Altbayrisch für Oma/Großmutter/Großtante

Hallo allen Lesern!

ich habe vor einigen Wochen ein Portrait-Gemälde eine Oma bekommen. Auf dem Keilrahmen stehen einige fast nicht leserliche Worte. „DIE ALTE WIDWERIN MOCHLER“ wobei die letzten 2 Worte geraten sind. Das Gemälde kommt aus München. Es wurde 1892 gemalt. Jetzt meine Frage: Wer weiß, ob das Wort „Widwerin“ - also Wittwe korrektes Münchnerich der damaligen Zeit ist. Es ist nämlich mehr geraten, als entziffert. Dito das Wort „Mochler“
Nur die Buchstaben M und evt. o sind ziemlich gut zu entziffern. Der Rest
ist interpretiert. Meine Vermutung geht dahin, daß der Maler seine über 70-jährige Oma/Großmutter/Großtante gemalt hat und dies auf dem Keilrahmen bezeichnen wollte Daher die Frage: gibt/gab es im Münchner Raum/altbayrischen einen Spezialausdruck für Oma/Großmutter/Großtante, der mit M(o) begann? Danke für Eure Antworten. Winfried

evtl…
also einen spezialausdruck???
hmm…
höchstens „mutter“ auf bairisch und das ist

„muatter“

und zu deiner „widwerin“…

kann schon sein, das du recht hast…
anzumerken wäre, das es „üblich“ ist… wenn jetza eine z.b.„häser“ heisst, das man sagt – „d häserin“ / „da schaug, da kummd d häserin“

-)

gruß

rasta

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Hallo Winfried,

Wer weiß, ob das Wort
„Widwerin“ - also Wittwe korrektes Münchnerich der damaligen
Zeit ist.

Wegen dem „d“? Aber sicher, 1892 war die Rechtschreibung noch nicht so festgelegt (du schreibst ja auch „Wittwe“ statt „Witwe“).
Oder wegen der femininen Endung? Also, die alten weibliche Endungen „-in“ oder „-sche“ auch für Eigennamen haben sich im bairischen durchaus gehalten.

Dito
das Wort „Mochler“
Nur die Buchstaben M und evt. o sind ziemlich gut zu
entziffern.

[schnipp]

Daher die Frage:
gibt/gab es im Münchner Raum/altbayrischen einen
Spezialausdruck für Oma/Großmutter/Großtante, der mit M(o)
begann?

Wie kommst du zu dieser Vermutung? Ich würde „Mochler“ (oder wie immer es tatsächlich heißt) am ehesten als Familienname interpretieren.

Grüße
Wolfgang

Hallo Winfried,
In Ludwig Thomas (1867-1921) Roman ‚Der Wittiber‘ (der Witwer) gibt es auch eine Wittiberin. Siehe Google:

Is sie Wittiberin?«. »Scho bald seit a’r an Johr.«. … N . . . ja.«. »Dös leid’n mir gar it, daß du Wittiberin bleibst,« sagte der Tretter. …
projekt.gutenberg.de/thoma/wittiber/ Druckversion_witti05.htm

Zur Oma fällt mir nur ‚Großmuatta‘ ein. Die Großtante hätte man wohl als Basl bezeichnet, Kusinen, Tanten und Großtanten waren alles Basen. Die Oma macht auch nicht viel Sinn, da der Nachname der alten Dame unbedingt auf dem Portrait erscheinen muss.
Entweder ist es ‚Die alte Wittiberin Name‘ oder ‚Die alte Name Muatta‘. Mochler ist m.E. allerdings kein Bairischer Name. Vielleicht war der Künstler (samt Verwandtschaft) gar kein Bayer, sondern lebte nur in München? Das würde dann auch die ‚Widwerin‘ erklären.
Viel Spaß bei der Ahnensuche ! :o)
Uschi Walke