Alte Feldsteinmauern trocken legen

Lieber Experte,
ich habe folgendes Problem und bitte um Rat.
In bin von Beruf Maschinenbauer und habe vom Hausbau usw. leider sehr wenig Ahnung.
Mein Problem:
Meine Mutter will mir noch in diesem Jahr ihr Haus überschreiben. Es handelt sich um ein Einfamilienhaus in ländlicher Umgebung mit roter Klinkerfassade, Baujahr 1924 mit Bad, WC, neuer Heizung usw. noch ganz gut „in Schuss“.
Das Haus ist unterkellert, Deckenhöhe ca. nur 1,80 m mit leicht feuchten Wänden. Das Haus steht auf Feldsteinen, wie es früher mal üblich war. Ab Oberkante Feldstein beginnt das Wohngeschoss in Klinkerausführung.
Das Haus hat keine Drainage und wahrscheinlich auch nie einen Teeranstrich bekommen. Die Aussenwände der Kellerräumne sind feucht, von innen verputzt und weiss angestrichen. Der Putz blättert mit der Zeit ab.

  1. Was kann ich tun, um den Keller trocken zu legen.
  2. Kann ich es wagen, eine Drainage zu legen, ohne dass das Haus umfällt (Man hat ja schon so einiges gehört). Oder gibt es andere Methoden.
  3. Könnte ich z.B. eine Mauer aus DF-Steinen von innen vor die Feldsteinmauer setzen; denn ich möchte das Haus auch etwas stabilisieren.
    Die Aussenfugen in den Feldsteinen sind noch nie erneuert worden. Würde ein Verfugen etwas bringen?

Ich freue mich sehr auf eine Antwort.

Viele Grüsse
Ralf Bruhn

Hallo Herr Bruhn, ich schlage eine Drainage vor in Abschitten ausgeführt, gleichzeitig die Mauer außen mit Zementmörtel verfugen und verputzen, anschl. 2-fach bituminöser Anstrich, Noppenfolie flieskaschiert und wieder verfüllen (sickerfähiges Material um Staunässe zu vermeiden).Stabilisierung durch DF-Steine nicht möglich da voraussichtlich kein Fundament für die Mauer vorhanden. Das Verfugen von innen und außen trägt sicherlich zur Stabilisierung der Feldsteinmauer bei. LG Klaus Müller

Hallo Herr Bruhn,
ich wäre hier mit pauschalen Aussagen vorsichtig und möchte Ihnen empfhelen, dass Sie sich an einen Architekten vor Ort wenden.
Viele Grüße
Frank Hartung

Hallo Herr Bruhn,

Trockenlegen der Kelleraußenwände erfolgt am besten an der Außenseite, da hier die meiste Feuchtigkeit eintritt. Dazu die Außenwände bis unterkante Fundament, meist auch Feldsteine, freilegen. Evtl Abschittweise. Schmutz u. loses Material entfernen bzw. neu verfugen. Da die Feldsteinwände zu uneben sind um eine Abdichtung aufzubringen, eine Betonwand vorbetonieren ca. 15cm stark. Hier kann dann eine Abdichtung aufgebracht werden. Im Zuge dieser Arbeiten sollte auch eine Drainage verlegt werden. Hier kann nichts passieren da hier nicht das Grundwasser abgesenkt wird.
Wenn die Wand von Außen abgedichtet ist wird Sie um einiges Trockener sein.
Weitere Feuchtigkeit entsteht durch aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk. Um dies zu vermindern muss eine horizontale Sperrschicht hergestellt werden. Dies kann mit Injektionen erfolgen. Hierzu werden am Wandfuss Bohrungen hergestellt und eine Flüssigkeit eingefüllt die das Mauerwerk Wasserundurchlässig macht (z.B. Fa. Remmers).
Die Kellerwände keinesfals innen verschliesen, also keine Wandvormaueren oder ähnliches. Denn absolut Trocken wie im Neubau wird es nicht werden und die Restfeuchte muss aus der Wand ausdunsten können. Hierzu gibt es spezielle Sanierungsputze und Farben welche dafür geeignet sind (z.B. Fa. Remmers). Auch sollten die Wände nicht mit Schränken zugestellt werden. Immer ein paar cm Abstand halten damit die Luft zirkulieren kann. Für gute Be- u. Endlüftung der Räume sorgen.

mfg
Olaf Stübling

Hallo Herr Stübing,

vielen Dank für die Antwort.
Sie schreiben, dass man keinesfalls die Feldsteinmauer von innen verschließen sollte, also keine Wand vormauern sollte. Genau dies ist aber leider schon geschehen. An einer Aussenwand hat ein Freund meines Vaters (Maurer) vor ca. 15 Jahren bereits eine 3DF Wand (von innen) vorgemauert. Was habe ich durch diese Maßnahme zu erwarten?

Viele Grüsse
Ralf Bruhn

Hallo Herr Bruhn,

in Hohlräumen zwischen Feldsteinwand und Ziegelwand kann wenn schlecht belüftet durch die ständige Feuchtigkeit Schimmel entstehen. Desweiteren ist es für Ziegelmauerwerk nicht gut wenn diese immer durchfeuchtet sind (hält keine mehrere 100Jahre). Wenn aber nach 15 Jahren noch kein Schimmel sichtbar ist, sind wahrscheinlich keine Hohlräume vorhanden oder es sind bewust oben und unten in der Wand Lüftungsschlitze vorhanden so das die Wand hinterlüftet wird. Wichtig ist auf jedem Fall keinen Absperrenden Putz oder Anstrich auftragen damit die vorh. Feuchtigkeit raus kann. In der Regel wird Putz u. Anstrich auf der Wand nicht halten und abblättern.
Durch die vorgemauerte Wand können Sie in der Feldsteinwand keine horizontale Sperre (Injektion) mehr einbringen und in der Ziegelwand funktioniert das sowieso nicht.
Wenn keine Statischen Gründe dagegen sprechen würde ich empfehlen nachdem außen abgedichtet ist und wenn dann die Ziegelwand immer noch feucht ist diese zu entfernen. Wenn aber alles halbwegs trocken u. kein Schimmel dann Sanierungsputz u. Sanierungsanstrich auf die Ziegelwand.
mfg
O. Stübling

Hallo Herr Müller,

vielen Dank für die Auskunft.
Schöne Grüße
Ralf Bruhn

Guten Tag,
tut mir leid, für dieses spezielle Problem habe ich im Moment keinen Rat. Sofern Sie es wünschen kann ich mich aber auch schlau machen.
Bitte schreiben Sie mir ob Sie es wünschen.
Mit freundlichen Grüßen

Tut mir leid, da habe ich keine Erfahrung mit. Meine Gegenfrage wäre aber: warum sind die „leicht feuchten“ Wände plötzlich ein Problem? Gibt es Schimmel? Wichtig ist dann eine gute Belüftung, dann würde ich es damit belassen.
Ich nehme an, daß das Haus schon etwas älter ist und es bisher auch nicht geschadet hat. Wollt ihr den Keller jetzt etwas ausbauen?

VG,
Matthias

Hallo,
sorry für die späte Antwort.
Ich würde eine Drainage legen, von innen etwas vor mauern ist meist schlecht, weil die feuchtigkeit ja noch drin ist. Bei trockenen Wänden ist das was anderes.

Viele Grüsse,
Torsten

Hallo ralf,
gegen Wasser von Außen reicht außen ein Verputz mit Dickbeschichtung (UDM2 o.Ä:smile: (incl. Freigraben und wieder Verfüllen)
Vermutlich gibt es jedoch keine Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk (und keine Bodenplatte aus Beton innen im Keller?
Wenn man dann noch die lichte Höhe im Keller vergrößern möchte, wird das ganze schon sehr viel aufwändiger!!
z.B.: Tiefergründen in Abschnitten; Horizontalsperre (Edelstahlbleche oder chemisch) in Horizontalfugen einbringen; Bodenaushub innen; Kiesfilterschicht einbringen; bei evtl. drückendem Wasser (hoffentlich nicht!!) Abdichtung hier gegen einbringen und neue Bodenplatte erstellen; --> lohnt sich im allgemeinen nicht: besser als Weinkeller (feucht + kühl) nutzen und Garage oder Schuppen als trockenen Raum neu bauen!!
mfg
sandhei

Sorry, ich bin kein Altbauspezialist.
Gruß
skybird

Hallo,

Ihre Reaktionszeit ist ja „enorm“.
Die o.a. Frage hatte ich mal vor einem halben Jahr gestellt.
Und dann kommt nach 6 Monaten von Ihnen auch noch die Antwort
„sorry… da kann ich nicht helfen“.
Also, wissen Sie … die Antwort hätten Sie sich auch schenken können.
Mehr sag´ ich lieber nicht.
Gruss
R.Bruhn

Sorry, ich bin kein Altbauspezialist.
Gruß
skybird

??

Sie brauchen 6 Monate für eine Antwort … toll!

Sehr geehrter Herr Bruhn,

Mich würde es sehr interessieren was sie mit dem Keller gemacht haben und welche hier vorgeschlagenen Maßnahmen sie unternommen haben und ob sie damit erfolgreich gewesen sind.
Ich bedanke mich schon mal sehr im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen Carsten Jäckel