Servus,
die Brustfeuerung (im Gegensatz zur Seitenfeuerung) bezeichnet bloß die Konstruktion, dass ein und dasselbe Mundloch (klingt komisch, heißt aber so) zum Befeuern und auch zum Einschießen des Brotes benutzt wird, damit ist Feuer und Glut im selben Ofenloch wie dann danach das Brot, und das Ofenloch muss vor dem Einschießen ausgeräumt werden.
Grundsätzlich kann man einen Kachelofen schon so bauen, dass man darin auch backen kann: Der hat dann halt keinen Rost. Wenn man Glut und Asche zum Backen ausräumt, gibt das gemauerte Getüm noch einen halben bis einen ganzen Tag gut warm. Dass man zum Backen einen entsprechend eingerichetetn Kachelofen nimmt, der die Hitze lang genug speichert, finde ich einleuchtend, obwohl es mir neu ist.
Beiläufig: Diese Technik, dass der gemauerte Ofen richtig satt aufgeheizt wird und dann genau dort, wo vorher das Feuer war, gebacken wird, hat zum Entstehen der Dinnede geführt: Damit die Hitze fürs Brotbacken ausreicht, wird der Ofen auf Temperaturen nicht weit von 300 Grad aufgeheizt, und das wäre für Brot zu viel. Deswegen kommen da dann zuerst die Dinnede hinein, die bei sehr hoher Temperatur im Handumdrehen gut sind, und nicht viel Volumen mitbringen, das „durch“ backen muss. Zur Kunst beim Backen gehört dann, dass man die richtige Temperatur zum Einschießen des Brotes mit dem Ellenbogen fühlen kann - so etwas Filigranes wie eine Hand, sogar im Hoarner Ostalb-Format, wäre da drin schnell gar…
Schöne Grüße
MM