) angesaugt wird, richtig?

richtig?

Nein, denn diese rein thermisch, orographisch oder sonstwie angesaugte Luft sinkt wieder genauso zu Boden, wie sie aufgestiegen ist. Geh an eine Tankstelle und blas Luft senkrecht nach oben.
Die kommt wieder runter, aber sonst passiert nichts.

Erst durch Druckunterschiede entsteht eine Strömung.
Föhn ist, um es auf den einfachsten Nenner zu bringen, Luft, die in Italien als Hochdruckgebiet ausgeschüttet wurde und über die Alpen geflossen ist. Funktioniert auch in der Gegenrichtung als Nordföhn, wenn das Hoch bei uns und im Süden ein Tief ist!
Funktioniert aber nicht, wenn ein stationäres Gebiet über den Alpen blubbert.

Und wenn wir bodennah eine Feuchtlabile Luftmasse haben? Dann müsste es doch hier nicht nut zu einer Zirkulation sondern auch zu einer Gewitterbildung kommen, oder nicht?

Warum?

Lüfte mal Dein Badezimmer.

Woher kommen die Schönwetter-Cumuli?

Die Menge machts!

Hallo Mordor,

… Kann man denn dann die Alpen als eine Art
Luftentfeuchter für das Voralpenland betrachten? …

so rein vom Überlegen her kann ich da erst mal keine Gegenargumente finden, deine Argumentation scheint plausibel.

In den Alpen heizt es sich durch die Sonneneinstrahlung stärker auf, als es den trockendiabatischen Temperatur in dieser Höhe entspräche. Wenn also die Luftschichtung in der Umgebung an der Grenze zur Instabilität ist, steigt sie am Ehesten über den sonnenbeschienenen Hochflächen auf und bildet Schauer oder Gewitter.

Aber wenn wir mal zur Praxis kommen, da ist Misantrops Einwand der entscheidende Hinweis. Windstille im gesamten Alpenraum ist extrem selten bis unmöglich. Und wenn ein Wind weht, gibt es eine Luv- und eine Leeseite, mit den bekannten ergiebigen Steigungsregen und Föhn.

Und auch dein Szenario würde über kurz ein Hitzetief erzeugen, über lang wirkt eine Hochfläche aber auch abkühlend, und wie da die Bilanz aussieht, weiß ich nicht, habe aber einen Verdacht, siehe Tibet, da ist (wenn ich mich recht erinnere) im Schnitt ein Hoch.

Deine Argumentation ist in kleineren räum- und zeitlichen Dimensionen durchaus erwägenswert, mein Kandidat dafür ist - aus eigener Erfahrung - ein Sommertag im Schwarzwald

Gruß, Saruman Zoelomat