Hallo,
kann man sich als Erwachsener (evangelisch) nochmal taufen lassen, wenn man das gerne möchte?
Brauchts da Formalitäten in unserem Bürokratenstaat?
Kostet wahrscheinlich auch wiedermal was?
Danke.
Chris
Hallo,
kann man sich als Erwachsener (evangelisch) nochmal taufen lassen, wenn man das gerne möchte?
Brauchts da Formalitäten in unserem Bürokratenstaat?
Kostet wahrscheinlich auch wiedermal was?
Danke.
Chris
Hallo Chris,
die Taufe kostet nie etwas und ist beiläufig auch nicht vom Staat organisiert.
Wenn Du evangelisch getauft bist, bleibst Du dieses. Die Evangelische Kirche sieht zur gelegentlichen Erinnerung an die Aufhebung bzw. Vergebung Deiner Sünden das Abendmahl vor. Wenn Dir das zu unpersönlich scheint, weil Du dabei anders als zur Taufe nicht im Mittelpunkt stehst, steht es Dir frei, zu beichten (jaja, das ist keine rein katholische Angelegenheit).
Es gibt eine Reihe von Kirchen, die die Kindstaufe nicht anerkennen. Die sind aber durch die Bank so organisiert, dass mal eben hingehen nicht ausreicht. Da gehts dann richtig zur Sache mit der Nachfolge Christi - aber wers mag?
Schöne Grüße
MM
Meines Wissens nach hängt das mit dem Taufen wohl eher von der Kirche ab und nicht von Staat, weil dem das mehr oder weniger egal ist ob einer jetzt, mit oder ohne Taufe, evangelisch ist.
Ich weiß, dass man sich auch im hohen alter noch Taufen lassen kann, also praktisch zu jeder Zeit. An deiner Stelle würde ich mal zum Pfarrer gehen und das mit dem besprechen und abklären.
Hallo Martin,
die Taufe kostet nie etwas und ist beiläufig auch nicht vom
Staat organisiert.
Naja, ich dachte auch nicht an den Staat, aber die „Firma“ Kirche macht was „umsonst“?
Wenn Du evangelisch getauft bist, bleibst Du dieses.
Ich bin als Kind getauft worden, konformiert worden - aber damals machte man das halt, weil es halt so Brauch war.
Ich möchte aber gerne mich aus persönlichen Gründen als Erwachsener nochmal taufen lassen, weil ich eigentlich erst seit einigen Jahren wirklich Christ bin.
Chris
Hallo Chris,
die Firma Kirche macht eine Mischkalkulation. Auch die evangelische hat allerlei ganz einträgliche Quellen, etwa den in Substanz und allen Erträgen steuerbefreiten Grundbesitz. Die Serviceleistungen (ob die das Kerngeschäft ausmachen oder nicht, sei dahingestellt) bleiben dabei kostenlos.
Aber wegen des jetzt erst von Dir wahr- respektive ernstgenommenen Bekenntnisses gibts dabei wirklich keine Bedenken: Sowohl Taufe als auch Konfirmation bleiben unverändert gültig.
Hängt (aus evangelischer Sicht) damit zusammen, dass die Taufe (= Reinigung) nur ein Zeichen für die ohnehin bereits durch den Kreuzestod Christi garantierte Möglichkeit der Erlösung ist: Der Täufling kann nichts explizit für oder gegen seine Erlösung tun, das ist schon vollbracht…
Schöne Grüße
MM
dem es grade umgekehrt ging, der aber trotz (gegenüber dem Staat erklärtem) Kirchenaustritt aus kirchlicher Sicht kraft Taufe und Konfirmation jederzeit „gültig“ in ihren Schoß zurückkehren könnte.
Danke, Martin,
das hast du schön gesagt.
Christina
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‚konfessionelle Taufe‘
Hallo MArtin,
eine evangelische Taufe gibt es nicht. Die Taufe ist christlich, unabhängig von der Konfession (nur die Kopten haben eine „eigene“ Taufe); deshalb heißt es im Großen Glaubensbekenntnis „confiteor UNUM baptismam“.
Gruß,
Andreas
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Hallo Andreas,
es gibt aber christliche Kirchen, die die Taufe von Säuglingen nicht bloß selbst nicht praktizieren, sondern auch bei anderen als nicht vollzogen erachten: So dass die Wiederholung der Taufe anlässlich des ernsthaften Bekenntnisses dann als die einzige Empfangene gilt. Diese Abgrenzung habe ich gemeint.
Schöne Grüße
MM
Hallo Chris
Ich weiss nicht, ob die Frage die entscheidende ist.
Gemäss Bibel wird taufen (babtiston) durch völlige untertauchen des Körpers auf persönliche entscheidung des angehenden Täufers vollzogen!
Biblisch gesehen ist deshalb die Kinderbesprengung fälschklicherweise genannt Taufe, gar keine Taufe.
Wenn sich also ein Erwachsener zu Jesus Christus bekehrt, ist es biblisch ricvhtig, dass er sich ECHT taufen lässt.
Zusammenfassend ist eine erwachsenentaufe gar keine widertaufe, da die erste gar keine war.
Die Landeskirchen streben sich gegen die Erwacsenentaufe, da diese impizieren würde, dass die Kindes"taufe" gar keine richtige Taufe war (was ja eben auch stimmt) und es daraus eine 2 Klassenkirche geben würde. Es wird also kaum möglich sein, dass Du Dich in einer landeskirche taufen alssen kannst. In einer evangelischen Freikirche ist dies aber meist ohne Formalitäten möglich.
Gruss
beat
Hallo Chris,
in meinem Bekanntenkreis gab es eine Frau, die als Kind in der evangelischen Landeskirche getauft worden ist, weil es eben so Konvention war. Als Erwachsene hat sie dann durch Kontakt zu einer Freikirche eine bewußte Entscheidung fürs Christsein getroffen. Sie wollte weiterhin in der Landeskirche bleiben, sich aber eben nochmal taufen lassen.
Der landeskirchliche Pfarrer sagte, das ginge in keiner evangelischen Landeskirche. Um sich die Bedeutung der Taufe zu vergegenwärtigen, gäbe es in der Osternacht die sogenannte „Tauferneuerung“. Er müsse sie auch darauf aufmerksam machen, daß eine Wiedertaufe in der evangelischen Landeskirche nicht erlaubt sei und wenn sie es in der Freikirche nochmal machen würde ein Grund für den Ausschluß aus der Landeskirche sei.
Die Frau hatte im Endstadium Krebs, hat sich dann bei der Freikirche (es war eine Pfingstkirche) im Schwimmbecken eines Hotels taufen lassen. Die Erfahrung war für sie bedeutungsvoll. Der landeskirchliche Pfarrer wußte es (sowohl die Taufe als auch die Krebserkrankung) und ist darüber hinweggegangen.
Viele Grüße
Iris
Der landeskirchliche Pfarrer sagte, das ginge in keiner
evangelischen Landeskirche. Um sich die Bedeutung der Taufe zu
vergegenwärtigen, gäbe es in der Osternacht die sogenannte
„Tauferneuerung“. Er müsse sie auch darauf aufmerksam machen,
daß eine Wiedertaufe in der evangelischen Landeskirche nicht
erlaubt sei und wenn sie es in der Freikirche nochmal machen
würde ein Grund für den Ausschluß aus der Landeskirche sei.
Das höre ich nun schon zum zweiten Mal. Ist das wirklich so, oder nur eine beliebte „Drohung“ von landeskirchlicher Seite?
Dann schaut es nämlich für meine Mitglidschaft in der Landeskirche nicht so rosig aus… Nicht, dass mir das besonders viel ausmachen würde…
Jan (getauft am 21.9.2004)
Hallo,
Das höre ich nun schon zum zweiten Mal. Ist das wirklich so,
oder nur eine beliebte „Drohung“ von landeskirchlicher Seite?
Die meisten Freikirchen werden von den ev. Landeskirchen anerkannt, obwohl man dort ein erhebliches Problem mit der erneuten Taufe hat (denn was bedeutet das auch umgekehrt für die landeskirchlichen Christen: Sind sie dann aus der Sicht der Freikirche nicht getauft?).
Ein Beitritt zu einer Freikirche wird parallel eines Beitritts zur rk Kirche aufgefaßt. So ist es ja auch für die meisten, die vielleicht allein schon deswegen aus der Landeskirche austreten, da sie ja ihre Kirchenbeiträge direkt an die Freikirche abführen und wahrscheinlich kaum noch zusätzlich Steuern an die Landeskirchen abführen wollen.
Dann schaut es nämlich für meine Mitglidschaft in der
Landeskirche nicht so rosig aus… Nicht, dass mir das
besonders viel ausmachen würde…
Wie gesagt, bist Du Mitlied einer Freikirche, bist Du keins der Landeskirche und umgekehrt, man kann sich sozusagen nur für einen „Verein“ entscheiden. Dahinter steht aber von beiden Seiten nicht umbedingt eine „Drohung“.
Sollte es Dir doch mal etwas ausmachen: Sobald Du ein einziges Mal getauft wurdest, nimmt Dich die Landeskirche grundsätzlich immer auf, solltest Du in der Freikirche ein zweite Taufe (aus sich der Landeskirche) erhalten haben, so wird sie das ignorieren. Getauft ist getauft ist getauft…
Jan (getauft am 21.9.2004)
Na denn, nachträglich Herzlichen Glückwunsch und frohe Weihnachten…
was sich bitte keiner von übellaunigen Pstoren verderben läßt, die angesichts selten voller Kirchen ihren Frust an den Weihnachtsbesuchern auslassen… (kommt in Freikirchen wohl seltener vor)
Grüße,
Taju