Alpträume - wie vermeiden?

Hallo, liebe w-w-w-ler,

vielleicht könnt Ihr mir helfen.

Also, seit … Jahren?.. hab ich 1-4x in der Woche Alpträume, fast immer andere, die mich aufschrecken lassen und dann japse ich nach Luft, als ob ich heftig geheult hätte, dieses „zittrige“ Luftholen. Manchmal sind sie aber nicht soo schlimm, daß ich deswegen so fertig wäre, bin es aber trotzdem.

Nu macht mich das aber auch leicht fertig, daß ich Alpträume habe. Verständlicherweise.

Schlaftabletten will ich nicht nehmen, Tabs gegen Angstzustände und Depressionen und so rädern mich den Tag über total, auch wenn ich „traumlos“ schlafe, Bier mag ich nicht … Baldrian ist zu wenig…

hat jemand von Euch Tips, wie ich die Träume vermeiden kann oder wenigstens vermeiden kann mich dran zu erinnern?

Traumdeutung wäre wohl totaler Quark, weil _diese_ Träume telweise keinen Sinn ergeben _können_…

Über vernünftige Antworten würd ich mich freuen!

Lieben Gruß

Silvia

Hallo Silvia,

Also, seit … Jahren?.. hab ich 1-4x in der Woche Alpträume,
fast immer andere, die mich aufschrecken lassen und dann japse
ich nach Luft, als ob ich heftig geheult hätte, dieses
„zittrige“ Luftholen.

Kenne ich, von mir und anderen. Ich hatte das vor seeehr langer Zeit mal, und ich kenne jemanden, der solche Träume Nacht für nacht hatte, sie endeten regelmäßig in regelrechten Erstickungsanfällen.

Schlaftabletten will ich nicht nehmen, Tabs gegen
Angstzustände und Depressionen und so rädern mich den Tag über
total, auch wenn ich „traumlos“ schlafe, Bier mag ich nicht
… Baldrian ist zu wenig…

Nein, Tabletten würden Dir bei dem Problem auch nicht weiterhelfen.

Traumdeutung wäre wohl totaler Quark, weil _diese_ Träume
telweise keinen Sinn ergeben _können_…

Ja und nein. Ich stimme Dir zu, daß Traumdeutung in fast allen Fällen ziemlicher Quark ist, aber diese Träume ergeben mit Sicherheit einen Sinn - sonst hättest Du sie nicht. Allerdings glaube ich auch, daß Du mit sogenannter Traumdeutung keine Lösung finden dürftest, das ist fast immer Scharlatanerie.

hat jemand von Euch Tips, wie ich die Träume vermeiden kann
oder wenigstens vermeiden kann mich dran zu erinnern?

Ich will es versuchen, aus eigener Erfahrung heraus. Der Ansatz „die Träume vermeiden oder wenigstens vermeiden kann mich daran zu erinnern“ ist meines Erachtens der genau verkehrte Weg. Das ging mir damals nicht anders. Schon beim Einschlafen hatte ich Angst, ich könnte wieder träumen.

Also habe ich mich mit Selbst-Training den Träumen gestellt. Sie mir morgens früh nacherzählt, oft sogar aufgeschrieben. Bin sie immer wieder durchgegangen und habe sie in Gedanken neu nachgespielt, diesmal aber mit mir selbst in einer aktiveren, nicht angsterfüllten Rolle.
Abends habe ich dann noch im wachen Zustand versucht, mich in die Träume hineinzuversetzen.

Und irgendwann gelang es mir dann tatsächlich, innerhalb der Träume mir ihrer bewußt zu werden. Ich sah nicht mehr schweißgebadet und gelähmt zu, sondern konnte aktiv werden, etwas unternehmen und den Akteuren des Traums sogar Fragen stellen: „Was machst Du hier? Wieso tust Du sowas?“

Danach verschwanden die Träume irgendwann von selbst.

Ich weiß nicht, ob diese Methode vom fachlichen Standpunkt aus Sinn macht, aber mir hat sie geholfen.

Eine andere Variante wäre, die Träume in einer Therapie zu analysieren. Aber dann tatsächlich von einem Psychoanalytiker, nicht von einem „Traumdeuter“. Dazu gibt es übrigens auch eine sehr eingehende und interessante FAQ von Metapher: [FAQ:286]

Ich habe bei Träumen meistens festgestellt: Weglaufen gilt nicht. Sie verschwinden erst, wenn man sich ihnen entweder stellt oder die psychologische Ursache für sie behebt.

Ich drück Dir die Daumen, daß Du irgendwann wieder alptraumfrei bist.

Liebe Grüße,
Nike

dann japse ich nach Luft, als ob ich heftig geheult hätte, dieses
„zittrige“ Luftholen.

Hallo, Silvia,
könnte die Ursache dafür - und dann natürlich auch für die Träume - die sog. Schlaf-Apnoe (Aussetzer beim Atemholen im Schlaf) sein?
Das wirkte sich jedenfalls bei mir sehr ähnlich aus. Sprich mal mit Deinem Arzt darüber.
Grüße
Eckard.

Hallo Nike,

hat jemand von Euch Tips, wie ich die Träume vermeiden kann
oder wenigstens vermeiden kann mich dran zu erinnern?

Ich will es versuchen, aus eigener Erfahrung heraus. Der
Ansatz „die Träume vermeiden oder wenigstens vermeiden kann
mich daran zu erinnern“ ist meines Erachtens der genau
verkehrte Weg. Das ging mir damals nicht anders. Schon beim
Einschlafen hatte ich Angst, ich könnte wieder träumen.

Also habe ich mich mit Selbst-Training den Träumen gestellt.
Sie mir morgens früh nacherzählt, oft sogar aufgeschrieben.
Bin sie immer wieder durchgegangen und habe sie in Gedanken
neu nachgespielt, diesmal aber mit mir selbst in einer
aktiveren, nicht angsterfüllten Rolle.
Abends habe ich dann noch im wachen Zustand versucht, mich in
die Träume hineinzuversetzen.

Und irgendwann gelang es mir dann tatsächlich, innerhalb der
Träume mir ihrer bewußt zu werden. Ich sah nicht mehr
schweißgebadet und gelähmt zu, sondern konnte aktiv werden,
etwas unternehmen und den Akteuren des Traums sogar Fragen
stellen: „Was machst Du hier? Wieso tust Du sowas?“

Das hört sich schonmal ausprobierenswert an! luzides Träumen nett sich das oder so? Hab irgendwie mal davon gehört… ich google mal ein bischen deswegen.

Eine andere Variante wäre, die Träume in einer Therapie zu
analysieren. Aber dann tatsächlich von einem Psychoanalytiker,
nicht von einem „Traumdeuter“. Dazu gibt es übrigens auch eine
sehr eingehende und interessante FAQ von Metapher: [FAQ:286]

o-ha, was analysiert der wohl daraus wenn ich träume daß ich von Gerd S. adoptiert werde, wenn die SPD die Wahl gewinnt? (welche weiß ich nur nicht :smile:)

Warum ich dadurch so geschockt war weiß ich nicht, war bestimmt nicht nur der Gedanke allein :smile:

Danke für den Tip nochmal, neben dem Tip von Eckard werd ich es mal testen.

schönen Gruß
Silvia

Hallo Eckard,

das wäre eine Möglichkeit, ich sag meinem Freund mal er soll verstärkt darauf achten, wenn er später als ich ins Bett geht.

Sonst frag ich beim nächsten Mal meinen Doc.

Danke für den Tip!

schönen Gruß

Silvia

Alpträume
Hi Silvia

Das Verfahren, das Nike dir beschierb, ist tatsächlich das einzige. was auch ich dir empfehlen kann, wenn du das Problem im Alleingang lösen möchtest. Es ist eine Art des „luziden Träumen“ (sog. „Klartraum“), die man tatsächlich erlernen kann.

Bitte nicht mit irgendeiner Chemie darangehen - es sei denn, du hast ohne dein Wissen irgendwelche halluzinogenen Alkaloide auf deinem Speiseplan :smile:.

Mit deiner Skepsis gegenüber dem, was man landläufig „Traumdeutung“ nennt, hast du vollkommen Recht. Das ist grober Unfug. Etwas anderes ist ein traumanalytisches Gespräch von der Art, die ich im FAQ andeutete:

Dazu gibt es übrigens auch eine

sehr eingehende und interessante FAQ von Metapher: [FAQ:286]

o-ha, was analysiert der wohl daraus wenn ich träume daß ich
von Gerd S. adoptiert werde, wenn die SPD die Wahl gewinnt?
(welche weiß ich nur nicht :smile:)

Bei der beschriebenen Methode analysiert dein Gesprächspartner gar nichts, sondern vielmehr du selbst. Sein dialogischer Beitrag ist aber von einer Art, die es dir selbst ermöglicht (vorausgesetzt, daß du es selbst wirklich willst), an die „latenten Traumgedanken“ heranzukommen, die das von dir im Wachzustand erinnerte Traumbild erzeugen (bzw. „codieren“). Die Gesprächsmethode ist jedoch eine ganz andere als die von S. Freud.

Eine Frage zu deinen Alpträumen hätte ich: Gibt es dabei auch solche, die sich (deiner Erinnerung nach) wiederholen?

Gruß

Metapher

1 Like

Hallo Silvia & Metapher,

Bei der beschriebenen Methode analysiert dein Gesprächspartner
gar nichts, sondern vielmehr du selbst.

Ja, das ist m.E. auch die einzige Art und Weise, wie Träume analysiert werden können. Das große Problem an der landläufigen Traumdeutung ist ja, daß sie Symbole zuordnen, à la: Das Pferd steht für die weibliche Sexualität. Was nun aber, wenn ich als Kind von einem Pferd fast zertrampelt worden oder auf einem Pferdehof aufgewachsen bin? Wir haben alle eine völlig unterschiedliche und eigene Symbolik.

Ein guter (Psycho)Analytiker kann uns in einer solchen Deutung leiten, indem er die richtigen Fragen stellt. Zum Beispiel, wie ich mich fühlte angesichts des Pferdes, wie es roch, wie groß es war… all so was. Antworten wird er tunlichst nicht geben, denn das kannst Du ja selbst.

Liebe Grüße,
Nike

Hallo Nike,

den einen Tip mit dem bewußten Träumen würde ich auf jeden Fall auch versuchen.
Mir ist aber nochwas eingefallen. Wenn ich Alpträume habe, liege ich grundsätzlich auf dem Rücken…und Du?
Vielleicht werden ja durch eine mögliche Verspannung irritierte Reize weitergeleitet, mit denen Dein Hirn dann nichts anzufangen weiß.

Gruß Maja

Gurken aus dem Penny
Hallo Silvia,
meine Mutter behauptet, von Gurken aus dem Penny-Markt Alptraeume zu bekommen. (Vielleicht sind die irgendwie gespritzt oder sonstwie behandelt, jedenfalls klebt wohl Chemie dran). Ich bekomme Alptraeume von einem bestimmten spanischen Rotwein, einem Navarra, der zwar ganz gut schmeckt, mein Hirn aber Wirres produzieren laesst.
Vielleicht kannst Du eingrenzen, was Du zum Abendessen isst?
Beste Gruesse, Steffi

Hey Metapher,

Bitte nicht mit irgendeiner Chemie darangehen - es sei denn,
du hast ohne dein Wissen irgendwelche halluzinogenen Alkaloide
auf deinem Speiseplan :smile:.

das wollt ich ja eben vermeiden, mit der Chemie, und - so unbekannte komische Pilze oder so ess ich eigentlich nciht :wink: und Wein ist auch nur in geringen Mengen im Essen - zum Würzen :wink:

Eine Frage zu deinen Alpträumen hätte ich: Gibt es dabei auch
solche, die sich (deiner Erinnerung nach) wiederholen?

der Großteil nicht und 100%ig kann ich das nur von einem sagen

Komisch, daß in Träumen die „Gruseleffekte“ viel schlimmer sind als wenn man den Traum jemandem erzählt.

Danke für Deine Erläuterung zu den anderen Dingen!

Lieben Gruß

Silvia

Hallo Nike,

Das große Problem an der

landläufigen Traumdeutung ist ja, daß sie Symbole zuordnen, à
la: Das Pferd steht für die weibliche Sexualität. Was nun
aber, wenn ich als Kind von einem Pferd fast zertrampelt
worden oder auf einem Pferdehof aufgewachsen bin? Wir haben
alle eine völlig unterschiedliche und eigene Symbolik.

Eben, mein Gedanke geht auch so in die Richtung.

Träume, in denen ich das Tagesgeschehen irgendwie wieder erlebe, oder etwas ähnliches, da denke ich jedenfalls, daß es solche sind, in denen ich nochmal aufarbeite.

Aber: Auch wenn meine Führerscheinprüfung schon Jahre her ist!? Und ich jetzt ja zwangsläufig sicherer fahre als damals? Merkwürdig ist das schon.

Lieben Gruß

Silvia

Hallo Maja,

Mir ist aber nochwas eingefallen. Wenn ich Alpträume habe,
liege ich grundsätzlich auf dem Rücken…und Du?

Ich achte mal verstärkt drauf! Danke für den Tip, vielleicht mit eine Ursache? Wer weiß das schon!

Daß dadurch z.B. die Schlaf-Apnoe kommt? Bei meinem Exmann war das so, auf dem Rücken schlafen = Atmungsaussetzer.

Lieben Gruß

Silvia

Hallo Steffi,

meine Mutter behauptet, von Gurken aus dem Penny-Markt
Alptraeume zu bekommen. (Vielleicht sind die irgendwie
gespritzt oder sonstwie behandelt, jedenfalls klebt wohl
Chemie dran). Ich bekomme Alptraeume von einem bestimmten
spanischen Rotwein, einem Navarra, der zwar ganz gut schmeckt,
mein Hirn aber Wirres produzieren laesst.

Danke, da achte ich auch mal verstärkt drauf. Ich denke, auch das ist eine Möglichkeit, daß man gegen irgendwas „allergisch“ reagiert. Allerdings, wenn ich mich mal mittags hinlege, hab ich meist was anderes gegessen als abends…

Und gleich nach dem Futtern leg ich mich so gut wie nie hin. Das ist es also schonmal nicht…

Lieben Gruß

Silvia

hi nike,

diese methode ist der beste weg und der aktuelle stand der wissenschaft, dieses problem zu lösen(quarks&co-sendung im tv).

cu

strubbel
d:o)

hi silvia,

jegliche beeinträchtigung der atmung steht im verdacht, alpträume auszulösen, ein simpler schnupfen reicht.
hat wohl was mit sauerstoffunterversorgung des gehirns zu tun.

cu

strubbel
d:o)

cool! :wink:
Hallo Strubbel,

diese methode ist der beste weg und der aktuelle stand der
wissenschaft, dieses problem zu lösen(quarks&co-sendung im
tv).

Das ist ja sehr fein - und ich hab das vor 10 Jahren selbst heraus gefunden *stolzschwell*. :wink:))

Nein, im Ersnt: Danke für den Tip, mir war gar nicht klar, das das mittlerweile wissenschaftliche Methode geworden ist, ich hab nur hie und da mal gehört, daß es anderen auch hilft.

Liebe Grüße,
Nike

Klarträume
Hi Nike

… und ich hab das vor 10 Jahren selbst heraus gefunden *stolzschwell*. :wink:))

Ja, fein. Das, was du da machtest, gehört u.a. zu Techniken, das sog. luzide Träumen alias Klarträumen zu lernen (das geht!). Das sind Träume, in denen man weiß, daß man träumt und zugleich weiß, daß man im Bett liegt und schläft, das Ganze aber ohne dabei wach zu werden - erstaunluches Kunstückchen des menschlichen Bewußtseins.

Bei Alpträumen ist dies zu können besonders nützlich, weil man da eben genau das - nach willentlicher Entscheidung - tun kann, was du in deinem Beispiel tatest: Das Traumszenarium durch Eingreifen (zum Beispiel bedrohliche Gestalten zur Rede stellen) zu verändern.

Paul Tholey (Sporthochschule Frankfurt), der sich sein Leben lang mit diesem Gebiet beschäftigte, setzte mit seinen Studenten diese Techniken sogar für den Leistung- und Extremsport ein …

Ein ehemaliger Bestandteil meines näheren Einzugsgebietes hatte sich damit mal forschenderweise beschäftigt :smile:

Gryce

Metapher